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Ausbildungsberuf
Industriemeister/in - Elektrotechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik steuern und koordinieren in Betrieben der Elektroindustrie die Arbeitsprozesse, überwachen die Fertigungsabläufe und stellen die Qualität der Produkte sicher. Neben ihren kaufmännischen Aufgaben sind sie für die Personalführung und -entwicklung zuständig.

Die Weiterbildung im Überblick

Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik finden Beschäftigung

  • in der Herstellung oder Instandhaltung elektrischer Anlagen und Bauteile

  • in der Automatisierungstechnik

  • in der Informations- und Telekommunikations- sowie der Sendetechnik

  • bei Energieversorgungsunternehmen

  • bei Herstellern medizintechnischer Geräte und Instrumente

  • im Maschinen- und Werkzeugbau

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Industriemeisterprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der z.B. der Fachrichtung Elektrotechnik zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens fünfjährigen einschlägigen Tätigkeit zur Industriemeisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Industriemeisterprüfung sind u.a. Kalkulationsverfahren anzuwenden oder die Betriebsabrechnung ist zu erstellen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten kalkulieren und Zeitpläne oder Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Wirtschaft/Recht:

Um die Industriemeisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse in Betriebswirtschaft und Recht erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik Kenntnisse betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation, damit sie erfolgreich eine Betriebsabteilung leiten können.

Technik:

Für das Bestehen des Prüfungsteils handlungsspezifische Qualifikationen der Industriemeisterprüfung der Fachrichtung Elektrotechnik ist fundiertes technisches Wissen erforderlich.

Auch in der beruflichen Tätigkeit sind z.B. elektrotechnische Systeme zu projektieren oder Maschinen und Fertigungssysteme einzurichten.

Physik:

Die Elektrotechnik baut auf physikalischen Grundlagen auf. Um in der Prüfung beispielsweise Fragen zu elektrotechnischen Systemen beantworten zu können, benötigt man Kenntnisse über physikalische Zusammenhänge und Gesetze.

Damit Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik im Berufsleben z.B. Wechselwirkungen in der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik abschätzen können, sind Physikkenntnisse notwendig.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

Voraussetzung für das Absolvieren der Industriemeisterprüfung ist der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern können deshalb von Vorteil sein.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Handlungsspezifische Qualifikationen:

    • Handlungsbereich Technik: Infrastruktursysteme und Betriebstechnik, Automatisierungs- und Informationstechnik

    • Handlungsbereich Organisation: betriebliches Kostenwesen, Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme, Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz

    • Handlungsbereich Führung und Personal: Personalführung, Personalentwicklung, Qualitätsmanagement

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

    • Rechtsbewusstes Handeln, z.B.: Arbeits- und Sozialrecht, Umweltschutzrecht, wirtschaftsrechtliche Vorschriften

    • Betriebswirtschaftliches Handeln, z.B.: ökonomische Handlungsprinzipien von Unternehmen berücksichtigen, Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung sowie Kalkulationsverfahren durchführen

    • Methoden der Information, Kommunikation und Planung, z.B.: Prozess- und Produktionsdaten erfassen, analysieren und aufbereiten; Planungstechniken und Analysemethoden sowie deren Anwendungsmöglichkeiten bewerten

    • Zusammenarbeit im Betrieb: die berufliche Entwicklung des Einzelnen im Betrieb beurteilen und fördern, die Einflüsse von Gruppenstrukturen auf das Gruppenverhalten und die Zusammenarbeit analysieren, betriebliche Probleme lösen

    • naturwissenschaftliche und technische Gesetzmäßigkeiten, z.B.: Auswirkungen auf Materialien, Maschinen und Prozesse sowie auf Mensch und Umwelt berücksichtigen, Verwenden unterschiedlicher Energieformen, statistische Verfahren

  • Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen

Spezialisierung während der Weiterbildung

Im Handlungsbereich Technik (Prüfungsteil Handlungsspezifische Qualifikationen) wählen die Prüfungsteilnehmer/innen einen der folgenden Qualifikationsschwerpunkte als Schwerpunkt aus:

  • Infrastruktursysteme und Betriebstechnik

  • Automatisierungs- und Informationstechnik

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Handlungsspezifische Qualifikationen:

    • Qualifikationsschwerpunkte: Infrastruktursysteme und Betriebstechnik oder Automatisierungs- und Informationstechnik: 300 Unterrichtsstunden

    • Betriebliches Kostenwesen: 70 Unterrichtsstunden

    • Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme: 70 Unterrichtsstunden

    • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz: 60 Unterrichtsstunden

    • Personalführung: 70 Unterrichtsstunden

    • Personalentwicklung: 70 Unterrichtsstunden

    • Qualitätsmanagement: 60 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

    • Rechtsbewusstes Handeln: 60 Unterrichtsstunden

    • Betriebswirtschaftliches Handeln: 120 Unterrichtsstunden

    • Anwendung von Methoden der Information, Kommunikation und Planung: 80 Unterrichtsstunden

