Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Industriemeister/innen der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik planen und koordinieren Arbeitsabläufe in der Herstellung oder Anwendung von Farben, Lacken und anderen Beschichtungsstoffen. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen z.B. sicher, dass beim Mischen von Pigmenten und Hilfsstoffen die Rezepturen exakt eingehalten und alle Produktionsschritte fachgerecht und effizient ausgeführt werden. Sie beurteilen auch Werkstoffe und fertigen Funktionsskizzen an oder stellen Lackier- bzw. Beschichtungsanlagen ein. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Bereich Planung und Steuerung der Produktion
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Fertigungsschritte in der Farben- und Lackherstellung bzw. Lackier- oder Beschichtungsabläufe planen, einleiten, steuern, überwachen und optimieren
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den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die Bereitstellung von Ausgangsmaterialien und Hilfsmitteln planen
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Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit mit zu- und nacharbeitenden Abteilungen sowie mit der Betriebsleitung und anderen betrieblichen Stellen (Personalabteilung, Arbeitsvorbereitung) abstimmen
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Anlagen, Maschinen und Fertigungseinrichtungen in Betrieb nehmen und einstellen
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im Rahmen der Qualitätssicherung fertige Erzeugnisse, Rohstoffe, Halberzeugnisse sowie Hilfsmittel auf ihre Übereinstimmung mit betrieblichen, gesetzlichen und vertraglich festgelegten Qualitäts- und Sicherheitsnormen prüfen
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Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an den Anlagen und Maschinen veranlassen und überwachen
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auf die Einhaltung von Arbeits-, Brand-, Gesundheits- und Umweltschutzbestimmungen achten
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bei der Entwicklung und Einführung neuer Maschinen, Fertigungsanlagen, Materialien, Arbeitsverfahren und Hilfsmittel mitarbeiten
Bereich betriebswirtschaftliche Organisation
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Kosten kalkulieren, dabei beeinflussbare Kosten im eigenen Verantwortungsbereich gering halten
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die Einhaltung von Sollmengen, Budget und Zeitplan kontrollieren
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Qualitätsmanagementziele entwickeln und umsetzen
Bereich Personalführung bzw. -entwicklung
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am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen
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effektive Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen sowie bei der Anwendung neuer Verfahren und Techniken anleiten und fachlich unterstützen
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Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.031 bis € 4.932
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Arbeitsorte
Industriemeister der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik arbeiten in erster Linie
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in Produktionshallen
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in Lagerräumen
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in Labors
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in Büroräumen
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
Arbeitssituation
Industriemeister/innen der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik übernehmen Leitungsaufgaben in der Herstellung und Qualitätssicherung. Sie führen und motivieren ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Für die Planung und Steuerung der Fertigung benötigen sie technisches Verständnis, Entscheidungs- und Organisationsfähigkeit. Wenn sie z.B. Produktionskosten kontrollieren oder betriebliche Abläufen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten beurteilen, sind kaufmännisches Denken und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Im Umgang mit Lieferanten, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Vorgesetzten sind kommunikative Fähigkeiten und Verhandlungsgeschick gefragt.
In Produktionshallen, in denen Industriemeister/innen der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik die Fertigung überwachen, herrscht Maschinenlärm. Sie tragen je nach Tätigkeit Schutzkleidung wie Kittel, Schutzbrille, Sicherheitsschuhe oder Atemschutz, weil Farben, Lacke, Lösungs- und Reinigungsmittel Haut und Atemwege belasten können. Im Labor führen sie - meistens bei künstlicher Beleuchtung - mit großer Sorgfalt Qualitätsprüfungen durch. Im Büro am Computer erledigen sie Planungs- und Kalkulationsaufgaben oder erstellen technische Auswertungen. In Unternehmen der Lack- und Farbenindustrie ist Schichtarbeit möglich.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)
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Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Maschinen und Produktionsanlagen)
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Handarbeit (z.B. Beschichtungsobjekte beizen, schleifen und grundieren)
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Bildschirmarbeit (z.B. technische Auswertungen erstellen)
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Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille, Schutzhandschuhe)
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen
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Arbeit in Büroräumen
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Arbeit im Labor (z.B. Qualitätsprüfungen durchführen)
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Arbeit in Lagerhallen (z.B. den Bestand an Betriebsmitteln kontrollieren)
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wechselnde Arbeitsorte (z.B. häufiger Wechsel zwischen Arbeiten in Büroräumen und Tätigkeiten in Produktionshallen)
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Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Ausdünstungen von Farben, Lacken, Lösungs- und Bindemitteln)
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Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Gerüche von Farben, Lacken, Lösungs- und Reinigungsmitteln)
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Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)
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Schichtarbeit
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Anlagen, Maschinen und Geräte, z.B.: Lackier- und Beschichtungsanlagen, Fördereinrichtungen, Fertigungs-, Abfüll- und Verpackungsmaschinen, Laborgeräte, Messgeräte
Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Lacke u.a. Beschichtungsstoffe, Pigmente, Lösungs- und Bindemittel, Verdünnungen, Weichmacher, Schleifmittel
Unterlagen und Software, z.B.: Rezepturen, Farbtabellen, Kostenkalkulationen, Termin- und Auftragsbücher, Arbeitsprogramme für automatisch gesteuerte Anlagen, Arbeits-, Brand- und Umweltschutzbestimmungen
Büroausstattung und Unterlagen, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon
Arbeitsbereiche/Branchen
Industriemeister/innen der Fachrichtung Lack- und Beschichtungstechnik finden Beschäftigung in erster Linie
Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung
Branchen im Einzelnen
Auch denkbar:
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Kraftfahrzeuge
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Zweiräder
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Schiffe, Boote
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Luft-, Raumfahrzeuge
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Schienenfahrzeuge
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Maschinenbau, Werkzeugbau
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Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. Kontrolle von Farb- und anderen Beschichtungen
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Herstellung von sonstigen nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen a. n. g., z.B. Kontrolle von Farb- und anderen Beschichtungen
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Möbel
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Herstellung von sonstigen Möbeln, z.B. Lackiererei oder Qualitätskontrolle
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Herstellung von Büro- und Ladenmöbeln, z.B. Lackiererei oder Qualitätskontrolle
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Holzkonstruktionsteile, Holzwaren
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Herstellung von sonstigen Konstruktionsteilen, Fertigbauteilen, Ausbauelementen und Fertigteilbauten aus Holz, z.B. Oberflächenbehandlung, Lackiererei oder Qualitätskontrolle