Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Flechtwerkgestalter/innen stellen nach vorgegebenen oder selbstgefertigten Entwürfen die unterschiedlichsten Flechtwerke her. Je nach Schwerpunkt fertigen sie Korbwaren, Flechtmöbel oder Flechtobjekte.
Sie bereiten die Flechtmaterialien auf, schneiden sie zu und biegen sie bei Bedarf. Anschließend flechten sie in Handarbeit die bearbeiteten Materialien zum gewünschten Objekt. Mitunter behandeln sie anschließend die Oberflächen: Flechtmöbel beizen und färben sie, die Oberflächen von Flechtobjekten behandeln sie im Hinblick auf Gestaltung, Beanspruchung und Brandschutz z.B. mit Lacken, Wachsen oder Ölen. Schließlich lagern sie die Produkte fachgerecht, bereiten sie zur Auslieferung vor und verladen sie.
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Flechtwerkgestalter/innen entwerfen, gestalten und fertigen Korbwaren, Flechtmöbel und andere Flechtobjekte.
Von der Skizze zum Modell
Die Arbeit der Flechtwerkgestalter/innen beginnt schon lange vor dem eigentlichen Flechten. Zunächst wählen sie das passende Rohmaterial aus. Körbe werden oft aus Weide hergestellt, Sessel oder Bettgestelle aus Rattan oder Leuchtobjekte aus Binsen. Sie beraten ihre Kunden über mögliche Formen und Funktionen der Flechtwaren und ermitteln die Kundenwünsche. Wenn das Material nicht vorrätig ist, bestellen sie es im Großhandel. Heimische Weiden bauen Flechtwerkbetriebe vereinzelt auch selbst an. Flechtwerkgestalter/innen fertigen nach eigenen Vorgaben oder nach den Wünschen der Kunden Skizzen und Zeichnungen an. Bevor sie Flechtmöbel herstellen, rechnen sie die Maße um und übertragen sie auf Modelle. Im nächsten Schritt stellen sie den Rahmen bzw. das Gestell her, in welche das Geflecht eingesetzt werden soll.
Vorbereitungen für ein Flechtwerk
Dann müssen die Flechtmaterialien aufbereitet und zugeschnitten werden. Dafür verwenden die Flechtwerkgestalter/innen üblicherweise Werkzeuge. Die Weidenschösslinge z.B. ziehen sie durch eine elastische Zange aus Eisen oder Holz, damit sich die Rinde löst. Nachdem die geschälten Ruten getrocknet sind, spalten sie diese für Feinarbeiten mit dem Reißer, einem kegelförmigen Stück Holz, in Schienen. Diese glätten sie dann mit dem Korbmacherhobel. Um die Seitenkanten zu beschneiden und allen Schienen eine gleichmäßige Breite zu geben, ziehen sie sie durch den sogenannten Schmaler.
Flechten ist meist Handarbeit
Nun kann die eigentliche Flechtarbeit beginnen. Dabei führen die Flechtwerkgestalter/innen nahezu alle Arbeitsgänge per Hand aus. Werkzeuge wie Sägen, Dreispalter oder Schlageisen sind aber wichtige Hilfsmittel. Deshalb sind hier viel handwerkliches Geschick und ein gutes Gespür für die Ruten erforderlich.
Im Schwerpunkt Korbwaren fertigen die Flechtwerkgestalter/innen zunächst den Korbboden. Von diesem aus flechten sie den Korb nach oben. Dazu brauchen sie nicht nur flinke und geschickte Hände, sondern auch ein breites Wissen über die verschiedenen Flechttechniken. Manchmal arbeiten sie Muster und dekorative Strukturen ein. Sind die Flechtarbeiten beendet, montieren sie den sogenannten Kranz, also den Korbabschluss, sowie Griffe, Henkel oder andere Utensilien.
Im Schwerpunkt Flechtmöbel flechten sie die vorbereiteten Ruten, die häufig aus Rattan bestehen, und passen das Flechtteil in den vorgefertigten Rahmen ein. Dann verbinden sie die Einzelteile der Möbel ggf. durch Nageln, Dübeln, Zapfen, Schrauben oder Verleimen. Schließlich montieren sie Funktions- und Zierbeschläge, z.B. an Wäschetruhen.