    • Zusammenarbeit im Betrieb: 70 Unterrichtsstunden

    • Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten: 70 Unterrichtsstunden

  • Lern- und Arbeitsmethodik: 10 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: 1.110 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Elektrotechnik

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): ausschließliches Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme (vorwiegend im Klassenverband von zu Hause aus)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik planen und koordinieren Arbeitsabläufe. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen sicher, dass elektrotechnische Anlagen funktionsgerecht installiert und Systeme der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik richtig konfiguriert sind. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Bereich Planung und Steuerung von Fertigung und Montage

  • elektrotechnische Systeme (z.B. Energieversorgungssysteme oder Systeme der elektrotechnischen Ausstattung von Gebäuden) sowie automatisierte und ggf. vernetzte Anlagen und Informationssysteme projektieren

  • Vorgaben zur Konfiguration von Komponenten, Geräten und elektrotechnischen Systemen erstellen

  • an der Montage, Inbetriebnahme und Einrichtung von Anlagen, Maschinen und Fertigungseinrichtungen mitwirken

  • Systeme der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik auswählen und konfigurieren

  • Funktions- und Sicherheitsprüfungen planen, durchführen, dokumentieren

  • den Ablauf der Fertigung bzw. Montage z.B. von elektrischen oder elektronischen Bauelementen, Geräten und Anlagen (z.B. Halbleiterbauelemente, IT-Systeme etc.) planen, steuern, überwachen und optimieren

  • den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die Bereitstellung von Materialien (z.B. Befestigungsmaterialien, Kabelrohre, Schalter etc.) planen

  • das Erreichen von Qualitätszielen in der Fertigung und Montage überprüfen

  • regelmäßige Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an Maschinen und Anlagen veranlassen und überwachen

  • auf die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen zu Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz achten

Bereich betriebswirtschaftliche Organisation

  • bei der Auswahl und Beschaffung von Betriebsmitteln wie Maschinen, Anlagen, Einrichtungen und Material mitwirken

  • Kosten kalkulieren und die Einhaltung des Budgets sowie des Zeitplans kontrollieren

  • die Betriebsabrechnung erstellen

  • Qualitätsmanagementziele entwickeln und umsetzen

  • Service- und Kundenunterstützungsleistungen projektieren

Bereich Personalführung bzw. -entwicklung

  • am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen

  • effektive Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen anleiten, ggf. auch im Hinblick auf Anforderungen durch die Digitalisierung der Industrie

  • Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.963 bis € 4.303

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industriemeister/in - Elektrotechnik

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Meister/Meisterin für BMSR-Technik

  • Meister/Meisterin für elektrische Energieanlagen

  • Meister/Meisterin für Elektroinstallation

  • Meister/Meisterin für Elektronik

  • Meister/Meisterin für Elektrotechnik

  • Meister/Meisterin für Haushaltgeräteinstandsetzung

  • Meister/Meisterin für Instandhaltung von Elektrogeräten und Anlagen

  • Meister/Meisterin für Nachrichtentechnik

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial supervisor (m/f) specialising in electrical engineering

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Agent de maîtrise de l’industrie (m/f) - spécialisation électrotechnique

Arbeitsorte

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten und Produktionshallen

  • in Büroräumen

  • beim Kunden

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik übernehmen Leitungsaufgaben in der Fertigung, Montage oder Qualitätssicherung von elektrotechnischen Systemen. Wenn sie z.B. die Produktionskosten kontrollieren oder die Herstellungsschritte planen und überwachen, sind Sorgfalt und Organisationstalent unerlässlich. Verantwortungsbewusst achten sie darauf, dass die Arbeitssicherheitsvorschriften eingehalten werden. Sie führen und motivieren ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Im Umgang mit Lieferanten, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie Vorgesetzten sind Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick wichtig.

In den Werkstätten und Produktionshallen, in denen sie die Herstellung überwachen, herrscht Maschinenlärm. Vor allem bei Montagetätigkeiten müssen auch schwere Maschinenteile bewegt werden. Je nach Tätigkeit tragen sie Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz, Sicherheitsschuhe, Handschuhe sowie ggf. Schutzhelm. Im Büro am Computer erledigen sie kaufmännische und planerische Aufgaben wie z.B. Materialbedarfsberechnung, Planung des Mitarbeitereinsatzes und Kalkulation. Insbesondere in der industriellen Produktion ist Schichtarbeit möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)

  • Kundenkontakt (z.B. im Kundenservice)

  • wechselnde Arbeitsorte (z.B. häufiger Wechsel zwischen Arbeiten in Büroräumen und Tätigkeiten in Produktionshallen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Energieversorgungssysteme, automatisierte Anlagen und Informationssysteme)

  • Handarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. kleine Bauelemente einbauen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Anlagen mit CAD-Technik projektieren)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhelm)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an Fertigungseinrichtungen überwachen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit unter Lärm (Maschinenlärm in den Produktionshallen)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. schwere Maschinenteile bewegen)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Leitungen)

