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Ausbildungsberuf
Edelmetallprüfer/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Edelmetallprüfer/innen untersuchen Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin und bestimmen deren Gehalt in Legierungen, Lösungen oder Aschen. Hierfür wenden sie unterschiedliche chemische und physikalische Verfahren an.

Die Ausbildung im Überblick

Edelmetallprüfer/in ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Edelmetallprüfer/innen finden Beschäftigung

  • in Materialprüfungsinstituten

  • in Betrieben der Edelmetallerzeugung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Edelmetallprüfer/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es im Beruf Edelmetallprüfer/in keine Ausbildungsanfänger/innen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Chemie:

Wer Kenntnisse in Chemie mitbringt, ist beim Herstellen von Edelmetallsalzen und galvanischen Bädern im Vorteil.

Physik:

Die Kenntnis physikalischer Gesetze und Zusammenhänge ist wichtig für angehende Edelmetallprüfer/innen. Beispielsweise müssen beim Schmelzen physikalische Größen beachtet werden.

Mathematik:

Mathematik gehört zum Ausbildungsalltag von angehenden Edelmetallprüfern und -prüferinnen. Um beispielsweise Gewichte und Mischungsverhältnisse bei Legierungen richtig berechnen zu können, sind mathematische Kenntnisse unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Edelmetallprüfer/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Edelmetallsalze und galvanische Bäder hergestellt werden

  • wie man Feuerproben von Edelmetallen in edelmetallhaltigen Barren und Gekrätzen vorbereitet und durchführt

  • wie die Dichte von festen und flüssigen Körpern bestimmt wird

  • wie man elektrolytische Scheidungen durchführt

  • wie einfache mechanische Metallprüfungen durchgeführt werden

  • wie man Metalle zur Durchführung mechanischer und mikroskopischer Untersuchungen vorbereitet

  • wie man Edelmetallsalze herstellt

  • wie Silber- und Goldlegierungen sowie Platin und Palladium durch Strichproben geprüft werden

  • wie man Werkstoffprüfungen nach Arbeitsvorschriften an Halb- und Fertigerzeugnissen aus Edelmetall-Legierungen durchführt

  • wie Unedelmetalle, z.B. Nickel, Kadmium in Legierungen, quantitativ bestimmt werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • auf berufsspezifischen Gebieten

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Berufsbild für die praktische Ausbildung

1. - 3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb:

  • Wiegen und Gewichtssatz prüfen

  • Vorbereiten und Durchführen der Feuerproben von Edelmetallen in edelmetallhaltigen Barren und Gekrätzen

  • maßanalytisches Bestimmen von Silber

  • quantitatives Bestimmen von Platin, Palladium, Gold, Silber und Kupfer, Zink und Zinn auf nassem Wege

  • Prüfen von Silber-, Goldlegierungen, Platin und Palladium durch Strichprobe

  • Scheiden hochhaltiger Edelmetallrückstände (Naturalscheidung)

  • Herstellen von Edelmetallsalzen und galvanischen Bädern

  • Bestimmen der Dichte von festen und flüssigen Körpern

  • Messen mit Schieblehre und Mikrometer

  • Vorbereiten von Metallen zur Durchführung mechanischer und mikroskopischer Untersuchungen

  • maßanalytisches und quantitatives Bestimmen von Metallanteilen

  • Durchführen einfacher mechanischer Metallprüfungen

  • Handhaben von Schutzgeräten

  • Pflegen und Instandhalten der Arbeitsgeräte

Ausbildung in der Berufsschule:

  • berufsbezogen: z.B. Fachrechnen, Fachkunde

  • allgemeinbildend: z.B. Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde

Zwischenprüfung in der Regel vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

Abschlussprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Schmuck-, Uhren- und Edelmetallindustrie (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 1.037

2. Ausbildungsjahr: € 1.102

3. Ausbildungsjahr: € 1.199

Quelle:

Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), Stand Juli 2018

Aktuell besteht nur im Bundesland Baden-Württemberg eine tarifvertragliche Regelung für die Industrie.

