Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf
Produktionstechnologe/-technologin

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Produktionstechnologen und -technologinnen planen industrielle Produktionsprozesse, richten Produktionsanlagen ein und nehmen diese in Betrieb. Außerdem betreuen sie die Prozessabläufe und dokumentieren diese.

Die Ausbildung im Überblick

Produktionstechnologe/-technologin ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionstechnologen und -technologinnen finden Beschäftigung

  • im Maschinen- und Anlagenbau

  • im Fahrzeugbau

  • bei Unternehmen, die produktionsunterstützende Dienstleistungen anbieten

  • in Industrieunternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche, in denen Produktionstechnologie zum Einsatz kommt

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Produktionstechnologe/-technologin.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es 93 Ausbildungsanfänger/innen. 69 Prozent der zukünftigen Produktionstechnologen und -technologinnen verfügten über die Hochschulreife , 22 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Sechs Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Technik:

Für die Ausbildung sind Kenntnisse in diesem Fach unabdingbar: Angehende Produktionstechnologen und -technologinnen wirken z.B. beim Anfahren von Produktionsanlagen mit oder müssen technische Abläufe analysieren und darstellen.

Mathematik:

Mathematikkenntnisse sind in der Ausbildung beispielsweise notwendig, um Prüfergebnisse statistisch auszuwerten oder Kalkulationen über die Leistungserbringungen anzufertigen.

Informatik:

Die künftigen Produktionstechnologen und -technologinnen erstellen Steuerungsprogramme oder werten Daten aus. Wer Kenntnisse im Fach Informatik besitzt, ist im Vorteil.

Physik:

Beim Festlegen eines geeigneten Fertigungsverfahrens ist es wichtig, die Eigenschaften von Werkstoffen zu kennen. Hier sind Physikkenntnisse von Nutzen.

Deutsch:

Gute Deutschkenntnisse sind wichtig, weil die Auszubildenden Leistungen dokumentieren oder bei der Erstellung von Arbeits- und Wartungsanweisungen mitwirken.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Produktionstechnologe/-technologin ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Produktionsanlagen beschickt bzw. bedient und Stückzahlvorgaben sichergestellt werden

  • wie Sicherheitseinrichtungen auf ihre Wirksamkeit geprüft werden

  • wie Produktionsanlagen gemäß Vorgaben inspiziert werden

  • wie Arbeitsschritte festgelegt und erforderliche Abwicklungszeiten eingeschätzt werden

  • wie Vorschriften zum Datenschutz angewendet werden

  • wie Testreihen gefahren und Prozessparameter angepasst werden

  • wie man technische Prüfungen veranlasst

  • worauf zu achten ist, wenn Prozesse kontrolliert, überwacht und protokolliert werden

  • wie man Reklamationen annimmt

  • wie Abläufe strukturiert und Arbeitspläne erstellt werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Organisieren von Logistikprozessen, Auftragsanalyse und Projektmanagement, Nutzen von IT-Systemen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Produktherstellung

  • Produktionsmittelherstellung

  • Produktionsunterstützende Dienstleistung

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. - 18. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Betreiben von Produktionsanlagen

  • Einrichten und Warten von Produktionsanlagen

  • Konfigurieren von Produktionsanlagen

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Analysieren von Funktionszusammenhängen in produktionstechnischen Anlagen

    • Herstellen mechanischer Komponenten im Produktionsprozess

    • Analysieren elektrischer Komponenten von Produktionsmitteln

    • Untersuchen der Energie- und Informationsflüsse in elektrischen, pneumatischen und hydraulischen Baugruppen

    • Nutzen von IT-Systemen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Vorbereiten von Produktherstellungsprozessen

    • Strukturieren und Programmieren von technischen Abläufen

    • Auftragsanalyse und Projektmanagement

    • Einrichten von Handhabungs- und Materialflusssystemen

Teil 1 der Abschlussprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

19. - 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten aus den ersten 18 Monaten

  • Anfahren von Produktionsanlagen

  • Gestalten und Sichern von Produktionsprozessen im jeweiligen Einsatzgebiet

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Analysieren von Produktionsprozessen

  • Simulieren von Produktionsprozessen

  • Optimieren von Produktionsprozessen

  • Organisieren von Logistikprozessen

Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende des 3. Ausbildungsjahres

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Berufskleidung, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Produktionstechnologe/Produktionstechnologin

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Werkstoffe bereitstellen, Funktionsprüfungen durchführen, bei der Aufstellung von Produktionsanlagen mitwirken, Anlagen programmieren, Messwerte ablesen und dokumentieren

