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Ausbildungsberuf
Orthopädieschuhmacher/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Orthopädieschuhmacher/innen fertigen individuell angepasste orthopädische Maßschuhe und orthopädieschuhtechnische Hilfsmittel wie Einlagen oder Orthesen. Sie passen vorkonfektionierte Ware nach ärztlichen Verordnungen an und beraten sowie betreuen Kunden und Patienten.

Die Ausbildung im Überblick

Orthopädieschuhmacher/in ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädieschuhmacher/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Fachbetrieben des Orthopädieschuhmacher-Handwerks

  • in Sanitätshäusern mit Orthopädieschuhtechnikabteilung

  • in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen

Darüber hinaus finden sie Beschäftigung

  • in der industriellen Herstellung orthopädischer Schuhe

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Orthopädieschuhmacher/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 183 Ausbildungsanfänger/innen. 47 Prozent der zukünftigen Orthopädieschuhmacher/innen verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 27 Prozent besaßen die Hochschulreife . 19 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , zwei Prozent konnten keinen Hauptschulabschluss vorweisen. Fünf Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn an einer Berufsvorbereitungsmaßnahme teilgenommen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Handwerklich-technische Fähigkeiten sind vorteilhaft für Arbeit mit Werkzeugen und Maschinen z.B. zur Herstellung und Bearbeitung von Schuhböden, Schäften und Einlagen.

Mathematik:

Um den Materialbedarf und die Kosten für Material und Fertigung zu ermitteln, ist das Beherrschen der Grundrechenarten nötig.

Biologie:

Kenntnisse im Bereich Anatomie sind z.B. zur Einordnung von Erkrankungen und Fehlstellungen von Füßen und Beinen sowie zur Analyse des Gangbildes wichtig.

Deutsch:

Die Auszubildenden sollten insbesondere für die Kundenberatung gute mündliche Ausdrucksfähigkeit besitzen. Eine sichere Rechtschreibung ist z.B. für die Geschäftskorrespondenz erforderlich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Orthopädieschuhmacher/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man die Anatomie, Physiologie und Pathologie der Stütz- und Bewegungsorgane sowie orthopädische Krankheitsbilder beurteilt

  • wie Fuß- und Beinuntersuchungen vorgenommen und Messpunkte festgelegt werden

  • wie man die Wirkung orthopädieschuhtechnischer Maßnahmen erklärt und auf eventuelle Folgeerscheinungen hinweist

  • wie Schaftmodelle hergestellt und Schäfte auf Bodenteile aufgezwickt, Schuhteile verbunden und Abschlussarbeiten ausgeführt werden

  • wie man orthopädische Einlagen nach Indikation fertigt und deren Wirkung überprüft

  • wie man technische Materialien wie Carbon oder Faserverbundstoffe be- und verarbeitet

  • wie die Passform und die Funktion von orthopädischen Elementen bei der Anprobe überprüft und angepasst werden können

  • wie Konfektionsschuhe vorbereitet und orthopädische Zurichtungen unter Berücksichtigung biomechanischer Wirkungsweisen angefertigt werden

  • wie man Orthesen und Prothesen verschiedener Art konstruiert und anfertigt

  • wie man medizinische Fußpflegemaßnahmen ausführt

  • wie man teilkonfektionierte Schuhe, Verband- und Entlastungsschuhe bzw. konfektionierte Therapieschuhe auswählt und modifiziert sowie die biomechanische Wirkung und Passform überprüft

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. orthopädische Einlagen, Innenschuhe und individuelle Orthesen für Fuß und Unterschenkel herstellen und anpassen, pflegende und prophylaktische Maßnahmen am Fuß durchführen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Beurteilen von Anatomie, Physiologie und Pathologie der Stütz- und Bewegungsorgane

  • Bearbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Anmessen von orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln

  • Beraten und Betreuen von Kunden und Patienten

  • Entwickeln und Vorbereiten von Modellen

  • Herstellen und Instandsetzen von orthopädischen Maßschuhen

  • Anfertigen von orthopädischen Elementen

  • Anbringen von orthopädischen Zurichtungen an Konfektionsschuhen

  • Anfertigen von Einlagen, Innenschuhen, Unterschenkel- und Fußorthesen sowie von Fußprothesen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr

