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Ausbildungsberuf
Bekleidungstechnische/r Assistent/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen wirken bei Entwurf, Schnitterstellung oder Produktion von Bekleidung mit.

Die Ausbildung im Überblick

Bekleidungstechnische/r Assistent/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen .

Sie dauert i.d.R. 2 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen finden Beschäftigung in Betrieben der Bekleidungsindustrie bzw. der handwerklichen Bekleidungsherstellung.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Bekleidungstechnische/r Assistent/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird mindestens ein mittlerer Bildungsabschluss .

Je nach Bundesland können abweichende oder weitere Voraussetzungen gefordert werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Angehende Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen benötigen mathematische Kenntnisse, um beispielsweise Stoffmengen berechnen zu können.

Kunst:

Um Entwurfsskizzen anzufertigen und diese in Musterschnitte umzusetzen, ist in der Ausbildung zeichnerisch-gestaltendes Geschick erforderlich.

Technik/Werken/Textiles Gestalten:

Beispielsweise um kleinere Störungen an den Maschinen selbst reparieren zu können, sind technisches und handwerkliches Geschick hilfreich. Für das Umarbeiten von Musterschnitten zu fertigungsreifen Schnitten und die Auswahl geeigneter Stoffe sind Kenntnisse im textilen Gestalten von Nutzen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Bekleidungstechnische/r Assistent/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Regierungspräsidien oder Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts lernt man beispielsweise:

  • wie modische Bekleidung für Damen, Herren und Kinder zeichnerisch dargestellt wird

  • wie Modelle entwickelt und umgesetzt werden

  • wie man textile Waren für die Konfektionierung auswählt

  • wie Textilien unter Berücksichtigung ihrer Pflegeeigenschaften und bekleidungsphysiologischer Zusammenhänge beurteilt und verwendet werden

  • wie Grundschnitte mittels Maßtabellen erstellt und modisch abgewandelt werden

  • wie man Schnittbilder für industriellen Einzel- und Lagenzuschnitt erstellt und optimiert

  • was bei der textilen Warenprüfung wichtig ist und wie der Materialbedarf berechnet wird

  • wie Produktionszeiten unter Berücksichtigung arbeitsrechtlicher und ökonomischer Vorgaben ermittelt werden

  • wie Modeinformationen ausgewertet, Modetrends aufgespürt und die Ideen in Skizzenform umgesetzt werden

  • wie man Zuschneidemaschinen und -einrichtungen unter Beachtung konfektionstechnischer Notwendigkeiten bedient

  • mit welchen Fertigungsverfahren Kleidungsstücke aus Modellentwürfen industriell hergestellt werden

  • welche Vorschriften des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit zu beachten sind und wie man sich bei einem Unfall verhält

Während der Ausbildung werden auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet.

Betriebspraktika

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte v.a. in Betrieben der Bekleidungsindustrie umgesetzt und angewandt. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation in der Bekleidungsindustrie oder in der handwerklichen Bekleidungsherstellung.

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Fachhochschulreife ermöglichen.

Ausbildungsaufbau

Zeitrichtwerte gemäß KMK-Vereinbarung:

  • Berufsübergreifender Lernbereich: 320 Stunden

  • Berufsbezogener Lernbereich: 2.240 Stunden

Gesamtstundenzahl: 2.560 Stunden

Die Einteilung in Fächer, Lernfelder oder Projekte ist in den Berufsfachschulverordnungen der Länder geregelt.

Beispiel für die Stundenverteilung

  • Allgemeinbildender Bereich:

    • Deutsch/Kommunikation: 80 Stunden

    • Gesellschaftslehre: 80 Stunden

    • Religion: 80 Stunden

    • Sport/Gesundheitsförderung: 80 Stunden

    Allgemeinbildender Bereich insgesamt: 320 Stunden

  • Berufsbildender Bereich:

    • Chemie

    • Werkstoff-/Verfahrenstechnik

    • Produktentwicklung

    • Produktfertigung/Betriebsorganisation

    • Gestaltungstechnik

    • Wirtschaftslehre

    • Mathematik

    • Englisch

    Berufsbildender Bereich insgesamt: 2.320 Stunden (davon mindestens 160 Stunden Praktikum)

  • Wahlunterricht:

    • Zusatzunterricht zur Erlangung der Fachhochschulreife oder

    • Unterricht zur Vertiefung und Ergänzung der Ausbildung

    Wahlunterricht insgesamt: 240 Stunden

Gesamtstundenzahl

2.880 Stunden

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler/innen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

i.d.R. 2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz:

  • Staatlich geprüfter bekleidungstechnischer Assistent/Staatlich geprüfte bekleidungstechnische Assistentin

Mecklenburg-Vorpommern:

  • Staatlich geprüfter technischer Assistent/Staatlich geprüfte technische Assistentin - Bekleidungstechnische Assistenz

Hinweis: In Bayern basiert die Abschlussbezeichnung auf einer vom Kultusministerium genehmigten Schulordnung des Bildungsträgers.

