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Ausbildungsberuf
Techniker/in - Luftfahrttechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Staatlich geprüfte Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik wirken bei Entwurf und Herstellung von Luftfahrzeugen und -technik mit und nehmen Aufgaben in der technischen Überwachung, Instandsetzung, Aus- und Umrüstung sowie im Vertrieb wahr.

Die Weiterbildung im Überblick

Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Luftfahrttechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen .

Sie dauert in Vollzeit 2-3 Jahre, in Teilzeit 3-4 Jahre, und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik finden Beschäftigung

  • in Produktions-, Wartungs- und Instandhaltungsbetrieben für Luftfahrzeuge sowie in entsprechenden Zulieferbetrieben, in denen z.B. Komponenten entwickelt und gebaut werden

  • bei Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Luftfahrttechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule sind in der Regel der Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis.

Schulische Mindestvoraussetzung ist je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss .

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Vorausgesetzt werden i.d.R.:

  • die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses)

  • eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr (kann während der Fachschulweiterbildung abgeleistet werden, auch in Form eines gelenkten Praktikums)

  • je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss

Gegebenenfalls wird ein Auswahlverfahren durchgeführt. Kriterien sind z.B. der Durchschnitt des Berufsschulabschlusszeugnisses und die Dauer der Berufstätigkeit.

Hinweis: Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für die meisten anderen Techniker-Weiterbildungen gelten ähnliche Voraussetzungen. Die Techniker-Weiterbildung im Bereich Wirtschaftstechnik setzt jedoch einen Weiterbildungsabschluss (Techniker/in) voraus.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Technisches Zeichnen:

In der Prüfung sind z.B. Konstruktionsunterlagen für Luftfahrzeuge zu lesen und zu erstellen.

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik benötigen im Berufsleben Kenntnisse im technischen Zeichnen, um beispielsweise Skizzen und Zeichnungen von Flugzeugteilen anfertigen zu können.

Rechnen/Mathematik:

In der Weiterbildung gehört Mathematik zum fachrichtungsbezogenen Lernbereich; vertiefte Kenntnisse in diesem Fach sind deshalb nötig.

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik berechnen nicht nur z.B. statische und dynamische Belastungen wie Zug-, Druck-, Biege- und Torsionskräfte von Maschinenbauteilen, sondern kalkulieren auch Kosten.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Techniker/in der Fachrichtung Luftfahrttechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse in den Bundesländern, z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • Luftfahrzeuge betreiben und modifizieren

  • Bauteile und Baugruppen dimensionieren, konstruieren, demontieren und montieren

  • Ausrüstungssysteme für den Einbau vorbereiten, modifizieren und testen

  • Wartung und Instandhaltung von Antrieben und Komponenten planen und überwachen

  • Steuerungs- und Regelungsanlagen planen, einbauen und testen

  • Werkstoffe und Bauteile prüfen

  • Reparaturen planen, vorbereiten und dokumentieren

  • Prototypen und Kleinserien definieren und für die Fertigung vorbereiten

  • Komplexe Systeme einbauen, modifizieren und testen

  • Automatisierte Produktionsprozesse planen, überwachen, warten, instand halten und optimieren

  • Qualitäts- und Geschäftsprozesse analysieren und steuern

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

allgemeinbildende Fächer, z.B. Sprache und Kommunikation, Fachenglisch, Wirtschaft und Gesellschaft, Mathematik

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

Spezialisierung während der Weiterbildung

Die Weiterbildung wird - je nach Bundesland - z.B. auch mit folgenden Schwerpunkten angeboten:

  • Avionik

  • Flugwerk/Triebwerk

  • Struktur

Zusatzqualifikationen

Je nach Fachschule werden ggf. unterschiedliche Zusatzqualifikationen angeboten, z.B.

  • theoretische Qualifikation als Maintenance Certifying Technician nach den Richtlinien der European Aviation Safety Agency

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

Fachrichtungsbezogener Unterricht

  • Luftfahrzeuge betreiben und modifizieren: 140 Unterrichtsstunden

  • Bauteile demontieren und montieren: 80 Unterrichtsstunden

  • Bauteile dimensionieren und konstruieren: 160 Unterrichtsstunden

  • Baugruppen dimensionieren und konstruieren: 160 Unterrichtsstunden

  • Ausrüstungssysteme für den Einbau vorbereiten, modifizieren und testen: 160 Unterrichtsstunden

  • Wartung und Instandhaltung von Antrieben und Komponenten planen und überwachen: 80 Unterrichtsstunden

