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Ausbildungsberuf
Holzbearbeitungsmechaniker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Holzbearbeitungsmechaniker und -mechanikerinnen bedienen Sägen, Fräsen und andere Anlagen und verarbeiten den Rohstoff Holz damit zu Holzbauteilen wie Brettern oder zu fertigen Holzprodukten wie Furnierplatten oder Türelementen.

Die Ausbildung im Überblick

Holzbearbeitungsmechaniker/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Holz verarbeitenden Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzbearbeitungsmechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Sägeindustrie

  • in der Hobel-, Holzleimbau- und Holzwerkstoffindustrie

  • bei Herstellern von Möbeln oder Holzbearbeitungsmaschinen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Holzbearbeitungsmechaniker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 138 Ausbildungsanfänger/innen. 38 Prozent der zukünftigen Holzbearbeitungsmechaniker/innen verfügten über einen Hauptschulabschluss , 36 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . 13 Prozent verfügten über die Hochschulreife , elf Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Holzbearbeitungsmechaniker/innen berechnen Materialbedarf, -kosten und Gewinn und benötigen daher mathematische Kenntnisse.

Physik:

Insbesondere für den Technikunterricht benötigen angehende Holzbearbeitungsmechaniker/innen physikalische Kenntnisse.

Werken/Technik:

Holzbearbeitungsmechaniker/innen fertigen in der Ausbildung Skizzen und Pläne an. Deshalb sind Erfahrungen im Bereich Technisches Zeichnen nützlich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Holzbearbeitungsmechaniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Holz und Rohmaterialien zu sortieren, zu vermessen, zu kontrollieren und einzuteilen sind

  • wie Holz, Rohmaterialien und Erzeugnisse zu transportieren, zu lagern und zu pflegen sind

  • wie Geräte, Maschinen und Anlagen eingerichtet, bedient und instand gehalten werden

  • wie man qualitätssichernde Maßnahmen durchführt, wie man kundenorientiert arbeitet

  • wie man mit Informations- und Kommunikationstechniken umgeht

  • wie man Arbeitsabläufe vorbereitet, Informationen auswertet, im Team arbeitet

  • wie man technische Unterlagen anfertigt und anwendet, wie man Messungen durchführt

  • wie man Arbeitsplätze vorbereitet, einrichtet und sichert

  • wie man pneumatische, hydraulische, elektrische und elektronische Steuer- und Regeleinrichtungen einstellt

  • wie Produktionsprozesse zu überwachen sind

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Holz natürlich trocknen, Werkzeuge instand setzen und bestücken, Holzschutzmaßnahmen durchführen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird durch Wahlqualifikationseinheiten vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Herstellen von Sägewerkserzeugnissen

  • Herstellen von Hobelwerkserzeugnissen

  • Herstellen von Leimholzerzeugnissen

  • Herstellen von Holzwerkstofferzeugnissen

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten" berechtigt dazu, an elektrischen Einrichtungen und Betriebsmitteln Arbeiten zum Erstanschluss sowie Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen. Den Auszubildenden werden fachtheoretische und fachpraktische Qualifikationen in der Elektrotechnik vermittelt. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer bzw. Handwerkskammer, z.B.:

    IHK Nürnberg für Mittelfranken - Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Umgang mit Informations- und Kommunikationstechniken

  • Vorbereiten von Arbeitsabläufen, Auswerten von Informationen, Arbeiten im Team

  • Anfertigen und Anwenden von technischen Unterlagen, Durchführen von Messungen

  • Vorbereiten, Einrichten und Sichern von Arbeitsplätzen

  • Sortieren, Vermessen, Kontrollieren und Einteilen von Holz und Rohmaterialien

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Einrichten und Instandhalten von Maschinenwerkzeugen

  • Vor- und nachbearbeitende Tätigkeiten zur Herstellung von Erzeugnissen

  • Trocknen von Holz

  • Transportieren, Lagern und Pflegen von Holz, Rohmaterialien und Erzeugnissen

  • Versenden von Erzeugnissen

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen, Kundenorientierung

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Holz für die Produktion auswählen

    • Einfache Holzprodukte herstellen

    • Holz natürlich trocknen

    • Werkzeuge schärfen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Schnittholz herstellen

