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Ausbildungsberuf
Produktionsmechaniker/in - Textil

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Produktionsmechaniker/innen - Textil stellen die voll- oder teilautomatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen in der Textilindustrie ein. Sie nehmen sie in Betrieb, überwachen, warten, pflegen, reparieren sie und organisieren den Materialfluss.

Die Ausbildung im Überblick

Produktionsmechaniker/in - Textil ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionsmechaniker/innen - Textil finden Beschäftigung

  • in Webereien, Strickereien, Wirkereien und Spinnereien

  • bei Bekleidungsherstellern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Produktionsmechaniker/in - Textil.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hauptschulabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 87 Ausbildungsanfänger/innen. 47 Prozent der zukünftigen Produktionsmechaniker/innen - Textil verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 37 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 13 Prozent verfügten über die Hochschulreife , drei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Produktionsmechaniker/innen - Textil führen u.a. Berechnungen von Faserstoffmengen, Handelsgewichten, Mischungsverhältnissen oder Faserstoffkosten durch. Dabei kommen ihnen bereits vorhandene Kenntnisse in Mathematik zugute.

Werken/Technik:

Um Produktionsmaschinen warten, pflegen, reparieren und instand halten zu können, ist handwerkliches und technisches Geschick nötig. Wer Kenntnisse aus dem Werkunterricht mitbringt, ist beispielsweise im Umgang mit Werkzeug geübt und daher im Vorteil.

Physik:

Während der Ausbildung lesen die Auszubildenden Schaltpläne und Blockschaltbilder oder skizzieren diese. Dabei sind physikalische Kenntnisse hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Produktionsmechaniker/in - Textil ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • welche Fertigungstechnologien für Textilien es gibt, wie man deren Eigenschaften und Konstruktionsmerkmale bestimmt und wie man Feinheits- bzw. Massenberechnungen durchführt

  • Produktionsmaschinen nach Fertigungsverfahren und Prozessstufen auszuwählen

  • wie man Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffe für die Produktion vorbereitet, Prozessdaten einstellt, Maschinen und Anlagen in Betrieb nimmt, den Warenausfall prüft und Maschinen und Anlagen übergibt

  • Werkstücke und Maschinenelemente zu bearbeiten und zu prüfen, Maschinenelemente zu verbinden und Baugruppen zusammenzufügen

  • wie man Konstruktionen von linienförmigen Gebilden, Flächen oder Verbundstoffen darstellt und produktionsbezogene Berechnungen durchführt

  • wie man Produktionsmaschinen und -anlagen vorrichtet, ab- und umrüstet, Austauschteile wechselt und einstellt, Probeläufe durchführt und den Warenausfall prüft

  • wie Maschinen und Anlagen instand gehalten werden und wie man Maschinenstörungen beseitigt

  • wie man die Ursachen von produktionsspezifischen Qualitätsabweichungen feststellt, Korrekturmaßnahmen einleitet und die Qualitätseinhaltung sicherstellt

  • wie technische Patronen und Schablonen entwickelt, Rapporte festgelegt und auf technische Durchführbarkeit geprüft werden

  • wie man Konstruktionstechniken für die Erzeugung linienförmiger Gebilde, Flächen oder Verbundstoffe festlegt und anwendet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen textiler Flächen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Zuordnen, Bearbeiten und Handhaben von Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffen

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen

  • Kontrollieren von Fertigungsprozessen und Prüfen von Kenndaten

  • branchenspezifische Fertigungstechniken

  • Steuerungs- und Regelungstechnik

  • Einrichten, Bedienen und Überwachen von Produktionsmaschinen und -anlagen

  • Steuern des Materialflusses

  • Instandhaltung

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Produktionsprozesse auf textile Produkte abstimmen

    • textile Faserstoffe einsetzen

    • Herstellen von linienförmigen textilen Gebilden

    • Herstellen textiler Flächen

    • Produktionsprozesse überwachen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • textile Produkte nachstellen

    • textile Materialien in Vorbereitungsprozessen einsetzen

    • Werkstoffe für Maschinenelemente bearbeiten

    • Maschinen und Anlagen warten

    • Textilien kundengerecht veredeln und aufmachen

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Rüsten von Produktionsmaschinen und -anlagen

