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Ausbildungsberuf
Industriemeister/in - Kunststoff und Kautschuk

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk steuern Arbeitsprozesse in Betrieben der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung, überwachen Fertigungsabläufe, sorgen für die Einsatzbereitschaft der Betriebsmittel und führen Qualitätskontrollen durch. Sie sind für die Personalführung und -entwicklung zuständig und erledigen organisatorische Aufgaben.

Die Weiterbildung im Überblick

Industriemeister/in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk finden Beschäftigung in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Industriemeisterprüfung sind in der Regel die Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der z.B. der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens fünfjährigen Berufspraxis in der Kunststoff- und Kautschuktechnik zur Industriemeisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Industriemeisterprüfung sind u.a. Kalkulationsverfahren anzuwenden oder Betriebsabrechnungen zu erstellen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten kalkulieren und Zeitpläne oder Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Wirtschaft/Recht:

Um den Prüfungsteil fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen der Industriemeisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse z.B. in den Bereichen Betriebswirtschaft und Recht erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk Kenntnisse rechtlicher Bestimmungen sowie betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation, damit sie erfolgreich eine Betriebsabteilung leiten können.

Technik:

Um den Prüfungsteil handlungsspezifische Qualifikationen der Industriemeisterprüfung zu bestehen, ist fundiertes technisches Wissen über Fertigungsverfahren oder -systeme erforderlich.

Auch im Berufsleben müssen die Industriemeister/innen z.B. Produktionsverfahren von Kunststoff und Kautschuk beherrschen oder Maschinen und Fertigungssysteme bedienen.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

Voraussetzung für das Absolvieren der Industriemeisterprüfung ist das Bestehen der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern können deshalb von Vorteil sein.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industriemeister/in der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Handlungsspezifische Qualifikationen:

    • Handlungsbereich Technik, z.B.: Betriebstechnik, Werkstoffe, Produktionsprozesse; Bearbeitungs-, Verarbeitungs-, Kautschuk- oder Faserverbundtechnik

    • Handlungsbereich Organisation, z.B.: betriebliches Kostenwesen, Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz

    • Handlungsbereich Führung und Personal, z.B.: Personalführung, Personalentwicklung, Qualitätsmanagement

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

    • Rechtsbewusstes Handeln, z.B.: Arbeitsrecht, Sozialrecht, Betriebsverfassungsrecht, Umweltrecht

    • Betriebswirtschaftliches Handeln, z.B.: Volkswirtschaft, betriebliche Aufbau- und Ablauforganisation, Entgeltsysteme, kontinuierliche betriebliche Verbesserungsprozesse, Kostenrechnung, Kalkulation

    • Methoden der Information, Kommunikation und Planung, z.B.: Erfassen, Analysieren und Aufbereiten von Prozess- und Produktionsdaten, Planungstechniken und Analysemethoden, Präsentationstechniken, Projektmanagement

    • Zusammenarbeit im Betrieb, z.B.: Beurteilen und Fördern der beruflichen Entwicklung, Arbeitsorganisation, Personalführung, Umsetzen von Führungsgrundsätzen

    • Naturwissenschaft und Technik, z.B.: Auswirkungen naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten auf Materialien, Maschinen und Prozesse sowie auf Mensch und Umwelt, Verwendung und Auswirkungen unterschiedlicher Energieformen, Statistik

  • Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen

Spezialisierung während der Weiterbildung

Im Handlungsbereich Technik (Prüfungsteil Handlungsspezifische Qualifikationen) wählen die Prüfungsteilnehmer/innen einen der folgenden Wahlpflichtqualifikationsschwerpunkte aus:

  • Verarbeitungstechnik

  • Kautschuktechnik

  • Bearbeitungstechnik

  • Faserverbundtechnik

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Lern- und Arbeitsmethodik: ca. 10 Unterrichtsstunden

