Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Produktveredler/in - Textil

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Produktveredler/innen - Textil richten Maschinen und Anlagen in Veredlungsabteilungen von Spinnereien, Webereien, Wirkereien und Strickereien ein, halten sie instand und sorgen für optimale Warenqualität.

Die Ausbildung im Überblick

Produktveredler/in - Textil ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktveredler/innen - Textil finden Beschäftigung in Textilveredlungsbetrieben.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Produktveredler/in - Textil.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss ein. Etwa jede/r Siebte der Ausbildungsanfänger/innen hatte vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 21 Ausbildungsanfänger/innen. Jeweils 43 Prozent der zukünftigen Produktveredler/innen - Textil verfügten über einen Hauptschulabschluss bzw. einen mittleren Bildungsabschluss . 14 Prozent besaßen die Hochschulreife . 14 Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Wenn Schalt- und Maschinenpläne angefertigt werden müssen, sind Erfahrungen im technischen Zeichnen hilfreich. Für das Erkennen von Maschinenstörungen oder das Beheben kleinerer Schäden sind Fertigkeiten im technischen Werken relevant.

Chemie:

Um Chemikalien für die Veredlung zu dosieren, sind Kenntnisse in Chemie vorteilhaft.

Physik:

Physikalisches Verständnis, insbesondere Wissen im Bereich Elektrizitätslehre, ist für das Verständnis im Umgang mit den Maschinen wichtig.

Mathematik:

Rechnen gehört zum Handwerkszeug von angehenden Produktveredlern/Produktveredlerinnen - Textil. Um chemische Rezepturen zu berechnen, sind die Grundrechenarten und Prozentrechnen wichtig.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Produktveredler/in - Textil ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • welche Textilstoffe es gibt und welche Eigenschaften diese haben

  • wie man Chemikalien für die Veredlung dosiert und zusammenstellt, sie umweltfreundlich und ressourcensparend einsetzt

  • wie die Werkstoffe bereitgestellt, gekennzeichnet und geprüft werden und wie man maschinen- und prozessbezogene Berechnungen durchführt

  • wie man die Steuerungs- und Regelungseinrichtungen der Maschinen und Anlagen bedient

  • was bei der Kontrolle von Veredlungsprozessen wichtig ist und wie man die Prüfergebnisse dokumentiert und interpretiert

  • wie Rezepturen berechnet, geprüft und optimiert werden können

  • wie man die Eingangs-, Prozess- und Endkontrolle der zu behandelnden Textilien durchführt, wie man Fehler erfasst, Prüfprotokolle erstellt, die Daten auswertet und Korrekturmaßnahmen einleitet

  • was man z.B. über Dichte, Temperatur und Druck, Konzentration und Farbton wissen muss, wie die Veredlungsmittel angesetzt werden und welche Veredlungstechniken schließlich zu welchen Produkteigenschaften führen

  • wie man die Maschinen und Anlagen steuert, die Prozessdaten einstellt, die Veredlungsmittel zugibt, die Veredlungsprozesse überwacht und ggf. korrigiert, Störungen feststellt und beseitigt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Textilien für Veredlungsprozesse vorbehandeln, Veredlungsmaschinen und -anlagen überwachen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Zuordnen, Bearbeiten und Handhaben von Werk-, Betriebs- und Hilfsstoffen

  • betriebliche und technische Kommunikation

  • Planen und Vorbereiten von Arbeitsabläufen

  • Kontrollieren von textilen Veredlungsprozessen und Prüfen von Kenndaten

  • Einsatz von Energie und Wasser

  • Steuerungs- und Regelungstechnik

  • Einrichten, Bedienen und Überwachen von Maschinen und Anlagen

  • Steuern des Materialflusses

  • Sicherstellen von Prozessabläufen

  • Produktionsökologie

  • Instandhaltung

  • Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Eigenschaften von Naturfasern für Veredlungsprozesse nutzen

    • Konstruktion des Behandlungsgutes analysieren und für die Veredlung vorbereiten

    • Veredlungsmaschinen und -anlagen überwachen

    • Wirkung von Chemikalien für Veredlungszwecke nutzen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Eigenschaften von Chemiefasern für Veredlungsprozesse nutzen

    • Textilveredlungsmaschinen und -anlagen instand halten

    • Aufbereiten von Wasser und Ansetzen von Flotten

    • Textilien für Veredlungsprozesse vorbehandeln

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Textilien farbmetrisch untersuchen