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Maschinen und Anlagen rüsten

  • Maschinen und Anlagen instand halten

  • modifizierte Textilien einsetzen

  • Kundenauftrag realisieren und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Textilindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 855 bis € 1.015

2. Ausbildungsjahr: € 910 bis € 1.072

3. Ausbildungsjahr: € 965 bis € 1.183

Quelle:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Stand August 2022

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer/in mit dem Schwerpunkt Textiltechnik bzw. als Produktprüfer/in - Textil kann auf die Ausbildung zum Produktionsmechaniker/zur Produktionsmechanikerin - Textil angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Produktionsmechaniker - Textil/Produktionsmechanikerin - Textil

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Maschinen reinigen, Verschleißteile austauschen, Programme einstellen, Maschinenlauf überwachen, Produktionsdaten ablesen und dokumentieren

  • Umgebung: Maschinenlärm, Faserstaub, z.T. feuchtwarmes Klima in Produktionshallen, chemische Gerüche

  • Arbeitszeit: Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen von Produktionsprozessen)

    • Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. bei Störungen der Produktionsanlagen)

    • Sorgfalt, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Umrüsten von Maschinen, bei Wartungs- und Reparaturarbeiten)

    • Organisatorische Fähigkeiten (z.B. beim Organisieren des Materialflusses im Verantwortungsbereich)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Produktionsmechaniker/innen - Textil werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. in Webereien, Strickereien, Wirkereien und Spinnereien): Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Münchberg (Bayern): Staatliches Berufliches Schulzentrum Münchberg-Ahornberg Schützenstraße 30 95213 Münchberg D +49.9251.99070 +49.9251.990740 http://www.textilschule.de mail@textilfachschule.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen in Plauen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum e.o.plauen Uferstraße 8 08527 Plauen D +49.3741.3005100 +49.3741.3005109 http://www.bsz-eoplauen.de info@bsz-eoplauen.de Außenstelle bei: Berufliches Schulzentrum e.o.plauen - Außenstelle Klingenthal Amtsberg 12 08248 Klingenthal

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Produktionsmechaniker/innen - Textil sorgen bei der Herstellung von Garnen, gewebten Stoffen oder Verbundstoffen für einwandfrei funktionierende Produktionsanlagen sowie störungsfreie und wirtschaftliche Arbeitsabläufe in ihren Arbeitsbereichen. Vor Beginn der Produktion richten sie voll- und teilautomatisierte Produktionsmaschinen und -anlagen ein. Hierfür bauen sie z.B. Maschinenbauteile und Werkzeuge ein oder aus. Sie analysieren Mustervorlagen, bestimmen Konstruktionstechniken und Produktmerkmale und erstellen Datenträger. Über steuer- und regelungstechnische Einrichtungen an Maschinen oder an Leitständen geben sie erforderliche Produktionsdaten ein, z.B. für die Maschinengeschwindigkeit. Schließlich fahren sie Maschinen an, überwachen Prozessabläufe und kontrollieren textile Erzeugnisse. Außerdem halten sie Produktionsanlagen instand. Bei Maschinenstörungen grenzen sie den Fehler systematisch ein und beheben ihn.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Produktionsmechaniker/innen - Textil stellen die voll- oder teilautomatisierten Produktionsmaschinen und -anlagen in der Textilindustrie ein. Sie nehmen sie in Betrieb, überwachen, warten, pflegen, reparieren sie und organisieren den Materialfluss.

