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Ausbildungsberuf
Techniker/in - Sanitärtechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Staatlich geprüfte Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik entwickeln, projektieren, berechnen und konstruieren Sanitäranlagen für den haustechnischen Bereich und die Ver- und Entsorgungswirtschaft. Sie planen und organisieren Fertigung und Montage, sorgen für den optimalen Betrieb sowie die Instandhaltung und übernehmen Aufgaben im Kundenservice, in der Anwendungsberatung und im technischen Vertrieb.

Die Weiterbildung im Überblick

Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Sanitärtechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen .

Sie dauert in Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 3-4 Jahre, und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik finden Beschäftigung

  • in Klempnereien und in Betrieben der Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungsinstallation

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Unternehmen der Entwässerungstechnik

  • in Unternehmen der Immobilienwirtschaft

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Sanitärtechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule sind in der Regel der Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis.

Schulische Mindestvoraussetzung ist je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss .

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Vorausgesetzt werden i.d.R.:

  • die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses)

  • eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr (kann während der Fachschulweiterbildung abgeleistet werden, auch in Form eines gelenkten Praktikums)

  • je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss

Hinweis: Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für die meisten anderen Techniker-Weiterbildungen gelten ähnliche Voraussetzungen. Die Techniker-Weiterbildung im Bereich Wirtschaftstechnik setzt jedoch einen Weiterbildungsabschluss (Techniker/in) voraus.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Physik:

Die Sanitärtechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung z.B. Fragen zu elektrischen Regelkreisen beantworten zu können, benötigt man Kenntnisse über physikalische Gesetze und Zusammenhänge.

Damit angehende Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik im Berufsleben beispielsweise liegende Leitungen funktionsgerecht installieren können, sind Physikkenntnisse wichtig.

Rechnen/Mathematik:

In der Weiterbildungsprüfung sind unter anderem Angebotskalkulation und statische Berechnungen für die Konstruktion von Lüftungssystemen durchzuführen.

Um im Berufsalltag beispielsweise Preise zu kalkulieren oder den Materialbedarf für haustechnische Anlagen zu berechnen, benötigen Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik u.a. Kenntnisse der Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung.

Technisches Zeichnen:

In der Prüfung sind z.B. Konstruktionsunterlagen für Lüftungssysteme zu lesen und zu erstellen.

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik benötigen im Berufsleben Kenntnisse des technischen Zeichnens, um beispielsweise Skizzen und technische Zeichnungen von Entwässerungsanlagen anfertigen zu können.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Techniker/in der Fachrichtung Sanitärtechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse in den Bundesländern, z.B. Regierungspräsidien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • Systeme der Sanitärtechnik (Rohrnetzberechnung, Legionellenproblematik, barrierefreie Installation)

  • Gasinstallationen und Flüssiggasanlagen

  • Entwässerungstechnik

  • Abgas- und Brennwerttechnik

  • Gesundheits- und Schwimmbadtechnik

  • Pumpen in der Sanitärtechnik, Druckerhöhung

  • Umwelttechnik (Solartechnik, Regenwassernutzung)

  • Öffentliche Gas- und Wasserversorgung

  • Elektro-, Steuerungs- und Regelungstechnik

  • Bauprojektmanagement

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

allgemeinbildende Fächer, z.B. Betriebliche Kommunikation, Berufsbezogenes Englisch, Betriebswirtschaftslehre

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Ausbildereignung oder der Fachhochschulreife ermöglichen.

Zusatzqualifikationen

Je nach Fachschule werden ggf. unterschiedliche Zusatzqualifikationen angeboten, z.B.

  • zusätzlicher Abschluss im Schwerpunkt Heizungs-, Lüftungs-, Klimatechnik

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

Pflichtbereich

  • Fachrichtungsübergreifender Lernbereich:

    • Betriebliche Kommunikation: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 2 Wochenstunden

    • Berufsbezogenes Englisch: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 3 Wochenstunden

    • Betriebswirtschaftslehre: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 3 Wochenstunden

    Fachrichtungsübergreifender Lernbereich insgesamt: Grundstufe 9 Wochenstunden, Fachstufe 8 Wochenstunden

  • Fachrichtungsbezogener Lernbereich:

    • Technische Mathematik: Grundstufe 4 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Technische Physik: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Informationstechnik: Grundstufe 2 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Technische Kommunikation: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Werkstofftechnik: Grundstufe 2 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Elektrotechnik: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 0 Wochenstunden

    • Anlagenplanung der Sanitärtechnik: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 5 Wochenstunden

    • Installationstechnik: Grundstufe 3 Wochenstunden, Fachstufe 5 Wochenstunden

    • Steuerungs- und Regelungstechnik: Grundstufe 0 Wochenstunden, Fachstufe 3 Wochenstunden

    • Angebotswesen und Kalkulation: Grundstufe 2 Wochenstunden, Fachstufe 1 Wochenstunde

    • Entwässerungstechnik: Grundstufe 0 Wochenstunden, Fachstufe 2 Wochenstunden

    • Technikerarbeit: Grundstufe 0 Wochenstunden, Fachstufe 4 Wochenstunden

    Fachrichtungsbezogener Lernbereich insgesamt: Grundstufe 25 Wochenstunden, Fachstufe 20 Wochenstunden