    • Hobelware herstellen

    • Holzschutzmaßnahmen durchführen

    • Leimholzerzeugnisse herstellen

    • Holzwerkstoffe herstellen

    • Holzprodukte vermessen und sortieren

Zwischenprüfung vor Ende des 18. Ausbildungsmonates

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefung der Kenntnisse aus dem ersten Ausbildungsabschnitt

  • Überwachen von Produktionsprozessen

  • Durchführen von Holzschutzmaßnahmen

  • Inhalte der gewählten Wahlqualifikationseinheit

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Rundholz einteilen und Rohmaterialeinsatz optimieren

  • Werkzeuge instand setzen und bestücken

  • Holzerzeugnisse technisch trocknen

  • Spezielle Holzprodukte herstellen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Holz verarbeitende Industrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 835 bis € 1.060

2. Ausbildungsjahr: € 920 bis € 1.111

3. Ausbildungsjahr: € 970 bis € 1.170

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Holzbearbeitungsmechaniker/Holzbearbeitungsmechanikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Schnitthölzer tragen, Kreissäge bedienen, fertige Holzprodukte verpacken

  • Umgebung: in Produktions- bzw. Werkhallen bei Maschinenlärm, z.T. im Freien bei unterschiedlichen Witterungsbedingungen

  • Kleidung: Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, Arbeitshandschuhe, Gehör-, Atemschutz)

  • Anforderungen:

    • Gute körperliche Konstitution (z.B. beim Heben und Tragen schwerer Hölzer)

    • Sorgfalt (z.B. bei Messungen und Qualitätskontrollen)

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Ausbessern von schadhaften Stellen am Holz)

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen der Holzbearbeitungsmaschinen, z.B. um fehlerhafte Zuschnitte zu vermeiden)

An der Berufsschule

Unterricht als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Holzbearbeitungsmechaniker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Industriebetriebe): Produktions- bzw. Werkhallen mit überdachten Arbeitsräumen, im Freien

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in Göppingen (Baden-Württemberg): Gewerbliche Schule Göppingen 1407 73014 Christian-Grüninger-Str. 12 73035 Göppingen D +49.7161.613200 +49.7161.613121 http://www.gs-gp.eu/ verwaltung@gs-gp.eu

  • für die Länder Bayern, Nordrhein-Westfalen und Sachsen in Rosenheim (Bayern): Staatliche Berufsschule I Rosenheim Prinzregentenstraße 68 83024 Rosenheim D +49.8031.80060 +49.8031.8006200 http://www.bs1ro.de verwaltung@bs1ro.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt in Joachimsthal (Brandenburg): Oberstufenzentrum II Barnim Alex.-v.-Humboldt-Straße 40 16225 Eberswalde D +49.3334.63970 +49.3334.639719 http://www.osz2.barnim.de osz2-barnim.sekretariat@schulen.kvbarnim.de

  • für die Länder Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Schleswig-Holstein in Bad Wildungen (Hessen): Holzfachschule Bad Wildungen gemeinnützige GmbH Auf der Roten Erde 9 34537 Bad Wildungen D +49.5621.791910 +49.5621.791988 https://www.holzfachschule.de/ info@holzfachschule.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Holzbearbeitungsmechaniker/innen stellen mithilfe von Maschinen und Anlagen, die sie bedienen und instand halten, Schnittholz, Hobelware, Bretter, Furnier- und Spanplatten sowie andere Holzwerkstoffe her.

Sie planen und koordinieren die nötigen Arbeitsschritte, wählen die erforderlichen Werkstoffe aus und steuern, überwachen und optimieren die Fertigungsprozesse. Abschließend prüfen sie, ob das Holz fehlerfrei bearbeitet und die betrieblichen sowie gesetzlichen Qualitätsstandards eingehalten wurden. Darüber hinaus bereiten sie die fertigen Produkte für die Lagerung oder den Versand vor.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Holzbearbeitungsmechaniker und -mechanikerinnen bedienen Sägen, Fräsen und andere Anlagen und verarbeiten den Rohstoff Holz damit zu Holzbauteilen wie Brettern oder zu fertigen Holzprodukten wie Furnierplatten oder Türelementen.

