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Ausbildungsberuf
IT-System-Elektroniker/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

IT-System-Elektroniker/innen planen bzw. installieren kundenspezifische Systeme der IT-Technik, konfigurieren sie und nehmen sie in Betrieb. Daneben warten sie IT-Geräte und -Systeme, analysieren Fehler und beseitigen Störungen. Ihre Tätigkeit umfasst auch elektrotechnische Arbeiten im IT-Bereich.

Die Ausbildung im Überblick

IT-System-Elektroniker/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel.

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-System-Elektroniker/innen finden Beschäftigung

  • in IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • bei Herstellern und Betreibern von IT-Infrastrukturen und IT-Systemen

  • in der öffentlichen Verwaltung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als IT-System-Elektroniker/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 1.380 Ausbildungsanfänger/innen. 51 Prozent der zukünftigen IT-System-Elektroniker/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 40 Prozent besaßen die Hochschulreife . Sieben Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Das Beherrschen der Grundrechenarten ist z.B. notwendig, um elektrische Größen zu berechnen und zu bewerten.

Physik:

Die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge ist beispielsweise für das Verständnis von Aufbau und Funktionsweise verschiedener Bauteile nötig.

Informatik:

Der Umgang mit Hard- und Softwarekomponenten gehört schon während der Ausbildung zum Alltag. Informatikkenntnisse sind deshalb hilfreich.

Werken/Technik:

Das Montieren und Aufstellen von IT-Geräten und IT-Systemen gehört zu den Aufgaben von angehenden IT-System-Elektronikern und -Elektronikerinnen. Wer über Kenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil.

Englisch:

Da viele Fachbücher und Bedienungsanleitungen in englischer Sprache verfasst sind, spielen Englischkenntnisse eine wichtige Rolle.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als IT-System-Elektroniker/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man marktgängige IT-Systeme für unterschiedliche Einsatzbereiche hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Barrierefreiheit beurteilt

  • wie man Kunden berät und diese in die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen einweist

  • wie Algorithmen formuliert und Anwendungen in einer Programmiersprache erstellt werden

  • wie Sicherheitsanforderungen von IT-Systemen analysiert, Maßnahmen zur IT-Sicherheit abgeleitet, abgestimmt und umgesetzt werden und wie man Nutzer in die Maßnahmen einweist

  • wie man IT-Geräte und IT-Systeme montiert und aufstellt sowie konfiguriert, anpasst und in Betrieb nimmt

  • was bei der Installation, Konfigurierung und Inbetriebnahme von Netzwerk- und Übertragungskomponenten zu beachten ist

  • wie man Stromkreise festlegt und Verteilungseinrichtungen und Leitungen auswählt

  • wie man die Funktionsfähigkeit von IT-Geräten und IT-Systemen und einzelnen Komponenten prüft und dabei Test- und Diagnoseverfahren einsetzt

  • wie Prüf- und Messverfahren ausgewählt und eingesetzt werden, um die elektrische Sicherheit zu gewährleisten

  • wie man die Ursachen von Qualitätsmängeln systematisch feststellt, beseitigt und dokumentiert

  • wie man Störungsmeldungen entgegennimmt, Fehler eingrenzt und Störungen behebt

  • wie Sicherheitsvorfälle eingeschätzt und bearbeitet werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Clients in Netzwerke einbinden, Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Computersysteme

  • digitale Infrastruktur

  • Endgeräte

  • Funknetze

  • leitungsgebundene Netze

  • Sicherheitssysteme

  • virtuelle Netze

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsaufgaben in Abstimmung mit den kundenspezifischen Geschäfts- und Leistungsprozessen

  • Informieren und Beraten von Kunden

  • Beurteilen marktgängiger IT-Systeme und kundenspezifischer Lösungen

  • Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen

  • Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz

  • Erbringen der Leistungen und Auftragsabschluss

  • Installieren und Konfigurieren von IT-Geräten und IT-Systemen

  • Installieren von Netzwerkinfrastrukturen und Übertragungssystemen

  • Durchführen von Service- und Instandsetzungsarbeiten an IT-Geräten und IT-Systemen und an deren Infrastruktur

  • Auftragsabschluss und Unterstützung von Nutzern im Umgang mit IT-Geräten und IT-Systemen und mit deren Infrastruktur

  • Installieren von IT-Systemen, Geräten und Betriebsmitteln sowie deren Anbindung an die Stromversorgung