    • Beruf und Betrieb präsentieren

    • Orthopädische Schuhe und Konfektionsschuhe beurteilen und reparieren

    • Orthopädieschuhtechnische Einbauelemente herstellen

    • Orthopädieschuhtechnische Schuhzurichtungen anbringen

  • 2. Ausbildungsjahr

    • Orthopädische Einlagen herstellen und anpassen

    • Orthopädische Bettungen herstellen

    • Schäfte für orthopädieschuhtechnische Versorgungen herstellen

    • Patienten und Kunden über vorbeugende und gesundheitsverbessernde Maßnahmen beraten

Teil 1 der Gesellenprüfung am Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 42. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Ausbildungsmonaten

  • Ausführen von medizinischen Fußpflegemaßnahmen

  • Anmessen und Anpassen von konfektionierten Bandagen, Orthesen und Hilfsmitteln zur Kompressionsversorgung

  • Anmessen und Anpassen von konfektionierten Schuhen

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr

    • Orthopädische Maßschuhe herstellen

    • Konfektionierte Hilfsmittel der unteren Extremität anpassen und übergeben

    • Innenschuhe und individuelle Orthesen für Fuß und Unterschenkel herstellen und anpassen

    • Zehen- und Fußprothesen herstellen und anpassen

  • 4. Ausbildungsjahr

    • Konfektionierte Schuhe, berufsspezifische Waren und Dienstleistungen verkaufen

    • Pflegende und prophylaktische Maßnahmen am Fuß durchführen

Teil 2 der Gesellenprüfung in der Mitte des 4. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Orthopädieschuhmacherhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 649 bis € 710

2. Ausbildungsjahr: € 766 bis € 820

3. Ausbildungsjahr: € 876 bis € 937

4. Ausbildungsjahr: € 909 bis € 1.008

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Orthopädieschuhmacher/Orthopädieschuhmacherin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Trittspuren anfertigen, Oberleder zuschneiden, stanzen und vorrichten, Passform bei Anproben überprüfen

  • Umgebung: in Werkstätten unter Einfluss von Dämpfen und Gerüchen, in Verkaufsräumen mit Kundenkontakt

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Mundschutz und Einweghandschuhe in der medizinischen Fußpflege)

  • Arbeitszeit: z.T. Samstagsarbeit

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick (z.B. beim Schleifen, Schärfen, Fräsen, Walken, Schäumen oder Formen von Schuhteilen)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Zuschneiden von Leder, Absätzen und Sohlen)

    • Sorgfalt (z.B. beim Anmessen und Anpassen von konfektionierten Schuhen, beim Anfertigen von Prothesen)

    • Kunden- und Serviceorientierung (z.B. Eingehen auf Kunden bei der Anprobe orthopädischer Schuhe)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Orthopädieschuhmacher/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Orthopädieschuhmacher-Handwerks, Sanitätshäuser mit Orthopädieschuhtechnikabteilung): Werkstätten, Verkaufsräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in Stuttgart (Baden-Württemberg): Kerschensteinerschule Stuttgart Steiermärkerstraße 72 70469 Stuttgart D +49.711.21633400 +49.711.21633401 http://www.kerschensteinerschule.de/ kerschensteinerschule@stuttgart.de

  • für die Länder Hessen und Saarland in Frankfurt (Hessen): Paul-Ehrlich-Schule Brüningstraße 2 65929 Frankfurt am Main D +49.69.21245506 https://www.paul-ehrlich-schule.de/ buero@paul-ehrlich-schule.de

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in Lübeck (Schleswig-Holstein): Berufsschule der Handwerkskammer Lübeck in der Hansestadt Lübeck Wiekstraße 5 23570 Lübeck-Travemünde D +49.4502.887400 +49.4502.887407 http://www.bs-hwk-luebeck.de service@bs-hwk-luebeck.de

