Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Restauratoren und Restauratorinnen im Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk organisieren, koordinieren und überwachen Restaurierungsarbeiten. Oft arbeiten sie auch selbst praktisch mit. Sie ordnen historische Orgeln und Harmonien kultur- und kunstgeschichtlich ein, analysieren die verwendeten Materialien sowie Handwerkstechniken und stellen den Zustand bzw. das Schadensbild fest. Dann entscheiden sie, ob für die Wiederherstellung und Konservierung traditionelle Materialien und Handwerkstechniken oder moderne Werkstoffe und Methoden zum Einsatz kommen. Sie dokumentieren alle Arbeitsschritte und das Endergebnis. Bei größeren Aufträgen oder Forschungsprojekten arbeiten sie mit Projektbeteiligten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen.
Sofern sie als Selbstständige einen Betrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze und bestimmen Art und Umfang von Investitionen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
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Zustands- und Schadensanalysen von historischen Kirchen- bzw. Konzertorgeln, Orgelpositiven und Harmonien erstellen
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historische Substanz der Instrumente beurteilen, diese in kunst- und kulturgeschichtliche Epochen einordnen, datieren und ggf. ihre Bedeutung bewerten
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handwerkliche sowie ggf. naturwissenschaftlich-technische Verfahrenstechniken und Analyseverfahren anwenden
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Objektdokumentation erstellen (zeichnerisch, schriftlich und fotografisch)
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Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten wirtschaftlich, terminlich und organisatorisch planen, Arbeitsbeschreibungen anfertigen
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Kosten für Restaurierungsprojekte schätzen und kalkulieren, auch für öffentliche Ausschreibungen, Angebote erstellen
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feststellen, welche Materialien und Handwerkstechniken bei der Herstellung der Instrumente verwendet wurden und entscheiden, welche Werkstoffe und Methoden für die Wiederherstellung in Frage kommen
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ggf. Hilfsmittel selbst anfertigen, z.B. Schablonen, Vorrichtungen und Lehren
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originale Oberflächen freilegen, dabei Korrosionsprodukte, Verschmutzungen, Schutzanstriche oder Übermalungen mit mechanischen oder chemischen Methoden abtragen
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Holzbe- und -verarbeitungstechniken wie Hobeln, Bohren oder Schleifen anwenden, z.B. beim Reparieren von Orgelgehäusen
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Montagearbeiten mithilfe unterschiedlicher Verbindungstechniken ausführen, etwa Löten, Leimen, Kleben oder Verdübeln
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Ersatz für fehlende oder zerstörte Originalteile anfertigen und einfügen, z.B. Schnitz- und Einlegearbeiten passgenau ergänzen, verschlissene Lederteile und Filzauflagen erneuern, Verzierungen oder Lackierungen ausbessern oder erneuern
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zum Schutz der Oberflächen, z.B. Holzschutzverfahren anwenden, Holzimprägnierungen auftragen
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Instrumente intonieren und stimmen
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bei der Restaurierung, beim Verkauf und Vertrieb die Einhaltung des internationalen Artenschutzabkommens (CITES) zum Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten beachten
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Kontroll- oder Prüfaufgaben übernehmen, z.B. Zustand historischer Instrumente sowie Umgebungsbedingungen z.B. in Kirchenräumen und Konzertsälen überprüfen
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Restaurierungsarbeiten und -ergebnisse dokumentieren, z.B. hinsichtlich verwendeter Materialien, Werkzeuge und Techniken
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Kunden über die Pflege der Instrumente und das bestmögliche Umgebungsklima beraten
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im Rahmen von größeren Projekten und Forschungsvorhaben mit Projektbeteiligten auch aus anderen Fachdisziplinen zusammenarbeiten
Leitungsfunktionen bei Selbstständigkeit
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die Grundsätze für das gesamte kaufmännische, personelle und technische Geschehen gestalten
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die Geschäftspolitik bestimmen, künftige Betriebsstrategien entwickeln und festlegen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 4.192 bis € 5.151
Quelle:
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme
Berufsbezeichnung in englischer Sprache
Berufsbezeichnung in französischer Sprache
Arbeitsorte
Restauratoren und Restauratorinnen im Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk arbeiten in erster Linie
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in Werkstätten bzw. Ateliers
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beim Kunden, z.B. in Kirchen, Konzertsälen oder Privatwohnungen
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in Büroräumen
Arbeitssituation
Restauratoren und Restauratorinnen im Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk leiten z.B. Betriebe des Orgel- und Harmoniumbaus und planen und organisieren anspruchsvolle Restaurierungsarbeiten nach (kunst- oder musik-)historischen, fachlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Mit den teils wertvollen Restaurierungsobjekten gehen sie sorgfältig und verantwortungsbewusst um. Mit Geschäftspartnern und Kunden verhandeln sie geschickt und serviceorientiert. Handwerkliche Arbeiten verrichten sie mit Präzision und Einfallsreichtum. Büroarbeiten, z.B. das Erstellen von Dokumentationen, erledigen sie genau und sorgfältig. Für Führungsaufgaben sind Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent erforderlich.
Restauratoren und Restauratorinnen im Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk arbeiten viel mit Handwerkzeugen, aber auch mit Maschinen. Sie setzen traditionelle und moderne Arbeitstechniken ein. Aus Sicherheitsgründen tragen sie meist Schutzkleidung wie Hand- und Sicherheitsschuhe, Gehör- und Atemschutz. In Werkstätten oder in teils unbeheizten Räumen vor Ort, z.B. bei der Montage von Instrumenten, arbeiten sie häufig in unbequemen Haltungen - in der Hocke, auf Knien oder gebückt. Oft herrscht ein erheblicher Lärmpegel. Holzstaub oder die Gerüche von Leim, Lacken oder Reinigungsmitteln können in der Luft liegen.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)
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Verantwortung für Sachwerte (z.B. historisch wertvolle Instrumente)
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Kundenkontakt (z.B. Kunden über Restaurationsmöglichkeiten von Orgeln beraten)
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Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. auf Leitern, wenn große Orgeln aufgestellt werden müssen)
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Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern)
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schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Orgelpfeifen montieren)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Fräs-, Hobel- und Bohrmaschinen, Rollmaschinen oder Lotgeräte)
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Handarbeit
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit in Büroräumen (z.B. Restaurierungsmaßnahmen dokumentieren)
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Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Holzstaub und Dämpfe von Lösungsmitteln)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Restaurationsgut, z.B.: Kirchen-, Konzertorgeln, Orgelpositive, Harmonien
Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Blei, Metall, Kunststoffe, Leder, Textilien, Klebstoffe, Spachtelmassen, Lasuren bzw. Polituren, Öle, Firnisse, Lacke, Wachse
Bauteile und Zubehör, z.B.: Pfeifenstöcke, Faltenbälge, Windlade, Mechaniken, Dübel, Nägel, Zeichenutensilien, Schablonen
Werkzeuge und Geräte, z.B.: Hämmer, Feilen, Schnitzmesser, Fräs-, Hobel- und Bohrmaschinen, Gießformen, Rollmaschinen, Lötgeräte, Messgeräte, Stimmgeräte, Lote
Unterlagen, z.B.: Pläne, Skizzen, Fotos, Fachliteratur, Artenschutzbestimmungen (CITES)
Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon
Arbeitsbereiche/Branchen
Restauratoren und Restauratorinnen im Orgel- und Harmoniumbauerhandwerk finden Beschäftigung in Betrieben des Musikinstrumentenbaus.
Branchen im Einzelnen