1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb beschreiben

  • Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten

  • Clients in Netzwerke einbinden

  • Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen

  • Software zur Verwaltung von Daten anpassen

  • Serviceanfragen bearbeiten

  • Cyber-physische Systeme ergänzen

  • Daten systemübergreifend bereitstellen

  • Netzwerke und Dienste bereitstellen

Teil 1 der Abschlussprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. - 36. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Planen und Vorbereiten von Service- und Instandsetzungsmaßnahmen an IT-Geräten und IT-Systemen und an deren Infrastruktur

  • IT-Sicherheit und Datenschutz in IT-Systemen, Netzwerkinfrastrukturen und Übertragungssystemen

  • Prüfen der elektrischen Sicherheit von Geräten und Betriebsmitteln

3. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Energieversorgung bereitstellen und die Betriebssicherheit gewährleisten

  • Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten

  • Instandhaltung planen und durchführen

Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

IT-System-Elektroniker/IT-System-Elektronikerin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Systeme, Geräte und Betriebsmittel anschließen, IT-Arbeitsplätze einrichten und konfigurieren, Funktionsfähigkeit von IT-Geräten und IT-Systemen prüfen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte, z.B. Büroräume (Bildschirmarbeit), Werkstätten, Rechenzentren, beim Kunden

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Technisches Verständnis (z.B. beim Erstellen von Installations- und Stromlaufplänen)

    • Sorgfalt (z.B. beim Prüfen und Durchführen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz)

    • Umsicht (z.B. bei der Arbeit an stromführenden Bauteilen)

    • Kommunikationsfähigkeit, Kunden- und Serviceorientierung (z.B. bei der Kundenberatung)

    • Lernbereitschaft (z.B. um sich über technologische Entwicklungstrends von IT-Systemen auf dem Laufenden zu halten)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

IT-System-Elektroniker/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe, die IT-Infrastrukturen und IT-Systeme herstellen, betreiben oder einsetzen; öffentliche Verwaltung): informations- und telekommunikationstechnische Werkstätten, Telekommunikationszentralen, Büroräume, beim Kunden

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

IT-System-Elektroniker/innen entwerfen, installieren und konfigurieren Systeme, Komponenten und Netzwerke der Informationstechnologie (IT). Hierzu beschaffen sie Hard- und Software, passen diese an und installieren sie. Anschließend binden sie IT-Geräte und -Systeme an die Stromversorgung an und prüfen die elektrische Sicherheit, konfigurieren die Geräte und Systeme und nehmen diese in Betrieb. Sie informieren und beraten Kunden über die Nutzungsmöglichkeiten von informations- und kommunikationstechnischen Geräten wie Computer, Telefonanlage, Drucker oder Scanner, aber auch zu Netzwerkinfrastrukturen und zu Themen wie IT-Sicherheit und Datenschutz. Außerdem warten sie die Kommunikationsinfrastruktur und beheben auftretende Störungen.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

IT-System-Elektroniker/innen planen bzw. installieren kundenspezifische Systeme der IT-Technik, konfigurieren sie und nehmen sie in Betrieb. Daneben warten sie IT-Geräte und -Systeme, analysieren Fehler und beseitigen Störungen. Ihre Tätigkeit umfasst auch elektrotechnische Arbeiten im IT-Bereich.

Kunden informieren und beraten

Soll beispielsweise das Netzwerk eines Unternehmens erneuert werden, ermitteln IT-System-Elektroniker/innen im Vorfeld den Bedarf und die Wünsche des Kunden. Sie erfragen beispielsweise, wie das bestehende Netzwerk aufgebaut ist, wie viele Arbeitsplätze im Unternehmen vorhanden sind, ob weitere Arbeitsplätze eingerichtet werden sollen und über welches Betriebssystem die Rechner verfügen. Ebenso klären und prüfen sie u.a., ob die vorhandene Hardware im neuen Netzwerk Verwendung finden soll und kann. Sie beraten ihre Kunden auch bei der Auswahl und Anschaffung von neuen IT-Geräten wie Rechnern und Telefonen sowie von IT-Systemen wie Datenbank- und Informationssystemen.

