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Ausbildungsberuf
Techniker/in - Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Staatlich geprüfte Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik wirken bei der Entwicklung und Konstruktion elektrotechnischer Geräte und Anlagen mit und nehmen Aufgaben in Fertigung und Montage sowie im technischen Service und Vertrieb wahr.

Die Weiterbildung im Überblick

Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen .

Sie dauert in Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 3-4 Jahre, und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik finden Beschäftigung

  • in der Elektroindustrie, z.B. bei Herstellern von Elektromotoren oder industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Unternehmen der Elektrizitätserzeugung und -verteilung

  • im Maschinen- und Anlagenbau

  • in der Herstellung von feinmechanischen und optischen Erzeugnissen

  • bei Rundfunkveranstaltern

  • in Betrieben der Elektroinstallation

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule sind in der Regel der Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis.

Schulische Mindestvoraussetzung ist je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss .

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Vorausgesetzt werden i.d.R.:

  • die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses)

  • eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr (kann während der Fachschulweiterbildung abgeleistet werden, auch in Form eines gelenkten Praktikums)

  • je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss

Hinweis: Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für die meisten anderen Techniker-Weiterbildungen gelten ähnliche Voraussetzungen. Die Techniker-Weiterbildung im Bereich Wirtschaftstechnik setzt jedoch einen Weiterbildungsabschluss (Techniker/in) voraus.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Physik:

Die Elektrotechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung z.B. Fragen zu Schaltkreisen beantworten zu können, benötigt man Kenntnisse über physikalische Gesetze und Zusammenhänge.

Damit angehende Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik im Berufsleben beispielsweise elektrische Größen messen können, sind Physikkenntnisse wichtig.

Rechnen/Mathematik:

Um die Weiterbildungsprüfung im Fach technische Mathematik erfolgreich abschließen zu können, bedarf es mathematischer Kenntnisse.

Um im späteren Berufsalltag beispielsweise Schaltgeräte, Steuer- und Schutzeinrichtungen für elektrische Maschinen und Anlagen zu berechnen, nutzen Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik u.a. Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung.

Technisches Zeichnen:

In der Prüfung sind z.B. Konstruktionsunterlagen für elektrotechnische Schaltungen zu lesen und zu erstellen.

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik benötigen im Berufsleben Kenntnisse des technischen Zeichnens, um beispielsweise Skizzen und Zeichnungen von Schaltungsanlagen anfertigen zu können.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse in den Bundesländern, z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • Grundlagen, Aufgaben und Arbeitstechniken in der Informationstechnik

  • elektrische Größen im Gleichstromkreis, elektrisches Feld und Stromtechnik

  • Wirkungsweise der digitalen Messtechnik

  • Planung und Dokumentation, Bearbeitung von Projektdaten

  • fachliche Vorschriften (Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V, Blitzschutzanlagen und Brandschutz, DGUV-Vorschriften, Technische Anschlussbedingungen)

  • technische Informatik, berufsfeldorientierte Anwendungen von Standardsoftware

  • Elektronik (Halbleiterphysik, optoelektronische Bauelemente, Digital- und Mikrocomputertechnik)

  • Antriebs- und Energietechnik

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

allgemeinbildende Fächer, z.B. Deutsch/Betriebliche Kommunikation, Berufsbezogenes Englisch, Betriebswirtschaftslehre

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Ausbildereignung oder der Fachhochschulreife ermöglichen.

Zusatzqualifikationen

Je nach Fachschule werden ggf. unterschiedliche Zusatzqualifikationen angeboten, z.B.

  • Qualitätsassistent/in

  • Zertifizierte/r Automatisierungstechniker/in (ZVEI)

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

Pflichtbereich

  • I. Fachrichtungsübergreifender Lernbereich

    • Deutsch/Betriebliche Kommunikation: Grundstufe 120 Unterrichtsstunden, Fachstufe 120 Unterrichtsstunden

    • Berufsbezogenes Englisch: Grundstufe 120 Unterrichtsstunden, Fachstufe 120 Unterrichtsstunden

    • Betriebswirtschaftslehre: Grundstufe 120 Unterrichtsstunden, Fachstufe 120 Unterrichtsstunden

    Fachrichtungsübergreifender Bereich insgesamt: 720 Unterrichtsstunden

  • II. Fachrichtungsbezogener Lernbereich

    • Technische Mathematik: Grundstufe 200 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Informationstechnik: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Physik: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Elektrotechnik: Grundstufe 120 Unterrichtsstunden, Fachstufe 160 Unterrichtsstunden

    • Messtechnik: Grundstufe 120 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Planung und Dokumentation: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Fachliche Vorschriften: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 0 Unterrichtsstunden