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

Im schuleigenen Labor und im Praktikumsbetrieb:

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Entwurfsskizzen anfertigen, Schnitte konstruieren, Stoff zuschneiden, Näharbeiten ausführen, bei der Produktionsplanung mitwirken

  • Umgebung: Textilstaub und Lärm in Produktionshallen, Bildschirmarbeit bei der Schnittkonstruktion

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Umsetzen von Modellschnitten in produktionsreife Schnitte)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Entwurf, bei der Auswahl von Materialien)

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Umgang mit Nadel und Faden, beim Zuschnitt von Stoffen)

    • Organisatorische Fähigkeiten (z.B. bei der Organisation von Arbeitsabläufen)

    • Zeichnerische Fähigkeiten (z.B. beim Anfertigen von Entwurfszeichnungen)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Ggf. werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufsfachschule : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Labors, (Näh-)Werkstätten, PC- bzw. CAD-Schulungsräume

  • Praktikumsbetriebe: Ateliers und Büroräume von Betrieben der Bekleidungsindustrie bzw. der handwerklichen Bekleidungsherstellung

Ausbildung im Ausland

Um die Ausbildung bzw. Teile davon im Ausland zu absolvieren, bieten sich z.B. folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Ausbildungs- und Praktikumsangebote im Ausland

Nach Ausbildungsangeboten kann man in verschiedenen nationalen Datenbanken recherchieren, z.B.:

Auslandspraktika und Stipendien durch das Programm Erasmus+ findet man z.B.:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen erstellen in enger Zusammenarbeit mit Schnitt-, Entwurfs- und Fertigungsmodelleuren und -direktricen Kollektionen. Sie fertigen nach genauen Vorgaben Entwurfsskizzen und arbeiten diese in individuell anzupassende Musterschnitte um. Dabei berechnen sie Nahtzugaben, Bundbreiten sowie Reißverschlusslängen und tragen die Werte in Formblätter ein. Außerdem sind Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen an der Auswahl der Stoffe und des Zubehörs, z.B. von Knöpfen oder Applikationen, beteiligt. Im Bereich Fertigung legen sie Arbeitsabläufe fest oder überwachen die Warenqualität und den Produktionsfortgang.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen wirken bei Entwurf, Schnitterstellung oder Produktion von Bekleidung mit.

Vom Entwurf zum Modell

Im Bereich Entwurf wirken sie bei der Erarbeitung verkaufsfähiger Kollektionen mit. Dabei setzen sie ihre zeichnerischen und gestalterischen Fähigkeiten ein. Auch ein Gespür für Modetrends, Farb- und Formgestaltung sowie Funktionalität ist wichtig. Denn wenn sie z.B. Stoffe und Accessoires wie Knöpfe, Schließen, Spitzen und Besätze auswählen, muss die Zusammenstellung passen. In erster Linie bei Freizeit- und Sportbekleidung nutzen sie die besonderen Trageeigenschaften von schweißdurchlässigen oder schmutzabweisenden Nano-Materialien und kennen sich aus mit Wearable Technologies, d.h. mit Bekleidung, in die technische Funktionen integriert wurden, etwa waschbare Kopfhörer in der Kapuze, Mikrofone in der Reißverschlussleiste oder Shirts mit waschbaren Herzfrequenzsensoren.

Im Bereich Schnitterstellung setzen Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen die kreativen Ideen des Modelleurs oder der Direktrice in Erstschnitte um. Dabei nehmen sie auch die für die einzelnen Konfektionsgrößen erforderlichen Vergrößerungen oder Verkleinerungen eines Schnittes vor. Diesen Vorgang nennt man Gradieren. Oft kann für die Erstellung eines Erstschnittes ein bereits bestehender Grundschnitt einfach abgeändert werden. Neue Grundschnitte werden meist nur für ganz neue Modelinien erstellt. Für solche Neuerstellungen sind gute Kenntnisse der Proportionslehre erforderlich sowie Kenntnisse der textilen Ausgangsmaterialien, von Garnen und Stoffen.

