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Ausbildungsberuf
Industrieelektriker/in - Betriebstechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik montieren elektrische Betriebsmittel und schließen sie an. Sie messen und analysieren elektrische Systeme, beurteilen deren Sicherheit und halten die Anlagen und Systeme instand.

Die Ausbildung im Überblick

Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie

  • in Betrieben der Automobilindustrie

  • im Anlagenbau

  • in Energieversorgungsunternehmen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 495 Ausbildungsanfänger/innen. 49 Prozent der zukünftigen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 26 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 18 Prozent verfügten über die Hochschulreife , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematische Kenntnisse benötigen die Auszubildenden, um z.B. elektrische Größen zu berechnen und zu bewerten.

Physik:

Um Aufbau und Funktionsweise von elektrischen Anlagen zu verstehen, ist es hilfreich, physikalische Gesetze und Zusammenhänge zu kennen.

Werken/Technik:

Angehende Industrieelektriker/innen führen viele Tätigkeiten durch, die handwerkliches Geschick erfordern. Ob sie Schaltgeräte einbauen oder Baugruppen montieren - Kenntnisse im technischen Werken sind dabei hilfreich.

Informatik:

Der Umgang mit Hard- und Softwarekomponenten gehört schon während der Ausbildung zum Alltag. Informatikkenntnisse sind deshalb von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industrieelektriker/in der Fachrichtung Betriebstechnik ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bauteile und Baugruppen montiert und demontiert

  • wie elektrische Größen gemessen, bewertet und berechnet werden

  • was bei der Analyse von Aufträgen zu beachten ist

  • wie man Schutzmaßnahmen prüfen und bewerten kann

  • Leitungen der Kommunikationstechnik zu konfektionieren und Komponenten zu verbinden

  • welche Gefahren sich aus dem Betreiben elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ergeben und wie man durch Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung gewährleistet

  • wie man vorhandene Anlagen der Betriebstechnik beurteilt

  • wie Maschinen, Geräte, Antriebssysteme und sonstige Betriebsmittel aufgestellt, ausgerichtet, befestigt und angeschlossen werden

  • wie man Steuerungen und Regelungen hinsichtlich ihrer Funktion prüft und bewertet

  • wie man Not-Aus- und Meldesysteme und mechanische Sicherheitsvorrichtungen prüft

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Planen und Ausführen elektrischer Installationen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Bearbeiten, Montieren und Verbinden mechanischer Komponenten und elektrischer Betriebsmittel

  • Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen

  • Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

  • Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen

  • Technische Auftragsanalyse

  • Installieren und Inbetriebnehmen von elektrischen Anlagen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen überprüfen

  • Elektrische Installationen planen und ausführen

  • Steuerungen analysieren und anpassen

  • Informationstechnische Systeme bereitstellen

Zwischenprüfung vor Beginn des 2. Ausbildungsjahres

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr

  • Instandhalten von Anlagen und Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektroenergieversorgung und Sicherheit von Betriebsmitteln gewährleisten

  • Geräte und Baugruppen in Anlagen analysieren und prüfen

  • Steuerungen für Anlagen programmieren und realisieren

  • Antriebssysteme auswählen und integrieren

Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum Industrieelektriker/zur Industrieelektrikerin der Fachrichtung Betriebstechnik kann auf eine Ausbildung in einem Beruf der Elektroindustrie angerechnet werden, z.B. als Elektroniker/in für Betriebstechnik.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Industrieelektriker/Industrieelektrikerin - Fachrichtung Betriebstechnik

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. mechanische Komponenten und elektrische Betriebsmittel bearbeiten, montieren und verbinden, Anlagen und Systeme installieren und instand halten

  • Umgebung: Werkhallen und Werkstätten, wechselnde Einsatzorte

  • Kleidung: Schutzausrüstung (z.B. Schutzhelm, Sicherheitsschuhe)

  • Arbeitszeit: z.T. Schichtarbeit, Bereitschaftsdienst

  • Anforderungen:

    • Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Zusammenbauen von Schaltungen oder beim Montieren und Demontieren von Baugruppen)

    • Technisches Verständnis (z.B. bei der Wartung von Anlagen und Systemen)

    • Umsicht (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen oder bei Arbeiten auf Leitern und Gerüsten)

    • Sorgfalt (z.B. beim Überprüfen und Messen elektrischer und mechanischer Funktionen)

    • Flexibilität (z.B. wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der Industrie): Werkstätten, Werkhallen, beim Kunden

