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Ausbildungsberuf
Industrieelektriker/in - Geräte und Systeme

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme montieren elektrische Betriebsmittel und schließen sie an. Sie messen und analysieren elektrische Systeme, beurteilen deren Sicherheit und fertigen Geräte bzw. Systeme auch selbst an.

Die Ausbildung im Überblick

Industrieelektriker/in der Fachrichtung Geräte und Systeme ist ein 2-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Elektroindustrie

  • in Unternehmen der Informationstechnik

  • in Unternehmen der Kommunikationstechnik

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Industrieelektriker/in der Fachrichtung Geräte und Systeme.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 129 Ausbildungsanfänger/innen. 52 Prozent der zukünftigen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 29 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss . 14 Prozent verfügten über die Hochschulreife .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematische Kenntnisse benötigen die Auszubildenden, um z.B. elektrische Größen zu berechnen und zu bewerten.

Physik:

Um Aufbau und Funktionsweise von Systemkomponenten zu verstehen, ist es notwendig, physikalische Gesetze und Zusammenhänge zu kennen.

Werken/Technik:

Angehende Industrieelektriker/innen führen viele Tätigkeiten durch, die handwerkliches Geschick erfordern. Ob sie Leiterplatten erstellen oder Kabel installieren - Kenntnisse im technischen Werken sind dabei hilfreich.

Informatik:

Der Umgang mit Hard- und Softwarekomponenten gehört schon während der Ausbildung zum Alltag. Informatikkenntnisse sind deshalb von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industrieelektriker/in der Fachrichtung Geräte und Systeme ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Bauteile und Baugruppen montiert und demontiert

  • wie elektrische Größen gemessen, bewertet und berechnet werden

  • was bei der Analyse von Aufträgen zu beachten ist

  • wie man Schutzmaßnahmen prüfen und bewerten kann

  • Leitungen der Kommunikationstechnik zu konfektionieren und Komponenten zu verbinden

  • wie man Steuerungen und Regelungen hinsichtlich ihrer Funktion prüft und bewertet

  • welche Gefahren sich aus dem Betreiben elektrischer Betriebsmittel und Anlagen ergeben und wie man durch Schutzmaßnahmen die sichere Nutzung gewährleistet

  • wie für Fertigungs- und Prüfprozesse typische Abläufe und Verfahren aufgabenbezogen analysiert werden

  • wie man Hardwarekomponenten, Geräte und Systeme anpasst, montiert, anschließt und prüft

  • wie elektrische Geräte hergestellt werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Planen und Ausführen elektrischer Installationen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Bearbeiten, Montieren und Verbinden mechanischer Komponenten und elektrischer Betriebsmittel

  • Messen und Analysieren von elektrischen Funktionen und Systemen

  • Beurteilen der Sicherheit von elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

  • Installieren und Konfigurieren von IT-Systemen

  • Technische Auftragsanalyse

  • Fertigen von Komponenten und Geräten

  • Herstellen und Inbetriebnehmen von Geräten und Systemen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektrotechnische Systeme analysieren und Funktionen überprüfen

  • Elektrische Installationen planen und ausführen

  • Steuerungen analysieren und anpassen

  • Informationstechnische Systeme bereitstellen

Zwischenprüfung vor Beginn des 2. Ausbildungsjahres

2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus dem 1. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Elektroenergieversorgung für Geräte und Systeme realisieren und deren Sicherheit gewährleisten

  • Elektronische Baugruppen von Geräten konzipieren, herstellen und prüfen

  • Baugruppen hard- und softwareseitig konfigurieren

  • Geräte herstellen und prüfen

Abschlussprüfung nach dem 2. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

2 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Anrechnungs- und Fortsetzungsmöglichkeiten

Eine abgeschlossene Ausbildung zum Industrieelektriker/zur Industrieelektrikerin der Fachrichtung Geräte und Systeme kann auf eine Ausbildung in einem Beruf der Elektroindustrie angerechnet werden, z.B. als Elektroniker/in für Geräte und Systeme.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Industrieelektriker/Industrieelektrikerin - Fachrichtung Geräte und Systeme

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Hardwarekomponenten montieren, Prüfgeräte ablesen, Sicherheitsprüfungen durchführen

  • Umgebung: wechselnde Arbeitsorte (Werkstätten und -hallen, beim Kunden)

  • Kleidung: teilweise Schutzkleidung (z.B. Schutzhelm, Sicherheitsschuhe)