Behandlung der Flechtwerke
Je nach Kundenwunsch und Verwendungszweck werden die fertigen Flechtwerke noch weiterbearbeitet. Oftmals beizen, wachsen, färben oder lackieren Flechtwerkgestalter/innen sie noch. Um sich vor den gesundheitsgefährdenden Dämpfen der Lacke und Beizen oder vor Spritzern zu schützen, tragen sie hierbei Mundschutz und Handschuhe.
Mit Transport- und Hebegeräten transportieren sie abschließend die auftragsbezogenen Flechtwaren in das Lager, bis sie zur Auslieferung verladen werden.
Verkauf und Beratung
Mitunter bieten Flechtwerkgestalter/innen ihre Flechtwerke auch in einem angeschlossenen Verkaufsraum zum Verkauf an. Sie beraten Kunden hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten der Produkte und geben Gebrauchshinweise. Zudem nehmen sie Reklamationen entgegen, die sie dann weiterbearbeiten.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
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Flechtwerke, z.B. Korbwaren, Flechtmöbel und Flechtobjekte, entwerfen und gestalten
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Zeichnungen und Skizzen am Computer oder per Hand anfertigen, je nach Muster und gewünschter Flechtart entsprechende Verarbeitungstechniken auswählen
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Entwürfe nach Gestaltungsaufträgen und Kundenwünschen erarbeiten, Prototypen und Modelle entwerfen und anfertigen, Schablonen z.B. zum Biegen, Bohren und Sägen anfertigen, Formen übertragen
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technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit der Entwürfe prüfen
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Flechtwerke herstellen
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Flechtmaterialien wie Weidenholz, Rattan oder Binsen auswählen, ggf. einweichen, aufbereiten und mit Handwerkzeugen oder handgeführten Maschinen zuschneiden und zurichten (z.B. durch Erhitzen, Brennen, Bohren, Biegen)
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Werk- und Hilfsstoffe, z.B. Holz, Metall und Kunststoff, manuell oder maschinell bearbeiten
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Maschinen und Geräte warten und instand setzen
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Oberflächen behandeln
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Behandlungsverfahren und -mittel auswählen (z.B. Wachsen, Bleichen, Färben, Lackieren), Oberflächen vorbereiten und vorbehandeln
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Kunden beraten, Produkte verkaufen und Präsentationen durchführen
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Gebrauchshinweise und Pflegeanleitungen erläutern
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Beanstandungen entgegennehmen, Reklamationen bearbeiten
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Kunden- und Verkaufsgespräche führen, z.B. um Kundenwünsche zu ermitteln und Kunden hinsichtlich Formgebung und Funktion zu beraten
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Entwürfe, Muster, Modelle und Flechtwerke für Präsentationen vorbereiten, Präsentationen kundenorientiert durchführen
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Waren z.B. auf Märkten anbieten, Flechttechniken demonstrieren
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Flechtwerke instand halten und reparieren
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Schadstellen begutachten
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Umfang und Art des Auftrags mit dem Kunden absprechen
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Reparatur- bzw. Restaurationsarbeiten ausführen, Oberflächen ggf. nachbehandeln
Im Schwerpunkt Flechtmöbel
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Konstruktionen auswählen, z.B. für Rahmen, Korpusse und Gestelle, und dabei Polsterungen und ergonomische Anforderungen berücksichtigen
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Gestelle und Unterkonstruktionen anfertigen, Flächen an den Grundkörpern (Sitze, Rückenlehnen, Seitenteile usw.) ausarbeiten, Verbindungen für Möbel herstellen, z.B. durch Nageln, Dübeln, Schrauben und Verleimen
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Oberflächen beizen und färben, Oberflächenschäden beseitigen
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Möbel bzw. Objekte auseinanderbauen
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reparierte und restaurierte Möbel bzw. Objekte wieder zusammenbauen, ggf. neu verleimen bzw. dübeln
Im Schwerpunkt Flechtobjekte