IT-Systeme, Geräte und Betriebsmittel konfigurieren und installieren

Bevor sie mit der Montage bzw. Installation der Geräte und IT-Systeme beginnen, legen IT-System-Elektroniker/innen u.a. die Stromkreise fest, wählen Leitungen aus und ermitteln ggf. den Energiebedarf der jeweiligen Komponenten. Dabei berücksichtigen sie stets die jeweiligen Betriebs- und Umgebungsbedingungen. Nachdem sie die Daten ihrer Kunden gesichert haben, demontieren sie u.a. vorhandene Hardwarekomponenten und bauen z.B. neue Netzwerkkomponenten ein. Neue Rechner für den Kunden haben sie ggf. bereits in der Werkstatt vormontiert; auch das Betriebssystem ist unter Umständen schon installiert und konfiguriert. Darüber hinaus konfektionieren sie Leitungen, montieren ggf. neue Netzwerkdosen, verlegen Kabel und verbinden dann alle IT-Geräte bzw. Komponenten miteinander. Außerdem konfigurieren sie die Geräte und IT-Systeme, installieren z.B. Netzwerkinfrastrukturen - ggf. integrieren sie diese auch in bereits bestehende IT-Systeme - und überprüfen deren Funktionsfähigkeit. Eventuelle Störungen bzw. Fehler beheben sie umgehend. Laufen alle Geräte und Systeme fehlerfrei, führen sie den Anwendern deren Funktionsweise vor und erklären die richtige Handhabung von Hard- und Software. Abschließend erstellen sie ein detailliertes Übergabeprotokoll.

Service- und Instandsetzungsarbeiten

Darüber hinaus betreuen IT-System-Elektroniker/innen auch bestehende IT-Geräte und IT-Systeme und führen Service- und Instandsetzungsarbeiten durch. Sie nehmen Störungsmeldungen entgegen und grenzen Störungsursachen mithilfe von Test- und Diagnoseverfahren ein. Dabei überprüfen sie z.B. Leitungen, Schnittstellen und Netzwerkkomponenten und beseitigen Störungen, indem sie beispielsweise defekte Hardware austauschen oder Software neu installieren bzw. konfigurieren. Auch regelmäßige Wartungsarbeiten gehören dazu.

IT-Sicherheit und Datenschutz

IT-System-Elektroniker/innen setzen nicht nur Maßnahmen zum Schutz gegen elektrische Gefährdungen um; auch die IT-Sicherheit spielt bei ihrer Arbeit eine große Rolle. Die Fachkräfte schätzen beispielsweise das Gefährdungspotenzial ein und analysieren die jeweiligen Sicherheitsanforderungen von IT-Systemen. Sie beraten ihre Kunden im Hinblick auf Anforderungen an die IT-Sicherheit und an den Datenschutz, stimmen mit ihnen die jeweiligen Schutzmaßnahmen ab und setzen diese auch um. Beispielsweise implementieren sie Hardware- und Software-Systeme zur IT-Sicherheit in Netzwerken.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunden beraten und IT-Systeme planen

    • Kunden über die Nutzungsmöglichkeiten von IT-Systemen (z.B. Datenbanken) und -Geräten (z.B. Rechner) sowie über die neuesten Serviceprodukte informieren und beraten

    • Kundenbedarf und Kundenprobleme analysieren, Lösungsalternativen entwickeln

    • ggf. Kunden bei der Umrüstung auf umweltfreundlichere Systeme und Geräte unterstützen

    • auf den Kunden zugeschnittene IT-Systeme und Kommunikationsnetze einschließlich der entsprechenden Geräte, Komponenten und Netzwerke planen

    • Kunden in die Funktionsweise der IT-Systeme einweisen, ggf. Übergabegespräche führen

  • IT-Geräte und IT-Systeme installieren und konfigurieren

    • IT-Geräte und Komponenten für IT-Systeme auswählen, ggf. modifizieren, montieren und aufstellen

    • Geräte und Systeme konfigurieren, anpassen und in Betrieb nehmen; Funktionsfähigkeit von Schnittstellen und Übertragungswegen überprüfen

    • Netzwerk- und Übertragungskomponenten installieren und prüfen; IT-Geräte und Komponenten in bestehende Netzwerke und Infrastrukturen integrieren

    • Leitungen und Stromversorgung installieren sowie IT-Geräte und Komponenten verbinden; elektrische Schutzmaßnahmen prüfen

  • Service- und Instandsetzungsarbeiten an IT-Geräten und IT-Systemen durchführen

    • IT-Geräte und IT-Systeme warten und pflegen

    • Störungsmeldungen, Kundenanfragen bzw. -aufträge entgegennehmen und bearbeiten, Serviceleistungen planen, kalkulieren, durchführen und abrechnen

    • Fehlerursachen analysieren und beseitigen, z.B. durch Austausch von einzelnen Komponenten oder kompletten Geräten oder durch Systemanpassungen

  • Maßnahmen zur IT-Sicherheit planen und durchführen

    • Gefährdungspotenziale und Bedrohungsszenarien erkennen und Kunden im Hinblick auf Anforderungen an die IT-Sicherheit sowie an den Datenschutz beraten

