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Ausbildungsberuf
Techniker/in - Maschinentechnik (Kunststoff-/Kautschuktech.)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Staatlich geprüfte Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik wirken mit bei der Entwicklung, Berechnung und Konstruktion von Kunststoffteilen oder Werkzeugen, Vorrichtungen und Maschinen für die Kunststoffbearbeitung und -verarbeitung.

Die Weiterbildung im Überblick

Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen .

Sie dauert in Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 4 Jahre, und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff-/Kautschuktechnik finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Kunststoff- oder Gummiverarbeitung

  • in Betrieben, die Maschinen für die Kunststoff- und Gummibe- und -verarbeitung produzieren

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung, z.B. in der Entwicklung und Konstruktion von Fahrzeugteilen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule sind in der Regel der Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis.

Schulische Mindestvoraussetzung ist ein mittlerer Bildungsabschluss .

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Vorausgesetzt werden i.d.R.:

  • die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses)

  • eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr (kann während der Fachschulweiterbildung abgeleistet werden, auch in Form eines gelenkten Praktikums)

  • je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss

Gegebenenfalls wird ein Auswahlverfahren durchgeführt. Kriterien sind z.B. der Durchschnitt des Berufsschulabschlusszeugnisses und die Dauer der Berufstätigkeit.

Hinweis: Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für die meisten anderen Techniker-Weiterbildungen gelten ähnliche Voraussetzungen. Die Techniker-Weiterbildung im Bereich Wirtschaftstechnik setzt jedoch einen Weiterbildungsabschluss (Techniker/in) voraus.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Weiterbildungsprüfung sind u.a. Kenntnisse der technischen Mathematik nachzuweisen.

Um im späteren Berufsalltag beispielsweise statische und dynamische Belastungen wie Zug-, Druck-, Biege- und Torsionskräfte von Bauteilen zu berechnen, benötigen Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mathematische Kenntnisse.

Physik:

Die Maschinentechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung z.B. Fragen aus dem Bereich der technischen Physik beantworten zu können, benötigt man Kenntnisse über physikalische Gesetze und Zusammenhänge.

Damit angehende Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik im Berufsleben beispielsweise die Materialbeschaffenheit prüfen oder die Wirkung von Kräften bei der Konstruktion abschätzen können, sind Physikkenntnisse notwendig.

Technisches Zeichnen:

In der Weiterbildung sind Konstruktionspläne zu lesen und anzufertigen.

Damit die angehenden Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik im Berufsleben Konstruktionspläne oder Entwurfszeichnungen lesen und anfertigen können, benötigen sie Kenntnisse des technischen Zeichnens.

Informatik:

Das Fach Informatik ist Bestandteil der Weiterbildungsprüfung.

Für die Planung und Konstruktion von Fertigungs- und Betriebsmitteln benötigen Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik häufig CAD- und CNC-Programme, deren Anwendung sie beherrschen müssen.

Wirtschaft/Recht:

Angehende Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik müssen betriebswirtschaftliche Kenntnisse in der Prüfung nachweisen.

Im Berufsalltag müssen sie in der Lage sein, Produktionsabläufe nach wirtschaftlichen Grundsätzen zu bewerten und zu gestalten. Dabei müssen auch rechtliche Vorgaben, z.B. hinsichtlich des Umwelt- und Arbeitsschutzes, eingehalten werden.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Techniker/in der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse in den Bundesländern, z.B. Schulbehörden. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • maschinenbautechnische Fertigungsverfahren im Einzelfall unter technisch-wirtschaftlichen Aspekten auswählen

  • Kostenermittlungsstrategien anwenden, Projektabwicklung planen (Vorkalkulation, Abrechnung, Qualitätsmanagement)

  • Fertigung unter Berücksichtigung ökologischer, energetischer und arbeitsschutztechnischer Gesichtspunkte planen und steuern (Personal-, Maschinen- und Geräteeinsatzplanung, Materialbestellung und -einsatz, Unfallverhütungsmaßnahmen)

  • Bauteile unter Berücksichtigung der äußeren Belastungen (physikalische Gesetzmäßigkeiten) funktionsgerecht gestalten und konstruieren

  • Betriebssysteme und Software (CAD, CNC) anwenderorientiert zur Aufgabenerledigung nutzen

  • Steuerungs- und Regelungstechnik (Pneumatik, Hydraulik, speicherprogrammierbare Steuerung)

  • Konstruktions-, Fertigungs- und Betriebstechnik

  • Kunststoff-/Kautschuktechnik

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

allgemeinbildende Fächer, z.B. Berufs- und Arbeitspädagogik, Deutsch/Betriebliche Kommunikation, Berufsbezogenes Englisch

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Ausbildereignung oder der Fachhochschulreife ermöglichen.