  • für die Länder Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Gotha (Thüringen): Staatliches Berufsschulzentrum "Hugo Mairich" Kindleber Straße 99b 99867 Gotha D +49.3621.33470 +49.3621.334740 http://www.bszhm.de/ sekretariat@bsz-hm.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Orthopädieschuhmacher/innen stellen anhand von ärztlichen Verordnungen orthopädische Maßschuhe her bzw. arbeiten Konfektionsschuhe um und passen sie individuell an. Ebenso fertigen sie Innenschuhe, Einlagen, Korrekturschienen, Orthesen, Prothesen und weitere Hilfsmittel oder passen sie an. Hierfür machen sie Lauf- bzw. Ganguntersuchungen, nehmen Maß an den Kunden bzw. Patienten, erstellen Modelle und Abdrücke und verarbeiten die Materialien wie Oberleder oder Sohlen passgenau. Dabei beachten sie stets die biomechanische Wirkung und Passform sowie ästhetische Aspekte. Sie beraten ihre Kunden und Patienten beispielsweise über vorbeugende und gesundheitsverbessernde Maßnahmen, geben Tipps zur Handhabung und Wirkungsweise der Hilfsmittel sowie zur orthopädieschuhtechnischen Versorgung. Auch das Präsentieren und Verkaufen von Produkten und Dienstleistungen fällt in ihr Aufgabengebiet. Menschen aller Altersgruppen zählen zu ihrem Kunden- bzw. Patientenkreis, darunter Menschen mit Behinderungen, Diabetes- oder Rheumakranke, aber auch Spitzen- oder Breitensportler/innen.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Orthopädieschuhmacher/innen fertigen individuell angepasste orthopädische Maßschuhe und orthopädieschuhtechnische Hilfsmittel wie Einlagen oder Orthesen. Sie passen vorkonfektionierte Ware nach ärztlichen Verordnungen an und beraten bzw. betreuen Kunden und Patienten.

Schuhe von der Stange auf Maß gebracht

Die Ursachen, warum Kunden auf orthopädische Schuhe oder fußmedizinische Hilfsmittel angewiesen sind, sind vielschichtig. Manchmal führt eine Stoffwechselerkrankung wie Diabetes dazu, dass der Fuß besonders anfällig für Druckstellen ist. In solchen Fällen werden z.B. spezielle Materialien zur Druckentlastung für Einlagen und Schuhe verwendet. Auch neuropathische und rheumatische Erkrankungen, Sportverletzungen, Skelettverformungen oder ungleiche Beinlängen können durch orthopädische Hilfsmittel ausgeglichen werden.

Orthopädieschuhmacher/innen untersuchen zunächst Füße und Beine der Kunden bzw. Patienten und nehmen Trittspuren ab. Anschließend fertigen sie Profilzeichnungen an, stellen Modelle her und wählen die passenden orthopädischen Leisten aus. Da ärztliche Verordnungen aus Kostengründen vermehrt vorsehen, industriell gefertigte Konfektionsschuhe umzuarbeiten und anzupassen, wählen Orthopädieschuhmacher/innen die dem Einsatzbereich und der Indikation entsprechenden teilkonfektionierten Schuhe aus, z.B. Verband- und Entlastungsschuhe oder Diabetikerschutzschuhe, und modifizieren sie. Dabei prüfen sie die biomechanische Wirkung und die Passform und berücksichtigen ästhetische Gesichtspunkte.

Schuhe nach Maß

Reicht eine Anpassung orthopädischer Konfektionsschuhe nicht aus, um die Beschwerden der Kunden bzw. Patienten zu lindern, stellen Orthopädieschuhmacher/innen auch maßgefertigte Schuhe her. Dazu nehmen sie zunächst mittels Trittschaum, Scan oder Gips einen Fußabdruck, analysieren ihn und stellen so die Belastungspunkte fest. Auch eine Bewegungsanalyse führen sie durch und bedienen hierfür elektronische Mess- und Diagnosegeräte. Aus den Abformungen bzw. mithilfe der Messergebnisse stellen sie in der Werkstatt die Leisten her, ergänzen sie mit den orthopädieschuhtechnischen Anforderungen und beziehen auch die Wünsche der Kunden mit ein. Sie wählen Materialien wie Leder, Textilien und Gummi aus. Das Leder ziehen sie über die Leisten, um es in die gewünschte Form zu bringen, und nageln oder kleben Sohlen, Absätze und Einlagen an. Passform und Funktion der gefertigten Schuhe überprüfen sie durch Anproben der Kunden bzw. Patienten.

Orthopädieschuhmacher/innen reparieren orthopädische Maß- oder Konfektionsschuhe auch. Sie ersetzen Sohlen oder Absätze, bearbeiten sie mit Schleif- und Ausputzmaschinen oder reparieren z.B. geplatzte Nähte.

Orthopädische Hilfsmittel und medizinische Fußpflege

Neben orthopädischen Schuhen fertigen Orthopädieschuhmacher/innen auch weitere orthopädische Hilfsmittel, etwa Einlagen, Bandagen, Unterschenkel- und Fußorthesen, Hilfsmittel zur Kompressionsversorgung, Innenschuhe, Fußprothesen und vieles mehr bzw. passen sie entsprechend an.