  • Arbeitszeit: teilweise Bereitschaftsdienst, Schichtarbeit

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. bei der Fehlersuche)

    • Technisches Verständnis (z.B. in Betrieb nehmen und Warten von elektrischen Systemen und Anlagen)

    • Umsicht (z.B. beim Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)

    • Geschicklichkeit (z.B. bei der Montage kleiner Bauteile oder beim Zusammenschalten von Baugruppen für Energieversorgungen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Unternehmen der Elektroindustrie bzw. IT-Branche): Werkstätten, Werkhallen, beim Kunden

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Belgien, Irland, Italien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroSkill-plus" für Auszubildende in gewerblich-technischen Berufen

    Dauer: 3-4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme sind Elektrofachkräfte im Sinne der Unfallverhütungsvorschriften. Sie bearbeiten, montieren und verbinden mechanische Komponenten und elektrische Betriebsmittel. Außerdem konfigurieren sie IT-Systeme, stellen elektronische Komponenten, Geräte sowie Systeme nach Kundenanforderungen her und nehmen sie in Betrieb. Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme sind auch in der Qualitätssicherung tätig. Sie analysieren bzw. prüfen elektrische Systeme, Komponenten und Geräte und stimmen sich dabei mit vor- und nachgelagerten Bereichen ab. Dabei berücksichtigen sie z.B. Vorgaben der Arbeitssicherheit und des Umweltschutzes.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme montieren elektrische Betriebsmittel und schließen sie an. Sie messen und analysieren elektrische Systeme, beurteilen deren Sicherheit und fertigen Geräte bzw. Systeme auch selbst an.

Konzepte und Entwürfe

Sie unterstützen Techniker und Technikerinnen bzw. Ingenieure und Ingenieurinnen dabei, Anforderungen an neue Geräte zu analysieren und Systeme und Softwarelösungen zu konzipieren. Hierfür lesen sie zunächst Entwürfe für Leiterplatten und andere Konstruktionsunterlagen und werten sie aus. Sie führen Berechnungen durch und ermitteln die Leistungsmerkmale der Bauteile für ein Gerät.

Hard- und Softwarekomponenten

Prototypen oder Einzelstücke fertigen Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme auch selbst an. Hierfür bestücken sie z.B. Leiterplatten mit elektrischen Bauelementen oder montieren und prüfen Hardwarekomponenten. Mithilfe von Spezialwerkzeugen bringen sie Kleinteile an und bauen die mechanischen, elektromechanischen und elektronischen Bauteile zusammen. Sie installieren und konfigurieren informationstechnische Komponenten sowie Betriebssysteme und Netzwerke. Zudem passen sie Software an, binden sie ein und lösen ggf. Kompatibilitätsprobleme. Hard- und Softwarekomponenten stimmen sie optimal aufeinander ab.

Prüfen und testen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme prüfen elektrische Bauteile. Dabei testen sie Komponenten und Systeme in unterschiedlichen Umfeldbedingungen und integrieren sie in Gesamtsysteme. Mit Prüf- und Testprogrammen erfassen sie Messwerte und analysieren diese. Die Ergebnisse halten sie in Prüfprotokollen fest. Hier arbeiten sie eng mit der Produktion zusammen und überwachen den gesamten Fertigungsablauf; bei Fehlern greifen sie sofort ein. Sie richten auch Testplätze für fertige Gerätekomponenten ein und statten sie mit der erforderlichen Testsoftware aus. Auch im Kundendienst sind sie tätig und dabei meist im Team mit Kollegen unterwegs. Wenn sie neue Geräte und Systeme vor Ort installieren, beraten sie die Nutzer und schulen sie in der Bedienung und Wartung der Anlagen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Komponenten und Geräte anfertigen

    • Entwürfe und Konstruktionsunterlagen anfertigen und Bauteile und -gruppen beschaffen

    • Leiterplatten erstellen und bestücken

    • Geräte und Systeme montieren und installieren

    • Software installieren und konfigurieren

    • Funktionsfähigkeit prüfen

  • Geräte und Systeme herstellen und in Betrieb nehmen

    • Hardwarekomponenten montieren und anschließen

    • Leitungen konfektionieren und Komponenten verbinden

    • Baugruppen einstellen und in Betrieb nehmen

    • Geräte und Systeme prüfen

    • Prüfprotokolle erstellen und Geräte und Systeme übergeben

  • IT-Systeme installieren und konfigurieren

    • Hard- und Softwarekomponenten auswählen und installieren

    • IT-Systeme in Netzwerke einbinden

    • Funktionsfähigkeit prüfen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industrieelektriker/in - Geräte und Systeme

