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Ausbildungsberuf
Fachpraktiker/in im Gebäudeservice (§66 BBiG/§42r HwO)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Ausbildung im Überblick

Fachpraktiker/in im Gebäudeservice ist ein Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderungen. Die 3-jährige Ausbildung wird in Betrieben mit eigenem (technischem) Hausdienst und in Hausmeisterdienstleistungsunternehmen oder in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation durchgeführt. Die Ausbildung orientiert sich z.B. an den anerkannten Ausbildungsberufen Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Gebäudereiniger/in.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. die Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Die Beschreibung des Ausbildungsberufs Fachpraktiker/in im Gebäudeservice erfolgt auf Grundlage einer Kammerregelung.

Zugangsvoraussetzung

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Vorausgesetzt wird in der Regel eine Eignungsuntersuchung, die durch die zuständige Agentur für Arbeit veranlasst wird.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Betriebliche Ausbildung

Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Ausbildung in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

Die Berufsberatung der zuständigen Agentur für Arbeit informiert über Voraussetzungen und Anmeldung zur Ausbildung.

Wichtige Schulfächer

Gute Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Im Ausbildungsalltag werden sanitäre Anlagen montiert und gewartet. Handwerkliche Fertigkeiten und Verständnis für technische Zusammenhänge, wie man sie sich im Werkunterricht aneignen konnte, sind dabei notwendig.

Physik:

Kenntnisse im Bereich Elektrik sind wichtig, um Instandhaltungsarbeiten an der Haustechnik auszuführen.

Mathematik:

Um beispielsweise den Materialverbrauch bei Reparaturarbeiten oder die Mischungsverhältnisse von Reinigungs- oder Düngemitteln zu berechnen, sollte man die Grundrechenarten beherrschen.

Deutsch:

Um Wartungsübersichten zu verstehen und Schadensdokumentationen am Computer einzugeben, benötigen angehende Fachpraktiker/innen im Gebäudeservice Lese- und Schreibfähigkeit.

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Handwerkzeuge, Prüfgeräte und Kleinmaschinen handhabt und pflegt

  • wie die Geräte und Maschinen zur Gebäudeinnenreinigung ausgewählt und eingesetzt werden

  • wie man Außenanlagen reinigt und wie man Pflanzungen pflegt

  • was bei Aufbau und Pflege holzgefertigter Bauteile und Einrichtungsgegenstände und der Ausführung von einfachen Elektro- und Schlosserarbeiten zu beachten ist

  • wie man Sanitäranlagen pflegt und instand hält

  • wie man kleine Reparaturen an Fenstern, Türen und Fassaden durchführt

  • wie man haustechnische Einrichtungen und den baulichen Zustand von Wohnanlagen kontrolliert

  • wie man Wohnungsabnahmen und Wohnungsübergaben durchführt

  • wie man einfache Berechnungen am Computer durchführt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Ausbildungsvertrag, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Fächern

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Rechnen und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung kann z.B. in einem der folgenden Schwerpunkte erfolgen:

  • Metalltechnik

  • Gartenpflege

Zusatzqualifikationen

Je nach Bildungsanbieter besteht ggf. die Möglichkeit, während der Ausbildung eine Zusatzqualifikation zu erwerben, z.B. Grundlagenpraxis im Bereich Malerarbeiten oder den Gabelstaplerführerschein.

Ausbildungsaufbau

Beispiel für den Ausbildungsaufbau einer Ausbildung Fachpraktiker/in im Gebäudeservice

Ausbildung im Betrieb bzw. in der Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:

1. Ausbildungsjahr u.a.:

  • Kundenorientierung

  • Grundlagen der Verwaltung und EDV

  • Handwerklich-technische Grundlagen

  • Gebäudeinnenreinigung

2. und 3. Ausbildungsjahr u.a.:

  • Reinigung und Pflege von Außenanlagen

  • Pflege der haustechnischen Einrichtungen und Kleinstreparaturen

  • Kontrolle von Liegenschaften

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Findet die Ausbildung in einem Betrieb statt, erhalten die Auszubildenden vom Betrieb eine Ausbildungsvergütung. Bei einer Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation werden die Auszubildenden durch Leistungen vom Rehabilitationsträger unterstützt.

Ausbildungskosten

Die Kosten einer Ausbildung nach besonderen Regelungen für Menschen mit Behinderungen werden vom Rehabilitationsträger getragen.

Förderungsmöglichkeiten

Neben der Förderung der Ausbildung durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben erhalten die Auszubildenden auch unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX).

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, kann die Ausbildungszeit verkürzt werden. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Verlängerung

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnungen gemäß Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen, z.B.

  • Fachpraktiker im Gebäudeservice/Fachpraktikerin im Gebäudeservice

  • Fachpraktiker für Haus- und Gebäudedienste/Fachpraktikerin für Haus- und Gebäudedienste

  • Fachwerker für Gebäude- und Umweltdienstleistung/Fachwerkerin für Gebäude- und Umweltdienstleistung

  • Fachwerker für Haustechnik/Fachwerkerin für Haustechnik

  • Hauswart/Hauswartin

  • Hauswartsgehilfe/Hauswartsgehilfin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb, in der Ausbildungswerkstatt

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. einfache Reparaturen durchführen, Gebäude und Außenanlagen reinigen, Leuchtmittel austauschen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte, z.T. im Freien bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen

  • Arbeitszeit: z.T. unregelmäßige Arbeitszeiten, Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Gute körperliche Konstitution (z.B. bei Transport, Montage und Aufstellen von Möbeln)

    • Handwerkliches Geschick (z.B. bei Reparaturen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Betriebliche Ausbildung

Im Ausbildungsbetrieb betreuen Ausbilder/innen oder erfahrene Kollegen/Kolleginnen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

In der Berufsschule werden sie in Fachklassen unterrichtet. Es werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt.

Ausbildung in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

In Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation sind Ausbildungswerkstätten, Übungsbüros, sonderpädagogische Berufsschule, Wohnmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen in der Regel unter einem Dach zusammengefasst. In den Ausbildungswerkstätten und Übungsbüros findet die praktische Ausbildung durch Ausbilder/innen statt. Während ihrer Ausbildung werden die Auszubildenden außerdem durch pädagogische, medizinische und psychologische Fachdienste unterstützt und betreut.

Wenn die Einrichtung der beruflichen Rehabilitation sich nicht in der Nähe des Wohnorts befindet, sind die Auszubildenden z.B. im Internat oder in einer betreuten Wohngruppe der Einrichtung untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt. In die Ausbildung sind ein oder mehrere Praktika integriert, die in einem Betrieb durchgeführt werden.

Lernorte

Fachpraktiker/innen im Gebäudeservice werden in betrieblicher Form oder in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation ausgebildet.

Betriebliche Ausbildung:

  • Ausbildungsbetrieb: Gebäude, Außenanlagen, Werkstätten

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:

  • Ausbildungseinrichtung: Ausbildungswerkstatt, Außengelände der Einrichtung

  • Berufsschule (i.d.R. in die Einrichtung integriert): Unterrichtsräume

  • Praktikumsbetrieb: Gebäude, Außenanlagen, Werkstätten

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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