Textilien am laufenden Meter

In der Produktionshalle ist es laut. Alle Webautomaten laufen auf Hochtouren, denn es gilt, einen großen Auftrag abzuarbeiten. Ein Automobilhersteller hat einen Bezugsstoff für die Fahrzeugsitze seines neuen Modells geordert. Auf den Webautomaten entstehen die Stoffbahnen: grau, mit schmalen roten Schrägstreifen. Produktionsmechaniker/innen - Textil überwachen die Maschinen, ersetzen abgelaufene Spulen, beheben Fadenbrüche und heben mit einer Hebeeinrichtung einen vollen Warenbaum aus der Maschine. Produktionsmechaniker/innen - Textil tragen dazu bei, dass die Produktion reibungslos funktioniert. Sie arbeiten in allen Sparten der Textilindustrie, in Spinnereien, Webereien, Stickereien und Flechtereien, in der Maschen-, Tufting- oder Vliesstoffindustrie. Doch auch wenn sich Produkte und Produktionsmaschinen unterscheiden, sind ihre Aufgaben meist die gleichen. Sie nehmen Arbeitsaufträge entgegen und kalkulieren den Material- und Personalbedarf im vorgegebenen Zeitrahmen. Wie sieht die Konstruktion, die Bindungsart des Gewebes oder Maschenstoffs aus? Welche und wie viele Textilmaschinen werden dafür benötigt? Ist das Muster vorhanden oder muss es erst programmiert werden? Die Produktionsmechaniker/innen - Textil klären alle Fragen und machen sich kundig, welche Materialien, Hilfs- und Betriebsstoffe benötigt werden. Anschließend überprüfen sie, ob diese in ausreichender Menge im Lager vorhanden sind oder bestellt werden müssen.

Die richtige Einstellung

Schließlich geht es ans Einrichten der Maschinen. Dafür benutzen Produktionsmechaniker/innen - Textil Betriebsanleitungen, Schaltpläne und Einrichtungspläne. Mit Handwerkzeugen bauen sie Zusatzaggregate ein und wechseln Maschinenwerkzeuge oder -bauteile aus. Ihre Arbeit überprüfen sie z.B. mit Messlehren und Zentriergeräten. Über Steuer- und Regelungseinrichtungen an den Maschinen oder vom Leitstand aus stellen sie Prozessparameter wie Arbeitsgeschwindigkeit, Zugstärke und Fadenspannung ein. Die Daten zur Mustersteuerung rufen sie aus den Speichern der Maschinen ab oder geben sie vom Leitstand aus ein. Gegebenenfalls liegen Musterdaten auch auf CDs vor. Schließlich wird das Material - Faserbänder, Garne, Kettbäume - vorgelegt, eingehängt und in die Fadenführungen der Maschinen eingezogen. Jetzt sind noch Überwachungseinrichtungen wie Meterzähler oder Fadenwächter einzustellen, die per Signal melden, wenn eine bestimmte Stofflänge erreicht bzw. wenn ein Faden gerissen ist. Um festzustellen, ob die Einstellung stimmt, führen Produktionsmechaniker/innen - Textil Probeläufe durch. Weicht das Arbeitsergebnis von den Vorgaben ab, muss nachjustiert werden. Erst wenn sie mit den Arbeitsergebnissen zufrieden sind, übergeben Produktionsmechaniker/innen - Textil die Maschinen an die Maschinenführer/innen.

Kontrolle ist besser

Damit ist ihre Arbeit aber nicht beendet. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Qualität stimmt und die Produktion störungsfrei abläuft - auch in der Spätschicht, der Nachtschicht oder am Wochenende. Laufend führen sie Qualitätskontrollen durch: Sie vergleichen den Warenausfall mit den Vorlagen, prüfen den Griff der Ware, stellen also fest, ob der Vliesstoff für die Outdoorjacken flauschig genug oder der Stoff für die Fahrzeugsitzbezüge fest genug ist. Mit dem Fadenzähler kontrollieren sie, ob die Fadendichte stimmt, und führen ggf. im Labor einfache mechanische oder chemische Tests durch. So prüfen sie z.B. die Elastizität, die Reißfestigkeit oder Scheuerbeständigkeit von Geweben oder Garnen. Stellen sie Abweichungen von den Vorgaben fest, ziehen sie Rückschlüsse auf die Ursachen. Zu lockere Stellen im Gewebe? Vielleicht stimmt die Fadenspannung nicht. Garne reißen zu leicht? Unter Umständen ein Materialfehler. Fallmaschen in einem Strickstoff? Vielleicht ist eine Maschinennadel abgebrochen und muss ausgewechselt werden. Sie informieren die jeweils zuständigen Kollegen bzw. Kolleginnen und tragen so dazu bei, dass Störungen schnell erkannt sowie behoben werden können. Ihre Versuche und Prüfergebnisse dokumentieren sie am Computer.