Seltener führen sie bei ihren Kunden auch Maßnahmen der medizinischen Fußpflege durch. Dabei stellen sie zunächst krankhafte Veränderungen an der Haut, den Nägeln oder dem Fußgewebe fest, die sie dann behandeln: Sie schneiden oder schleifen Zehennägel, entfernen Druckstellen, Hornbildungen, Dornwarzen und Hühneraugen. Um ein Einwachsen von Nägeln zu verhindern, bringen sie ggf. Nagelkorrekturspangen an.

Kunden beraten und betreuen

Die Beratung und Betreuung der Kunden bzw. Patienten nimmt einen hohen Stellenwert ein. Orthopädieschuhmacher/innen erklären nicht nur die Handhabung und Wirkungsweise der Hilfsmittel und informieren über etwaige Folgeerscheinungen. Sie unterbreiten auch Vorschläge zur orthopädieschuhtechnischen Versorgung unter Berücksichtigung ärztlicher Verordnungen sowie festgestellter Auffälligkeiten und geben Tipps zu vorbeugenden und gesundheitsverbessernden Maßnahmen.

Daneben präsentieren und verkaufen sie in den Verkaufsräumen auch orthopädieschuhtechnische Waren und Dienstleistungen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Vorarbeiten wie Maßnehmen, Abdrücke und Muster bzw. Modelle erstellen

    • Fuß- und Beinuntersuchungen vornehmen, Trittspuren abnehmen

    • Profilzeichnungen von Fuß und Bein anfertigen

    • Positivmodelle je nach Korrektur- und Rehabilitationsmaßnahme herstellen und bearbeiten

    • Modelle, z.B. für orthopädieschuhtechnische Einbauelemente, anhand eines Positivmodells entwickeln

    • Schaftmodelle nach funktionalen und ästhetischen Gesichtspunkten herstellen

    • je nach Fehlform orthopädische Leisten auswählen, dabei Lotstellung beachten, Fußumrissmaße auf Leisten übertragen

    • Analysen und technische bzw. computerbasierte Messungen durchführen, z.B. Ganganalysen bei Sporttreibenden oder Druckmessungen bei Patienten mit Diabetes

  • orthopädische Maßschuhe herstellen bzw. instand setzen

    • Bodenbefestigungsarten auswählen, Brandsohlen, Kappen und andere Schuhteile rangieren, Bodenelemente z.B. durch Beschneiden, Schleifen oder Fräsen in Form bringen

    • Oberleder bzw. Lederersatzstoffe zuschneiden, stanzen und vorrichten, z.B. durch Schärfen, Buggen und Unterfüttern

    • Schäfte vorbereiten, aufzwicken und steppen

    • Schuhteile verbinden, z.B. durch Nageln, Kleben, Steppen und Nähen

    • Funktionsteile und Schuhteilelemente, z.B. Halbsohlen, Absätze, Haken, Ösen, korrigieren, austauschen bzw. erneuern, geplatzte Nähte reparieren und mit Schleif- und Ausputzmaschine bearbeiten

  • konfektionierte Schuhe anmessen und anpassen, orthopädische Zurichtungen anbringen

    • teilkonfektionierte Schuhe, Verband- und Entlastungsschuhe bzw. konfektionierte Therapieschuhe (z.B. Diabetikerschutzschuhe) nach ärztlicher Indikation bzw. Einsatzbereich auswählen und entsprechend modifizieren

    • biomechanische Wirkung und Passform überprüfen

    • orthopädische Zurichtungen vornehmen, z.B. Sohlen- und Absatzrollen zuschneiden und aufbringen

  • konfektionierte Bandagen, Orthesen und Hilfsmittel zur Kompressionsversorgung auf kunden- bzw. patientenspezifische Bedürfnisse abstimmen

    • Fuß- und Kniebandagen sowie weitere Hilfsmittel zur Kompressionsversorgung der unteren Extremitäten anmessen, anpassen, Sitz und Passform überprüfen

    • fixierende und korrigierende Schienen sowie weitere Unterschenkel-, Knie- und Fußorthesen auswählen und entsprechend modifizieren

    • biomechanische Wirkung und Passform überprüfen

  • Einlagen, Innenschuhe, Unterschenkel- und Fußorthesen sowie Fußprothesen anfertigen, dabei ggf. CAD-Programme und 3-D-Drucker zur Herstellung von Modellen nutzen

    • orthopädische Einlagen bzw. Zehen- und Fußprothesen nach ärztlicher Indikation sowie Sondereinlagen nach Positivmodell herstellen und in den Schuh einpassen