    • Hardware- und Software-Systeme zur IT-Sicherheit in Netzwerken implementieren; Anwender einweisen

    • Wirksamkeit und Effizienz der eingesetzten Schutzmaßnahmen prüfen; bei Sicherheitsvorfällen erforderliche Maßnahmen einleiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.373 bis € 3.873

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • IT-System-Elektroniker/in

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Fernmeldeelektroniker/in

  • Fernmeldehandwerker/in

Frühere Berufsbezeichnung

  • Kommunikationselektroniker/Kommunikationselektronikerin Fachrichtung Informationstechnik

    (Ausbildungsberuf von 1987 bis 2003)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Gebäudeinformatiker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • IT system electronics technician (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Électronicien/Électronicienne en systèmes informatiques

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

IT-System-Elektroniker/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • beim Kunden

  • in Werkstätten

Arbeitssituation

IT-System-Elektroniker/innen arbeiten mit Computernetzwerken bzw. einzelnen Netzwerkkomponenten, Telekommunikationsanlagen und der entsprechenden Software. Sie verbringen viel Zeit am Bildschirm, sind aber auch in Werkstätten tätig, wo sie einzelne Komponenten von Hand zu Hardware-Baugruppen montieren oder Service- und Instandsetzungsarbeiten durchführen. Die Installation und Prüfung von Hard- und Software nehmen sie oft beim Kunden vor Ort vor. In Rechenzentren kann die Atmosphäre sauerstoffreduziert sein. Im Bereich Service und Instandhaltung arbeiten IT-System-Elektroniker/innen zum Teil auch im Schichtbetrieb und übernehmen Bereitschaftsdienste.

Bei der Planung von IT-Systemen oder bei der Suche nach den Ursachen technischer Störungen gehen sie analytisch, systematisch und methodisch durchdacht vor. Im Umgang mit komplexen IT-Systemen sind eine sorgfältige Arbeitsweise und technisches Verständnis erforderlich. Geschicklichkeit benötigen IT-System-Elektroniker/innen, um empfindliche Geräte zu reparieren. Im Umgang mit stromführenden Teilen und Komponenten beachten sie die einschlägigen Sicherheitsvorschriften. Wenn sie Systeme zur Verbesserung der IT-Sicherheit oder andere informationstechnische Lösungen entwickeln, gehen sie serviceorientiert auf Kundenwünsche ein. Wenn sie Kunden über die Nutzungsmöglichkeiten informations- und kommunikationstechnischer Anlagen oder Maßnahmen zur IT-Sicherheit informieren, beweisen sie Kommunikationsstärke. Auf häufig wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen stellen sie sich flexibel ein. Über technische Neuentwicklungen im IT-Bereich halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Telekommunikationsanlagen)

  • Bildschirmarbeit (Betriebssysteme und Software installieren)

  • Handarbeit (z.B. Hardwarekomponenten in IT-Systemen austauschen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Schichtarbeit

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (im Bereich Service und Instandhaltung)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (sich an wechselnde Arbeitsbedingungen anpassen, z.B. direkt beim Kunden, in Werkstätten oder am Bildschirm)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. empfindliche Geräte wie Telekommunikationsanlagen reparieren)

  • Kundenkontakt (Kunden beraten und schulen, Ansprechpartner in Service- und Wartungsangelegenheiten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Computertechnik und Komponenten, z.B.: PCs, Telefonanlagen, Hardwarekomponenten, Softwareanwendungen und -systeme, Datenbanksysteme, Betriebssysteme, Computernetzwerke, Telekommunikationsnetze, Netzwerk- und Übertragungskomponenten

Prüfgeräte, Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Multimeter, Oszilloskope, Lötstationen, Zangen, Schraubendreher, Kabel, Schrauben, Klemmen

Software, z.B.: Prüfprogramme für Speicherchips, Diagnosesysteme

Unterlagen, z.B.: Schaltpläne, Handbücher, Verträge, Übergabeprotokolle, Qualitätsnormen, Sicherheitsvorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-System-Elektroniker/innen finden Beschäftigung

  • in IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • bei Herstellern und Betreibern von IT-Infrastrukturen und IT-Systemen

  • in der öffentlichen Verwaltung

Branchen im Einzelnen

  • IT, DV, Computer

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik, IT-Anwendungsberatung, IT-Sicherheit, Elektrotechnik).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung alsIT-Berater/in oder als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte etc. können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Beschäftigten diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-)Daten spielt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberangriffe zu erkennen und zu bekämpfen, spielt zudem eine immer größere Rolle in der IT-Sicherheit. Die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze beherrschen, steigt daher stetig.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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