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Edelmetallprüfer/Edelmetallprüferin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Prüfgeräte in Gang setzen, chemische Lösungen ansetzen, Analysewaagen ablesen, Messergebnisse dokumentieren, Laborapparaturen instand halten

  • Umgebung: künstliche Beleuchtung und chemische Gerüche im Labor

  • Kleidung: Schutzkleidung (z.B. Schutzbrille, Handschuhe, Laborkittel)

  • Arbeitszeit: in der Industrie z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Beobachtungsgenauigkeit (z.B. für das Erkennen von Normabweichungen)

    • Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein (z.B. beim Arbeiten mit Präzisionswaagen, beim Umgang mit wertvollen Edelmetallen)

    • Technisches Verständnis (z.B. Warten und Instandhalten der Prüfgeräte und Laboreinrichtungen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Edelmetallprüfer/innen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Edelmetallerzeugung): Laboratorien, Werkhallen, Fertigungsstätten, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Edelmetallprüfer/innen untersuchen Gold, Silber oder Platin sowie die Zusammensetzung und Eigenschaften von Legierungen. Mit unterschiedlichen Prüfmethoden bestimmen sie den Edelmetallgehalt in Legierungen, Lösungen oder Aschen. Sie ermitteln Parameter wie z.B. die Dichte von Metallen bzw. Flüssigkeiten oder analysieren Legierungen gravimetrisch und chromatografisch. Hierfür setzen sie chemische Stoffe bzw. Lösungen ein, bedienen Präzisionsgeräte wie Analysewaagen oder komplizierte technische Laboranlagen wie Röntgenspektrometer. Ihre Ergebnisse dokumentieren sie am Computer und werten sie aus.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Edelmetallprüfer/innen untersuchen Edelmetalle wie Gold, Silber oder Platin und bestimmen deren Gehalt in Legierungen, Lösungen oder Aschen. Hierfür wenden sie unterschiedliche chemische und physikalische Verfahren an.

Präzisionsarbeit

Im Institut für Materialprüfung planen Edelmetallprüfer/innen Versuche. Im Labor tragen sie Arbeitskittel, um nicht mit den chemischen Stoffen und Lösungen in Kontakt zu kommen. Auch müssen Schutzbrille und -handschuhe sowie gelegentlich ein Mundschutz immer in Reichweite sein. Wenn z.B. der Goldgehalt in Schmuckstücken, technischen Legierungen oder galvanischen Bädern bestimmt werden soll, greifen sie auf eine spezielle Technik, die sogenannte Röntgenfluoreszenzspektrometrie, zurück. Mithilfe dieser Analytik können Masseverhältnisse von Legierungen rechnergesteuert bestimmt werden. Aber auch anderer klassischer Analyseverfahren bedienen sie sich: Mit der dokimastischen Analyse etwa bestimmen sie den Goldgehalt in Erzen durch Schmelzen. Auf die Gravimetrie können sie zurückgreifen, um Bestandteile gelöster Substanzen mengenmäßig zu erfassen: Durch Elektrolyse oder Zugeben eines geeigneten Fällungsmittels werden Elemente oder Verbindungen abgetrennt und können abgewogen werden. Hier ist präzise Feinarbeit gefragt.

Scheidungsfragen

Interessante Arbeitsfelder finden sie hauptsächlich in Scheideanstalten, d.h. in Unternehmen, die Produkte wie Münzen, Schmuck oder Elektrolytsilber ankaufen und das darin enthaltene Edelmetall rückgewinnen. Hier analysieren Edelmetallprüfer/innen das Material im Labor und beurteilen dessen Wert. Zunächst wiegen sie das Produkt - auch Scheidgut genannt - und homogenisieren es, d.h. sie bringen es durch Schmelzen in ein gleichmäßiges Gefüge. Nur so erhalten sie später ein genaues Messergebnis oder können z.B. die kleinsten Verunreinigungen in Edelmetalllegierungen exakt analytisch nachweisen. An den Schmelzöfen ist Vorsicht geboten, denn dort kann es sehr heiß werden. Physikalische Tests führen Edelmetallprüfer/innen ebenfalls durch: Sie bestimmen u.a. Dichte, Härte, Schmelzintervall und Wärmeausdehnung der Legierungen. Mit ihrem Fachwissen überblicken sie die Vielzahl an scheidbaren Materialien bzw. die Eigenschaften der Rohstoffe, aus denen jene zusammengesetzt sind. Um ihr Wissen stets auf dem neuesten Stand zu halten, informieren sie sich regelmäßig mittels teils fremdsprachiger Fachliteratur.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Proben auswählen und entnehmen