    • Innenschuhe sowie Unterschenkel-, Zwei-Schalen-, Knöchel- und Kleinorthesen konstruieren und anfertigen

    • Schuhe für Beinprothesen passgerecht umarbeiten

    • Wirkungsweise überprüfen, ggf. nachbearbeiten

  • orthopädische Elemente anfertigen

    • stützende, bettende, korrigierende, kompensierende und weitere orthopädieschuhtechnische Teilelemente herstellen, bearbeiten, formen und einarbeiten

    • technische Umsetzung von Verkürzungsausgleichen bei Differenzen der Beinlängen festlegen, Verkürzungsausgleiche lotgerecht aufbauen

    • Versteifungselemente herstellen, z.B. Knöchel- und Arthrodesenkappen

    • bei Anprobe Passform und Funktion überprüfen, ggf. Einbauelemente anpassen

  • Kunden bzw. Patienten beraten und betreuen

    • die Wirkungen orthopädieschuhtechnischer Maßnahmen erklären und über eventuelle Folgeerscheinungen informieren

    • zur funktionsgerechten Handhabung von und zum sachgerechten Umgang mit orthopädieschuhtechnischen Hilfsmitteln anleiten

    • Möglichkeiten von orthopädieschuhtechnischen Versorgungen unter Berücksichtigung ärztlicher Verordnungen und festgestellter Auffälligkeiten vorschlagen

    • zu vorbeugenden und gesundheitsverbessernden Maßnahmen beraten, v.a. zur Verbesserung der Geh- und Stehfähigkeit

  • Produkte, Waren und Dienstleistungen präsentieren und verkaufen

  • medizinische Fußpflege durchführen

    • krankhafte Veränderungen an Haut, Nägeln und Gewebe feststellen und behandeln

    • Fußpflegemaßnahmen unter Einsatz spezieller Einrichtungen, Instrumente und Pflegemittel durchführen, z.B. Zehennägel schneiden und schleifen, Nagelkorrekturspangen anbringen, Druckstellen, Hühneraugen, Hornbildungen entfernen

    • gesetzliche Regelungen beachten, z.B. Arzneimittel-, Heilpraktiker- und Podologengesetz

Verdienst/Einkommen

Es liegen keine tarifvertraglichen Informationen vor.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Orthopädieschuhmacher/in

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Orthopädieschuhtechniker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Maker (m/f) of orthopaedic footwear

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Podo-orthésiste (h/f)

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Orthopädieschuhmacher/innen arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten oder in Werkhallen

  • in Verkaufs- oder Mess- und Anprobierräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Praxis- und Behandlungsräumen, z.B. bei interdisziplinärer Zusammenarbeit im Bereich Diabetes

Arbeitssituation

Orthopädieschuhmacher/innen führen viele Arbeitsgänge in Handarbeit aus. Dabei verwenden sie Handwerkzeuge wie Leisten, Gipsmesser, Schleifwalzen und Hämmer. Maschinen und Geräte unterstützen sie bei der Fertigung von orthopädischen Schuhen, Einlagen und Orthesen, z.B. Fußscanner, Wärmeofen, Bandsägen, Steppmaschinen und CAD-Systeme für 3-D-Modelle. Skizzen der Trittspurabdrücke zeichnen sie von Hand oder am Computer. In den Werkstätten können sich durch die verwendeten Klebstoffe, Farben und Lösungsmittel unangenehme Dämpfe und Gerüche entwickeln und Haut und Atemwege reizen. Führen sie Maßnahmen der medizinischen Fußpflege durch, haben sie engen Körperkontakt zu den Patienten und beachten dabei stets die Hygienevorschriften. So tragen sie Schutzkleidung wie Einweghandschuhe und Mundschutz und desinfizieren und sterilisieren die verwendeten Instrumente nach jeder Behandlung. Ist der Werkstatt ein Verkaufsraum angeschlossen, kann auch samstags gearbeitet werden.

