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Ausbildungsberuf
Restaurator/in - Gold-u. Silberschmiedehw./M. Prof. Restaur.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk konservieren, restaurieren und rekonstruieren historischen Schmuck, Gefäße und Ziergegenstände.

Die Weiterbildung im Überblick

Restaurator/in im Gold- und Silberschmiedehandwerk/Master Professional für Restaurierung im Gold- und Silberschmiedehandwerk ist eine berufliche Weiterbildung, die auf der Meisterprüfung im Gold- und Silberschmiedehandwerk aufbaut.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk finden Beschäftigung

  • in Fachbetrieben des Gold- und Silberschmiedehandwerks

  • in Reparaturwerkstätten für Schmuck

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Restaurator/in im Gold- und Silberschmiedehandwerk.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung ist in der Regel die mit Erfolg abgelegte Meisterprüfung im Gold- und Silberschmiedehandwerk.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Kunst- und Kulturgeschichte:

In der Prüfung kann z.B. die kultur- und kunstgeschichtliche Einordnung von Objekten und Handwerkstechniken geprüft werden.

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk benötigen kunst- und kulturgeschichtliche Kenntnisse, um entscheiden zu können, welche Materialien und welche Vorgehensweisen im jeweiligen Fall geeignet sind.

Werkstoffkunde:

Das Beurteilen von Materialien z.B. hinsichtlich ihrer chemischen, physikalischen, biologischen Eigenschaften und die jeweiligen Einsatzgebiete können Thema der Prüfung sein.

Im Berufsalltag verwenden Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk Metalle und Legierungen in unterschiedlichen Zusammensetzungen sowie Edelsteine mit traditionellen und modernen Schliffen und müssen die jeweils passenden Be- und Verarbeitungstechniken kennen.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Übergreifende Qualifikationen

  • Handlungsbereich Kulturerbe pflegen und weitergeben

    • handwerklich-immaterielles und materielles Kulturerbe kultur- und handwerksgeschichtlich einordnen und sichern, unter Anwendung didaktischer Prinzipien aufbereiten und an die nächste Handwerksgeneration weitergeben

  • Handlungsbereich Methoden zum Erhalt, zur Restaurierung und Konservierung von Kulturerbe anwenden und weiterentwickeln

    • historische Methoden des Gold- und Silberschmiedehandwerks wiedergewinnen bzw. traditionelle erhalten, neue Anwendungen für historische und traditionelle Techniken konzipieren und erproben

    • Forschungsbedarfe erkennen, an der Entwicklung, Planung, Realisierung und Umsetzung von Forschungsprojekten mitwirken

  • Handlungsbereich Unternehmerische Prozesse im Rahmen des Kulturerbeerhalts gestalten und steuern

    • Unternehmensstrategien und -ziele definieren und optimieren

    • historische und traditionelle Handwerkstechniken zur Erschließung neuer Anteile im Kulturerbemarkt nutzen, Marketingmaßnahmen für entwickelte Produkte und Verfahren konzipieren

Spezifische Qualifikationen

  • Handlungsbereich Erhaltungs-, Restaurierungs- und Konservierungskonzepte entwickeln

    • Zustand von Restaurierungsobjekten feststellen, Eignung traditioneller und zeitgemäßer Materialien sowie Handwerkstechniken prüfen

    • Ziele von Maßnahmen festlegen, Konzepte erarbeiten und präsentieren

  • Handlungsbereich Maßnahmen umsetzen, Prozesse leiten und koordinieren

    • Originalsubstanz von historischem Schmuck und Gerät, Erscheinungsbild und Funktionalität erhalten, wiederherstellen und ergänzen

    • Materialien, Werk- und Hilfsstoffe hinsichtlich physikalischer, chemischer und biologischer Eigenschaften beurteilen und einsetzen

    • Geräte und Werkzeuge objektbezogen anfertigen, vorgefundene und nachgewiesene Be- und Verarbeitungstechniken anwenden und weiterentwickeln