  • Steuerungs- und Regelungsanlagen planen, einbauen und testen: 120 Unterrichtsstunden

  • Werkstoffe und Bauteile prüfen: 140 Unterrichtsstunden

  • Reparaturen planen, vorbereiten und dokumentieren: 80 Unterrichtsstunden

  • Prototypen und Kleinserien definieren und für die Fertigung vorbereiten: 140 Unterrichtsstunden

  • Komplexe Systeme einbauen, modifizieren und testen: 80 Unterrichtsstunden

  • Automatisierte Produktionsprozesse planen: 160 Unterrichtsstunden

  • Automatisierte Produktionsprozesse überwachen, warten, instand halten und optimieren: 80 Unterrichtsstunden

  • Qualitäts- und Geschäftsprozesse analysieren und steuern: 100 Unterrichtsstunden

  • Planung und Durchführung eines berufsspezifischen Projektes aus den betrieblichen Einsatzbereichen von Technikerinnen und Technikern: 120 Unterrichtsstunden

Fachrichtungsbezogener Unterricht insgesamt: 1.800 Unterrichtsstunden

Fachrichtungsübergreifender Unterricht

  • Fachenglisch: 120 Unterrichtsstunden

  • Sprache/Kommunikation: 120 Unterrichtsstunden

  • Wirtschaft und Gesellschaft: 80 Unterrichtsstunden

  • Mathematik: 160 Unterrichtsstunden

  • Wahlpflichtbereich, z.B. zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen zu Fächern aus dem Pflichtbereich, zu weiteren Fremdsprachen oder zum Erwerb von Zusatzqualifikationen wie der Ausbildereignung: 120 Unterrichtsstunden

Fachrichtungsübergreifender Unterricht insgesamt: 600 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl:

2.400 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Private Fachschulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren, teilweise auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Techniker-Weiterbildungen können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2-3 Jahre

Teilzeit: 3-4 Jahre

Weiterbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Weiterbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Schul- bzw. Fachschulordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Wer die Fachschule in einer anderen Fachrichtung des Fachbereichs Technik oder in einem zweiten Schwerpunkt einer Fachrichtung erfolgreich abgeschlossen hat, kann die Weiterbildung verkürzen.

Verlängerung

Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern entsprechend länger.

Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für Techniker-Weiterbildungen in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Grabungstechnik, Kardiotechnik, Seevermessungstechnik, Umwelt/Landschaft und Wirtschaftstechnik gelten abweichende Regelungen.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Hamburg:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Luftfahrttechnik mit dem Schwerpunkt Struktur

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin

    Zusätzlich zur jeweiligen Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Nordrhein-Westfalen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Luftfahrttechnik mit dem Schwerpunkt Avionik

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Luftfahrttechnik mit dem Schwerpunkt Flugwerk/Triebwerk

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Luftfahrttechnik

    Zusätzlich zur jeweiligen Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Rheinland-Pfalz:

  • Staatlich geprüfter Luftfahrttechniker/Staatlich geprüfte Luftfahrttechnikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Unterrichtsräume

  • Unternehmen des Flugzeugbaus (z.B. im Rahmen von Exkursionen)

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Flugzeugtechnik")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik projektieren, berechnen und konstruieren Bauteile für die Luftfahrtindustrie. Im Bereich Avionik planen, entwickeln und konstruieren sie elektronische Fluginstrumente und -regelungssysteme. Im Bereich Flugwerk/Triebwerk sind sie mit der Entwicklung und Projektierung der dem Bereich entsprechenden Komponenten - z.B. Vakuumpumpen, Propeller, Startergeneratoren oder Vereisungsschutzanlagen - befasst. In der Entwicklung berechnen sie spezifische Größen, z.B. statische und dynamische Belastung, fertigen detaillierte Konstruktionspläne an, ermitteln den Materialbedarf und legen Normteile fest. Sie bereiten die Produktion vor und planen den Einsatz von Arbeitsmitteln und Arbeitskräften. Außerdem stellen sie sicher, dass alle benötigten Arbeitsmittel vorhanden und die Fertigungsanlagen betriebsbereit sind. Sie überwachen die Fertigungsabläufe, sorgen dafür, dass die gesetzten Produktionsziele zeitlich und qualitativ erreicht werden, und erarbeiten Vorschläge für die Optimierung von Produktionsprozessen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Luftfahrzeuge, deren Baugruppen und Komponenten entwickeln und herstellen, z.B. Fluginstrumente und -regelungssysteme, Vakuumpumpen, Propeller, Startergeneratoren oder Vereisungsschutzanlagen