    • Elektronik: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 160 Unterrichtsstunden

    • Technische Informatik: Grundstufe 0 Unterrichtsstunden, Fachstufe 160 Unterrichtsstunden

    • Antriebs- und Energietechnik: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 160 Unterrichtsstunden

    • Steuerungs- und Regelungstechnik: Grundstufe 80 Unterrichtsstunden, Fachstufe 160 Unterrichtsstunden

    Fachrichtungsbezogener Bereich insgesamt: 1.800 Unterrichtsstunden

Pflichtbereich insgesamt: 2.520 Unterrichtsstunden

Wahlpflichtbereich

  • z.B. zusätzliche Unterrichtsveranstaltungen zu Fächern aus dem Pflichtbereich, zu weiteren Fremdsprachen oder zum Erwerb von Zusatzqualifikationen wie der Ausbildereignung: Grundstufe 0 Unterrichtsstunden, Fachstufe 120 Unterrichtsstunden

Wahlpflichtbereich insgesamt: 120 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl:

2.640 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Private Fachschulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren, teilweise auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Techniker-Weiterbildungen können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2 Jahre

Teilzeit: 3-4 Jahre

Weiterbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Weiterbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Schul- bzw. Fachschulordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Wer die Fachschule in einer anderen Fachrichtung des Fachbereichs Technik oder in einem zweiten Schwerpunkt einer Fachrichtung erfolgreich abgeschlossen hat, kann die Weiterbildung verkürzen.

Verlängerung

Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern entsprechend länger.

Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für Techniker-Weiterbildungen in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Grabungstechnik, Seevermessungstechnik und Wirtschaftstechnik gelten abweichende Regelungen.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Baden-Württemberg:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Elektrotechnik

Bayern:

  • Staatlich geprüfter Elektrotechniker/Staatlich geprüfte Elektrotechnikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Brandenburg:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional Technik" geführt werden.

Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Elektrotechnik

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Rheinland-Pfalz:

  • Staatlich geprüfter Elektrotechniker/Staatlich geprüfte Elektrotechnikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei Fernunterricht: individuelle Bearbeitung des Lernstoffs von zu Hause aus (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation); ggf. zusätzlich Präsenzphasen an der Bildungseinrichtung

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterrichtsräume

  • bei Fernunterricht: zu Hause, ggf. Unterrichtsräume bei Präsenzphasen

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Elektrotechniker/in")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik entwickeln Systemkomponenten der Automatisierungstechnik, der Haus- und Versorgungstechnik, der Energieerzeugung sowie der Informations- und Kommunikationstechnik. Sie fertigen technische Zeichnungen an, programmieren elektrotechnische Bauteile, führen Prüfungen durch, erstellen Messberichte, analysieren Fehler und erarbeiten Lösungsvorschläge. Darüber hinaus organisieren und überwachen sie die Produktion, Montage und Inbetriebnahme elektrotechnischer Systeme.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • an der Entwicklung von technischen Verfahren und Prozessen, Baugruppen und ggf. digital vernetzten Maschinen der Elektrotechnik mitwirken

    • Schaltungen entwerfen und berechnen

    • analoge und digitale Versuchs- und Musterschaltungen aufbauen

    • Elektronikschaltpläne entwickeln

    • Leistungs- und Funktionsberechnungen durchführen, elektrische und nicht elektrische Größen messen

    • Labormuster und Prototypen herstellen und erproben

    • Software entwickeln bzw. anpassen

    • Untersuchungen für die Gerätefreigabe ausführen

    • technische Unterlagen für die Geräteentwicklung erstellen

  • an der Konstruktion und Projektierung von Baugruppen, Geräten und ggf. vernetzten Anlagenteilen der Elektrotechnik mitwirken

    • Bauelemente und Schaltkreise auswählen, Schaltkreise, Kontakte und Verbindungen unter Beachtung einschlägiger Vorschriften anordnen

    • Schaltpläne in Leiterplattenlayouts umsetzen und entflechten, dabei CAD-Systeme nutzen

    • Leiterplatten konstruieren

    • technisches Design an Baugruppenträgern und Schaltschränken ausarbeiten, Werkstoffe auswählen

    • Fertigungs- und Prüfunterlagen ausarbeiten

    • Stücklisten erstellen

  • Arbeitsvorbereitung in der Produktion sicherstellen

  • Ablauf von Fertigung und Montage überwachen, Maßnahmen der Prüfung und Qualitätssicherung planen und durchführen

  • Systeme, Anlagen und Geräte installieren, warten und reparieren

  • Vertriebsaufgaben übernehmen, z.B. Akquisition, technische Angebotsbearbeitung, Projektmanagement und Kundenbetreuung