  • Handlungsspezifische Qualifikationen: ca. 700 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen: ca. 400 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: ca. 1.110 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): ausschließliches Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme (vorwiegend im Klassenverband von zu Hause aus)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Bildungszentren von Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

  • Österreich

    Weiterbildungsangebote: WIFI Österreich

    (z.B. mit den Suchbegriffen "Kunststofftechnik" oder "Werkmeister/in")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk planen und koordinieren Arbeitsabläufe. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie beurteilen und wählen Formgebungs- und Veredelungsverfahren und stellen sicher, dass Kunststoff- bzw. Kautschukartikel fachgerecht montiert werden und funktionsfähig sind. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Bereich Planung und Steuerung der Produktion

  • eine Betriebsabteilung in der Kunststoff- und Kautschukindustrie leiten, Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit im eigenen Verantwortungsbereich abstimmen und mit zu- und nacharbeitenden Abteilungen koordinieren

  • Fertigungsschritte in der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung planen, einleiten, steuern, überwachen und optimieren

  • den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die Bereitstellung von Ausgangsmaterialien und Hilfsmitteln planen

  • Anlagen, Maschinen und Fertigungseinrichtungen in Betrieb nehmen und einstellen bzw. programmieren, Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an den Anlagen und Maschinen veranlassen und überwachen

  • im Rahmen der Qualitätssicherung Ausgangsstoffe und Endprodukte auf ihre Übereinstimmung mit betrieblichen, gesetzlichen und vertraglich festgelegten Qualitätsnormen prüfen

  • die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen zu Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz sicherstellen

  • bei der Entwicklung und Einführung neuer Maschinen, Fertigungsanlagen, Materialien, Arbeitsverfahren und Hilfsmittel mitarbeiten

Bereich betriebswirtschaftliche Organisation

  • bei Planungs- und Entwicklungsaufgaben bezüglich der Betriebsmittelausstattung mitwirken, insbesondere im Hinblick auf rationelle Arbeitsabläufe und Qualitätssicherung

  • Arbeitsleistungen und die Einhaltung von Terminen überwachen

  • beeinflussbare Kosten im eigenen Verantwortungsbereich kontrollieren und ggf. optimieren

Bereich Personalführung bzw. -entwicklung

  • am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen

  • Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen sowie bei der Anwendung neuer Verfahren und Techniken anleiten und fachlich unterstützen

  • Schulungs- und Weiterbildungsbedarf ermitteln, Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.031 bis € 4.932

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industriemeister/in - Kunststoff und Kautschuk

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Meister/Meisterin für Plast- und Elastverarbeitung

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial supervisor (m/f) specializing in plastics and rubber

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Agent de maîtrise (m/f) - spécialisation plastiques et caoutchouc

Arbeitsorte

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen

  • in Lagerräumen

  • in Büroräumen

  • in Messlabors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk übernehmen Leitungsaufgaben in Betrieben der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Die umfangreichen Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Verantwortungsbewusstsein ist wichtig, um die Einhaltung der Arbeitsschutzbestimmungen und Unfallverhütungsvorschriften zu überwachen. Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk übernehmen ggf. auch praktische Aufgaben. Beim Anpassen von Kunststoffformen ist Handarbeit erforderlich.

Sie arbeiten vorwiegend in Produktionshallen mit Geräten, Maschinen und Materialien wie z.B. Granulaten oder Farb- und Füllstoffen. Mit Messinstrumenten und Prüfgeräten hantieren sie im Rahmen der Qualitätsprüfung im Messlabor. Bei der Herstellung von Kunststoffspritzgussteilen tragen sie Schutzkleidung, z.B. Atem- und Gehörschutz, da laufende Maschinen einen erheblichen Lärmpegel verursachen und Farbstoffe, Lösungen und Bindemittel Haut und Atemwege reizen können. In Industriebetrieben ist Schichtarbeit üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für die Qualität des Arbeitsergebnisses und für die Einhaltung von Fertigstellungsterminen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Extruderanlagen, Spritzguss-, Schweiß- und Klebemaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Kunststoffformen anpassen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Atem- und Gehörschutz)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Lagerhallen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Farbstoffen, Lösungen und Bindemitteln)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm von Fertigungsanlagen)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Farbstoffe, Lösungen und Bindemittel)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten an Mühlen oder Knetern)