  • Veredlungsmittel für Textilveredlungsprozesse nutzen

  • spezifische Veredlungsprozesse durchführen

  • Veredlungseffekte prüfen

  • Nachstellen von Kundenvorlagen

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Textilindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 880 bis € 1.145

2. Ausbildungsjahr: € 935 bis € 1.202

3. Ausbildungsjahr: € 990 bis € 1.313

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung als Maschinen- und Anlagenführer/in mit dem Schwerpunkt Textilveredelung kann auf die Ausbildung zum/zur Produktveredler/in - Textil angerechnet werden.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Produktveredler - Textil/Produktveredlerin - Textil

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Maschinen reinigen, Verschleißteile austauschen, Programme einstellen, Maschinenlauf überwachen, Farben mischen, Produktionsdaten ablesen und dokumentieren

  • Umgebung: Maschinenlärm, Faserstaub, z.T. feuchtwarmes Klima in Produktionshallen, chemische Gerüche

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen von Produktionsprozessen, beim Beurteilen der Produktionsergebnisse)

    • Entscheidungsfähigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit (z.B. bei Störungen der Produktionsanlagen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Umrüsten von Maschinen, bei Wartungs- und Reparaturarbeiten)

    • Sorgfalt (z.B. beim Umgang mit Chemikalien)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Produktveredler/innen - Textil werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Textilveredlungsunternehmen bzw. Veredlungsabteilungen von industriellen Textilbetrieben): Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein in Münchberg (Bayern): Staatliches Berufliches Schulzentrum Münchberg-Ahornberg Schützenstraße 30 95213 Münchberg D +49.9251.99070 +49.9251.990740 http://www.textilschule.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Plauen (Sachsen): Berufliches Schulzentrum (BSZ) e.o.plauen Uferstraße 8 08527 Plauen D +49.3741.3005100 +49.3741.3005109 http://www.bsz-eoplauen.de info@bsz-eoplauen.de Außenstelle bei: Berufliches Schulzentrum e.o.plauen - Außenstelle Klingenthal Amtsberg 12 08248 Klingenthal

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Produktveredler/innen - Textil arbeiten in den Bereichen Färberei, Druckerei, Beschichtung und Appretur (Textilausrüstung). Sie richten verschiedene, meist computergesteuerte Maschinen und Anlagen ein, stellen Prozessparameter ein und kontrollieren die Veredlungsprozesse. Um den reibungslosen Produktionsablauf zu gewährleisten, warten sie die Maschinen und Anlagen und beheben kleinere Störungen selbst. Sie bereiten Appreturmittel, Druckpasten, Farblösungen oder Beschichtungsmassen vor bzw. setzen sie an. Dazu führen sie Ansatz- und Rezepturberechnungen durch, testen und optimieren Rezepte. Um eine optimale Warenqualität zu erreichen, nehmen sie Qualitätskontrollen vor und prüfen Textilien im Labor z.B. auf gleichmäßige Beschichtung, Verschmutzungen, Risse oder Falten.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Produktveredler/innen - Textil richten Maschinen und Anlagen in Veredlungsabteilungen von Spinnereien, Webereien, Wirkereien und Strickereien ein, halten sie instand und sorgen für optimale Warenqualität.

Textilien brauchen Veredlung

Ob Farbe und Griff des Kleiderstoffs, das Druckdessin des Bettbezugs, der weiche Flor und der Glanz des Samtes, die mottensichere oder fleckenabweisende Ausrüstung eines Teppichs - erst in der Veredlung erhalten Textilien ihr endgültiges Gesicht, also ihre Farben, Muster und die notwendigen und wünschenswerten Gebrauchseigenschaften. Der Veredlungsvorgang kann an verschiedenen Produktionsstufen ansetzen, bei den Spinnfasern, beim Garn, dem Gewebe, dem Maschenstoff, bei Tuftingwaren, Vlies oder bei fertigen Strick- und Wirkartikeln. Produktveredler/innen - Textil arbeiten mit verschiedenen Veredlungstechniken wie Bleichen, Färben, Drucken, Beschichten oder Appretieren, um die geforderten Eigenschaften der Textilien herzustellen.