Gute Planung zählt

Bevor die Arbeit am Holz beginnen kann, wählen Holzbearbeitungsmechaniker/innen zunächst das geeignete Rohmaterial aus und prüfen, ob es sich gut weiterverarbeiten lässt. Nun stellt sich die Frage, in welchem Verfahren das Holzprodukt am besten hergestellt werden kann. Holzbearbeitungsmechaniker wählen die Werkzeuge und Maschinen aus. Wenn alle Arbeitsabläufe vorbereitet und die Maschinen und Anlagen eingerichtet sind, können Holzbearbeitungsmechaniker/innen dem Holz die richtige Form geben. Dabei arbeiten sie nach technischen Unterlagen und sogenannten Aufmaßen, die sie auch selbst am Computer entwickeln.

Wo gehobelt wird, da fallen Späne

Wer gern mit Holz umgeht, sollte keine Sägespäne scheuen. Auch dass es oft laut zugeht und die Arbeit manchmal körperlich anstrengend und einseitig sein kann, sollte Holzbearbeitungsmechaniker/innen nicht stören. Gefragt sind außerdem handwerkliches Geschick und Spaß am Umgang mit Maschinen wie Sägen, Fräsen und Hobelmaschinen. Da sie die gesamte Herstellung überwachen, müssen sie zudem sehr aufmerksam sein und darauf achten, dass alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten werden. Doch nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Umwelt sollen in der Holzindustrie geschützt werden. Deshalb bemühen sich Holzbearbeitungsmechaniker/innen darum, möglichst wirtschaftlich mit den Rohstoffen umzugehen.

Was sonst noch zu tun ist

Die Aufgaben von Holzbearbeitungsmechanikern und -mechanikerinnen drehen sich jedoch nicht allein um die Holzbearbeitung. So schärfen sie auch die Werkzeuge und halten die Maschinen und Geräte instand. Nicht zuletzt kontrollieren sie die Abmessungen und die Qualität der Holzprodukte, verpacken, kennzeichnen und lagern sie oder bereiten sie für den Versand vor. Wenn angebracht, behandeln sie das Holz mit speziellen Holzschutzmitteln nach.

Holz als vielfältig einsetzbarer Rohstoff

Holzbearbeitungsmechaniker/innen arbeiten in Werkstätten und Fabrikhallen der Holz bearbeitenden Industrie. Dort haben sie es nicht nur mit unterschiedlichen Holzarten, sondern auch mit verschiedenen Produktgruppen zu tun:

In der Sägeindustrie und Furnierherstellung verarbeiten sie Rundholz zu Balken, Latten und Leisten, etwa für Gartenzäune. In der Hobel- und Holzleimbauindustrie geht es um Schnittholz, aus dem sie beispielsweise Profilhölzer für Wand- und Deckenverkleidungen herstellen. Arbeiten Holzbearbeitungsmechaniker/innen in der Holzwerkstoffindustrie, verarbeiten sie Faserholz, Holzhackschnitzel und Späne. Endprodukte sind dann z.B. Furnierplatten, Spanplatten oder Türelemente.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Herstellen von Sägewerks-, Hobelwerks-, Leimholz- oder Holzwerkstofferzeugnissen (Holz-, Halb- und Fertigerzeugnisse), je nach Wahlqualifikation

  • Arbeitsabläufe vorbereiten

  • technische Unterlagen anfertigen und anwenden

  • Messungen durchführen

  • Holz und Rohmaterialien sortieren, vermessen, kontrollieren und lagern

  • Werkzeuge einrichten und instand halten

  • Geräte, Maschinen und Anlagen einrichten, bedienen und instand halten

  • Produktionsprozesse überwachen

  • Holz trocknen und dämpfen, Holzschutzmaßnahmen durchführen

  • Halb- und Fertigerzeugnisse transportieren, lagern und pflegen

  • Arbeitsplätze einrichten und sichern

  • den Versand der Erzeugnisse vorbereiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 18,72 bis € 20,22

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Holzbearbeitungsmechaniker/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Anlagentechnik (Plattenwerkstoffe)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiter für Holztechnik (Schnittholz und Holzwaren)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1976)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Holzwerkstoffe

    (Ausbildungsberuf von 1968 bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Holzbearbeitungsmechaniker/Holzbearbeitungsmechanikerin Fachrichtung Hobelindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 2004)

