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Ausbildungsberuf
Industriemeister/in - Textilwirtschaft

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft steuern und überwachen Arbeitsprozesse in der Textil- und Bekleidungstechnik sowie in der Produktveredlung, sorgen für die Einsatzbereitschaft der Betriebsmittel und stellen die Qualität der Produkte sicher. Neben ihren kaufmännischen Arbeiten sind sie für die Personalführung und -entwicklung zuständig.

Die Weiterbildung im Überblick

Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung ist bundesweit einheitlich geregelt.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft finden Beschäftigung in der Textil- und Bekleidungsindustrie.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Industriemeisterprüfung sind in der Regel die Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der z.B. dem Bereich Textilwirtschaft zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis und der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens fünfjährigen einschlägigen Tätigkeit zur Industriemeisterprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Industriemeisterprüfung sind u.a. Kalkulationsverfahren anzuwenden oder eine Betriebsabrechnung zu erstellen.

Um im späteren Berufsalltag Kosten zu kalkulieren und Zeitpläne oder Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Wirtschaft/Recht:

Um den Prüfungsteil fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen der Industriemeisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute wirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft Kenntnisse betrieblicher Aufbau- und Ablauforganisation, damit sie erfolgreich eine Betriebsabteilung leiten können. Auch benötigen sie gutes Wissen z.B. in den Bereichen Arbeits- und Sozialversicherungsrecht sowie Umweltschutzrecht, da in ihren Aufgabenbereich ebenfalls die Kontrolle der Einhaltung gesetzlicher Regelungen fällt.

Technik:

Für die handlungsspezifischen Qualifikationen der Industriemeisterprüfung sind technische Kenntnisse, beispielsweise Anlagen- und Steuerungstechnik, hilfreich.

Auch in der beruflichen Tätigkeit sind Produktionsanlagen der Textiltechnik, Produktveredlung, Bekleidungstechnik, Technische Konfektion und Textilservice zu bedienen und zu warten, hierzu benötigen die Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft ein weitreichendes technisches Verständnis.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

Voraussetzung für das Absolvieren der Industriemeisterprüfung ist der Erwerb der berufs- und arbeitspädagogischen Qualifikationen. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern können deshalb von Vorteil sein.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie z.B. Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industriemeister/in der Fachrichtung Textilwirtschaft ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Handlungsspezifische Qualifikationen:

    • Handlungsbereich Technik: Betriebstechnik (z.B. Funktionserhalt der Steuer- und Regeleinrichtungen), Fertigungstechnik (z.B. Steuerungstechnik, Automatisierungssysteme)

    • Handlungsbereich Organisation: Betriebskosten (z.B. Methoden der Zeitwirtschaft, Kostenrechnung), Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme, Prozessoptimierung (z.B. Logistiksysteme, Produktionsplanung), Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz (z.B. Umgang mit umweltbelastenden und gesundheitsgefährdenden Stoffen und Betriebsmitteln)

    • Handlungsbereich Führung und Personal: Personalführung (z.B. Mitarbeiterauswahl und -einsatz), Personalentwicklung (z.B. berufliche Entwicklung unterstützen), Qualitätsmanagement (z.B. Verbesserung der Prozess- und Produktqualität)

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen:

    • rechtsbewusstes Handeln, z.B.: Arbeits- und Sozialrecht, Wirtschaftsrecht, Umweltschutzrecht

    • betriebswirtschaftliches Handeln, z.B.: betriebliche Handlungsprinzipien von Unternehmen (z.B. Ökonomie, Aufbau- und Ablauforganisation), Möglichkeiten der Organisationsentwicklung, Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerzeitrechnung, Kalkulationsverfahren

    • Methoden der Information, Kommunikation und Planung, z.B.: Prozess- und Produktionsdaten, Planungstechniken und Analysemethoden, Präsentationstechniken, Projektmanagementmethoden

    • Zusammenarbeit im Betrieb, z.B.: berufliche Entwicklung des Einzelnen im Betrieb, Einflüsse der Gruppenstruktur auf Gruppenverhalten und Zusammenarbeit, Führungsmethoden, Lösung betrieblicher Probleme

  • Berufs- und arbeitspädagogische Qualifikationen

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Lern- und Arbeitsmethodik: 10 Unterrichtsstunden

  • Handlungsspezifische Qualifikationen: 570 Unterrichtsstunden

  • Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen: 330 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: 910 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter, Unterrichtszeit (Vollzeit/Teilzeit) und Lernform

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Industriemeister/Geprüfte Industriemeisterin - Fachrichtung Textilwirtschaft