Die richtige Mischung

Zunächst stellen Produktveredler/innen - Textil die Farben, Druckmittel oder andere Veredlungslösungen bereit. Oft setzen sie diese auch selbst an. Dazu müssen sie sich nicht nur mit der Beschaffenheit der verschiedenen Textilstoffe auskennen, sondern auch mit den chemischen Vorgängen, durch die textile Materialien z.B. bestimmte Farben oder Beschichtungen annehmen. Chemisch-technische Berechnungen führen sie am Computer aus. Die Veredlungsmittel fließen nun in den maschinellen Veredlungsprozess ein. Produktveredler/innen - Textil errechnen die richtige Dosierung, stellen die Prozessparameter an den Maschinen ein und führen Probeläufe durch. Wenn alles richtig läuft, übergeben sie die Maschinen an die Maschinenführer/innen.

Die Qualität muss stimmen

Damit ist ihre Arbeit aber nicht beendet. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Qualität stimmt und die Veredlungsprozesse störungsfrei ablaufen - auch in der Spätschicht, der Nachtschicht oder am Wochenende. Laufend führen sie Qualitätskontrollen durch: Sie prüfen z.B., ob das Firmenlogo auf Textilien genau aufgedruckt ist, ob die Beschichtung richtig ist oder die Werbung fachgerecht gestickt wurde. Ein besonderes Augenmerk richten sie auf die Farbgebung. Mit den Methoden der Farbmetrik, eines Farbmesssystems, bestimmen sie, ob die Farben den Vorgaben entsprechen. Wenn sie Fehler finden, kontrollieren sie beispielsweise die Konzentration und Viskosität der Pasten oder Flotten (Behandlungslösungen) und die Einstellung der Maschinen. Weicht das Arbeitsergebnis von den Vorgaben ab, muss nachjustiert werden. Sofort informieren Produktveredler/innen - Textil die jeweils zuständigen Kollegen und Kolleginnen. So tragen sie dazu bei, dass Störungen schnell erkannt und behoben werden können. Ihre Versuche und Prüfergebnisse dokumentieren sie am PC.

Verantwortung für Maschinen, Umwelt und Sicherheit

Maschinenstillstände sind kostspielig, deshalb sind Produktveredler/innen - Textil sofort vor Ort, wenn ein optisches oder akustisches Signal eine Störung anzeigt. Sie bemühen sich, die Ursache so schnell wie möglich zu ermitteln und zu beheben. Trotz des Zeitdrucks bewahren sie Ruhe und behalten die Übersicht. Fallen größere Reparaturen an, ziehen sie Reparaturfachkräfte hinzu. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sorgen sie dafür, dass die Maschinen, Anlagen und Zusatzeinrichtungen in ihrem Arbeitsbereich immer gut gepflegt sind und regelmäßig gewartet werden.

Die Arbeit mit Maschinen und Chemikalien fordert ein hohes Verantwortungsbewusstsein im Hinblick auf Arbeitssicherheit und Unfallschutz, und auch der Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle. Aus ökologischen Gründen werden verstärkt auch schonende Produktionsverfahren eingesetzt und umweltverträgliche Materialien verwendet. Statt chemischer Färbe- und Bleichmittel verwenden Produktveredler/innen - Textil zum Einfärben und Bedrucken von Stoffen z.B. immer öfter abbaubare und hautfreundliche Textilfarben aus pflanzlichen Farbpigmenten oder etwa auch Druckfarben auf Silikon-Basis. Bevor das verwendete Wasser wiederverwendet oder abgeleitet werden kann, muss es der entsprechenden Aufbereitung zugeführt werden. Laugen, Behandlungsflotten, Textilhilfsmittel und Farbreste sind teilweise umweltschädlich. Produktveredler/innen - Textil entsorgen anfallende Abfälle und Abwässer fachgerecht.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Veredlungsmittel, z.B. Behandlungslösungen, Farben, Druckmittel, Pasten und Flotten, bereitstellen und entsprechend der Rezeptur ansetzen

  • Textilveredlungsmaschinen einstellen und umrüsten

    • Werkzeuge und Maschinenbauteile einbauen bzw. austauschen

    • Prozessparameter wie z.B. die Dosierung und Konzentration der Veredlungsmittel, Warendurchlaufgeschwindigkeit, die Zugstärke, Temperatur oder Druck errechnen und über die Steuer- und Regelungseinrichtungen der Maschinen bzw. über Leitstände oder -warten eingeben

    • Maschinen anfahren, den Maschinenlauf kontrollieren und anhand unterschiedlicher Anzeigen sowie je nach Warenausfall die Einstellung überprüfen und ggf. nachjustieren, dabei auf die Korrektheit der Farben, der Beschichtung, der Muster und der Textilausrüstung achten