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raumteilende Elemente, Dekorationen und Skulpturen herstellen sowie im Innen- bzw. Außenbereich montieren und aufstellen
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Oberflächen im Hinblick auf Beanspruchung und Brandschutz behandeln, dabei Gestaltungsmerkmale berücksichtigen, z.B. die Wirkung von Licht, Farbgebung, Form und Proportion
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Möbel bzw. Objekte auseinanderbauen
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reparierte und restaurierte Möbel bzw. Objekte wieder zusammenbauen, ggf. neu verleimen bzw. dübeln
Im Schwerpunkt Korbwaren
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verschiedene Geflechte herstellen, z.B. gekimmte, gewürfelte oder gestäbte Boden- und Rumpfgeflechte, Randabschlüsse und -bügel sowie Deckel herstellen und einsetzen bzw. befestigen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (in der Stunde): € 13,11
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Frühere Berufsbezeichnungen
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Korbmacher/Korbmacherin Fachrichtung Korbmöbelbau
(Ausbildungsberuf von 1985 bis 2006)
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Korbmacher/Korbmacherin Fachrichtung Korbwarenherstellung
(Ausbildungsberuf von 1985 bis 2006)
Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland
Schweiz
Berufsbezeichnung in englischer Sprache
Berufsbezeichnung in französischer Sprache
Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen
Arbeitsorte
Flechtwerkgestalter/innen arbeiten in erster Linie
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
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in Lagerräumen
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in Verkaufsräumen
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in Büroräumen
Arbeitssituation
Flechtwerkgestalter/innen fertigen ihre Produkte überwiegend in Handarbeit. Dazu setzen sie vor allem Handwerkzeuge wie Messer und Biegegeräte ein. Sie verwenden aber auch handgeführte Maschinen, z.B. Sägen und Bohrmaschinen. Dabei tragen sie Schutzkleidung, wie z.B. Atemschutz und Handschuhe. In den Werkstätten kann es durch die laufenden Maschinen laut sein. Holzstaub sowie der Geruch von Beizen, Lacken, Holzschutz- und Lösungsmitteln liegt in der Luft. Gelegentlich stellen sie an Wochenenden ihre Produkte und Arbeitstechniken auf Märkten vor.
Um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, sind handwerkliches Geschick, eine gute Auge-Hand-Koordination und präzises Arbeiten erforderlich. Kreativität und ein Gespür für Ästhetik sind wichtig, um dekorative Objekte nach eigenen Vorstellungen entwerfen zu können. Flechtwerkgestalter/innen beraten Kunden z.B. hinsichtlich Formgebung und Funktion ihrer Erzeugnisse.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Handarbeit (z.B. Weidenholz, Rattan oder Binsen einweichen, aufbereiten, zuschneiden und zurichten)
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Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Mundschutz bei der Behandlung der Flechtwaren mit Lacken, Beizen oder Wachs)
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub)
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Arbeit unter Geruchseinfluss (Gerüche der Lacke und Beizen)
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Umgang mit Chemikalien (z.B. Beizen und Lacke, Leime, Zitronensäure, Schwefel)
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Präzisions-, Feinarbeit (z.T. enges Flechtwerk herstellen)
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Kundenkontakt (z.B. Kunden über Reparaturen beraten, Erzeugnisse präsentieren)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Erzeugnisse, z.B.: Korbwaren, Flechtmöbel, Flechtobjekte, Gestelle, Unterkonstruktionen
Roh- und Hilfsstoffe, z.B.: Weidenholz, Rattanholz, Binsen, Bast, Peddigrohr, künstliche Flechtmaterialien, Kunststoffe, Leime, Wachse, Beize, Lacke, Zitronensäure, Schwefel
Geräte und Werkzeuge, z.B.: Schleifwerkzeuge, Bohrmaschinen, Fräsen, Heftpistolen, Biegegeräte, spezielle Messer, Scheren, Zangen, Flechtnadeln, Hämmer, Schraubenzieher, Schwämme, Nägel
Unterlagen, z.B.: Auftragsunterlagen, Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitsschutz
Arbeitsbereiche/Branchen
Flechtwerkgestalter/innen finden Beschäftigung in erster Linie
Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung
Branchen im Einzelnen
Auch denkbar:
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Sonstige Konsumgüter
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Sozialwesen