  • Materialwirtschaft organisieren

  • technische Dokumentationen entsprechend rechtlichen und betrieblichen Rahmenbedingungen erstellen

  • ggf. Energieausweise gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Eigentümer von Wohngebäuden und Nichtwohngebäuden ausstellen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.130 bis € 4.524

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techniker/in - Elektrotechnik (ohne Schwerpunkt)

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Elektrische Zugförderung

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Elektronik

Arbeitsorte

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Labors

  • in Werkstätten und Werkhallen

  • an computergestützten Versuchs-, Mess- und Prüfeinrichtungen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik entwickeln und erproben elektrotechnische Geräte und Anlagen und planen, steuern und überwachen deren Produktion. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung der gesetzlichen Sicherheitsbestimmungen und betrieblichen Qualitätsnormen achten, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. In ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen führen und motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Im Umgang mit Kunden, Lieferanten und Auftraggebern sowie der Geschäftsführung und Mitarbeitern sind Serviceorientiertheit, Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick wichtig.

Im Büro am Computer erledigen sie Aufgaben wie z.B. Konstruktion, technische Dokumentation, Planung und Kalkulation. In Labors und Entwicklungswerkstätten prüfen sie an computergestützten Versuchs-, Mess- und Prüfeinrichtungen die Prototypen von elektrotechnischen Baugruppen oder Leiterplatten. In den Produktionshallen, in denen sie die Fertigung überwachen, kann es durch laufende Maschinen laut sein. Im Montage- und Kundenservice sowie im technischen Vertrieb sind die Techniker/innen viel unterwegs, mitunter auch im Ausland, und richten sich nach den zeitlichen Bedürfnissen ihrer Kunden. Auch Bereitschaftsdienste gehören dazu. Sind sie in der Produktion tätig, arbeiten sie häufig im Schichtdienst.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen, Auszubildende und Fachkräfte anleiten und motivieren)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden in der Anwendung, im Betrieb und bei der Wartung von elektrotechnischen Baugruppen, Geräten, Systemen beraten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. spezielle Versuchs-, Fertigungs-, Mess- und Prüfeinrichtungen)

  • Handarbeit (z.B. mechanische, elektrische, elektronische Einzelteile und Baugruppen zusammenbauen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. kleine Bauteile montieren)

  • Bildschirmarbeit

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit im Labor

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (zur Überwachung der Fertigung und Montage)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm in den Produktionshallen)

  • Unfallgefahr (beim Aufbau von Versuchs- und Musterschaltungen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Vertriebs- und Montagetätigkeiten, mitunter auch im Ausland)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. im Bereich Service und Instandhaltung)

  • Schichtarbeit (v.a. in der Produktion)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Elektronische Bauteile, technische Systeme und Anlagen, z.B.: Elektromotoren, industrielle Prozesssteuerungseinrichtungen, Computer- und Telekommunikationsanlagen

Unterlagen, z.B.: Installations-, Instandhaltungs- und Qualitätssicherungsnormen, Elektronikschaltpläne, Servicedokumentationen, Präsentationsunterlagen

Software, z.B.: CAD-, CAM-, CAE- und CIM-Programme

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik finden Beschäftigung

  • in der Elektroindustrie, z.B. bei Herstellern von Elektromotoren oder industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

  • in Unternehmen der Elektrizitätserzeugung und -verteilung

  • im Maschinen- und Anlagenbau

  • in der Herstellung von feinmechanischen und optischen Erzeugnissen

  • bei Rundfunkveranstaltern

  • in Betrieben der Elektroinstallation

Branchen im Einzelnen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen, z.B. Entwicklungs-, Konstruktionsabteilung

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. Herstellung von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

    • Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen

    • Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten und Gartengeräten

    • Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Büromaschinen (ohne Datenverarbeitungsgeräte und periphere Geräte)

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik, z.B. Herstellung von Rundfunkgeräten sowie phono- und videotechnischen Geräten

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Telekommunikation, z.B. Mobilfunkanbieter

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Kraftwerke

    • Elektrizitätsverteilung, z.B. im Bereich Energietechnik

    • Elektrizitätshandel

  • Abfallwirtschaft, Recycling

    • Rückgewinnung sortierter Werkstoffe, z.B. von Elektroschrott

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von nicht elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, im Bereich der Fahrzeugelektronik

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Rundfunk, Fernsehen

    • Rundfunkveranstalter, z.B. im Bereich der Sendetechnik

  • Straßen-, Schienenverkehr

    • Personenbeförderung im Eisenbahnfernverkehr

    • Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr

  • Schifffahrt

    • Personenbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt, z.B. Kreuzfahrtschiffe