  • Qualitätsprüfungen in allen Stadien der Veredlung durchführen, Produkte permanent überwachen, z.B. auf Übereinstimmung der Farben, Drucke, Beschichtungen mit den Normvorgaben

  • Maschinen- und Prüfdaten auswerten

    • laufend Qualitätskontrollen durchführen

    • die von den Maschinen gelieferten Prozessleitdaten sichern, auswerten und bearbeiten

    • die Arbeitsleistung der Maschinen anhand von Prüfprotokollen und Diagrammen feststellen

    • aus Qualitätsabweichungen Rückschlüsse auf die Maschineneinstellung bzw. auf Maschinenstörungen ziehen

  • Maschinen warten und instand halten

    • Textilveredlungsmaschinen und -anlagen sowie Zusatzaggregate und -einrichtungen in regelmäßigen Intervallen reinigen, pflegen und warten

    • maschinenbedingte Ursachen von Qualitätsabweichungen oder Störungen ermitteln, kleinere Störungen beheben, bei größeren Störungen mit betriebsinternen ggf. auch externen Fachkräften zusammenarbeiten

    • schadhafte Maschinenteile oder Verschleißteile (z.B. Antriebsriemen) nach Vorschrift auswechseln

    • Arbeitselemente schmieren und reinigen, Verschleißteile regelmäßig kontrollieren

    • bei der Montage bzw. Demontage von Maschinen und Anlagen mitarbeiten

  • Arbeitsabläufe überwachen und koordinieren

    • Arbeitsschritte je nach Auftrag planen und so koordinieren, dass die Maschinen und Anlagen im Arbeitsbereich möglichst ausgelastet sind

    • den Materialfluss im Verantwortungsbereich organisieren und sicherstellen, dass Werk-, Hilfs- und Betriebsstoffe jeweils rechtzeitig zur Verfügung stehen

    • Arbeitsabläufe mit vor- und nachgelagerten Abteilungen abstimmen

    • Mitarbeiter/innen einweisen, anfallende Arbeiten verteilen

    • sicherstellen, dass die Maschinen ordnungsgemäß laufen

    • eingestellte Maschinen nach den Probeläufen an die Maschinenführer/innen übergeben

    • Veredlungsprozesse überwachen, z.B. auch durch regelmäßige Qualitätskontrollen, um ein gleichmäßiges Qualitätsniveau zu gewährleisten

  • Unfallverhütungs- und Arbeitsschutzbestimmungen durchsetzen

  • bei der Umsetzung von Umweltbestimmungen und -auflagen mitwirken, z.B. auf das umweltgerechte Entsorgen von Abfällen (Schmierstoffen, Maschinenelementen, Chemikalien) oder Abwässern achten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.586 bis € 2.632

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Produktveredler/in - Textil

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Anlagentechnik (Kunstleder)

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

  • Facharbeiter/Facharbeiterin für Textiltechnik (Textilveredler/Textilveredlerin)

    (Ausbildungsberuf von 1989 bis 1990)

  • Kunstlederfacharbeiter/Kunstlederfacharbeiterin

    (Ausbildungsberuf bis 1990)

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Formstecher/Formstecherin

    (Ausbildungsberuf von 1941 bis 1996)

  • Textilveredler/Textilveredlerin

    (Ausbildungsberuf von 1996 bis 2005)

  • Textilveredler/Textilveredlerin - Appretur

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1996)

  • Textilveredler/Textilveredlerin - Beschichtung

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1996)

  • Textilveredler/Textilveredlerin - Druckerei

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1996)

  • Textilveredler/Textilveredlerin - Färberei

    (Ausbildungsberuf von 1976 bis 1996)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Textiltechnologe/-login - Veredlung

Österreich

  • Textilchemiker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Textile product finisher (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Ennoblisseur/Ennoblisseuse de textiles

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Produktveredler/innen - Textil arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Lagerräumen

  • in Labors

Arbeitssituation

Produktveredler/innen - Textil bedienen und überwachen Maschinen, Geräte und Produktionsanlagen z.B. für das Färben, Bedrucken, Beschichten, Imprägnieren, Walken von Textilien. Wenn sie mit Chemikalien umgehen, tragen sie Gummihandschuhe. Vorwiegend arbeiten sie in großen Produktionshallen, wo sie oft für mehrere große Maschinen oder Anlagen verantwortlich sind, aber auch in Labors und Farbküchen. In den Hallen herrscht Maschinenlärm. Das Klima ist oft feuchtwarm. Faserstaub, Gerüche und Dämpfe von Chemikalien, Farben und Imprägnierstoffen liegen in der Luft. Beim Bedienen und bei der Pflege der Maschinen kommen sie mit Ölen und anderen Schmierstoffen in Kontakt.