Gut geschmiert

Maschinenstillstände sind kostspielig und so sind Produktionsmechaniker/innen - Textil sofort vor Ort, wenn ein optisches oder akustisches Signal eine Störung anzeigt. Sie bemühen sich, die Ursache so schnell wie möglich zu ermitteln und zu beheben. Trotz des Zeitdrucks bewahren sie Ruhe und Übersicht. Fallen größere Reparaturen an, ziehen sie Reparaturfachkräfte hinzu. Sie sorgen dafür, dass die Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen in ihrem Arbeitsbereich immer gut gepflegt sind und regelmäßig gewartet werden. Regelmäßig entfernen sie Faserstaub von Maschinen und Geräten, schmieren Getriebe und Lager, wechseln Schrauben, Federn und Splinte und überprüfen bzw. tauschen Verschleißteile aus. Während der Ausbildung haben Produktionsmechaniker/innen - Textil auch Fertigkeiten in der Metallbearbeitung erworben und sind so in der Lage, Bauteile zurechtzufeilen, Bohrungen anzubringen oder kleinere Schweißarbeiten auszuführen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Produktionsmaschinen einstellen und umrüsten

    • Werkzeuge und Maschinenbauteile einbauen bzw. austauschen

    • Prozessparameter wie z.B. die Maschinengeschwindigkeit, die Zugstärke, Temperatur oder Druck über die Steuer- und Regelungseinrichtungen der Maschinen bzw. über Leitstände oder -warten eingeben

    • Stück- oder Meterzähler einstellen

    • Musterdatenträger je nach System einlegen, einhängen, Musterdaten eingeben oder aus dem Maschinenspeicher abrufen

    • Maschinen anfahren, den Maschinenlauf kontrollieren und anhand unterschiedlicher Anzeigen sowie je nach Warenausfall die Einstellung überprüfen und ggf. nachjustieren

  • Maschinen- und Prüfdaten auswerten

    • die von den Maschinen gelieferten Prozessleitdaten sichern, auswerten und bearbeiten

    • die Arbeitsleistung der Maschinen und Qualität der Endprodukte anhand von Prüfprotokollen und Diagrammen feststellen

    • aus Qualitätsabweichungen Rückschlüsse auf die Maschineneinstellung bzw. auf Maschinenstörungen ziehen

  • Produktionsmaschinen warten und instand halten

    • schadhafte Maschinenteile oder Verschleißteile (z.B. Antriebsriemen) nach Vorschrift auswechseln

    • Arbeitselemente schmieren und reinigen, Verschleißteile regelmäßig kontrollieren

    • Textilmaschinen und -anlagen sowie Zusatzaggregate und -einrichtungen in regelmäßigen Intervallen reinigen, pflegen und warten

    • maschinenbedingte Ursachen von Qualitätsabweichungen oder Störungen ermitteln, kleinere Störungen beheben, bei größeren Störungen mit betriebsinternen ggf. auch externen Fachkräften zusammenarbeiten

    • bei der Montage bzw. Demontage von Maschinen und Anlagen mitarbeiten

  • Arbeitsabläufe überwachen und koordinieren

    • Arbeitsschritte je nach Auftrag planen und so koordinieren, dass die Maschinen und Anlagen im Arbeitsbereich möglichst ausgelastet sind

    • den Materialfluss im Verantwortungsbereich organisieren und sicherstellen, dass Werk-, Hilfs- und Betriebsstoffe jeweils rechtzeitig zur Verfügung stehen

    • Arbeitsabläufe mit vor- und nachgelagerten Abteilungen abstimmen

    • Mitarbeiter/innen einweisen, anfallende Arbeiten verteilen

    • sicherstellen, dass das Material ordnungsgemäß eingefädelt bzw. vorgelegt wurde, gerade und ohne zu reißen in die Maschine eingezogen wird, dass fertige Textilien faltenlos aufgewickelt bzw., dass Garne richtig aufgespult werden

    • eingestellte Maschinen nach den Probeläufen an die Maschinenführer/innen übergeben

