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Ausbildungsberuf
Technische/r Modellbauer/in - Anschauung

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung bauen Modelle für die Präsentation von Architekturentwürfen oder Designideen, für die Fertigungsplanung oder für Schulungen und Unterricht.

Die Ausbildung im Überblick

Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Anschauung ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Ingenieur- und Architekturbüros

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • im Fahrzeug- und Maschinenbau

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Anschauung.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es in den Ausbildungsbereichen Handwerk sowie Industrie und Handel insgesamt 15 Ausbildungsanfänger/innen. 60 Prozent der zukünftigen Technischen Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung verfügten über die Hochschulreife , 40 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss .

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Um die Modelle maßstabsgetreu berechnen und anfertigen zu können, sind in der Ausbildung Rechenkenntnisse nötig.

Werken/Technik:

Modellteile von Hand oder maschinell zu bearbeiten gehört zu den Aufgaben von angehenden Technischen Modellbauern/Modellbauerinnen der Fachrichtung Anschauung. Wer über Vorkenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil. Zum Lesen und Anfertigen von Plänen, Zeichnungen und Skizzen der Modelle sind außerdem Kenntnisse im technischen Zeichnen vorteilhaft.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Anschauung ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Entwürfe für Modelle oder Formen erstellt werden und wie man Kundenanforderungen berücksichtigt

  • welche Fertigungsverfahren unterschieden werden, wie man geeignete Verfahren auswählt und überwacht

  • wie man Werkzeuge, Geräte und technische Einrichtungen handhabt und wartet

  • wie man Muster, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen bzw. Modelle, Formen oder Modelleinrichtungen herstellt und prüft

  • wie man elektronische, hydraulische und pneumatische Antriebs- und Steuerungselemente montiert und in Betrieb nimmt

  • welche Prüfverfahren es gibt, nach welchen Kriterien man sie auswählt und wie sie angewendet werden

  • wie man Bedingungen für den Einsatz von Anschauungsmodellen beim Kunden erfasst und entsprechende Pläne und Skizzen erstellt

  • wie man Fertigungsdaten erzeugt und Konstruktionsdaten für die Fertigung übernimmt

  • wie man Werkstoffe und Herstellungsverfahren auswählt und Anschauungsmodelle herstellt

  • wie man Verfahren der Oberflächenbehandlung festlegt und Materialien auswählt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen, Planen und Herstellen von Anschauungsmodellen mittels rechnergestützter Fertigung)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

  • Durch die Zusatzqualifikation "Betriebsassistent/in im Handwerk" erwerben Auszubildende mit Fachoberschul- oder Hochschulreife parallel zu ihrer handwerklichen Berufsausbildung zusätzliche kaufmännische Kenntnisse. Die Auszubildenden besuchen zusätzlichen Berufsschulunterricht (z.B. in Rechnungswesen oder Wirtschaftslehre). Sie absolvieren die Prüfung zum Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung (HwO) und müssen einen Nachweis über den erfolgreichen Besuch des Fremdsprachenunterrichts erbringen. Weitere Informationen erteilt die zuständige Handwerkskammer, z.B.:

    HWK Dortmund – Betriebsassistent/in im Handwerk

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Erstellen von Fertigungsunterlagen

  • Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Festlegen von Fertigungsverfahren

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen

  • Anwenden von computergestützten Fertigungsverfahren

  • Herstellen von Modellen, Formen oder Modelleinrichtungen

  • Herstellen von Mustern, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen

  • Ändern und Instandsetzen von Modellen, Modelleinrichtungen oder Fertigungseinrichtungen

  • Anwenden von Antriebs- und Steuerungstechnik

  • Anwenden von Prüfverfahren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen durch Zerspanen

    • Urformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Umformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Planen und Herstellen von einfachen Modellen und Formen für Ur- und Umformbauteile

    • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen mit Werkzeugmaschinen

    • Modelle und Formen planen, herstellen, instand setzen und ändern

    • Muster und Prototypen planen und herstellen

    • Einzelteile auf numerisch gesteuerten Maschinen fertigen

    • Installieren und Inbetriebnehmen von Steuerungen an Einrichtungen des Modellbaus

Teil 1 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Gestalten von Anschauungsmodellen

  • Planen der Fertigung

  • Herstellen von Anschauungsmodellen

  • Gestalten und Behandeln von Oberflächen

  • Prüfen von Anschauungsmodellen

  • Vorbereiten von Anschauungsmodellen für den Versand

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Planen und Herstellen von Architekturmodellen

    • Oberflächen von Anschauungsmodellen gestalten und behandeln

    • Planen und Herstellen von Designmodellen

    • Planen und Herstellen von Anschauungsmodellen mittels rechnergestützter Fertigung

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Planen und Herstellen von Funktionsmodellen

    • Planen und Gestalten von Maschinen-, Anlagen- und Verkehrsmodellen

Teil 2 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in der Fachrichtung Anschauung nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Modellbauerhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 620 bis € 900

2. Ausbildungsjahr: € 730 bis € 950

3. Ausbildungsjahr: € 820 bis € 1.000

4. Ausbildungsjahr: € 840 bis € 1.322

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

4. Ausbildungsjahr: € 1.177 bis € 1.330

Beispiel Ingenieur-, Architektur- und Planungsbüros (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 653

2. Ausbildungsjahr: € 818

3. Ausbildungsjahr: € 982

4. Ausbildungsjahr: Derzeit keine Informationen

Die tarifvertragliche Regelung gilt für das gesamte Bundesgebiet.