Beim Überwachen der Produktionsprozesse sind Aufmerksamkeit, Reaktionsgeschwindigkeit und Entscheidungsfähigkeit gefragt, um Störungen sofort zu erkennen und die notwendigen Maßnahmen einzuleiten. Wartungs- und Reparaturarbeiten erfordern handwerkliches Geschick und technisches Verständnis. Sorgfalt ist nötig beim Umgang mit Chemikalien. Um die Korrektheit von Farben zu beurteilen, brauchen Produktveredler/innen ein gutes Auge.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Färbe-, Druck-, Appretur- oder Beschichtungsautomaten, CAD-Anlagen)

  • Handarbeit (z.B. Maschinenbauteile ein- und ausbauen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gummihandschuhe beim Umgang mit Chemikalien)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Faserstaub)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. Getriebe und Lager der Maschinen schmieren)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Behandlungslösungen, Farben, Druckmittel, Pasten)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Kleidungsstücke, Möbeltextilien, Planen, Fahnen, Sonnen- und Lichtschutzgewebe

Anlagen und Maschinen, z.B.: voll- und teilautomatisierte Veredlungsmaschinen, CAD-Anlagen, Färbe-, Druck-, Appretur- und Beschichtungsautomaten, Steuer- und Regelungseinrichtungen, Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen

Roh- und Zusatzstoffe, z.B.: Farben, Flotten, Pasten, Silikon-Druckfarben, chemische Bleich- und Färbemittel

Hilfsstoffe, z.B.: Schmiermittel, Reinigungslösungen

Unterlagen, z.B.: Muster- und Farbdaten, Prüfergebnisse, Prozessabläufe

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktveredler/innen - Textil finden Beschäftigung in Textilveredlungsbetrieben.

Branchen im Einzelnen

  • Textilien

    • Veredlung von Textilien und Bekleidung, z.B. Textilveredlungsbetriebe und Veredlungsabteilungen in textilherstellenden und -verarbeitenden Betrieben

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Textilveredelung, Fertigungstechnik, Maschinen- und Anlagenbetrieb, -überwachung).

Darüber hinaus können sich die Trends zur Nachhaltigkeit in der Textilindustrie und 3-D-Druck in der Textilerzeugung zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Produktveredler/innen - Textil entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Textiltechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck in der Textilerzeugung

Die Technik des 3-D-Drucks (Additive Fertigung) erobert auch die Textilerzeugung, vor allem bei der Herstellung technischer Textilien oder von Werkstoffen für Sport-, Schutz- und Sicherheitsbekleidung. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode können individuelle Kundenwünsche oder besondere Anforderungen an die Materialien, wie z.B. das Einarbeiten von leitfähigen Stoffen, einfacher umgesetzt werden. Ebenso können dadurch einzelne Produktionsschritte eingespart werden, wodurch die Produktion wiederrum energieeffizienter und nachhaltiger wird. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte mit der neuen Technik vertraut machen.

Nachhaltige Mode, nachhaltige Textilien

In der Bekleidungsbranche wächst die Nachfrage nach nachhaltigen, ethisch und umweltverträglich hergestellten Produkten. Modehersteller reagieren darauf z.B. mit Funktionskleidung aus recycelten PET-Flaschen, regenerativen Textilien oder neuartigen Fasern aus natürlichen Materialien wie bspw. Kaffee, Pilzen oder Algen. Führungskräfte der Textilindustrie suchen Lösungen für neue Rohstoffe und Produktionsverfahren und setzen für die Textilbehandlung und -ausrüstung z.B. Ultraschalltechnologie ein, mithilfe derer sich der Verbrauch an Chemikalien, Wasser und Energie signifikant verringern lässt. In den Bereichen Design und Handel hingegen werden Führungskräfte entscheiden, wie sie ihre Kollektionen bzw. ihr Angebot an die Wünsche der Kunden anpassen.

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Beschäftigte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

Newsletter bestellen