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Ausbildungsberuf
Techniker/in - Medizintechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Staatlich geprüfte Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik wirken bei der Entwicklung, Herstellung und Anwendung medizinisch-technischer Geräte und Einrichtungen mit.

Die Weiterbildung im Überblick

Staatlich geprüfte/r Techniker/in der Fachrichtung Medizintechnik ist eine landesrechtlich geregelte berufliche Weiterbildung an Fachschulen und Fachakademien .

Sie dauert in Vollzeit 2 Jahre, in Teilzeit 4 Jahre, und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik finden Beschäftigung

  • in Krankenhäusern

  • in Gesundheitszentren

  • bei Herstellern von medizintechnischen Geräten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Medizintechnik.

Sonstige Zugangsbedingungen

Für Außendiensttätigkeiten, z.B. für Aufgaben in Vertrieb, Montage und Service, ist ggf. ein Führerschein der Klasse B erforderlich.

Gemäß Infektionsschutzgesetz müssen nach 1970 geborene Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen nachweisen, gegen Masern geimpft oder immun zu sein.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Aufnahme in eine Fachschule oder Fachakademie sind in der Regel der Abschluss in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf sowie Berufspraxis.

Schulische Mindestvoraussetzung ist je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss .

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Vorausgesetzt werden i.d.R.:

  • die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in einem einschlägigen anerkannten Ausbildungsberuf (einschließlich des Berufsschulabschlusses)

  • eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr (kann während der Fachschulweiterbildung abgeleistet werden, auch in Form eines gelenkten Praktikums)

  • je nach Bundesland ein Hauptschulabschluss oder ein mittlerer Bildungsabschluss

Gegebenenfalls wird ein Auswahlverfahren durchgeführt. Kriterien sind z.B. der Durchschnitt des Berufsschulabschlusszeugnisses und die Dauer der Berufstätigkeit.

Hinweis: Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für die meisten anderen Techniker-Weiterbildungen gelten ähnliche Voraussetzungen. Die Techniker-Weiterbildung im Bereich Wirtschaftstechnik setzt jedoch einen Weiterbildungsabschluss (Techniker/in) voraus.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Mathematik:

In der Weiterbildungsprüfung werden u.a. mathematische Kenntnisse abgefragt.

Um im späteren Berufsalltag beispielsweise Messungen durchzuführen, benötigen Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik Kenntnisse u.a. in der Dezimal-, Bruch-, Prozent- und Dreisatzrechnung.

Physik:

Die Medizintechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung z.B. Fragen aus den Bereichen Wärmelehre oder Strahlenphysik beantworten zu können, werden Kenntnisse über physikalische Gesetze und Zusammenhänge benötigt.

Damit angehende Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik im Berufsleben beispielsweise technische Zusammenhänge und Funktionsweisen verstehen können, sind Physikkenntnisse, insbesondere im Bereich Mechanik, notwendig.

Technik:

Die Weiterbildungsprüfung beinhaltet u.a. die Fächer Mikrocomputertechnik, medizinische Messtechnik und Medizingerätetechnik. Technische Kenntnisse werden daher gebraucht.

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik benötigen im Berufsleben technische Kenntnisse, um beispielsweise Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten sowie sicherheitstechnische Kontrollen durchführen zu können.

Englisch:

In der Weiterbildung und im Berufsleben nutzen Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik Bedienungsanleitungen und Fachliteratur, die zum Teil in englischer Sprache verfasst sind. Auch Fachbegriffe entstammen häufig dem Englischen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Techniker/in der Fachrichtung Medizintechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Anerkennungsstellen für Fachschulabschlüsse in den Bundesländern, z.B. Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Im fachrichtungsbezogenen Lernbereich beispielsweise:

  • medizintechnische Verfahren anwenden, z.B. biometrische Signale aufnehmen und verarbeiten, biomedizinische Messverfahren anwenden

  • medizintechnische Geräte aufstellen, in Betrieb nehmen und bedienen

  • medizintechnische Versorgungsanlagen planen und betreiben

  • Funktion von Baugruppen der digitalen Signalverarbeitung analysieren, Störungen suchen und beheben

  • Medizinprodukte prüfen

  • automatisierte Messverfahren nutzen, geschlossene Regelkreise konfigurieren

Darüber hinaus im fachrichtungsübergreifenden Lernbereich:

allgemeinbildende Fächer, z.B. Betriebswirtschaftslehre, Soziologie, Englisch

Zusatzkenntnisse

Je nach Angebot der einzelnen Schulen werden Zusatzkenntnisse vermittelt, die den Erwerb der Ausbildereignung oder der Fachhochschulreife ermöglichen.