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Technischer Modellbauer/Technische Modellbauerin - Fachrichtung Anschauung

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Metalle und Holzwerkstoffe bearbeiten, Messinstrumente ablesen, Werkzeugmaschinen bedienen, Oberflächen gestalten

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Gehörschutz, Schutzbrille, Handschuhe)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Arbeiten mit Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen, bei Wartungsarbeiten an Holz-, Metall- und Kunststoffbearbeitungsmaschinen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen und rechnerische Fähigkeiten (z.B. beim Arbeiten nach technischen Zeichnungen und Skizzen, bei Maßstabsrechnungen)

    • Geschicklichkeit (z.B. für das Montieren von Kleinteilen)

    • Sorgfalt (z.B. für das Herstellen maßgenauer Modelle)

An der Berufsschule

Unterricht als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Ingenieur- und Architekturbüros oder Betriebe des Modell-, Formen- und Musterbaus): Werkstätten, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für alle Länder in Biedenkopf (Hessen): Berufliche Schulen Biedenkopf Auf der Kreuzwiese 12 35216 Biedenkopf D +49.6461.75970 +49.6461.759739 http://www.berufsschule-biedenkopf.de verwaltung@bs-biedenkopf.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung planen maßstabsgetreue Modelle von Innenräumen, Gebäuden, Maschinen oder Fahrzeugen und gestalten sie aus Holz, Kunststoff, Metall, Papier oder Pappe. Als Planungsgrundlage dienen Zeichnungen, Bilder oder andere Vorgaben. Anhand dieser Unterlagen fertigen sie Entwürfe an, die sie am Bildschirm zwei- und dreidimensional darstellen können. Für die Herstellung der Modelle setzen sie oft rechnergestützte Verfahren ein. Zum Teil bearbeiten sie Modelle bzw. Modellteile auch von Hand und bringen sie z.B. durch Sägen, Bohren oder Schleifen in die gewünschte Form.

Zum Abschluss gestalten Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung die Oberflächen des Modells. Mit speziellen Messgeräten kontrollieren sie, ob die vorgegebenen Parameter eingehalten wurden, und prüfen z.B. die Funktionsfähigkeit von beweglichen Modellen. Sie halten Modelle, Werkzeuge und Fertigungseinrichtungen instand und führen ggf. Reparaturen durch. Wenn nötig, nehmen sie auch Änderungen an Anschauungsmodellen vor.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung bauen Modelle für die Präsentation von Architekturentwürfen oder Designideen, für die Fertigungsplanung oder für Schulungen und Unterricht.

Modellplanung im Kleinformat

In den Werkstätten von Technischen Modellbauern und Modellbauerinnen der Fachrichtung Anschauung finden sich verkleinerte Ausgaben von Häusern und Innenräumen sowie maßstabsgenaue Nachbildungen sogenannter Designmodelle, wie z.B. Haushaltsgeräte. Bevor Technische Modellbauer/innen einen Entwurf umsetzen, klären sie alle wichtigen Fragestellungen mit dem Kunden: z.B. in welchem Maßstab das Modell gefertigt werden soll, wie die Oberfläche zu gestalten ist und wofür das Objekt verwendet werden soll. Auf Grundlage der Kundenwünsche und anhand von technischen Unterlagen verarbeiten sie Materialien wie Acrylglas, Polystyrol, Sperrholz, Aluminium oder Graupappe z.B. zu Architekturmodellen oder Designmodellen für den Automotiv- und Konsumgüterbereich.

Einzelteile fertigen

Bei der Fertigungsplanung orientieren sich Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung an Gesamt- und Einzelteilzeichnungen sowie Entwurfsplänen. Diese digitalisieren sie am PC und konvertieren die Daten anschließend in ein geeignetes Format.

Mithilfe von CAD- und CAM-Programmen wird das Modell maßstabsgetreu geplant und ein dreidimensionales Modell auf dem Bildschirm visualisiert. Die Daten, die vom CAD-System errechnet wurden, dienen auch zur Steuerung der CNC-Maschinen. Mit wenigen Mausklicks importieren Technische Modellbauer und Modellbauerinnen die CAD-Daten, geben Bearbeitungsparameter ein und legen die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte fest. Das maschinell gefertigte Werkstück bearbeiten sie ggf. von Hand weiter. Bei Arbeiten an den Maschinen tragen sie Gehörschutz wegen des Maschinenlärms, bei Schleif- oder Fräsarbeiten auch eine Schutzbrille. Sicherheitsschuhe sind in der Werkstatt unverzichtbar. Zu vielen Modellen fertigen Technische Modellbauer und Modellbauerinnen Modellplatten an. Hier müssen sie kräftig zupacken können, denn die massiven Holzplatten sind schwer. Mitunter bearbeiten Technische Modellbauer/innen einzelne Teile auch mit handgeführten Werkzeugen, z.B. Bohrern, Sägen oder Schleifgeräten. Gegebenenfalls veredeln sie die Oberflächen mit Farben, Lacken oder durch Polieren. Mit Fingerspitzengefühl setzen sie alle Einzelteile passgenau zusammen und montieren sie auf die Platte. Abschließend prüfen sie, ob das fertige Modell den Kundenspezifikationen entspricht.