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Systeme, elektronische Bauteile und Maschinen, z.B.: Systeme der Informations- und Telekommunikations-, der Mess-, Steuerungs-, Regelungs- und Automatisierungstechnik, integrierte Schaltkreise, elektrische Antriebe, Generatoren

Hilfsmittel und Zubehör, z.B.: Befestigungsmaterialien, Kabelrohre und -rinnen, Schalter, Klemmen, Abdeckungen

Unterlagen und Software, z.B.: Schaltpläne, Konstruktionszeichnungen, CAD-Systeme, Arbeitspläne und Stücklisten, Prüfberichte, Termin- und Auftragsbücher, Arbeits- und Bedienungsanleitungen, Schulungsunterlagen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik finden Beschäftigung

  • in der Herstellung oder Instandhaltung elektrischer Anlagen und Bauteile

  • in der Automatisierungstechnik

  • in der Informations- und Telekommunikations- sowie der Sendetechnik

  • bei Energieversorgungsunternehmen

  • bei Herstellern medizintechnischer Geräte und Instrumente

  • im Maschinen- und Werkzeugbau

Branchen im Einzelnen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

    • Herstellung von sonstigen elektronischen und elektrischen Drähten und Kabeln

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen, z.B. lichtempfindliche Halbleiterbauelemente und elektronische Mikroschaltungen

    • Herstellung von sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten a. n. g., z.B. elektronische Stellwerke für den Bahnverkehr

    • Herstellung von Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

    • Herstellung von Batterien und Akkumulatoren

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Reparatur von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

    • Reparatur von Geräten der Unterhaltungselektronik

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätsübertragung, z.B. Betreiber von Überlandleitungen für die Stromübertragung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Kraftwerke aller Art

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen

    • Herstellung von sonstigen Werkzeugmaschinen

    • Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten und Gartengeräten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Anlagentechnik, Automatisierungssysteme, Mechatronik, SPS-Programmierung).

Darüber hinaus kann sich der Trend zur vernetzten Wohn- und Gebäudetechnik zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industriemeister/innen der Fachrichtung Elektrotechnik entwickeln. Die Umsetzung von Industrie 4.0 bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in oder als Fachplaner/in für Energie- und Gebäudetechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik oder Energietechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

Das smarte Büro - vernetzt und nachhaltig

Mittels digitaler, vernetzter Systeme sollen Smart Offices einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Kosten einsparen können: Sobald Beschäftigte morgens das Büro betreten, schalten sich z.B. Heizung und Licht von alleine an, Sensoren messen einfallendes Sonnenlicht und lassen bei zu starker Sonneneinstrahlung automatisch die Jalousien herab. "Intelligente" Stromzähler ("Smart Meter") vergleichen die tageszeitabhängig wechselnden Stromtarife und können so zu einer effizienteren Steuerung von Energie in einem Gebäude beitragen. Schäden in der Gebäudeausstattung, die zu einem höheren Stromverbrauch führen könnten, werden aufgrund von Predictive Maintenance (vorausschauende Instandhaltung durch frühzeitiges Erkennen von Schäden) rechtzeitig identifiziert und behoben. "Intelligente" Rauch- oder Wassermelder können durch eine digitale Anbindung an die Feuerwehr Notfälle schneller registrieren und übermitteln. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie, Elektro, Bau- und Versorgungstechnik eröffnet sich hier ein umfangreiches Tätigkeitsfeld.

Vernetztes Wohnen und Elektrotechnik

Der Begriff Smart Home beschreibt die Vernetzung von Heimgeräten wie Herd, Kühlschrank oder Lichtanlage und bezeichnet die automatische Steuerung, Regelung und Überwachung von Gebäudefunktionen (Gebäudeautomation). Die Verknüpfung der Geräte über das Internet vereinfacht den Alltag und fördert die Energieeffizienz. Neben der Einsparung von Energie helfen Smart-Home-Anwendungen auch bei körperlichen Einschränkungen. Altersgerechte Assistenzsysteme machen die eigenen vier Wände zu einem gewissen Maß barrierefrei, z.B. durch eine sprachgesteuerte Haustüröffnung. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Elektro- und Energietechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Bautechnik, Versorgungstechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

Industrie 4.0 in der Elektrotechnik

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange. Industrieunternehmen sind bereits dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Damit Maschinen miteinander kommunizieren, Informationen austauschen und auswerten können, planen und entwickeln Elektroingenieure und -ingenieurinnen cyber-physische Systeme (CPS), die eine Integration von Automation, Prozess- und Unternehmenssteuerung bis hin zur Wartung der Anlagen ermöglichen. Dies wird auch immer mehr auf digitalem Wege in Form von Augmented Reality und Virtual Reality geschehen. Dazu werden Embedded Systems benötigt, also mikroelektronische Systeme mit eigener Sensorik, Rechenfähigkeit und Aktorik. Diese Systeme werden mit Kommunikationsschnittstellen ausgestattet, sodass sie sich mit anderen Systemen der Wertschöpfungskette vernetzen können und somit mehr und mehr eine Automatisierung der kooperativen Arbeitsabläufe erreicht wird. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit eine nachhaltige Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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