Pflichtbereich insgesamt: Grundstufe 34 Wochenstunden, Fachstufe 28 Wochenstunden

Wahlpflichtbereich

  • z.B. zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen zu Fächern aus dem Pflichtbereich, zu weiteren Fremdsprachen oder zum Erwerb von Zusatzqualifikationen wie der Ausbildereignung

Wahlpflichtbereich insgesamt: Grundstufe 2 Wochenstunden, Fachstufe 6 Wochenstunden

Gesamtstundenzahl:

  • Grundstufe 36 Wochenstunden

  • Fachstufe 34 Wochenstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Private Fachschulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren, teilweise auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Techniker-Weiterbildungen können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2 Jahre

Teilzeit: 3-4 Jahre

Weiterbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Weiterbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Schul- bzw. Fachschulordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Wer die Fachschule in einer anderen Fachrichtung des Fachbereichs Technik oder in einem zweiten Schwerpunkt einer Fachrichtung erfolgreich abgeschlossen hat, kann die Weiterbildung verkürzen.

Verlängerung

Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern entsprechend länger.

Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für Techniker-Weiterbildungen in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Grabungstechnik, Seevermessungstechnik und Wirtschaftstechnik gelten abweichende Regelungen.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Baden-Württemberg, Thüringen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Sanitärtechnik

Die einzelnen Länder können grundsätzlich vorsehen, dass zusätzlich zur Abschlussbezeichnung die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden kann.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Unterrichtsräume

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik planen und leiten den Bau oder die Modernisierung von Sanitäranlagen. Sie erstellen Konstruktionszeichnungen und Montagepläne, führen Verhandlungen mit Behörden und Versorgungsunternehmen durch und kontrollieren und koordinieren den Arbeitsablauf auf Baustellen, um die termingerechte Fertigstellung sicherzustellen. Nach Abschluss der Montage nehmen sie die Anlagen ab und erstellen Abrechnungen. Des Weiteren können sie in der Kundenberatung, im Vertrieb oder in der kommunalen Energieberatung tätig sein.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Anlagen der Sanitärtechnik projektieren, konstruieren und kalkulieren

    • Berechnungen durchführen, z.B. in Bezug auf Druck- und Strömungsverhältnisse, Pumpenleistung, Durchflussmengen, Rohrweiten, notwendige Armaturen, Anschlüsse, Verzweigungen, Heizleistungen (Warmwasser)

    • einschlägige DIN-Normen und rechtliche Vorschriften (z.B. Brand-, Schall-, Umweltschutzbestimmungen) beachten

    • Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen

    • Ausführungs- und Konstruktionszeichnungen, Montage- und Schweißpläne, Schaltbilder erstellen

    • Materialbedarf berechnen und Materiallisten erstellen, Materialbestellungen vorbereiten

    • Mündliche und schriftliche Korrespondenz mit Bauherren, Architekten und Architektinnen, Statikern und Statikerinnen, Lieferanten

    • Unterlagen für Genehmigungsverfahren vorbereiten, Leistungsverzeichnisse und Kostenvoranschläge erstellen

    • Ausschreibungsverfahren durchführen

    • Bauablauf-, Montage-, Terminplanung ausarbeiten, Termine mit anderen auf der Baustelle vertretenen Gewerken koordinieren

  • Baustellen betreuen, Montage überwachen, Abnahme durchführen

    • Baustelleneinrichtung planen und organisieren

    • Montagearbeiten mit anderen Gewerken abstimmen

    • für die rechtzeitige Bereitstellung von Geräten und Montagematerial sorgen

    • Arbeiten auf die Montagefachkräfte verteilen und die fach- und termingerechte Montage überwachen

    • Probeläufe und Dichtheitsprüfungen durchführen, Leistungs- und Schallschutzmessungen durchführen, ggf. Mängelbeseitigung veranlassen

    • Anlagen abnehmen und in Betrieb nehmen; Übergabe an den Bauherrn durchführen, Bedienpersonal einweisen

    • Abrechnungsunterlagen erstellen

  • Betriebskontrollen, Überwachung von Versorgungsanlagen und Kundendienst durchführen

    • Leistungs- und Dichtheitsmessungen durchführen, Mess- und Regeleinrichtungen überprüfen und neu einstellen

    • Versorgungszentralen, z.B. in Krankenhäusern, Büro- und Industriegebäuden, Warenhäusern, Bädern überwachen

    • regelmäßige Wartungsarbeiten im Rahmen des Kundendienstes veranlassen oder durchführen

  • Aufgaben in Beratung, Einkauf, Verkauf und Materialdisposition übernehmen

  • planende und überwachende Tätigkeiten innerhalb kommunaler und staatlicher Behörden sowie in kommunalen und industriellen Versorgungsunternehmen durchführen

  • bei der Neu- und Weiterentwicklung von sanitärtechnischen Anlagen und Anlagenteilen, z.B. Armaturen, Installationsblocks, bei Herstellerbetrieben mitarbeiten