Zusatzqualifikationen

Je nach Fachschule werden ggf. unterschiedliche Zusatzqualifikationen angeboten, z.B.

  • Strahlenschutzlehrgang

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

Pflichtbereich

  • Fachrichtungsübergreifender Lernbereich:

    • Betriebliche Kommunikation und Arbeitstechniken: 120 Stunden

    • Berufsbezogenes Englisch: 160 Stunden

    • Grundlegende Elemente und Handlungen: 80 Stunden

    • Gestalten eines prozessorientierten Qualitätsmanagements im Unternehmen: 160 Stunden

    Fachrichtungsübergreifender Lernbereich insgesamt: 520 Stunden

  • Fachrichtungsbezogener Lernbereich:

    • Entwerfen und Einsetzen von Messsystemen: 120 Stunden

    • Entwerfen und Analysieren von elektronischen Schaltungen: 200 Stunden

    • Konfigurieren von Rechnern und Anwendungsprogrammen: 200 Stunden

    • Problem- und objektorientiertes Programmieren: 120 Stunden

    • Aufnehmen und Verarbeiten von biometrischen Messergebnissen: 240 Stunden

    • Aufstellen, Inbetriebsetzen und Vernetzen von medizinischen Geräten und Anlagen: 280

    • Warten und Instandhalten von medizinischen Geräten und Anlagen: 280 Stunden

    • Planen und Betreiben von medizinischen Versorgungsanlagen: 120 Stunden

    • Leiten und Management von medizintechnischen Arbeitsbereichen: 80 Stunden

    • Technikerarbeit: 80 Stunden

    Fachrichtungsbezogener Lernbereich insgesamt: 720 Stunden

Pflichtbereich insgesamt: 1.240 Stunden

Wahlpflichtbereich

Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, z.B. Ausbildereignung, Zusatzqualifikationen zum Erwerb der Fachhochschulreife: 160 Stunden

Gesamtstundenzahl:

2.400 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Die Weiterbildung an staatlichen Fachschulen und Fachakademien ist für die Schüler/innen in der Regel kostenfrei. Private Fachschulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren, teilweise auch Aufnahme- und Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Techniker-Weiterbildungen können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 2 Jahre

Teilzeit: 4 Jahre

Weiterbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Weiterbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Schul- bzw. Fachschulordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Wer die Fachschule in einer anderen Fachrichtung des Fachbereichs Technik oder in einem zweiten Schwerpunkt einer Fachrichtung erfolgreich abgeschlossen hat, kann die Weiterbildung verkürzen.

Verlängerung

Die zur Aufnahme der Fachschulweiterbildung geforderte Berufstätigkeit kann z.T. während der Weiterbildung abgeleistet werden, beispielsweise in Form eines gelenkten Praktikums. Weiterbildungen in Vollzeitform, die eine solche Möglichkeit vorsehen, dauern entsprechend länger.

Diese Angaben gelten für Techniker-Weiterbildungen, die nach der Rahmenvereinbarung über Fachschulen geregelt sind. Für Techniker-Weiterbildungen in den Bereichen Ernährungs- und Versorgungsmanagement, Grabungstechnik, Kardiotechnik, Seevermessungstechnik, Umwelt/Landschaft und Wirtschaftstechnik gelten abweichende Regelungen.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Weiterbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Baden-Württemberg:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Medizintechnik

Bayern:

  • Staatlich geprüfter Medizintechniker/Staatlich geprüfte Medizintechnikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Berlin, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin - Fachrichtung Medizintechnik

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Technik" geführt werden.

Rheinland-Pfalz:

  • Staatlich geprüfter Medizintechniker/Staatlich geprüfte Medizintechnikerin

Sachsen:

  • Staatlich geprüfter Techniker für Medizintechnik/Staatlich geprüfte Technikerin für Medizintechnik

Schleswig-Holstein:

  • Staatlich geprüfter Techniker/Staatlich geprüfte Technikerin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional im Fachbereich Technik" geführt werden.