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

Pflichtbereich

  • Fachrichtungsübergreifender Lernbereich:

    • Berufs- und Arbeitspädagogik: 40 Unterrichtsstunden

    • Deutsch/Kommunikation: 120 Unterrichtsstunden

    • Fremdsprache: 200 Unterrichtsstunden

    • Sozialkunde: 80 Unterrichtsstunden

    • Unternehmensführung: 120 Unterrichtsstunden

    Fachrichtungsübergreifender Lernbereich insgesamt: 560 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsbezogener Lernbereich:

    • Betriebswirtschaft: 80 Unterrichtsstunden

    • Chemie: 60 Unterrichtsstunden

    • Elektrotechnik/elektrische Antriebe: 140 Unterrichtsstunden

    • Informatik: 160 Unterrichtsstunden

    • Mathematik: 240 Unterrichtsstunden

    • Physik: 120 Unterrichtsstunden

    • Technische Mechanik: 160 Unterrichtsstunden

    • Arbeitsvorbereitung: 120 Unterrichtsstunden

    • Fertigungstechnik/Fertigungsmesstechnik: 120 Unterrichtsstunden

    • Konstruktion: 200 Unterrichtsstunden

    • Kunststoffkunde: 80 Unterrichtsstunden

    • Kunststoffverarbeitung: 140 Unterrichtsstunden

    • Maschinenelemente: 140 Unterrichtsstunden

    • Steuerungs- und Regelungstechnik: 140 Unterrichtsstunden

    • Werkstofftechnik: 100 Unterrichtsstunden

    • Projektarbeit: 120 Unterrichtsstunden

    Fachrichtungsbezogener Lernbereich insgesamt: 2.120 Unterrichtsstunden

Pflichtbereich insgesamt: 2.680 Unterrichtsstunden

Wahlbereich

  • Vorbereitung auf die Ausbildereignungsprüfung: 80 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsspezifische Lerngebiete, Kurse und Projekte: 160 Unterrichtsstunden

Wahlbereich insgesamt: 240 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl:

2.920 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Private Fachschulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren, teilweise auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Techniker-Weiterbildungen können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2 Jahre

Teilzeit: 4 Jahre

Weiterbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Weiterbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Schul- bzw. Fachschulordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Wer die Fachschule in einer anderen Fachrichtung des Fachbereichs Technik oder in einem zweiten Schwerpunkt einer Fachrichtung erfolgreich abgeschlossen hat, kann die Weiterbildung verkürzen.

Verlängerung

Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern entsprechend länger.

Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für Techniker-Weiterbildungen in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Grabungstechnik, Kardiotechnik, Seevermessungstechnik, Umwelt/Landschaft und Wirtschaftstechnik gelten abweichende Regelungen.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Niedersachsen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Maschinentechnik

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Thüringen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Maschinentechnik/Maschinenbautechnik mit dem Schwerpunkt Kunststofftechnik

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Unterrichtsräume

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Kunststofftechnik")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik entwerfen und fertigen sowohl Kunststoffteile als auch die zu deren Produktion notwendigen Kunststoffbearbeitungs- und -verarbeitungsmaschinen, Werkzeuge und Vorrichtungen. Sie achten auf eine wirtschaftliche und termingerechte Fertigung, überwachen und optimieren den Fertigungsprozess und kontrollieren die Qualität der Produkte. Sie leiten Mitarbeiter/innen an, sorgen für eine fachgerechte Ausführung der Arbeiten und für die Instandhaltung der Betriebsanlagen. Darüber hinaus erledigen sie den Einkauf und stellen Material sowie Betriebsstoffe bereit. Auch im technischen Vertrieb oder im Kundenservice können sie arbeiten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Kunststoffteile für die unterschiedlichsten Verwendungszwecke, z.B. für die Automobil-, Bau-, Maschinen-, Elektro-, Verpackungs-, Gebrauchsgüter- und Möbelindustrie, entwerfen und konstruieren; dabei funktionelle, fertigungstechnische und wirtschaftliche Gesichtspunkte berücksichtigen

    • Fertigungsvorgaben erstellen, Herstellungsverfahren auswählen, z.B. Kalandrieren, Beschichten, Extrudieren, Pressen, Spritzgießen von Formteilen oder Hohlkörperblasen

    • Werkstoffe wie Kunststoffformmassen, Kunststoffhalbzeuge, Kunststoffformteile usw. auswählen, Materialbedarf ermitteln und Stücklisten erstellen