  • Umgebung: Maschinenlärm in Produktionshallen

  • Kleidung: Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Beobachtungsgenauigkeit und Aufmerksamkeit (z.B. beim Überwachen von Produktionsprozessen)

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Aufstellen und Warten von Anlagen, um Prozessabläufe zu strukturieren)

    • Sorgfalt und Teamfähigkeit (z.B. beim Ermitteln und Einstellen von Prozessparametern, für Zusammenarbeit mit Anderen bei Maschinenbedienung, -einstellung)

    • Flexibilität (z.B. für wechselnde Arbeitssituationen und -orte)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Produktionstechnologen und -technologinnen werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Maschinen- und Anlagenbaus oder des Fahrzeugbaus, andere Betriebe der produzierenden Industrie): Produktionshallen, Labors, Lagerräume, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Aalen (Baden-Württemberg): Technische Schule Aalen Steinbeisstraße 2 73430 Aalen D +49.7361.566100 +49.7361.566104 http://www.tsaalen.de/ info@ts-aalen.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Produktionstechnologen und -technologinnen setzen ihr Fachwissen in unterschiedlichen Bereichen ein, von der Entwicklungsabteilung über die Serienproduktion bis zum Support. Sie stellen Muster und Prototypen her und testen diese. Ebenso bereiten sie die Inbetriebnahme von Anlagen und den Produktionsanlauf vor. Hierzu fahren sie Testreihen, richten die Anlagen ein und ermitteln Prozessparameter.

Produktionstechnologen und -technologinnen programmieren außerdem Fertigungsanlagen und weisen Mitarbeiter in deren Bedienung ein. Um bei Qualitätsabweichungen schnell eingreifen und etwaige Fehler beseitigen zu können, überwachen sie den Produktionsprozess. Darüber hinaus dokumentieren sie ihre Arbeit und bereiten Daten für die Produktionsplanung und -steuerung auf.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Produktionstechnologen und -technologinnen planen industrielle Produktionsprozesse, richten Produktionsanlagen ein und nehmen diese in Betrieb. Außerdem betreuen sie die Prozessabläufe und dokumentieren diese.

Komplexe Prozesse begleiten

Von der Waferbearbeitung über die Hochleistungszerspanung bis zur Lasermaterialbearbeitung: Damit sich Unternehmen im internationalen Wettbewerb behaupten können, müssen sie auf technologische Neuerungen flexibel reagieren, innovative Produkte entwickeln und ihre bestehenden Produktionsprozesse immer wieder überdenken. Diese Prozesse aber sind sehr komplex und mit vielen anderen Arbeitsbereichen des Unternehmens verwoben. Wenn ein Unternehmen innerhalb kurzer Zeit ein neues Produkt auf den Markt bringen will, sind deshalb Produktionstechnologen und -technologinnen gefragt, die ihr technisches Know-how in zahlreichen Gebieten einsetzen können und die Produktion von der Entwicklung bzw. Testphase über die Umsetzung bis zur Durchführung begleiten.

Optimal planen

Steht die Einführung eines neuen Produktes im Unternehmen bevor, analysieren Produktionstechnologen und -technologinnen im Team mit Kollegen und Kolleginnen zunächst, wie die Produktionsprozesse gestaltet werden sollen. Dazu ermitteln sie zuerst die relevanten Fertigungsparameter, strukturieren die komplexen technischen Abläufe, testen Produktions- und Prüfverfahren, Werkzeuge und Arbeitsstoffe und wählen schließlich geeignete Produktionsverfahren aus. Zumeist nutzen sie dabei IT-Systeme. Ist beispielsweise die Herstellung von Bauteilen mit besonderen Oberflächenanforderungen geplant, suchen sie ein geeignetes Formgebungsverfahren heraus und berücksichtigen dabei, ob es geeignet ist, die gewünschte Oberflächenstruktur zu erzielen. Auch wirtschaftliche Aspekte beziehen sie mit ein, z.B. prüfen sie, bei welchem Verfahren der Verbrauch an Kühlschmierstoff am geringsten ist. Anschließend testen sie das Verfahren und optimieren die Parameter für die Produktion. Sind die technischen Abläufe eindeutig strukturiert, können die Produktionsanlagen eingerichtet werden. Auch das Anfahren von Produktionsanlagen umfasst verschiedene Arbeitsschritte, die Produktionstechnologen und -technologinnen überblicken. So unterstützen sie die Aufstellung der Anlagen, richten die notwendigen Transport- und Lagersysteme ein, organisieren den Materialfluss, stellen die Arbeitsstoffe sowie die Funktionsfähigkeit der Werkzeuge sicher. Im nächsten Schritt erproben und verbessern sie das Produktionsverfahren. Bei Prozessänderungen weisen sie die Mitarbeiter im Bedienen und Warten der Maschinen und Anlagen ein.