    • Güterbeförderung in der See- und Küstenschifffahrt, z.B. Kühlschiffe, Gastanker

    • Personenbeförderung in der Binnenschifffahrt, z.B. Flusskreuzfahrtschiffe

    • Güterbeförderung in der Binnenschifffahrt, z.B. Betreiber von Flussfrachtschiffen bzw. Tankschiffen

  • Schiffe, Boote

    • Schiffbau (ohne Boots- und Yachtbau)

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. für die Bereiche Elektronik/Elektrotechnik, Maschinenbau und Anlagentechnik, EDV-Geräte- und Systementwicklung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen, Fertigungstechnik, CAD).

Darüber hinaus können sich die Trends, 3-D-Druck auch in der Elektronik anzuwenden oder Büro- und Heimgeräte mit dem Internet zu verbinden und zu steuern, zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Techniker/innen der Fachrichtung Elektrotechnik entwickeln. Die Umsetzung von Industrie 4.0 bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik oder Automatisierungstechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Das smarte Büro - vernetzt und nachhaltig

Mittels digitaler, vernetzter Systeme sollen Smart Offices einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Kosten einsparen können: Sobald Beschäftigte morgens das Büro betreten, schalten sich z.B. Heizung und Licht von alleine an, Sensoren messen einfallendes Sonnenlicht und lassen bei zu starker Sonneneinstrahlung automatisch die Jalousien herab. "Intelligente" Stromzähler ("Smart Meter") vergleichen die tageszeitabhängig wechselnden Stromtarife und können so zu einer effizienteren Steuerung von Energie in einem Gebäude beitragen. Schäden in der Gebäudeausstattung, die zu einem höheren Stromverbrauch führen könnten, werden aufgrund von Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung durch frühzeitiges Erkennen von Schäden) rechtzeitig identifiziert und behoben. "Intelligente" Rauch- oder Wassermelder können durch eine digitale Anbindung an die Feuerwehr Notfälle schneller registrieren und übermitteln. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie, Elektro, Bau- und Versorgungstechnik eröffnet sich hier ein umfangreiches Tätigkeitsfeld.

3-D-Druck in der Elektronik

In der Elektronik werden additive Verfahrenstechniken bereits angewendet, um z.B. gebogene, jedoch zweidimensionale Oberflächen mit elektronischen Bauelementen zu bedrucken - z.B. für den Mobilfunk, den Automobilbau, die Medizin- oder Sicherheitstechnik. Künftig sollen mittels 3-D-Druck ganze Bauteile mit integrierter Elektronik (z.B. Schaltungen, Kondensatoren, Dioden) und auch komplette Elektromotoren in einem einzigen additiven Bauvorgang gefertigt werden. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, benötigen Fach- und Führungskräfte Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Vernetztes Wohnen und Elektrotechnik

Der Begriff Smart Home beschreibt die Vernetzung von Heimgeräten wie Herd, Kühlschrank oder Lichtanlage und bezeichnet die automatische Steuerung, Regelung und Überwachung von Gebäudefunktionen (Gebäudeautomation). Die Verknüpfung der Geräte über das Internet vereinfacht den Alltag und fördert die Energieeffizienz. Neben der Einsparung von Energie helfen Smart-Home-Anwendungen auch bei körperlichen Einschränkungen. Altersgerechte Assistenzsysteme machen die eigenen vier Wände zu einem gewissen Maß barrierefrei, z.B. durch eine sprachgesteuerte Haustüröffnung. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Elektro- und Energietechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Bautechnik, Versorgungstechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

Industrie 4.0 in der Elektrotechnik

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange. Industrieunternehmen sind bereits dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Damit Maschinen miteinander kommunizieren, Informationen austauschen und auswerten können, planen und entwickeln Elektroingenieure und -ingenieurinnen cyber-physische Systeme (CPS), die eine Integration von Automation, Prozess- und Unternehmenssteuerung bis hin zur Wartung der Anlagen ermöglichen. Dies wird auch immer mehr auf digitalem Wege in Form von Augmented Reality und Virtual Reality geschehen. Dazu werden Embedded Systems benötigt, also mikroelektronische Systeme mit eigener Sensorik, Rechenfähigkeit und Aktorik. Diese Systeme werden mit Kommunikationsschnittstellen ausgestattet, sodass sie sich mit anderen Systemen der Wertschöpfungskette vernetzen können und somit mehr und mehr eine Automatisierung der kooperativen Arbeitsabläufe erreicht wird. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit eine nachhaltige Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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