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Sie bearbeiten, montieren und verbinden mechanische Komponenten und elektrische Betriebsmittel. Außerdem installieren sie elektrische Systeme und Anlagen, betreiben sie und führen Wartungsarbeiten durch. Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik sind auch in der Qualitätssicherung tätig. Sie analysieren und prüfen elektrische Systeme und Funktionen, führen Sicherheitsprüfungen an elektrischen Anlagen und Systemen durch, dokumentieren Produktionsdaten und stimmen sich dabei mit vor- und nachgelagerten Bereichen ab. Dabei berücksichtigen sie z.B. Vorgaben der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik montieren elektrische Betriebsmittel und schließen sie an. Sie messen und analysieren elektrische Systeme, beurteilen deren Sicherheit und halten die Anlagen und Systeme instand.

Anlagen einrichten und prüfen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik verlegen Kabel und Anschlüsse, bringen Schalter an und installieren Antriebe. Sie richten Steuerungen für automatisierte Systeme ein, konfigurieren, programmieren und testen sie. Schließlich installieren Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik Sicherheitseinrichtungen und alle Systeme, die für die Überwachung der Anlagen erforderlich sind, und überprüfen diese sorgfältig.

Falls Leistungen von anderen Unternehmen erbracht werden, kontrollieren Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik deren Tätigkeit aus elektrotechnischer Sicht und wirken bei der Abnahme der Systeme mit. Sie nehmen Anlagen in Betrieb und weisen die künftigen Nutzer in die Bedienung ein.

Wartung und Instandhaltung

Wenn in einer Produktionsanlage eine Störung auftritt, suchen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik nach dem Fehler. Sie lesen die - oft nur in englischer Sprache vorliegenden - Herstellerangaben, führen Prüfungen und Messungen durch. Falls erforderlich, ergreifen sie Sofortmaßnahmen. Anschließend ermitteln und analysieren sie die Ursachen und beseitigen die Störung. Da Ausfälle von Betriebsanlagen hohe Kosten verursachen können, sorgen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik durch regelmäßige Wartungsarbeiten für die Minimierung von Stillstandszeiten. Dabei prüfen sie auch die elektrischen Schutzmaßnahmen und Sicherheitseinrichtungen. Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik nehmen nach Absprache etwaige Umbauten vor, lesen und zeichnen Schaltpläne und berechnen die Menge und die erforderlichen elektrischen Werte der Bauteile. Die durchgeführten Arbeiten dokumentieren sie z.B. in Prüfprotokollen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • IT-Systeme installieren und konfigurieren

    • Hard- und Softwarekomponenten auswählen und installieren

    • IT-Systeme in Netzwerke einbinden

    • Funktionsfähigkeit prüfen

  • Elektrische Anlagen installieren und in Betrieb nehmen

    • geeignete Transportmittel und Hebezeuge auswählen und den Transport der Anlage oder Anlagenteile durchführen

    • den Standort einer Anlage prüfen und Befestigungen und Verankerungen planen

    • Gerüste und Montagebühnen einrichten

    • Maschinen, Anlagen und Anlagenteile aufstellen, befestigen und montieren

    • Schaltgeräte, Steuer-, Regel- und Messgeräte einbauen und verdrahten

    • Verkleidungen und Isolierungen anbringen

    • Maschinen und Anlagen anschließen und einstellen

    • Schutzeinrichtungen und Meldesysteme einrichten und prüfen

    • Installation und Inbetriebnahme dokumentieren und Anlagen übergeben

  • Elektrische Anlagen instand halten

    • Verschleißteile austauschen

    • Einstellungen prüfen und korrigieren

    • Schutzeinrichtungen prüfen und nachjustieren

    • Instandhaltungsmaßnahmen dokumentieren

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industrieelektriker/in - Betriebstechnik

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Betriebselektriker/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial electrician (m/f) - specialising in industrial engineering

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Electricien industriel spécialisé/Electricienne industrielle spécialisée en technique d’exploitation

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik arbeiten viel mit elektrotechnischen Anlagen und Systemen, z.B. mit Elektromotoren und Transformatoren. Von Hand stellen sie elektrisch leitende Verbindungen her. Um sich vor Verletzungen oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu schützen, tragen sie Schutzausrüstung, z.B. Sicherheitsschuhe, bei der Montage auch einen speziellen Helm. Sie arbeiten größtenteils in Produktionshallen von Industrieunternehmen. Wenn sie etwa Starkstromleitungen wie Überlandkabel oder die Bahnstromversorgung warten, sind sie auch im Freien tätig, teilweise in größeren Höhen. Als Service- oder Montagekräfte sind sie viel unterwegs - in Deutschland und ggf. auch im Ausland. In Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Wohnsiedlungen, reagieren sie schnell und flexibel. In industriellen Fertigungsbetrieben, deren Anlagen rund um die Uhr in Betrieb sind, können Schichtarbeit oder Bereitschaftsdienste anfallen.