Zum Teil stellen sie Modelle auch mithilfe Additiver Fertigungsverfahren (3-D-Druck) her: Computergesteuert werden flüssige oder pulverförmige Materialien wie Kunststoffe, Metall, Gips oder Keramik schichtweise aufgetragen, dann gehärtet oder geschmolzen und automatisch zu einem dreidimensionalen Bauteil geformt - ganz ohne weitere Werkzeuge.

Wie funktioniert eigentlich ...?

Neben Präsentations- oder Designmodellen stellen Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung auch sogenannte Funktionsmodelle her. Diese dienen dazu, Funktionsweisen zu veranschaulichen, z.B. die eines Motors oder einer hydraulischen Vorrichtung. Die verkleinerte maßstabsgetreue Ausgabe kann dann auf Fachmessen präsentiert oder zu Unterrichtszwecken eingesetzt werden.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Anschauungsmodelle planen und gestalten

  • die Fertigung planen: Fertigungsunterlagen erstellen und Fertigungsverfahren festlegen

  • Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen einrichten, bedienen und instand halten

  • computergestützte Fertigungsverfahren anwenden, z.B. CNC-/CAD-Technik oder Additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck)

  • Modelle zu Demonstrations-, Planungs- oder Versuchszwecken herstellen und dabei manuelle und maschinelle Fertigungsmethoden anwenden

  • Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie den Umweltschutz berücksichtigen

  • Werk- und Hilfsstoffe be- und verarbeiten

  • Oberflächen gestalten und behandeln

  • Anschauungsmodelle ändern und instand setzen

  • Anschauungsmodelle prüfen

  • Anschauungsmodelle für den Versand vorbereiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.219 bis € 3.537

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Technische/r Modellbauer/in - Anschauung

Frühere Berufsbezeichnung

  • Modellbauer/Modellbauerin Fachrichtung Anschauungsmodellbau

    (Ausbildungsberuf von 1988 bis 2009)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Formenbauer/in

Österreich

  • Modellbauer/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Technical model-maker (m/f) specialising in demonstration and display

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Modeleur/Modeleuse technique spécialisé(e) en maquettes de présentation

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung stellen am Computer mit CAD-Programmen Konstruktionszeichnungen her und fertigen Modelle mithilfe von Werkzeugmaschinen an, z.T. auch von Hand. Sie tragen Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, beim Lackieren auch Atemschutz. Vorwiegend sind sie in Werkstätten tätig, wo es durch laufende Maschinen laut sein kann. Beim Fräsen und Schleifen entsteht Staub. Gerüche und Dämpfe von Chemikalien, Lacken und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Die Modellbauer/innen kommen mit Kunstharzen, Ölen und anderen Schmiermitteln in Kontakt.

Bei der Umsetzung der Vorgaben in dreidimensionale Modelle benötigen sie räumliches Vorstellungsvermögen. Geschickt und exakt montieren sie Kleinteile. Der Umgang mit handgeführten Maschinen erfordert handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis. Präzises und sorgfältiges Arbeiten ist wichtig, denn die Modelle müssen maßgenau sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Maschinen bei der Herstellung von Modellen einsetzen)

  • Handarbeit (z.B. mit handgeführten Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen wie Bohrer, Feile oder Gewindeschneider)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrillen sowie Gehörschutz und ggf. Atemschutzmasken)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. mit atemwegs- und hautreizenden Schmiermitteln)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. bei der Herstellung von Modellen exakt arbeiten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Architekturmodelle

Maschinen, Anlagen und Geräte, z.B.: CNC-gesteuerte Maschinen wie Fräs- und Drehmaschinen, ggf. Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Laser

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Hammer, Bohrer, Feilen, Gewindeschneider, Modellplatten

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Metall, Acryl, Kunstharz, Pappe, Farben, Lacke, Klebstoffe

Unterlagen, z.B.: Skizzen, technische Zeichnungen

Software, z.B.: CAD- und CAM-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Anschauung finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Ingenieur- und Architekturbüros

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • im Fahrzeug- und Maschinenbau

Branchen im Einzelnen

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Architektur, Bauplanung

    • Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanung, z.B. Herstellung von Architekturmodellen

    • Architekturbüros, z.B. Herstellen von Landschaftsmodellen

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, z.B. Anschauungsmodelle

Auch denkbar:

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige a. n. g., hier: Herstellung von Modellen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern, z.B. Herstellen von Modellen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen CAD, CNC-Technik, Metallbearbeitung, Holz- und Kunststoffkunde).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Modellbauermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Holztechnik mit dem Schwerpunkt Modell- und Formenbau).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Produkt-, Industriedesign oder Produktentwicklung).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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