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial electrician (m/f) - specialising in devices and systems

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Electricien industriel spécialisé/Electricienne industrielle spécialisée en systèmes et appareils

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme arbeiten mit Geräten und Anlagen der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Zum Einsatz kommen auch spezielle Messgeräte und -apparaturen bzw. Prüffelder und -programme. Um sich vor Verletzungen zu schützen, tragen sie Schutzkleidung, z.B. Schutzhelm und Sicherheitsschuhe. Im Umgang mit stromführenden Teilen und Komponenten beachten sie die einschlägigen Sicherheitsvorschriften. In Werkstätten und -hallen passen sie mechanische und elektrische Einzelteile sowie Baugruppen von Hand an. Dort kann es durch Maschinenlärm laut sein und Dämpfe von Reinigungs-, Fluss- und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Test- und Prüfarbeiten führen Industrieelektriker/innen in Labors bei künstlicher Beleuchtung durch. Die Installation und Wartung der Systeme und Anlagen nehmen sie oft beim Kunden vor Ort vor. Zum Teil übernehmen sie auch Bereitschaftsdienste.

Eine sorgfältige und exakte Arbeitsweise sowie technisches Verständnis sind im Umgang mit oft komplexen IKT-Systemen erforderlich. Geschicklichkeit benötigen Industrieelektriker/innen z.B. beim Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile. Umsicht ist beispielsweise bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen gefragt, um Unfälle zu vermeiden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (informations- und kommunikationstechnische Geräte und Anlagen)

  • Handarbeit (z.B. mechanische, elektrische, elektronische Einzelteile und Baugruppen anpassen und zu Geräten und Systemen zusammenbauen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzhelme und Sicherheitsschuhe)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (Dämpfe von Reinigungs-, Fluss- und Lösungsmitteln)

  • Unfallgefahr (z.B. bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen)

  • Bereitschaftsdienst, Rufbereitschaft

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (elektrotechnische Vorschriften und Sicherheitsbestimmungen einhalten)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. beim Montieren und Verkabeln kleiner elektronischer Bauteile und Schaltungen)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (verschiedenartige und wechselnde Anforderungen und Arbeitsbedingungen durch Wechsel der Einsatzorte)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Geräte, Systeme und Komponenten, z.B.: elektronische und informationstechnische Geräte, Systeme und Komponenten

Bauteile, z.B.: ICs, Sensoren und Aktoren, Transistoren, Dioden, Widerstände, Kondensatoren

Prüfgeräte, Werkzeuge und Hilfsstoffe, z.B.: Universalmessgeräte, Zangen, Pinzetten, Schraubendreher, Lötstationen, Klebstoffe, Fluss- und Lösungsmittel

Unterlagen, z.B.: Blockschaltbilder, Stromlaufpläne, Schaltpläne, Platinenlayouts, Formelsammlungen, Betriebs- und Montageanleitungen, Prüfprotokolle, Sicherheitsvorschriften

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Spezialsoftware für Test- und Prüfarbeiten

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Elektroindustrie

  • in Unternehmen der Informationstechnik

  • in Unternehmen der Kommunikationstechnik

Branchen im Einzelnen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen

    • Herstellung elektrischer und elektronischer Ausrüstungsgegenstände für Kraftwagen

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen allgemeine Elektrotechnik, Energie- und Anlagentechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Normen, Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck auch in der Elektronik anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industrieelektriker/innen der Fachrichtung Geräte und Systeme entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen. Naheliegend ist es, die Ausbildung fortzusetzen und die Prüfung als Elektroniker/in für Automatisierungstechnik, Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme oder Elektroniker/in für Geräte und Systeme abzulegen.

Denkbar ist auch, eine Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Elektrotechnik abzulegen oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik zu absolvieren.

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Elektrotechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

3-D-Druck in der Elektronik

In der Elektronik werden additive Verfahrenstechniken bereits angewendet, um z.B. gebogene, jedoch zweidimensionale Oberflächen mit elektronischen Bauelementen zu bedrucken - z.B. für den Mobilfunk, den Automobilbau, die Medizin- oder Sicherheitstechnik. Künftig sollen mittels 3-D-Druck ganze Bauteile mit integrierter Elektronik (z.B. Schaltungen, Kondensatoren, Dioden) und auch komplette Elektromotoren in einem einzigen additiven Bauvorgang gefertigt werden. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, benötigen Fach- und Führungskräfte Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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