  • Handlungsbereich Maßnahmen und Prozesse unter Qualitätsaspekten dokumentieren sowie Risiko- und Schadensprävention sicherstellen

    • Bestandsaufnahme, Befunduntersuchungen, verwendete Materialien und Verfahren sowie Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung von Schäden dokumentieren

    • restaurierte und konservierte Objekte mit Dokumentation und Empfehlungen zur Pflege und Wartung übergeben

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Weiterbildungsprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit)

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Restaurator im Gold- und Silberschmiedehandwerk/Geprüfte Restauratorin im Gold- und Silberschmiedehandwerk - Master Professional für Restaurierung im Gold- und Silberschmiedehandwerk

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

  • Werkstätten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk organisieren, koordinieren und überwachen Restaurierungsarbeiten. Oft arbeiten sie auch selbst praktisch mit. Sie ordnen Gold- und Silberschmiedearbeiten kultur- und kunstgeschichtlich ein, analysieren die verwendeten Materialien sowie Handwerkstechniken und stellen den Zustand bzw. das Schadensbild fest. Dann entscheiden sie, ob traditionelle Materialien wie Rotgold und historische Handwerkstechniken zum Einsatz kommen oder ob sie moderne Methoden anwenden, z.B. für Polierarbeiten. Sie dokumentieren alle Arbeitsschritte und das Endergebnis. Bei größeren Aufträgen oder Forschungsprojekten arbeiten sie mit Projektbeteiligten aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammen.

Sofern sie als Selbstständige einen Betrieb leiten, entwickeln sie die betrieblichen Grundsätze und bestimmen Art und Umfang der Investitionen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren den wirtschaftlichen Erfolg.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Zustands- und Schadensanalysen von Restaurierungsobjekten erstellen, etwa von alten Dekorations- und Gebrauchsgegenständen aus Silber oder Gold

    • historische Substanz der Objekte beurteilen, in kunst- und kulturgeschichtliche Epochen einordnen, datieren und ggf. ihre Bedeutung bewerten

    • handwerkliche sowie ggf. naturwissenschaftlich-technische Verfahrenstechniken und Analyseverfahren anwenden

    • Objektdokumentation erstellen (zeichnerisch, schriftlich und fotografisch)

  • Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten wirtschaftlich, terminlich und organisatorisch planen, Arbeitsprozesse überwachen

    • Kosten für Restaurierungsprojekte schätzen und kalkulieren, auch für öffentliche Ausschreibungen; Angebote erstellen

    • feststellen, welche Materialien und Handwerkstechniken bei der Herstellung von Objekten verwendet wurden und entscheiden, welche Werkstoffe und Methoden für die Wiederherstellung in Frage kommen

    • ggf. Hilfsmittel speziell für die Restaurierung einzelner Objekte anfertigen, z.B. Schablonen, Vorrichtungen und Lehren

    • Materialien bereitstellen, Mitarbeiter/innen einteilen und anleiten

    • originale Oberflächen freilegen, dabei z.B. Korrosionsprodukte oder Verschmutzungen mit mechanischen oder chemischen Methoden abtragen

    • traditionelle Oberflächen- und Ziertechniken anwenden, z.B. Feuervergoldung, Treiben, Ziselieren oder Tauschieren; Schleif- und Polierarbeiten ausführen, auch maschinell

    • Ersatz für fehlende oder zerstörte Originalteile anfertigen und Objekte mithilfe unterschiedlicher Verbindungstechniken montieren

    • Oberflächenschutz auftragen

    • Kopien wertvoller Originale anfertigen

  • Restaurierungsarbeiten und -ergebnisse dokumentieren, z.B. hinsichtlich verwendeter Materialien, Werkzeuge und Techniken

  • Kunden über die Erhaltung und Pflege von Objekten des Gold- und Silberschmiedehandwerks beraten

  • im Rahmen von größeren Projekten und Forschungsvorhaben mit Projektbeteiligten auch aus anderen Fachdisziplinen zusammenarbeiten

Leitungsfunktionen bei Selbstständigkeit

  • die Grundsätze für das gesamte kaufmännische, personelle und technische Geschehen gestalten

  • die Geschäftspolitik bestimmen, künftige Betriebsstrategien entwickeln und festlegen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 4.192 bis € 5.151

Quelle:

Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Restaurator/in - Gold-u. Silberschmiedehw./M. Prof. Restaur.