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): ausschließliches Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme (vorwiegend im Klassenverband von zu Hause aus)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Bildungszentren von Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Textil")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft planen und koordinieren Arbeitsabläufe. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen sicher, dass die Produktionseinrichtungen betriebsbereit sind und die Prozesse bei der Verarbeitung von Fasern, Garnen und Stoffen reibungslos ablaufen. Des Weiteren prüfen sie die Qualität der Ausgangsmaterialien, Halb- und Endprodukte. Sie entscheiden auch über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Bereich Planung und Steuerung der Produktion

  • Fertigungsschritte in der Textilherstellung und der Bekleidungsfertigung planen, einleiten, steuern, überwachen und optimieren

  • den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die Bereitstellung von Materialien und Hilfsmitteln planen

  • Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit mit zu- und nacharbeitenden Abteilungen sowie mit der Betriebsleitung und anderen betrieblichen Stellen abstimmen

  • Anlagen, Maschinen und Fertigungseinrichtungen in Betrieb nehmen und einstellen

  • fertige Erzeugnisse, Rohstoffe und Hilfsmittel auf ihre Übereinstimmung mit betrieblichen, gesetzlichen und vertraglich festgelegten Qualitäts- und Sicherheitsnormen prüfen

  • Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an den Anlagen und Maschinen veranlassen und überwachen

  • bei der Entwicklung und Einführung neuer Maschinen, Fertigungsanlagen, Materialien, Arbeitsverfahren und Hilfsmittel mitarbeiten

Bereich betriebswirtschaftliche Organisation

  • bei Planungs- und Entwicklungsaufgaben bezüglich der Betriebsmittelausstattung mitwirken, insbesondere im Hinblick auf rationelle Arbeitsabläufe und Qualitätssicherung

  • Arbeitsleistungen und die Einhaltung von Terminen überwachen

  • beeinflussbare Kosten im eigenen Verantwortungsbereich kontrollieren und ggf. optimieren

Bereich Personalführung bzw. -entwicklung

  • am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen

  • die Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen anleiten

  • Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.709

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industriemeister/in - Textilwirtschaft

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Meister/Meisterin für Bekleidungstechnik

  • Meister/Meisterin für Chemiefaserherstellung

  • Meister/Meisterin für Textiltechnik

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Industriemeister/Industriemeisterin Fachrichtung Bekleidung

  • Industriemeister/Industriemeisterin Fachrichtung Textil

    (Weiterbildungsberuf von 1982 bis 2006)

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial supervisor (m/f) specializing in textiles

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Agent de maîtrise (m/f) en industrie du textile

Arbeitsorte

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft arbeiten in erster Linie

  • in Produktionshallen und Werkstätten

  • im Labor

  • in Lagerhallen

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft übernehmen Leitungsaufgaben in der Produktion und Qualitätssicherung. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Kaufmännische und planerische Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft übernehmen auch praktische Aufgaben. Beim Ein- und Ausbauen von Maschinenteilen ist handwerkliches Geschick erforderlich. Um beurteilen zu können, ob und wie sich neue Entwicklungen bei Garnen und Stoffen oder Arbeitsverfahren im Betrieb umsetzen lassen, ist technisches Verständnis nötig.

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft richten Maschinen und Anlagen ein und steuern die Arbeitsprozesse in ihren Verantwortungsbereichen. Bei manchen Arbeiten tragen sie Gehörschutz. Sie wechseln zwischen Büro, Werkstätten, Fertigungshallen und Labors. Körperlicher Einsatz ist erforderlich, z.B. beim Heben schwerer Maschinenteile. Laufende Maschinen und Anlagen verursachen einen erheblichen Lärmpegel. Gerüche von Textilchemikalien und Textilstaub begleiten die Arbeit. In Industriebetrieben ist Schichtarbeit üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Strick- oder Raschelmaschinen, Spinn- und Zwirnmaschinen)

  • Handarbeit (z.B. Federn und Schrauben austauschen)

  • Umgang mit Chemikalien (z.B. Textilchemikalien, Textilfarben)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz)

  • Arbeit in Ateliers/Studios (Muster-, Entwurfs- und Modellateliers)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (z.B. laufende Web- und Strick- oder Raschelmaschinen)

  • Bildschirmarbeit

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Maschinen und Anlagen, z.B.: Strick- und Webmaschinen, Spinn- und Zwirnmaschinen, Nähmaschinen und -automaten, Zuschneidemaschinen und -automaten, Bügelanlagen

Erzeugnisse, z.B.: Garne, Stoffe, Strick- und Wirkwaren, Tufting-Erzeugnisse, Bekleidungsteile

Unterlagen, z.B.: Schnittpläne, Termin- und Auftragsbücher, Vorschriften zum Arbeits-, Brand- und Umweltschutz

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft finden Beschäftigung in der Textil- und Bekleidungsindustrie.