Geschicklichkeit und eine gute Auge-Hand-Koordination sind beispielsweise beim Verkabeln von Schaltungen oder bei der Montage von Baugruppen notwendig. Die Wartung von Anlagen und Systemen sowie der Austausch von Verschleißteilen erfordern technisches Verständnis. Umsichtig und verantwortungsbewusst arbeiten Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen sowie auf Leitern und Gerüsten. Für die Prüfung der Sicherheits- und Schutzfunktionen elektrischer Anlagen ist Sorgfalt und die Beachtung der Vorschriften wichtig. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn Installationen an schwer zugänglichen Stellen durchzuführen sind. Über Trends in der elektrischen Energietechnik halten sie sich auf dem Laufenden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Elektromotoren, Transformatoren, Steuerungsanlagen)

  • Handarbeit (z.B. elektrisch leitende Verbindungen mit Elektronikzangen, Schraubendrehern oder Lötkolben herstellen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhelm und Sicherheitsschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • wechselnde Arbeitsorte (z.B. bei Service- und Montageeinsätzen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (z.B. bei Einsätzen in Freien)

  • Arbeit in größeren Höhen mit Absturzgefährdung (z.B. Montage- oder Inspektionsarbeiten an elektrischen Bauteilen auf Dächern oder an Decken durchführen)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten auf Leitern oder an stromführenden Anlagen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)

  • Schichtarbeit

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft (z.B. in Notsituationen, z.B. bei Stromausfall in Industriebetrieben)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile und Schaltungen)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)

  • Arbeit unter Zwangshaltungen (z.B. Installationen an schwer zugänglichen Stellen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (an wechselnden Einsatzorten arbeiten, z.T. auch überregional oder im Ausland)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Arbeiten in sicherheitsrelevanten Bereichen wie der Elektrizitätsversorgung)

  • Verantwortung für Personen (Elektrizitäts- und Sicherungssysteme genau und sorgfältig warten, um Unfälle zu vermeiden)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen, Maschinen und Komponenten, z.B.: Steuerungsanlagen, Produktionsanlagen, Elektromotoren, Transformatoren, Stromnetze

Prüfgeräte und Werkzeuge, z.B.: Oszilloskope, Spannungsprüfer, Widerstandsmessgeräte, Multimeter, Elektronikzangen, Schraubendreher, Lötkolben

Unterlagen, z.B.: Installations- und Schaltpläne, Prüfprotokolle, elektrotechnische Vorschriften, Sicherheitsbestimmungen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie

  • in Betrieben der Automobilindustrie

  • im Anlagenbau

  • in Energieversorgungsunternehmen

Branchen im Einzelnen

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g.

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung elektrischer und elektronischer Ausrüstungsgegenstände für Kraftwagen

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

  • Metallbearbeitung, Metallbau, Schweißen

    • Stahl- und Leichtmetallbau

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Herstellung von Stahlrohren, Rohrform-, Rohrverschluss- und Rohrverbindungsstücken aus Stahl

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätsübertragung

    • Elektrizitätserzeugung

    • Elektrizitätsverteilung

    • Elektrizitätshandel

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Elektronik, Automatisierungstechnik, Wartung und Instandhaltung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck auch in der Elektronik anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Betriebstechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Naheliegend ist es, die Ausbildung fortzusetzen und die Prüfung als Elektroniker/in für Automatisierungstechnik, Elektroniker/in für Betriebstechnik oder Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme abzulegen.

Denkbar ist auch, eine Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik zu absolvieren.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

3-D-Druck in der Elektronik

In der Elektronik werden additive Verfahrenstechniken bereits angewendet, um z.B. gebogene, jedoch zweidimensionale Oberflächen mit elektronischen Bauelementen zu bedrucken - z.B. für den Mobilfunk, den Automobilbau, die Medizin- oder Sicherheitstechnik. Künftig sollen mittels 3-D-Druck ganze Bauteile mit integrierter Elektronik (z.B. Schaltungen, Kondensatoren, Dioden) und auch komplette Elektromotoren in einem einzigen additiven Bauvorgang gefertigt werden. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, benötigen Fach- und Führungskräfte Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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