Da orthopädische Schuhe und Hilfsmittel individuell und passgenau angefertigt werden, sind handwerkliches Geschick, eine gute Auge-Hand-Koordination und eine sorgfältige Arbeitsweise erforderlich. Für das Design von orthopädischen Schuhen ist Kreativität ebenso wie anatomisches Wissen gefragt, für den Umgang mit Maschinen und computerunterstützten Diagnosegeräten auch technisches Verständnis. Das Anfertigen oder Anpassen von Prothesen ist Präzisionsarbeit, die Geschicklichkeit erfordert. Orthopädieschuhmacher/innen beraten ihre Kunden und haben dabei mit Menschen zu tun, die z.B. unter Rheuma, Rückenproblemen oder Sportverletzungen leiden. Sie gehen auf Wünsche und Probleme ihrer Kunden ein und verstehen es, ihre Leistungen fachgerecht und verständlich darzustellen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. Einzelstücke nach Maß herstellen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Ledernäh- und Steppmaschinen, Tiefzieh- und Abformgeräte, Fußscanner)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Materialzuschnitt für eine Einlage fertigen)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (auch in Maßkabinen und an Messstationen)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Geruch von Klebstoffen, Lösungsmitteln)

  • enger Körperkontakt mit Menschen (z.B. beim Untersuchen der Füße oder bei der Fußpflege)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden beraten, an Kunden Maß nehmen)

  • Arbeit unter den Augen von Kunden und Gästen

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Fuß- oder Zehenprothesen nach ärztlicher Indikation anfertigen oder anpassen)

  • Umgang mit kranken und verletzten Menschen (Menschen mit verschiedenen Krankheitsbildern, die orthopädische Schuhe oder fußmedizinische Hilfsmittel erforderlich machen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse und Werkstücke, z.B.: orthopädische Maßschuhe, Einlagen, Innenschuhe, Fußprothesen, Fußorthesen, Fußbettungen, Leisten, Korrekturschienen, Beinverlängerungsprothesen, Schuherhöhungen, Schaftmodelle, Konfektionsschuhe (zum Umarbeiten bzw. Reparieren)

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Leder, Kork, Holz, Kunststoffe, Gummi, Metalle, Gips, Textilien, Faserverbundwerkstoffe, Klebstoffe

Maschinen und Geräte, z.B.: Steppmaschinen, Schleif-, Näh- und Poliermaschinen, Wärmeöfen, computergestützte Diagnosegeräte (Fußscanner, Laufbänder, Druckmessplatten), Bandsägen, Fräsen, Tiefzieh- und Abformgeräte, 3-D-Drucker

Werkzeug und Zubehör, z.B.: Heißklebepistolen, Gipsmesser, Scheren, Zangen, Hämmer, Schleifwalzen, Locheisen, Skalpelle, Nägel, Nähgarne, Feilen, Nagelkorrekturspangen, Bandagen, Salbenverbände

Software, z.B.: CAD-Programme, elektronische Fußmesssysteme, videounterstützte Lauf- und Gang-Messsysteme

Daten und Unterlagen, z.B.: 3-D-Modelle von anzufertigenden Einlagen, Orthesen oder Prothesen, Messdaten, digitale Skizzen, Handzeichnungen, ärztliche Verordnungen, Arzneimittel-, Heilpraktiker- und Podologengesetz, Arbeitssicherheits- und Hygienebestimmungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Orthopädieschuhmacher/innen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Fachbetrieben des Orthopädieschuhmacher-Handwerks

  • in Sanitätshäusern mit Orthopädieschuhtechnikabteilung

  • in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen

Darüber hinaus finden sie Beschäftigung

  • in der industriellen Herstellung orthopädischer Schuhe

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von orthopädischen Erzeugnissen, z.B. Fachbetriebe der Orthopädieschuhtechnik

  • Gesundheitswesen

    • Sonstige selbstständige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, z.B. schuhorthopädische Werkstätten

    • Vorsorge- und Rehabilitationskliniken

    • Krankenhäuser (ohne Hochschulkliniken, Vorsorge- und Rehabilitationskliniken)

  • Sport, Fitness, Wellness

    • Sportvereine, insbesondere im Bereich Spitzen-, Leistungssport

Auch denkbar:

  • Leder, Schuhe

    • Herstellung von Schuhen, z.B. Betriebe der orthopädischen Schuh-/Komfortschuh-/Laufschuhindustrie

    • Reparatur von Schuhen und Lederwaren, z.B. Schuhreparaturwerkstätten

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, z.B. Orthopädiefachgeschäfte, Sanitätshäuser mit schuhorthopädischer bzw. Komfortschuh-Abteilung

    • Einzelhandel mit Schuhen, z.B. Sport-/Laufschuhgeschäfte, Schuhgeschäfte oder Schuhabteilungen in Kaufhäusern mit Reparaturservice

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Orthopädietechnik, Lederverarbeitung oder Fußpflege).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Orthopädieschuhmachermeister/in oder Schuhmachermeister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Orthopädie-, Rehatechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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