    • Variantenkonstruktionen entwerfen oder weiterentwickeln, dabei mit CAD-Systemen arbeiten und technische Regeln, Normen, Standards und gesetzliche Vorschriften beachten

    • Entwicklungen ausarbeiten, in Tests auf Prüfständen sowie im Versuchsgelände erproben

    • Entwicklungen auf die industrielle Produktion übertragen, Produktion nach Typen, Mengen, Terminen planen

    • Materialien, Fertigungs- und Betriebsmittel sowie Personal organisieren

    • Produktionsabläufe überwachen und optimieren, Schwachstellenanalysen durchführen; Einsparungspotenziale unter Einhaltung von Rahmenbedingungen wie rechtlichen Vorgaben und Qualitätssicherung nutzen

  • technische Überwachungen von Luftfahrzeugen durchführen, z.B. sicherheitsrelevante Komponenten überprüfen

  • Instandsetzungen organisieren, dabei Störungsursachen ermitteln, Kostenvoranschläge oder Gutachten erstellen, Reparaturen oder Austausche einleiten

  • Luftfahrzeuge aus- oder umrüsten, z.B. neue Navigations- oder Sicherheitssysteme einbauen

  • betriebswirtschaftliche Tätigkeiten ausführen, z.B. Kalkulationen durchführen, Materialbeschaffung erledigen, Vertriebsaufgaben und Kundenberatungen übernehmen

  • Mitarbeiter anleiten, Anweisungen erteilen, bei der betrieblichen Ausbildung mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.998 bis € 4.379

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techniker/in - Luftfahrttechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Luftfahrzeugtechniker/in

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Flugzeuginstandhaltung

Arbeitsorte

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Produktionshallen

  • auf dem Rollfeld im Freien

  • in Testlabors

  • auf Prüf- und Versuchsständen

  • in Flugzeugen

Arbeitssituation

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik entwickeln und erproben Luftfahrzeuge und zugehörige Komponenten. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung der gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen und betrieblichen Qualitätsnormen achten, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich.

Im Büro am Computer erledigen sie Aufgaben wie z.B. Konstruktion, Planung und Kalkulation. In den Werkstätten und -hallen, in denen sie die Fertigung überwachen, kann es durch laufende Maschinen und Motoren laut sein und Dämpfe von Abgasen, Klebstoffen und Lösungsmitteln bzw. Schweißrauch liegen in der Luft. Ebenso kommen sie mit Ölen und Schmierstoffen in Kontakt. Daher tragen die Techniker/innen Schutzkleidung wie Montage-Kombis und ggf. Atem- und Gehörschutz. Bei manchen Tätigkeiten arbeiten sie auch gebückt, über Kopf oder auf Leitern und Arbeitsgerüsten. Körperlicher Einsatz ist beim Heben und Tragen von schweren Generatoren oder Bauteilen erforderlich. Sind sie in Vertrieb und Kundenservice tätig, richten sie sich nach den zeitlichen Wünschen und Bedürfnissen ihrer Kunden. Insbesondere in Produktionsbetrieben ist Schichtarbeit üblich. Bei auswärtigen Montageeinsätzen sind sie z.T. auch im Ausland unterwegs.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden in der Anwendung, im Betrieb und bei der Wartung von Luftfahrzeugen und Komponenten beraten)

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen, Auszubildende und Fachkräfte anleiten und motivieren)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)

  • Handarbeit (z.B. Rohre und Geräte für die Hydraulikanlage einbauen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Anlagen der Metallbearbeitung, Fertigung und Montage bis hin zu Fertigungsstraßen, elektronische Fluginstrumente und -regelungssysteme)

  • Bildschirmarbeit

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzbrille beim Schweißen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Arbeits- und Fertigungsabläufe koordinieren und überwachen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (Motorabgase, Geruch von Entfettungsmitteln)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (Abgase oder Lacke)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Motorenlärm oder Lärm von Arbeitsgeräten wie Trennschleifer)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. bei Tätigkeiten auf Arbeitsgerüsten)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. gebückt oder über Kopf)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Lacke, Farben und Klebstoffe)

  • Unfallgefahr (beim Arbeiten mit Hebebühnen)

  • Arbeit im Gehen und Stehen

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Bauteile)