    • Konstruktionszeichnungen unter Angabe von Maßen, Toleranzen und Bearbeitungszeichen und in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen, Ausschnitten und Maßstäben mittels rechnergesteuerter Zeichenanlagen anfertigen

  • Werkzeuge und Vorrichtungen für die Kunststoffbe- und -verarbeitung konstruieren und erproben, ggf. mithilfe von Cobots

    • Konstruktionszeichnungen unter Angabe von Maßen, Toleranzen und Bearbeitungszeichen und in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen, Ausschnitten und Maßstäben mittels rechnergesteuerter Zeichenanlagen anfertigen

    • Bau der Werkzeuge und Vorrichtungen überwachen

    • Werkzeuge und Vorrichtungen testen, ggf. Änderungen vornehmen und für die Serienfertigung bereitstellen

  • Maschinen und ggf. digital vernetzte Anlagen der Kunststoffbe- und -verarbeitung (z.B. Extruder-, Kalander- und Spritzgießmaschinen, Pressen, Hohlkörperblasanlagen oder Schaumspritzgießmaschinen) entwickeln, berechnen, konstruieren und erproben

    • Konstruktionszeichnungen unter Angabe von Maßen, Toleranzen und Bearbeitungszeichen und in unterschiedlichen perspektivischen Darstellungen, Ausschnitten und Maßstäben mittels rechnergesteuerter Zeichenanlagen anfertigen

    • Normteile unter Beachtung von Werks- und DIN-Normen festlegen und Stücklisten erstellen

    • bei der Durchführung von Versuchen, Materialtests und Musterprüfungen mitwirken und Versuchsergebnisse dokumentieren

  • Fertigung, Produktion und Montage planen und überwachen

    • Materialbedarf ermitteln und für die termingerechte Bereitstellung der Materialien, Halbzeuge, Fertigungs- und Betriebsmittel sorgen

    • Fertigungsablauf unter Beachtung der Terminvorgabe planen (soweit dies nicht schon durch die Arbeitsvorbereitung geschehen ist), Fertigung überwachen und für die termingerechte Fertigstellung sorgen

    • Arbeitskräfte einteilen und ggf. anleiten

    • Einhaltung der Qualitätsstandards sicherstellen und Qualitätskontrollen durchführen (falls nicht einer speziellen Betriebsabteilung wie dem Qualitätswesen übertragen), Schwachstellen im Fertigungsprozess analysieren und Optimierungsvorschläge ausarbeiten, bei der Einrichtung neuer Fertigungsverfahren mitwirken

    • Einhaltung der Arbeitsschutz- und Sicherheitsvorschriften bei der Fertigung und Montage überwachen

  • Materialien, Fertigungs- und Betriebsmittel planen und einkaufen

  • Instandhaltung, Wartung und Reparatur der Maschinen, Werkzeuge und Vorrichtungen planen, veranlassen bzw. durchführen

  • Kunststoffteile oder Kunststoffbearbeitungsmaschinen und -werkzeuge projektieren und verkaufen

  • Kundendienst und Anwendungsberatung organisieren und durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.998 bis € 4.379

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techniker/in - Maschinentechnik (Kunststoff-/Kautschuktech.)

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Kunststoff- und Kautschuktechniker/in (Maschinentechnik)

  • Kunststofftechniker/in (Maschinentechnik)

  • Maschinenbautechniker/in (Kunststoff-/Kautschuktechnik)

  • Maschinentechniker/in (Kunststoff-/Kautschuktechnik)

  • Techniker/in - Kunststoff-/Kautschuktechnik

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Ingenieur/in (FS) - Plastverarbeitung/Technologie der Elastverarbeitung

  • Ingenieur/in (FS) - Plastverarbeitung/Technologie der Plastverarbeitung

  • Maschineningenieur/Maschineningenieurin (FS) - Allgemeiner Maschinenbau

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Anlagenbau

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Maschinenkonstruktion

  • Techniker/Technikerin FAchrichtung Plast- und Elastverarbeitung

Arbeitsorte

Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff-/Kautschuktechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Werkstätten und -hallen

  • in Labors

  • in Lagerräumen

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik entwickeln, berechnen, konstruieren, montieren und warten Kunststoffteile oder Werkzeuge, Vorrichtungen und Maschinen für die Kunststoffbearbeitung und -verarbeitung. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen zur Arbeitssicherheit achten oder Parameter bei der Konstruktion von Kunststoffteilen berechnen, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Bei der Steuerung und Überwachung der Fertigung führen und motivieren sie ihre Mitarbeiter und koordinieren deren Zusammenarbeit. Im Umgang mit Materialzulieferern und Kunden sind Serviceorientierung, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick notwendig. Zur Vorbereitung von Fertigungsabläufen sind organisatorische Fähigkeiten wichtig. Ggf. führen sie praktische Arbeiten wie z.B. das Einrichten von Automatisierungsanlagen selbst aus.