Von Fertigung bis Qualitätsmanagement

Sind Modelle für die Produktion freigegeben, werden von den Bekleidungstechnischen Assistenten und Assistentinnen Formblätter angelegt. Diese enthalten die Nummer eines Modells sowie wichtige Hinweise für die Fertigung, beispielsweise Steppbreiten, Reißverschlusslängen, Bundbreiten, Taschen. Zusätzlich findet sich in einem Formblatt oft eine skizzenhafte Darstellung des Modells.

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen in der Schnitterstellung arbeiten außerdem Modellschnitte in produktionsreife Schnitte um. Damit die Schnitte produzierfähig sind, werden beispielsweise mit Hilfe spezieller Software der Zuschnitt vorbereitet, Schnittführungen vereinfacht und mit Markierungen für die Fertigung versehen, z.B. mit der Angabe von Ansatzpunkten und Nahtzugaben.

Zudem wirken Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen daran mit, Arbeitsabläufe in der Fertigung zu optimieren. Sie erarbeiten Arbeitspläne und legen Arbeitsabläufe fest, erstellen Arbeitsanweisungen und Fertigungsvorschriften. Sie überprüfen die Gestaltung der Arbeitsplätze, legen Produktionszeiten fest, kalkulieren die Stückkosten neuer Modelle und ermitteln die Lohnkosten. Außerdem kontrollieren sie die Fertigungsfortschritte und prüfen die Qualität der produzierten Bekleidungsstücke.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwurf

  • bei Planung, Entwurf, Gestaltung von Modellen und Kollektionen mitwirken

  • nach genauen Angaben Entwurfsskizzen und -zeichnungen anfertigen

  • den Modelleur/die Direktrice beim Zusammenstellen und Gestalten von Kollektionen und Serien unterstützen, z.B. Stoffe und Zubehör auswählen und zusammenstellen

Schnitterstellung

  • bei der konstruktiven Umsetzung von Entwurfszeichnungen in Modell- oder Erstschnitt sowie bei der Ausarbeitung des Modellschnitts zum produktionsreifen Schnitt mitwirken

  • Musterschnitte zu fertigungsreifen Schnitten umarbeiten

  • Formblätter anlegen, die verschiedene Größen wie z.B. Nahtzugaben oder Reißverschlusslängen beinhalten sowie ggf. eine Skizze der zu fertigenden Modelle

  • Erstschnitte entsprechend den Konfektionsgrößen vergrößern oder verkleinern (Gradieren)

  • mit Hilfe spezieller Software den Zuschnitt vorbereiten und Schnittlagebilder erstellen, die die wirtschaftlichste Anordnung der Schnittteile auf dem Stoff angeben

Fertigung

  • bei der Optimierung bzw. bei der rationellen Gestaltung von Fertigungsprozessen mitwirken, z.B. durch Einsatz von verbesserten Näh- und Zuschneideautomaten

  • bei der Überwachung von Fertigungsgruppen, Lohnbetrieben bei Fremdfertigung, Produktionsstätten im Ausland mitwirken

  • bei der Festlegung von Fertigungsmethoden und der Organisation von Arbeitsabläufen sowie der Festsetzung von Produktionsvorgaben mitarbeiten

  • Arbeitsanweisungen und -pläne erstellen, Arbeitsplätze gestalten

  • Lohn- und Stückkosten ermitteln

  • Termine und Produktionsfortschritte überwachen

  • Qualitätskontrollen durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 2.168 bis € 3.309

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Bekleidungstechnische/r Assistent/in

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne - vêtement

Arbeitsorte

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen arbeiten in erster Linie

  • in Entwurfsateliers

  • in Büroräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Lagerräumen

  • in Werkstätten oder Produktionshallen

Arbeitssituation

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen erstellen am Computer Schnitte, planen Arbeitsabläufe oder bestellen Materialien. Insbesondere in der Modellanfertigung arbeiten sie auch viel mit der Hand - von der Entwurfsskizze bis zum fertigen Modell. Sie sind in Büros, in Modellateliers, Schneiderwerkstätten oder Fertigungshallen tätig. Gelegentlich liegen Textilstaub, Gerüche von Chemikalien oder Dampf in der Luft. Nähmaschinen und Bügelautomaten sind geräuschvoll.