  • Schichtarbeit (v.a. in der Industrie)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Werkstücke, Komponenten und technische Systeme, z.B.: Holme, Rumpfteile, Vakuumpumpen, Triebwerke und Nebenaggregate, Fahrwerke, Hydrauliksysteme, Flugführungs- und Navigationssysteme, Collaborative Robots (Cobots)

Werkstoffe, z.B.: Titan, Aluminium, Kohlefaserverbundstoffe

Prüfgeräte, z.B.: Ultraschallprüfgeräte, elektronische Diagnosegeräte, Triebwerksprüfstände

Unterlagen, z.B.: Konstruktionszeichnungen, Stück- und Materiallisten, fachwissenschaftliche Veröffentlichungen, Normen, technische Auftragsvorgaben, Instandsetzungs- und Wartungsvorschriften

Software, z.B.: CAD-, CAM- und CAQ-Systeme

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik finden Beschäftigung

  • in Produktions-, Wartungs- und Instandhaltungsbetrieben für Luftfahrzeuge sowie in entsprechenden Zulieferbetrieben, in denen z.B. Komponenten entwickelt und gebaut werden

  • bei Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • auf Luftwaffenstützpunkten der Bundeswehr

Branchen im Einzelnen

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

    • Reparatur und Instandhaltung von Luft- und Raumfahrzeugen

  • Luftfahrt

    • Betrieb von Flughäfen und Landeplätzen für Luftfahrzeuge, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Flughäfen

    • Personenbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften

    • Güterbeförderung in der Luftfahrt, z.B. Reparatur- und Instandhaltungswerkstätten von Fluggesellschaften

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. Konstruktionsarbeiten für die Luftfahrzeugindustrie

  • Sicherheit, Brandschutz, Verteidigung

    • Verteidigung, z.B. Luftwaffenstützpunkte der Bundeswehr

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Luftfahrttechnik, Konstruktion, CAD, Elektronik).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck im Flugzeugbau anzuwenden oder bei Wartung und Reparatur Augmented-Reality-Anwendungen einzusetzen, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Techniker/innen der Fachrichtung Luftfahrttechnik entwickeln. Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung bieten ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Luft-, Raumfahrttechnik oder Luftverkehrsmanagement).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Nachhaltigkeit in der Luftfahrt

Aufgrund der ansteigenden globalen CO2-Emmisionen suchen Flugzeughersteller und Wissenschaftler/innen aktuell nach Möglichkeiten, die Zukunft der Flugzeugmobilität klimaschonender, kosteneffizienter und leiser zu gestalten. Als besonders attraktiv erweist sich dabei der klimaneutrale Wasserstoff, der bereits Züge und Schiffe antreibt. Damit in wenigen Jahren die ersten Passagierflugzeuge mit Wasserstoffantrieb starten können, müssen unter anderem Tank- und Sicherheitssysteme neu konzipiert werden. Fach- und Führungskräfte in der Luftfahrtbranche werden sich mit dem Einsatz von Wasserstoff beschäftigen und dessen Verwendbarkeit prüfen.

Digitale Flugzeugentwicklung und sensorgesteuerte Wartung

Um Entwicklungszeiten und Kosten für aufwändige Testreihen zu sparen, werden künftig Flugzeuge und Triebwerke virtuell entwickelt und getestet: Da am Rechner alle physikalischen Eigenschaften, Funktionen und Umweltwirkungen simuliert werden, können auch Konzepte frühzeitig optimiert und korrigiert werden. In der zustandsabhängigen Wartung überwachen Hunderte Sensoren Flugzeugkörper sowie Triebwerke, erkennen etwaigen Instandhaltungsbedarf schon während des Fluges und senden entsprechende Informationen an die Techniker am Boden. Für Fach- und Führungskräfte bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

3-D-Druck in Luft- und Raumfahrt

Im Flugzeugbau werden mittels 3-D-Druck bereits kleinere Bauteile wie Einspritzdüsen hergestellt, aber auch Triebwerke, Rumpf, Außenhüllen und die Inneneinrichtung für Flugzeuge und Raketen. Von besonderem Vorteil für die Luftfahrt ist dabei, dass die gefertigten Produkte deutlich leichter sind und deshalb den Treibstoffverbrauch und CO2-Ausstoß senken. Künftig sollen in der Raumfahrt auch Roboter eingesetzt werden, die im Weltall Reparaturen oder Erweiterungen von Weltraumstationen mithilfe des 3-D-Drucks autonom durchführen können. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Fach- und Führungskräfte sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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