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Die Weiterbildung findet an Fachschulen und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Unterrichtsräume

  • Labors

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Medizintechnik")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik sind an der Entwicklung, Planung und Herstellung neuer medizinischer Geräte und Anlagen beteiligt. In Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen sind sie für Montage, Inbetriebnahme, Bedienung, Instandhaltung und den störungsfreien Betrieb der Geräte verantwortlich. Außerdem sind Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik für die fristgerechten sicherheitstechnischen Kontrollen und deren Dokumentation zuständig. Sie weisen die jeweiligen Anwender/innen in den sachgemäßen Betrieb medizintechnischer Geräte und Anlagen ein und führen Schulungen durch. Bei der Beschaffung der Geräte sind sie sowohl Ansprechpartner für Ärzte und Ärztinnen als auch für Pflege- und Verwaltungspersonal. Darüber hinaus können sie am Vertrieb beteiligt sein und beraten dann beispielsweise ihre Kunden über die Einsatzmöglichkeiten und den Nutzen der medizinisch-technischen Anlagen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • bei der Entwicklung, Planung und Herstellung neuer medizintechnischer Geräte und Anlagen mitarbeiten

  • medizintechnische Geräte und Anlagen aufstellen, in Betrieb nehmen und warten

  • das Bedienpersonal schulen, einweisen und weiterbilden

  • Störungen und Störungsursachen erkennen und beheben

  • Anwender/innen über etwaige Bedienungsfehler informieren

  • Funktions- und Sicherheitsprüfungen an medizinischen Geräten einschließlich der gesetzlichen Dokumentation durchführen

  • medizinisch-technische Einrichtungen mit der dazugehörigen Software bedienen

  • Datentransfers bei Diagnostik und Therapie sicherstellen

  • Kunden (Ärzte und Ärztinnen, Pflegepersonal) beraten und betreuen

  • über Einsatz und Wirtschaftlichkeit der Geräte informieren

  • Medizingeräte vertreiben und verkaufen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.105 bis € 3.906

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (monatlich): € 3.686 bis € 4.166

Quellen:

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Techniker/in - Medizintechnik

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Techniker/Technikerin Fachrichtung Biomedizinische Technik

Arbeitsorte

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik arbeiten in erster Linie

  • in medizinischen Behandlungsräumen

  • in Labors

  • in Produktionshallen

  • in Schulungsräumen

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik leiten und überwachen Verantwortungsbereiche in Produktion, Qualitätsprüfung oder Entwicklung in Betrieben der Medizintechnik. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung von gesetzlichen und betrieblichen Qualitätsnormen achten, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Sie führen und motivieren ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Soweit sie mit der Anwendungsberatung oder Projektierung betraut sind, sind sie im Außendienst tätig und haben viel Kundenkontakt. Dies erfordert Flexibilität. Im Umgang mit Auftraggebern sind Serviceorientiertheit, Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick wichtig.

Im Büro am Computer kalkulieren sie z.B. Einkaufs- oder Produktionskosten. In der Produktion überwachen sie Arbeitsprozesse und im Labor führen sie Qualitätskontrollen durch. Je nach Einsatzgebiet ist Schichtarbeit oder Rufbereitschaft möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen, Auszubildende und Fachkräfte anleiten und motivieren)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Störungen an kleinen Bauelementen beheben)

  • Kundenkontakt (z.B. Ärzte und Pflegepersonal beraten und betreuen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Ultraschallgeräte, Computertomografen, Patientenüberwachungsanlagen oder Infusionspumpen)

  • Handarbeit (z.B. mechanische, elektrische, elektronische Einzelteile und Baugruppen zusammenbauen)

  • Arbeit im Labor (z.B. an der Entwicklung neuer Geräte mitwirken)

  • Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen (z.B. Geräte in Behandlungsräumen in Betrieb nehmen und warten)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Herstellung neuer Geräte überwachen)

  • Bildschirmarbeit

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Anlagen und Geräte, z.B.: Patientenüberwachungsanlagen, Ultraschallgeräte, Beatmungs- und Narkosegeräte, Computertomografen, Laser, Infusionspumpen, Sicherheitstest-, Funktionstest- und Lichtanalysegeräte

Werkzeuge, z.B.: Bohrer, Fräser

Unterlagen, z.B.: technische Normen, Datenblätter, Prüfdokumentationen, Installations- und Bedienungsanleitungen

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, CAD-, CAM-, CAE- und CIM-Software