Mittels entsprechender Software können Produktionstechnologen und -technologinnen auch komplette Produktionsvorgänge virtuell erproben. Dazu wird das Produkt am Rechner konstruiert und alle notwendigen Produktdaten in einem sogenannten Product Lifecycle Management System (PLM) abgespeichert, mit dem der Produktionsvorgang anschließend simuliert wird. Durch die digitale Produktionsplanung können Produktionstechnologen und -technologinnen Kosten einsparen sowie die Qualität der Produkte verbessern. Im Rahmen der Digitalisierung der Industrie betreiben sie mitunter auch vernetzte Produktionssysteme.

Planvoll produzieren

Auch in der laufenden Produktion behalten Produktionstechnologen und -technologinnen alle Details im Blick: Sie rufen die nötigen Materialien ab, sorgen dafür, dass die Anlagen richtig beschickt und bedient werden und stellen sicher, dass die vorgegebene Anzahl an Erzeugnissen hergestellt wird. Dabei achten sie stets auf die Qualität der Produkte. Bei Abweichungen greifen sie rasch in den Produktionsprozess ein und beheben den Fehler. Ist die Produktion abgeschlossen, erstellen sie Abnahme- und Prüfprotokolle und dokumentieren die Leistungen und Aufwendungen. Schließlich bereiten sie sich auf den nächsten Auftrag vor: Sie rüsten z.B. die Anlagen um oder prüfen die Sicherheit der Anlage mithilfe spezieller Test- und Diagnosesoftware.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Produktionsanlagen, die ggf. vernetzt sind, betreiben, d.h. Produktionsaufträge planen und vorbereiten sowie durchführen und abschließen

  • Produktionsanlagen einrichten und warten

    • Produktionsanlagen umrüsten und wieder in Betrieb nehmen

    • die Anlagen prüfen und inspizieren, deren Sicherheit beurteilen

  • Produktionsanlagen konfigurieren

    • Prozessparameter ermitteln, testen und einstellen; Produktions- und Prüfverfahren, Werkzeuge und Arbeitsstoffe auswählen, ggf. Cobots einführen

    • technische Abläufe strukturieren, IT-Systeme programmieren, konfigurieren und nutzen

  • Produktionsanlagen anfahren

    • Anlagen aufstellen

    • Eingangs- und Ausgangslogistik einrichten

    • Produktionsabläufe erproben

    • Produktionsabläufe übergeben und übernehmen

  • Produktionsprozesse im jeweiligen Einsatzgebiet gestalten und sichern

    • Produktionsprozesse analysieren, simulieren und optimieren

    • Logistikprozesse organisieren

  • Kunden und Mitarbeiter in der Anwendung von Produktionsanlagen beraten und unterstützen

  • technische Unterlagen, z.B. Wartungsanweisungen, sowie Dokumentationen erstellen und anwenden

  • Arbeitspakete definieren, Arbeitsschritte planen, Arbeitspläne erstellen

  • Produkt- und Prozessdaten und entsprechende Dokumente pflegen

  • Vorschriften zu Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz beachten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.219 bis € 3.537

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Produktionstechnologe/-technologin

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Fertigungstechnologe/-technologin

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Production technologist (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Technicien/Technicienne de production

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Produktionstechnologen und -technologinnen arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

  • in Labors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Produktionstechnologen und -technologinnen führen Prozesssimulationen und -planungen am Computer durch. Beim Aufstellen und bei der Inbetriebnahme von Produktionsanlagenarbeiten arbeiten sie auch praktisch mit. Bei manchen Tätigkeiten tragen sie Schutzkleidung, z.B. Gehörschutz oder Schutzbrillen. Sie sind in Büroräumen und Produktionshallen tätig. Ihre Aufgaben erledigen sie eigenständig, wenn auch eingebunden in ein Team. In der Produktion herrscht meist Maschinenlärm. In vielen Betrieben ist Schichtarbeit üblich.