  • Holzbearbeitungsmechaniker/Holzbearbeitungsmechanikerin Fachrichtung Holzleimbauindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 2004)

  • Holzbearbeitungsmechaniker/Holzbearbeitungsmechanikerin Fachrichtung Holzwerkstoffindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 2004)

  • Holzbearbeitungsmechaniker/Holzbearbeitungsmechanikerin Fachrichtung Sägeindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 2004)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Holzbearbeiter/in

Österreich

  • Holztechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Wood processing mechanic (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien/Mécanicienne en façonnage du bois

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Holzbearbeitungsmechaniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werk- bzw. Produktionshallen

  • in Arbeits- und Lagerräumen

  • im Freien auf Rundholz- oder Schnittholzplätzen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • auf Holzlagerplätzen

Arbeitssituation

Holzbearbeitungsmechaniker/innen arbeiten viel mit Maschinen, z.B. mit elektronisch gesteuerten Entrindungs- oder Fräsmaschinen. Aber auch Handwerkzeuge wie Bohrer und Hobel kommen zum Einsatz. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe, schnittfeste Handschuhe und Gehörschutz. In den Werkhallen herrscht trotz Schallschutzkabinen und Lärmschutzeinrichtungen Lärm durch laufende Maschinen. Holzstaub sowie Gerüche und Dämpfe von Klebstoffen, Holzschutz- und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Bei der Lagerung und Sortierung von Hölzern auf den Holzlagerplätzen im Freien sind Holzbearbeitungsmechaniker/innen der Witterung ausgesetzt.

Auch wenn Förderanlagen und andere Transportgeräte die Arbeit wesentlich erleichtern, ist die Arbeit körperlich anstrengend. Eine gute körperliche Konstitution und Körperbeherrschung sind daher wichtig. Um Arbeitsergebnisse zu erzielen, die den Ansprüchen der Qualitätskontrolle genügen, sind eine sorgfältige Arbeitsweise und handwerkliches Geschick erforderlich. Beim Überwachen von Holzbearbeitungsmaschinen müssen Holzbearbeitungsmechaniker/innen aufmerksam und umsichtig sein, um Unfälle oder beispielsweise fehlerhafte Zuschnitte zu vermeiden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. elektronisch gesteuerte Holzbearbeitungsanlagen)

  • Handarbeit (z.B. schadhafte Stellen am Holz wie offene Fugen, große Verästelungen oder faulige Stellen ausbessern)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und Sicherheitshandschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit im Freien (z.B. auf dem Rundholz- oder Schnittholzplatz)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Beiz- und Holzschutzmitteln, Holzstaub)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft

  • Unfallgefahr (z.B. an Schleifgeräten arbeiten, Rundhölzer sortieren)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. zwischen Werkhalle, Trockenraum und Lagerplatz wechseln)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Lasten verpacken und transportieren)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Furnier- und Spanplatten, Hobelware, Schnittholz, Bretter

Anlagen und Maschinen, z.B.: Sägeanlagen, Fördermittel und -anlagen, Hobel- und Fräsmaschinen

Unterlagen, z.B.: Kundenaufträge, Normenblätter, Holzschutzmittelverzeichnisse, Bedienungsanleitungen, Arbeitssicherheits-, Gesundheits- und Umweltschutzvorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Holzbearbeitungsmechaniker/innen finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Sägeindustrie

  • in der Hobel-, Holzleimbau- und Holzwerkstoffindustrie

  • bei Herstellern von Möbeln oder Holzbearbeitungsmaschinen

Branchen im Einzelnen

  • Holzwerkstoffe

    • Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke, z.B. Säge- und Hobelwerke

    • Herstellung von Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten, z.B. Holzwerkstoffhersteller

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

    • Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Holzleimbaubetriebe

    • Herstellung von Verpackungsmitteln, Lagerbehältern und Ladungsträgern aus Holz

  • Möbel

    • Herstellung von Küchenmöbeln

    • Herstellung von sonstigen Möbeln, z.B. Schlafzimmer-, Esszimmer- und Wohnzimmermöbel

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen zur Bearbeitung von sonstigen harten Stoffen, z.B. Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Holzbe- und -verarbeitung, Holzschutz, Maschinen- und Anlagenbetrieb und -überwachung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in im Bereich Holz oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Holztechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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