Im Büro am Computer erledigen sie Aufgaben wie z.B. Entwurf, Planung und Kalkulation. In Werkstätten und -hallen überwachen sie die Fertigungsabläufe an Maschinen und Anlagen. Dabei tragen sie Schutzkleidung wie Schutzhandschuhe oder Gehörschutz. Im Kundenservice und im Vertrieb beraten sie Kunden vor Ort, ggf. auch im Ausland. Sind die Techniker/innen in der Fertigung tätig, arbeiten sie häufig im Schichtdienst.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen, Auszubildende und Fachkräfte anleiten und motivieren)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden in der Anwendung, im Betrieb und bei der Wartung von Maschinen und Fertigungsanlagen für die Kunststoffbearbeitung beraten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Extruder-, Kalander- und Spritzgießmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Maschinen und Anlagen einrichten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe, Gehörschutz, Schutzbrille)

  • Arbeit im Labor (z.B. Versuche oder Musterprüfungen durchführen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. die Fertigung betreuen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Vertriebstätigkeiten, mitunter auch im Ausland)

  • Schichtarbeit (bei einer Tätigkeit in der Fertigung)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Kunststoffgranulat, Biokunststoffe, Kunststoffteile, Kautschuk, Weichmacher, Lösungsmittel, Farbstoffe, Schmierfett

Anlagen und Geräte, z.B.: Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Prüf- und Messgeräte, Zeichenbrett, Cobots

Unterlagen, z.B.: Wartungspläne, Konstruktionszeichnungen, DIN-Normen, Betriebsanleitungen, Stück- und Materiallisten, Ablauf- und Arbeitspläne, Arbeits- und Umweltschutzvorschriften

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, CAD-Programme, CAM- und CAQ-Systeme

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff-/Kautschuktechnik finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Kunststoff- oder Gummiverarbeitung

  • in Betrieben, die Maschinen für die Kunststoff- und Gummibe- und -verarbeitung produzieren

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung, z.B. in der Entwicklung und Konstruktion von Fahrzeugteilen

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, z.B. technische Kunststoffteile

    • Herstellung von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen, z.B. Entwicklung, Konstruktion

    • Herstellung von Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen

    • Herstellung von Verpackungsmitteln aus Kunststoffen

    • Herstellung von sonstigen Gummiwaren, z.B. Schläuche, Treibriemen

    • Herstellung und Runderneuerung von Bereifungen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Maschinen für die Verarbeitung von Kunststoffen und Kautschuk

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. Entwicklung, Konstruktion von Fahrzeugteilen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Maschinenbau, Computer Aided Design (CAD), Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck im Maschinen- und Werkzeugbau einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Techniker/innen der Fachrichtung Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Kunststoff- und Kautschuktechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in oder eine Weiterbildung als Wirtschaftstechniker/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Maschinenbau oder Kunststofftechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

3-D-Druck im Maschinen- und Werkzeugbau

In den nächsten Jahren werden sich die Anwendungsmöglichkeiten der Additiven Fertigung (3-D-Druck) vervielfachen und auch den Maschinen- und Werkzeugbau erobern. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Eingesetzt wird diese Methode z.B. bei der Herstellung von Prototypen, der Produktion von Ersatz- oder Sonderteilen sowie in der Serienfertigung für Spritz- und Druckgusswerkzeuge, Stanz- und Biegewerkzeuge oder Hochleistungswerkzeuge für die Blechumformung. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fach- und Führungskräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Industrie 4.0 im Maschinenbau

Industrieunternehmen befinden sich mitten in der vierten industriellen Revolution – der Industrie 4.0. Die Vernetzung und Digitalisierung gesamter Wertschöpfungsketten oder der Einsatz von Industrierobotern und Smarten Sensoren im Maschinen- und Anlagenbau gehören mehr und mehr zum Alltag. Dennoch wurden die Potenziale der Industrie 4.0 noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Insbesondere im Hinblick auf klimafreundliche Kreislaufwirtschaft sowie konkurrenzfähigen – und somit widerstandsfähigeren – Wertschöpfungsnetzwerken gibt es Nachholbedarf. Daneben werden bestehende Aus- und Weiterbildungsberufe kontinuierlich mit neuen Inhalten gefüllt, die sich Fach- und Führungskräfte aneignen müssen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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