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Restaurator/in (Gold- und Silberwaren)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Master (m/f) Professional in Restoration in the craft trades sector

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Artisan-restaurateur/Artisane-restauratrice

Arbeitsorte

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk arbeiten in erster Linie

  • in Ateliers bzw. Werkstätten

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk führen z.B. Gold- und Silberschmiedewerkstätten und planen und organisieren anspruchsvolle Restaurierungsarbeiten nach (kunst)historischen, fachlichen, technischen und betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten. Mit den teils wertvollen Restaurierungsobjekten gehen sie sorgfältig und verantwortungsbewusst um. Mit Geschäftspartnern und Kunden verhandeln sie geschickt und serviceorientiert. Handwerkliche Arbeiten verrichten sie mit Präzision und Einfallsreichtum. Büroarbeiten, z.B. das Erstellen von Dokumentationen, erledigen sie genau und sorgfältig. Für Führungsaufgaben sind Durchsetzungsvermögen und Organisationstalent erforderlich.

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk arbeiten viel mit Handwerkzeugen, aber auch mit Maschinen, z.B. Poliermaschinen. Sie setzen traditionelle Arbeitstechniken und Materialien ein, aber auch moderne Werkstoffe und Hilfsmittel. Bei einigen Arbeiten tragen sie Handschuhe oder Atemschutz. Sie haben es z.T. mit sehr kleinen Teilen und feinen Werkzeugen zu tun. In ihren Werkstätten arbeiten sie viel im Sitzen, gelegentlich auch in unbequemen Haltungen, z.B. über ein Objekt gebeugt. Die Gerüche von Polier- oder Reinigungsmitteln sowie Dämpfe durch Schweißbrenner können in der Luft liegen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. mit historisch wertvollen Gegenständen umgehen)

  • Kundenkontakt (z.B. sich mit Auftraggebern über Restaurierungsmöglichkeiten abstimmen)

  • Handarbeit (z.B. traditionelle Bearbeitungstechniken)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schweißbrenner oder Poliermaschinen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhandschuhe, Schutzbrille)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Informationen zu historischen Vorlagen sammeln)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Geruch von Reinigungsmitteln)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Restaurationsgut, z.B.: Dekorations- und Gebrauchsgegenstände sowie Schmuck aus Gold und Silber

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Gold, Silber, Metalllegierungen, Edelsteine, Perlen, Lösemittel, Klebstoffe, Polierpasten

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Schweißbrenner, Poliermaschinen, Löt- und Messgeräte, Hämmer, Zangen, Feilen, Skalpelle, Pinzetten, Bürsten, Pinsel, Zeichenutensilien, Schablonen

Unterlagen, z.B.: Entwurfsskizzen, Werkzeichnungen, Fotografien, Fachliteratur

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk finden Beschäftigung

  • in Fachbetrieben des Gold- und Silberschmiedehandwerks

  • in Reparaturwerkstätten für Schmuck

Branchen im Einzelnen

  • Schmuckwaren

    • Herstellung von Schmuck, Gold- und Silberschmiedewaren (ohne Fantasieschmuck), z.B. in handwerklichen Gold- und Silberschmiedewerkstätten

    • Reparatur von Uhren und Schmuck, z.B. Restaurierung von antiken Schmuckstücken

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Restaurierung, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Konservierung, Restaurierung oder Schmuckdesign).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Restauratoren und Restauratorinnen im Gold- und Silberschmiedehandwerk auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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