  • Chemikalien und Geräte zur Bearbeitung der Prüfstücke bereitstellen, Prüfanordnung vorbereiten

  • Werkstoffe unter Anwendung von Analyseverfahren wie Gravimetrie und Elektrolyse auf ihre Eigenschaften, Zusammensetzung und Fehler prüfen

  • Prüfergebnisse am Computer dokumentieren, Prüf- und Versuchsprotokolle führen

  • Messdaten grafisch darstellen, Berichte und Gutachten erstellen

  • technische Anlagen und Geräte bedienen, überwachen, warten und instand halten

  • Messwerkzeuge reinigen, pflegen und lagern

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.219 bis € 3.537

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Edelmetallprüfer/innen arbeiten in erster Linie in Prüflabors und laborähnlichen Werkstätten.

Arbeitssituation

Edelmetallprüfer/innen untersuchen Edelmetalle mit Labor- und Prüfgeräten, die sie von Hand pflegen und instand halten. Die Messergebnisse werten sie am Computer aus. Sie tragen Schutzkleidung, z.B. Laborkittel, Schutzbrille, Handschuhe, ggf. auch Mundschutz. Vorwiegend sind sie in Laborräumen tätig, oft bei künstlicher Beleuchtung. Chemische Dämpfe und Gerüche liegen in der Luft. In Industriebetrieben ist Schichtarbeit möglich.

Edelmetallprüfer/innen arbeiten und beobachten äußerst genau, um Abweichungen von der Norm bzw. von Vorschriften zu erkennen. Sorgfältig dokumentieren sie Messergebnisse. Verantwortungsbewusst gehen sie mit Chemikalien und wertvollen Edelmetallen um. Geschicklichkeit und ein gutes Auge benötigen sie z.B. bei der Elektrolyse. Für das Bedienen und Instandhalten von Geräten und Laboreinrichtungen ist technisches Verständnis erforderlich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Laborgeräte und -einrichtungen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Messdaten am Computer visualisieren, Berichte und Gutachten erstellen)

  • Handarbeit (z.B. empflindliche Mess- und Analysegeräte pflegen und instand halten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Mundschutz, Brille, Handschuhe und Arbeitskittel)

  • Arbeit im Labor

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Dämpfe von Chemikalien)

  • Arbeit unter Geruchseinfluss (z.B. Gerüche von Chemikalien)

  • Umgang mit Chemikalien

  • Arbeit bei künstlicher Beleuchtung

  • Unfallgefahr (z.B. bei der Arbeit mit giftigen Chemikalien)

  • Schichtarbeit

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. durch Elektrolyse Elemente oder Verbindungen abtrennen und abwiegen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. mit wertvollen Edelmetallen umgehen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Untersuchungsmaterial, z.B.: Gold, Silber, Platin und deren Legierungen

Laborausstattung und -zubehör, z.B.: Mikroskope, Präzisionswaagen, Isotopenprüfgeräte, Mikrometer, Laborcomputer und -software

Unterlagen, z.B.: Untersuchungsergebnisse, Fachliteratur

Arbeitsbereiche/Branchen

Edelmetallprüfer/innen finden Beschäftigung

  • in Materialprüfungsinstituten

  • in Betrieben der Edelmetallerzeugung

Branchen im Einzelnen

  • Technische, physikalische, chemische Untersuchung

    • Technische, physikalische und chemische Untersuchung, z.B. Materialprüfungsinstitute

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von Edelmetallen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Werkstoffprüfung, naturwissenschaftliches Labor, Chemie, Physik).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Werkstofftechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Materialwissenschaft oder Werkstoffwissenschaft, -technik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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