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Kunststoffspritzgussteile, Autoreifen, Verpackungsfolien, Spielwaren, Maschinenbauelemente, Rohre, Fenster-, Tür- und Fassadenelemente, Compounds, Faserverbundwerkstoffe

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Lösungen, Gemenge, Granulate aus Kunststoff oder Biokunststoff, Pulver, Farb- und Füllstoffe, Kunststoffharze, Zuschlagstoffe, Trennmittel, Weichmacher, Stabilisatoren

Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: CNC-gesteuerte Extruderanlagen, Kalander, Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Spritzguss-, Schweiß- und Klebemaschinen, Labor- und Prüfgeräte

Unterlagen, z.B.: Rezepturen, technische Regelwerke, Kostenkalkulationen, Termin- und Auftragsbücher, Schichtpläne, Arbeits- und Umweltschutzvorschriften, Schulungsunterlagen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk finden Beschäftigung in Betrieben der Kunststoff und Kautschuk verarbeitenden Industrie.

Branchen im Einzelnen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von Kunststoffwaren

    • Herstellung von Platten, Folien, Schläuchen und Profilen aus Kunststoffen

    • Herstellung von Verpackungsmitteln aus Kunststoffen

    • Herstellung von Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen

    • Herstellung und Runderneuerung von Bereifungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Kautschukverarbeitung, Prozessautomatisierung, Anlagensicherheit).

Darüber hinaus können sich Trends wie die Herstellung intelligenter Werkstoffe mittels 4-D-Druck oder die Verwendung von Biokunststoffen zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Industriemeister/innen der Fachrichtung Kunststoff und Kautschuk entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in oder als Internationale/r Meister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Kunststofftechnik oder Verfahrenstechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Biokunststoffe: Grünabfälle statt Erdöl

Bioplastik soll fossile Rohstoffe einsparen, weniger CO2 freisetzen und biologisch abbaubar sein. Ausgangsmaterial vieler Biokunststoffe sind bis jetzt nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Weizen oder Zuckerrohr, die zwar biologisch abbaubar sind, deren vermehrter Anbau sich auf Luft-, Wasser- und Bodenbelastung jedoch negativ auswirken kann. Damit es zu keiner Konkurrenz um Ausgleichs- und Waldflächen oder Flächen der Lebensmittelproduktion kommt, setzt man mittlerweile auf Biokunststoffe der zweiten Generation, die aus pflanzlichen Abfällen und Reststoffen gewonnen werden. Fach- und Führungskräfte werden sich auf neue Verfahren und Technologien in der Herstellung von Biokunststoffen einstellen und sich die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Intelligente Werkstoffe (Smart Materials) mittels 4-D-Druck

Intelligente Werkstoffe - zukünftig hergestellt mittels 4-D-Druckverfahren - sollen auf ihre Umgebung reagieren können, etwa auf Licht, Temperatur oder magnetische Felder: Flüssigkeiten werden z.B. in einem Magnetfeld fest, Kunststoffe falten sich durch Berührung mit Feuchtigkeit zusammen, geformte Werkstücke aus Formgedächtnismetall nehmen bei einer bestimmten Temperatur wieder ihre ursprüngliche Form an. Mögliche Anwendungsgebiete sind u.a. die Automobilentwicklung, Medizin- und Textiltechnik, Architektur sowie Luft- und Raumfahrt. Fachleute v.a. aus Werkstofftechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik werden sich interdisziplinär damit befassen, wie sich diese Materialien für konkrete technische Anwendungen einsetzen lassen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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