Branchen im Einzelnen

  • Textilien

    • Spinnstoffaufbereitung und Spinnerei

    • Weberei, z.B. Möbel- und Dekorationsstoffweberei

    • Veredlung von Textilien und Bekleidung

    • Herstellung von sonstigen Textilwaren, z.B. Tufting-Industrie, Gardinenstoffhersteller, Pullover- und Strumpfwarenindustrie, Planen- und Zeltehersteller

  • Bekleidung

    • Herstellung von Bekleidung (ohne Pelzbekleidung), z.B. industrielle Fertigungsbetriebe für Oberbekleidung, Sportbekleidung, Arbeits- und Berufsbekleidung

    • Herstellung von Bekleidung aus gewirktem und gestricktem Stoff

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Textilerzeugung und -veredelung, Produktions- und Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck in der Textilerzeugung anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industriemeister/innen der Fachrichtung Textilwirtschaft entwickeln. Individualisierte Mode mittels Fashion on Demand bietet ebenso Weiterbildungspotenzial wie der Trend zu nachhaltiger Mode.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textil-, Bekleidungstechnik).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Individualisierte Mode mittels Fashion on Demand

Mittels Fashion on Demand (Mode auf Anfrage) versuchen Unternehmen, Angebot und Nachfrage genau aufeinander abzustimmen: Wurde bislang entworfen, produziert und die Ware dann verkauft, so kann jetzt entworfen, verkauft und dann erst produziert werden. Ein automatisierter, auftragsbasierter Produktionsablauf soll den Gesamtprozess vom Design über den Materialeingang und den Zuschnitt bis hin zur Näherei neu aufbauen, um maximal variabel zu produzieren - in einem überschaubaren Zeitrahmen und nur in tatsächlich benötigten Stückzahlen. Um die hohen Retourenquoten bei online bestellenden Kunden zu senken, werden zudem Maßschneidertechnologien entwickelt, die Körpermaße automatisch erfassen, visualisieren und z.B. über eine Plattform an die Fertigung weiterleiten. Fach- und Führungskräfte der Mode- und Textilbranche werden sich mit diesen neuen Produktionsmöglichkeiten vertraut machen bzw. entscheiden, ob und wann entsprechende Technologien im Unternehmen eingeführt werden sollen.

Nachhaltige Mode, nachhaltige Textilien

In der Bekleidungsbranche wächst die Nachfrage nach nachhaltigen, ethisch und umweltverträglich hergestellten Produkten. Modehersteller reagieren darauf z.B. mit Funktionskleidung aus recycelten PET-Flaschen oder neuartigen Fasern aus natürlichen Materialien. Führungskräfte der Textilindustrie suchen Lösungen für neue Rohstoffe und Produktionsverfahren und setzen für die Textilbehandlung und -ausrüstung z.B. Ultraschalltechnologie ein, mithilfe derer sich der Verbrauch an Chemikalien, Wasser und Energie signifikant verringern lässt. In den Bereichen Design und Handel hingegen werden Führungskräfte entscheiden, wie sie ihre Kollektionen bzw. ihr Angebot an die Wünsche der Kunden anpassen.

Nähroboter (Sewbots)

In der Textil- und Bekleidungsindustrie sind bereits Nähroboter im Einsatz, die Produkte wie Bettlaken, Bettvorleger oder Mund-Nasen-Schutz herstellen. Vollautomatisierte Nähsysteme, bestehend aus Nähmaschine, Bildverarbeitungssystem, Sicherheits-SPS sowie entsprechenden Schablonen zum Fixieren der Teile, übernehmen z.T. bereits schon anspruchsvolle Kurvennähte für lederne Autositzbezüge im Premiumbereich. In sehr wenigen Betrieben nähen Sewbots (also Nähroboter) auch T-Shirts und Jeans. Für Fachkräfte in der Bekleidungsindustrie und ggf. in der Fahrzeuginnenausstattung werden sich deshalb Arbeitsabläufe und technische Anforderungen kontinuierlich verändern.

3-D-Druck in der Textilerzeugung

Die Technik des 3-D-Drucks (Additive Fertigung) erobert auch die Textilerzeugung, vor allem bei der Herstellung technischer Textilien oder von Werkstoffen für Sport-, Schutz- und Sicherheitsbekleidung. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode können individuelle Kundenwünsche oder besondere Anforderungen an die Materialien, wie z.B. das Einarbeiten von leitfähigen Stoffen, einfacher umgesetzt werden. Ebenso können dadurch einzelne Produktionsschritte eingespart werden, wodurch die Produktion wiederrum energieeffizienter und nachhaltiger wird. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte mit der neuen Technik vertraut machen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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