    • Produktionsprozesse überwachen, z.B. auch durch regelmäßige Qualitätskontrollen, um ein gleichmäßiges Qualitätsniveau zu gewährleisten

  • Unfallverhütungs- und Arbeitsschutzbestimmungen durchsetzen

  • bei der Umsetzung von Umweltbestimmungen und -auflagen mitwirken, z.B. auf das umweltgerechte Entsorgen von Abfällen (Schmierstoffen, Maschinenelementen, Faserresten) oder Abwässern achten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.468 bis € 2.511

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Produktionsmechaniker/in - Textil

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Bandweber/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Chemiefaserfacharbeiter/Chemiefaserfacharbeiterin

    (Ausbildungsberuf bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Extrusionsverfahren)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1988)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Garnhersteller/Garnherstellerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Herstellung textiler Verbundstoffe)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1988)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Kettenwirken)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1988)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Kulierwirken)

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1988)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Sticker/Stickerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Stricker/Strickerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Vliesstoffhersteller/Vliesstoffherstellerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Weber/in)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Wirker/Wirkerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Zwirner/in/Texturierer/in)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Kunstblumenfacharbeiter/Kunstblumenfacharbeiterin

    (Ausbildungsberuf von 1964 bis 1980)

  • Posamentierer/Posamentiererin

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Textilfacharbeiter/Textilfacharbeiterin für Chemiefaser

    (Ausbildungsberuf bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Gummistrumpfstricker/Gummistrumpfstrickerin

    (Ausbildungsberuf von 1940 bis 1993)

  • Musterprogrammierer/Musterprogrammiererin (Weberei)

    (Ausbildungsberuf von 1978 bis 1996)

  • Schmucktextilienhersteller/Schmucktextilienherstellerin

    (Ausbildungsberuf von 1980 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Bandweberei

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Ketten- und Raschelwirkerei

    (Ausbildungsberuf von 1971 bis 1993)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Maschenindustrie

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Spinnerei

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Strickerei und Wirkerei

    (Ausbildungsberuf von 1971 bis 1993)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Strumpf- und Feinstrumpfrundstrickerei

    (Ausbildungsberuf von 1971 bis 1993)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Tufting

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Vliesstoff

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilmechaniker/Textilmechanikerin - Weberei

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Textiltechnologe/-technologin - Herstellung

Österreich

  • Textiltechnologe/-technologin

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Textile production mechanic (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Mécanicien régleur/Mécanicienne régleuse - textile

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Produktionsmechaniker/innen - Textil arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Werkstätten

  • in Lagerräumen

Arbeitssituation

Produktionsmechaniker/innen - Textil bedienen und überwachen Maschinen, Geräte und Produktionsanlagen zur Herstellung von Web-, Strick-, Wirk-, Filzstoffen oder Teppichen. Von Hand bauen sie z.B. Maschinenteile aus und ein. Dabei kommen sie mit Ölen und anderen Schmiermitteln in Kontakt. Vorwiegend arbeiten sie in großen Produktionshallen, wo sie oft für mehrere große Maschinen oder Anlagen verantwortlich sind. In den Hallen herrscht Maschinenlärm. Das Klima ist oft feuchtwarm, so lassen sich Fasern besser verarbeiten. Gerüche und Dämpfe von Textilhilfsmitteln, z.B. Appreturen oder Farben, liegen in der Luft. Schichtarbeit ist üblich.

Beim Überwachen der Produktionsprozesse sind Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsfähigkeit gefragt, um Störungen sofort zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Für Wartungs- und Reparaturarbeiten sind Sorgfalt, handwerkliches Geschick und technisches Verständnis nötig. Das Sicherstellen des reibungslosen Materialflusses erfordert planerische und organisatorische Fähigkeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Großrundstrickmaschinen, Stickmaschinen, Seamless-/Nahtlos- und Strumpfmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Maschinenbauteile ein- und ausbauen, Schrauben und Federn austauschen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. feuchtwarmes Klima bei Arbeiten an Bügelmaschinen)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Faserstaub, Dämpfe von Chemikalien)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (Getriebe und Lager der Maschinen schmieren)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Webautomaten, CAD-Anlagen, Mustersteuerungsanlagen, Steuer- und Regelungseinrichtungen, Spinnmaschinen, Tuftingmaschinen, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen, Schweißgeräte, Messgeräte, Zentriergeräte, Fadenzähler