Arbeitsbereiche/Branchen

Techniker/innen der Fachrichtung Medizintechnik finden Beschäftigung

  • in Krankenhäusern

  • in Gesundheitszentren

  • bei Herstellern von medizintechnischen Geräten

Branchen im Einzelnen

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. Einkauf, Bedienung und Wartung von medizintechnischen Geräten

    • Sonstige selbstständige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, z.B. Gesundheitszentren

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Entwicklung, Produktion und Vertrieb von medizintechnischen Geräten

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Medizintechnik, Physikalische Messtechnik). Außerdem bieten sich Anpassungsweiterbildungen in den Bereichen Qualitätsmanagement oder Mitarbeiterführung an.

Darüber hinaus bietet der Trend, smarte Handprothesen oder mobile Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen zu entwickeln, Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Medizinische Technik oder Orthopädie-, Rehatechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Techniker/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Soft Robotik in der Medizin

Im Gegensatz zu den starren Materialien und Bewegungsabläufen normaler Roboter, ahmen weiche Roboter organische menschliche und tierische Strukturen nach. Sie bestehen aus weichen Materialien, wie z.B. Gummi oder Silikon, und sind dadurch flexibel. Forscherteams konnten bereits biologisch abbaubare künstliche Muskeln erzeugen, die sich ausdehnen und zusammenziehen. Im medizintechnischen Bereich kann Soft Robotik beispielsweise dafür eingesetzt werden, Medikamente präzise zu verabreichen oder minimalinvasive Eingriffe vorzunehmen. Auch weiche Serviceroboter in der Pflege sind denkbar, die Menschen im Alltag unterstützen. Im Bereich der Rehabilitation kann Soft Robotik z.B. für flexible Prothesen eingesetzt werden. Fachkräfte aus den Bereichen Medizintechnik, Pflege und Rehabilitation werden sich mit diesem Trend auseinandersetzen.

Smarte Handprothesen

Mittlerweile sind Handprothesen am Markt, die Anwender/innen intuitiv in Echtzeit steuern können: Ausgerüstet sind diese smarten Prothesen mit Elektroden, die Muskelsignale des Unterarms aufnehmen und messen. Selbstlernende Algorithmen erkennen daraus Muster, die charakteristisch für einzelne Handbewegungen sind, und wandeln diese in Bewegungsabläufe der Prothese um. Fach- und Führungskräfte aus Orthopädie, Medizintechnik und Rehabilitation werden sich mit entsprechender Weiterbildung auf diese neue Technologie vorbereiten.

3-D-Druck in der Medizin

Mit 3-D-Bioprintern werden z.B. bereits Organmodelle, Implantate, Prothesen, menschliche Haut, Blutgefäße oder Knorpelstrukturen u.a. für Ohren oder Nase hergestellt. Ärzte können damit Eingriffe simulieren, z.B. an Modellen von Patientenherzen, aber auch Patienten mit individuell angepassten Gelenkimplantaten versorgen. Erprobt werden auch winzige, 3-D-gedruckte Medizinroboter für die Radiologie und bildgeführte Chirurgie, die bei der Entnahme von Gewebeproben oder bei der Thermischen Tumorbehandlung assistieren könnten. Die neuen Medizinprodukte ermöglichen u.a. eine personalisierte Patientenversorgung und eine bessere Vorbereitung auf Operationen - dies könnte kürzere Operationszeiten sowie beschleunigte Heilungs- und Rehabilitationsprozesse bedeuten.

Mobile Exoskelette und Reha-Robotik

Exoskelette - damit ist hier eine Art Roboteranzüge für bewegungseingeschränkte Menschen z.B. nach einem Schlaganfall gemeint - sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsqualität der Patienten messen und auswerten. Um die Motorik der Patienten zu stärken und deren Autonomie zu fördern, soll der Sensoranzug auch Muskeln mobilisieren und Nerven stimulieren. In Teilbereichen, etwa bei Armlähmungen, kann als Therapie z.B. roboterassistiertes Armtraining eingesetzt werden, bei dem der Roboter erkennt, wann die Betroffenen Bewegungen selbst ausführen können und bei welchen Teilen der Bewegung sie technische Unterstützung durch den Roboter benötigen. Für Fachkräfte aus Orthopädie, Rehabilitation und Medizintechnik eröffnen sich hier neue Tätigkeitsbereiche in der Mensch-Roboter-Interaktion.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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