  • an der betrieblichen Aus- und Weiterbildung mitwirken

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.897 bis € 3.046

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techniker/in - Sanitärtechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Versorgungstechniker/in (Sanitärtechnik)

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Ingenieur/Ingenieurin (FS) Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechnik

Arbeitsorte

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • beim Kunden

  • auf Baustellen

  • in Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik sind je nach Fachgebiet und Betriebsgröße in der Planung, Entwicklung, Projektierung, Fertigung und Überwachung oder im Vertrieb, in der Montage, der Wartung und der Reparatur tätig. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung von Brand-, Schall-, Umweltschutzbestimmungen achten oder Wärmebedarf, Druck- und Strömungsverhältnisse für den Bau von Heizungsanlagen exakt berechnen, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Auf Baustellen beaufsichtigen sie Montagegruppen, führen und motivieren ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Im Umgang mit Kunden sind Serviceorientierung, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick wichtig. Fachlich besonders anspruchsvolle Arbeiten führen sie häufig selbst aus.

Im Büro am Computer erledigen sie Aufgaben wie z.B. Konstruktion und Kalkulation. Bei der Installation der Anlagen sind sie in Werkstätten und Produktionshallen tätig und gehen mit Werkzeugen, Maschinen sowie Mess- und Prüfgeräten um. Auf Baustellen überwachen sie die Montage von Anlagen. Im Außendienst sind sie unterwegs, wenn sie z.B. Kunden vor Ort beraten. Rufbereitschaft, Arbeit an Wochenenden, Feiertags- oder Nachtarbeit sind möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Auszubildende und Fachkräfte anleiten und motivieren)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über technische Neuerungen informieren)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Handarbeit (Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen montieren und warten)

  • Arbeit auf Baustellen

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern und Dächern)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Werkzeuge, Bauelemente und Hilfsstoffe, z.B.: Montagewerkzeuge, Rohrleitungen, Sanitäreinrichtungen, Dichtungsmassen

Unterlagen, z.B.: Materiallisten, Angebots- und Auftragsunterlagen, Bau- und Installationspläne, Rohrleitungspläne, technische Zeichnungen, DIN-Normen, DVGW-Richtlinien

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Plotter, CAD-, CAM- und CAQ-Software

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik finden Beschäftigung

  • in Klempnereien und in Betrieben der Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungsinstallation

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Unternehmen der Entwässerungstechnik

  • in Unternehmen der Immobilienwirtschaft

Branchen im Einzelnen

  • Versorgung, Installation

    • Gas-, Wasser-, Heizungs- sowie Lüftungs- und Klimainstallation

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. Konstruktion und Planung von Sanitäranlagen

  • Wasserversorgung

    • Wasserverteilung ohne Gewinnung, z.B. Betreiber von Leitungsnetzen

  • Großhandel, Handelsvermittlung

    • Großhandel mit sonstigen Maschinen, z.B. Montage und Wartung von Wasseraufbereitungsanlagen bei Großhändlern für Wassertechnik

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit elektrischen Haushaltsgeräten, z.B. Montage und Wartung von Wasseraufbereitungsanlagen bei Fachhändlern für Wassertechnik

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Sanitärtechnik, Gebäudesystemtechnik, Konstruktion).

Darüber hinaus kann sich der Trend, für Wohnungen und Büros Gebäudekonzepte zu entwickeln, bei denen versorgungstechnische Einrichtungen durch das Internet verbunden und gesteuert werden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Techniker/innen der Fachrichtung Sanitärtechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Versorgungstechnik oder Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Das smarte Büro - vernetzt und nachhaltig

Mittels digitaler, vernetzter Systeme sollen Smart Offices einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Kosten einsparen können: Sobald Beschäftigte morgens das Büro betreten, schalten sich z.B. Heizung und Licht von alleine an, Sensoren messen einfallendes Sonnenlicht und lassen bei zu starker Sonneneinstrahlung automatisch die Jalousien herab. "Intelligente" Stromzähler ("Smart Meter") vergleichen die tageszeitabhängig wechselnden Stromtarife und können so zu einer effizienteren Steuerung von Energie in einem Gebäude beitragen. Schäden in der Gebäudeausstattung, die zu einem höheren Stromverbrauch führen könnten, werden aufgrund von Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung durch frühzeitiges Erkennen von Schäden) rechtzeitig identifiziert und behoben. "Intelligente" Rauch- oder Wassermelder können durch eine digitale Anbindung an die Feuerwehr Notfälle schneller registrieren und übermitteln. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie, Elektro, Bau- und Versorgungstechnik eröffnet sich hier ein umfangreiches Tätigkeitsfeld.

Vernetztes Wohnen und Versorgungstechnik

Smart Home verbindet Geräte des alltäglichen Gebrauchs, wie Jalousien, Lampen und Heizkörper, über das WLAN miteinander. Anhand von intelligenten Messsystemen können hierdurch Energiekosten überwacht und z.B. Stromfresser identifiziert oder die Heizkosten gesenkt werden. Gelenkt wird das eigene Smart Home mittels Smartphone und Tablet oder anhand von Sprachassistenten. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Versorgungstechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Elektro, Bautechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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