Erzeugnisse, z.B.: textile Rohstoffe, Halb- und Enderzeugnisse

Werkzeuge, Hilfsmittel und Zubehör, z.B.: Messschieber, Winkelmesser, Schraubenschlüssel, Zangen, Feilen, Schraubendreher, Kühlstoffe, Reinigungslösungen, Schmiermittel, Dichtungen, Filter, Schläuche

Unterlagen, z.B.: Prüfergebnisse, Prozessabläufe, Arbeitssicherheitsvorschriften

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionsmechaniker/innen - Textil finden Beschäftigung

  • in Webereien, Strickereien, Wirkereien und Spinnereien

  • bei Bekleidungsherstellern

Branchen im Einzelnen

  • Textilien

    • Weberei, z.B. Gardinen-, Möbel- und Dekorationsstoffwebereien, Wollwebereien, Jacquard-Webereien

    • Herstellung von gewirktem und gestricktem Stoff, z.B. bei Strickerei-, Wirkereibetrieben, Ketten- und Raschelwirkereien

    • Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei, z.B. Baumwollaufbereitung und -spinnerei, Wollaufbereitung und Streichgarnspinnerei oder Kammgarnspinnerei, Seidenaufbereitung und -spinnerei

    • Herstellung von Teppichen, z.B. bei Teppichboden- und Teppichherstellern, in der Tufting-Industrie

    • Herstellung von Vliesstoff und Erzeugnissen daraus (ohne Bekleidung), z.B. Umweltschutz- oder geotechnische Textilien

    • Herstellung von sonstigen Textilwaren a. n. g., z.B. in Bandwebereien und -flechtereien bei Schmucktextilienherstellern

    • Herstellung von konfektionierten Textilwaren (ohne Bekleidung), z.B. (kunst)handwerkliche Herstellung von Strickereien, Stickereien, Klöppelspitzen, Flechtwaren

  • Bekleidung

    • Herstellung von sonstiger Bekleidung und Bekleidungszubehör a. n. g., z.B. bei Strumpfwaren- und Pulloverherstellern

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Textilerzeugung, Fertigungstechnik, Maschinenüberwachung, Wartung und Instandhaltung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Textilerzeugung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Produktionsmechaniker/innen - Textil entwickeln. Das Thema Nachhaltigkeit in der Textilerzeugung bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik oder Produktionstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Nachhaltige Mode, nachhaltige Textilien

In der Bekleidungsbranche wächst die Nachfrage nach nachhaltigen, ethisch und umweltverträglich hergestellten Produkten. Modehersteller reagieren darauf z.B. mit Funktionskleidung aus recycelten PET-Flaschen oder neuartigen Fasern aus natürlichen Materialien. Führungskräfte der Textilindustrie suchen Lösungen für neue Rohstoffe und Produktionsverfahren und setzen für die Textilbehandlung und -ausrüstung z.B. Ultraschalltechnologie ein, mithilfe derer sich der Verbrauch an Chemikalien, Wasser und Energie signifikant verringern lässt. In den Bereichen Design und Handel hingegen werden Führungskräfte entscheiden, wie sie ihre Kollektionen bzw. ihr Angebot an die Wünsche der Kunden anpassen.

3-D-Druck in der Textilerzeugung

Die Technik des 3-D-Drucks (Additive Fertigung) erobert auch die Textilerzeugung, vor allem bei der Herstellung technischer Textilien oder von Werkstoffen für Sport-, Schutz- und Sicherheitsbekleidung. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode können individuelle Kundenwünsche oder besondere Anforderungen an die Materialien, wie z.B. das Einarbeiten von leitfähigen Stoffen, einfacher umgesetzt werden. Ebenso können dadurch einzelne Produktionsschritte eingespart werden, wodurch die Produktion wiederrum energieeffizienter und nachhaltiger wird. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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