Handwerkliche Fähigkeiten benötigen Produktionstechnologen und -technologinnen bei Aufstellen und Wartung von Anlagen, was körperlich anstrengend sein kann, wenn Zwangshaltungen eingenommen werden müssen. Aufmerksam überwachen sie Produktionsprozesse, um Störungen schnell erkennen zu können. Sorgfältig protokollieren sie Prozesse und werten Parameter aus. Technisches Verständnis ist wichtig, um Prozessabläufe strukturieren zu können. Auf Kundenanforderungen und unterschiedliche Produktionsprozesse stellen sie sich flexibel ein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Produktionsanlagen, Werkzeugmaschinen, Prüfeinrichtungen oder Industrieroboter)

  • Handarbeit (z.B. Maschinenbauteile montieren und einrichten)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz und Schutzbrillen)

  • Arbeit in Büroräumen (Prozessabläufe am Rechner dokumentieren)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett)

  • Schichtarbeit (in Industriebetrieben mit Wechselschicht)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. sich an häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen im Büro oder in Werkhallen anpassen)

  • Gruppen-, Teamarbeit (z.B. mit anderen Fachkräften beim Aufstellen, Inbetriebnehmen und Testen von Produktionsanlagen zusammenarbeiten)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden im technischen Vertrieb beraten und betreuen)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. bei Montage und Wartung von Produktionsanlagen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen und Geräte, z.B.: vernetzte Anlagen der industriellen Fertigung, Roboter

Computertechnik und Software, z.B.: IT-Systeme für Auftragsabwicklung sowie Logistik und Projektmanagement, Product-Lifecycle-Management-Systeme (PLM)

Werkzeuge und Hilfsstoffe, z.B.: Spannmittel, Öle, Kühlmittel

Unterlagen, z.B.: Betriebsanleitungen, Wartungspläne, technische Regelwerke und Zeichnungen, Regelungen zu Arbeitssicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz

Arbeitsbereiche/Branchen

Produktionstechnologen und -technologinnen finden Beschäftigung

  • im Maschinen- und Anlagenbau

  • im Fahrzeugbau

  • bei Unternehmen, die produktionsunterstützende Dienstleistungen anbieten

  • in Industrieunternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche, in denen Produktionstechnologie zum Einsatz kommt

Branchen im Einzelnen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. für die Lebensmittel-, Chemie- oder Textilindustrie

    • Herstellung von sonstigen nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen a. n. g., z.B. von Verpackungsmaschinen

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen

    • Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge)

    • Herstellung von land- und forstwirtschaftlichen Maschinen

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

    • Reparatur von Maschinen, z.B. Wartung von Produktionsanlagen

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen und Leiterplatten

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Produktionstechnik, CNC-Technik, Maschinen-, Anlagenbetrieb und -überwachung, Elektrische Messtechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Augmented-Reality-Anwendungen bei Wartung und Reparatur einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Produktionstechnologen und -technologinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Prozessmanager/in für Produktionstechnologie oder eine Weiterbildung als Techniker/in für Maschinentechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Produktionstechnik oder Maschinenbau).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) in der Maschinensteuerung

Werkzeug- und Produktionsmaschinen und damit ihre Bedienung und Programmierung werden immer komplexer. Dank Virtual Reality (VR) können Maschinenbediener/innen z.B. die Steuerung neuer Maschinenelemente erlernen, ohne Material zu verbrauchen oder Werkzeuge zu verschleißen - u.a. durch Schulungsanwendungen, die reale Maschinensteuerungen mit virtuellen Maschinenmodellen koppeln, oder durch E-Learning-Programme mit VR. Mittels Augmented-Reality-Technologie kann z.B. das aufwendige Umrüsten von Maschinen in der Serienfertigung optimiert werden, indem Anwender/innen anhand eines virtuellen, permanent eingeblendeten Bedienfeldes Schritt für Schritt durch den jeweiligen Rüstprozess geleitet werden. Zudem kann mithilfe von VR-Technologie eine virtuelle Inbetriebnahme von Anlagen erfolgen, um so eine schnellere Funktionsfähigkeit zu erzielen. Um für die Anwendungen dieser Technologie gerüstet zu sein, müssen sich Fachkräfte die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Augmented-Reality-Anwendungen und Sprachassistenten für Wartung und Reparatur

Augmented-Reality-Technik erleichtert Wartungs- und Reparaturarbeiten für Antriebs- und Steuerungssysteme im Automobil-, Flugzeug- und Schiff- sowie im Maschinen- und Anlagenbau. Mithilfe mobiler Geräte wie Tablets, Smartphones oder Datenbrillen werden Informationen in das Sichtfeld der Servicemitarbeiter/innen eingeblendet, z.B. neue Einstellwerte für Bauteile oder spezielle Reparaturanleitungen. Über einen Remote Support kann zudem eine Fachkraft virtuell für die Problemlösung hinzugezogen werden. Künftig sollen auch Sprachassistenten genutzt werden können, die dank maschinellen Lernens auch komplexere Fragen z.B. über den Zustand der Maschinen beantworten. Fach- und Führungskräfte sollten sich mit dieser Technologie auseinandersetzen und sich entsprechende Kenntnisse aneignen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

Newsletter bestellen