Präzision und Sorgfalt sind z.B. beim Umsetzen von Modellschnitten in produktionsreife Schnittmuster wichtig, da die Maße millimetergenau stimmen müssen. Die Modellentwicklung und Materialauswahl erfordern Kreativität, das Nähen und der Zuschnitt geschickte Hände. Für die Planung von Arbeitsprozessen sind organisatorische Fähigkeiten unerlässlich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Bildschirmarbeit (z.B. Musterzeichnungen mit CAD-Systemen anfertigen)

  • Handarbeit (z.B. Stoffe zurechtschneiden, mit Nadel und Faden arbeiten)

  • Arbeit in Ateliers/Studios

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Stückkosten neuer Modelle kalkulieren oder Lohnkosten ermitteln)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. bei der konstruktiven Umsetzung von Entwurfszeichnungen in Modell- oder Erstschnitt mitwirken)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Textilstaub und chemische Dämpfe)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. feine Näharbeiten unter der Lupe durchführen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Software und Unterlagen, z.B.: CAD-Software, Entwurfszeichnungen, Modell- bzw. Erstschnitte, Fertigungsschnitte, Maßtabellen, Formblätter, Arbeitsanweisungen, Fertigungsvorgaben, Kalkulationen, Qualitätsrichtlinien

Zubehör, z.B.: Stoffe, Reißverschlüsse, Knöpfe, Applikationen wie Spitzen, Wearable Technologies (tragbare Technik)

Zeichengeräte und -material, z.B.: Zirkel, Papier

Arbeitsbereiche/Branchen

Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen finden Beschäftigung in Betrieben der Bekleidungsindustrie bzw. der handwerklichen Bekleidungsherstellung.

Branchen im Einzelnen

  • Bekleidung

    • Herstellung von gewebter Oberbekleidung für Damen und Mädchen, z.B. industrielle Fertigungsbetriebe für Damen- und Kinderoberbekleidung

    • Herstellung von gewebter Oberbekleidung für Herren und Knaben, z.B. industrielle Fertigungsbetriebe für Herren- und Kinderoberbekleidung

    • Herstellung von Wäsche

    • Herstellung von Arbeits- und Berufsbekleidung

    • Herstellung von Lederbekleidung, z.B. industrielle Fertigungsbetriebe für Leder- und Kunstlederbekleidung

    • Herstellung von sonstiger Bekleidung und Bekleidungszubehör a. n. g., z.B. Sportbekleidung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Bekleidungsherstellung, Textildesign, CAD, Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend zu Smart Wearables (Kleidung mit technischer Ausstattung) zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Bekleidungstechnische Assistenten und Assistentinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Bekleidungstechnik oder als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik oder Modedesign).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Nähroboter (Sewbots)

In der Textil- und Bekleidungsindustrie sind bereits Nähroboter im Einsatz, die Produkte wie Bettlaken, Bettvorleger oder Mund-Nasen-Schutz herstellen. Vollautomatisierte Nähsysteme, bestehend aus Nähmaschine, Bildverarbeitungssystem, Sicherheits-SPS sowie entsprechenden Schablonen zum Fixieren der Teile, übernehmen z.T. bereits schon anspruchsvolle Kurvennähte für lederne Autositzbezüge im Premiumbereich. In sehr wenigen Betrieben nähen Sewbots (also Nähroboter) auch T-Shirts und Jeans. Für Fachkräfte in der Bekleidungsindustrie und ggf. in der Fahrzeuginnenausstattung werden sich deshalb Arbeitsabläufe und technische Anforderungen kontinuierlich verändern.

Smart Wearables: Tragbare Computersysteme

Smart Wearables sind kleine Computersysteme, die vorwiegend in Kleidungsstücken (z.B. T-Shirts) und Accessoires (z.B. Fitness-Tracker und Smartwatches) eingebettet sind und über Sensoren Fitness- und Gesundheitsdaten sammeln. So können diese nicht nur Vitalfunktionen wie Blutdruck, Puls und Herzfrequenz messen, sondern auch Stürze registrieren und dementsprechend einen Notruf absetzen, was insbesondere in Pflegeberufen bei der Betreuung von Patienten wichtig sein kann.. Smartwatches und ähnliche Produkte gewinnen zunehmend an Bedeutung und Beliebtheit, da sie, neben des Healthcare-Aspektes, noch viele weitere Funktionen für den Alltagsgebrauch bieten: Nachrichten empfangen, Timer-Funktionen, Navigation, sowie kontaktloses Bezahlen. Näher/innen, Designer/innen, Produktmanager/innen sowie Techniker/innen in der Modebranche sollten sich auf diese Entwicklungen einstellen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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