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Ausbildungsberuf
Technische/r Modellbauer/in - Gießerei

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei stellen Modelle von zu gießenden Werkstücken sowie entsprechende Gießereimodelleinrichtungen oder Dauerformen her.

Die Ausbildung im Überblick

Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Gießerei ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei finden Beschäftigung

  • in Gießereien

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Gießerei.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2021 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 39 Ausbildungsanfänger/innen. 57 Prozent der zukünftigen Technischen Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 28 Prozent besaßen die Hochschulreife . 15 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 33 Ausbildungsanfänger/innen. 55 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 27 Prozent besaßen die Hochschulreife. 18 Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss. Neun Prozent der Ausbildungsanfänger/innen hatten vor Ausbildungsbeginn eine Berufsfachschule absolviert.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Um die Modelle maßstabsgetreu berechnen und anfertigen zu können, sind in der Ausbildung Rechenkenntnisse nötig.

Werken/Technik:

Modellteile von Hand oder maschinell zu bearbeiten gehört zu den Aufgaben von angehenden Technischen Modellbauern/-bauerinnen der Fachrichtung Gießerei. Wer über Vorkenntnisse im technischen Werken verfügt, ist im Vorteil. Zum Lesen von Plänen, Zeichnungen und Skizzen der Modelle sind außerdem Kenntnisse im technischen Zeichnen vorteilhaft.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Gießerei ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Entwürfe für Modelle oder Formen erstellt werden und wie man Kundenanforderungen berücksichtigt

  • welche Fertigungsverfahren unterschieden werden, wie man geeignete Verfahren auswählt und überwacht

  • wie man Werkzeuge, Geräte und technische Einrichtungen handhabt und wartet

  • wie man Muster, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen bzw. Modelle, Formen oder Modelleinrichtungen herstellt und prüft

  • wie man elektronische, hydraulische und pneumatische Antriebs- und Steuerungselemente montiert und in Betrieb nimmt

  • welche Prüfverfahren es gibt, nach welchen Kriterien man sie auswählt und wie sie angewendet werden

  • wie man Fertigungsdaten weiterverarbeitet und Gießereimodelleinrichtungen konstruiert

  • wie man Fertigungsdaten erzeugt und Konstruktionsdaten für die Fertigung übernimmt

  • wie man Rohlinge für Modelle oder Dauerformen anfertigt oder manuell und maschinell herstellt

  • wie man Oberflächen- und Funktionsprüfungen unter gießereitechnischen Gesichtspunkten durchführt

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen, Planen und Herstellen von Dauerformen für metallische Bauteile)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Erstellen von Fertigungsunterlagen

  • Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Festlegen von Fertigungsverfahren

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen

  • Anwenden von computergestützten Fertigungsverfahren

  • Herstellen von Modellen, Formen oder Modelleinrichtungen

  • Herstellen von Mustern, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen

  • Ändern und Instandsetzen von Modellen, Modelleinrichtungen oder Fertigungseinrichtungen

  • Anwenden von Antriebs- und Steuerungstechnik

  • Anwenden von Prüfverfahren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen durch Zerspanen

    • Urformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Umformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Planen und Herstellen von einfachen Modellen und Formen für Ur- und Umformbauteile

    • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen mit Werkzeugmaschinen

    • Modelle und Formen planen, herstellen, instand setzen und ändern

    • Muster und Prototypen planen und herstellen

    • Einzelteile auf numerisch gesteuerten Maschinen fertigen

    • Installieren und Inbetriebnehmen von Steuerungen an Einrichtungen des Modellbaus

Teil 1 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Konstruieren von Produkten des Gießereimodellbaus

  • Planen der Fertigung

  • Herstellung von Gießereimodelleinrichtungen oder Dauerformen

  • Prüfen von Modelleinrichtungen oder Dauerformen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Planen und Herstellen von Gießereimodelleinrichtungen zum Handformen

    • Planen und Herstellen von Gießereimodelleinrichtungen zum Maschinenformen

    • Planen und Herstellen von Gießereimodelleinrichtungen mittels rechnergestützter Fertigung

    • Planen und Herstellen von Dauerformen für metallische Bauteile

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Prüfen von Modelleinrichtungen und Dauerformen

    • Planen und Herstellen von Vorrichtungen, Lehren und Schablonen für den Fertigungsprozess

Teil 2 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in der Fachrichtung Gießerei nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Die Angemessenheit einer Ausbildungsvergütung wird für Ausbildungen, die in 2020 und später beginnen, durch das Berufsbildungsgesetz über die Mindestvergütung geregelt. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Modellbauerhandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 620 bis € 900

2. Ausbildungsjahr: € 730 bis € 950

3. Ausbildungsjahr: € 820 bis € 1.000

4. Ausbildungsjahr: € 840 bis € 1.322

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 981 bis € 1.154

2. Ausbildungsjahr: € 1.029 bis € 1.187

3. Ausbildungsjahr: € 1.102 bis € 1.261

4. Ausbildungsjahr: € 1.177 bis € 1.330

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Technischer Modellbauer/Technische Modellbauerin - Fachrichtung Gießerei

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Metall, Holz, Kunststoff bearbeiten, Messinstrumente ablesen, Werkzeugmaschinen bedienen, Oberflächen gestalten

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Gehörschutz, Schutzbrille, Handschuhe)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Arbeiten mit Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen, beim Instandsetzen von Modellen und Fertigungseinrichtungen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen und rechnerische Fähigkeiten (z.B. beim Arbeiten nach technischen Zeichnungen und Skizzen, bei Maßstabsrechnungen)

    • Geschicklichkeit (z.B. beim Bearbeiten von Modellen durch Fräsen, Schleifen, Feilen, Bohren)

    • Sorgfalt (z.B. für das Herstellen maßgenauer Modelle)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Gießereien oder Betriebe des Formenbaus): Werkstätten, Werkhallen, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Freital (Sachsen): Berufliches Schulzentrum "Otto Lilienthal" Freital - Dippoldiswalde Otto-Dix-Straße 2 01705 Freital D +49.351.649630 +49.351.6496399 http://www.bsz-freital-dippoldiswalde.de/ kontakt@bsz-ftl-dw.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei fertigen auf Grundlage von Konstruktionszeichnungen Modelle für Gießereierzeugnisse an. Dabei berücksichtigen sie das Formverfahren, die Eigenschaften des zu vergießenden Metalls und die Anzahl der erforderlichen Formprozesse. Sie erstellen Fertigungspläne und legen das Fertigungsverfahren fest.

Zur Modellherstellung bearbeiten sie Werkstoffe wie Hartholz, Kunststoffe oder Metall, beispielsweise durch Drehen, Bohren oder Fräsen. Dazu setzen sie computergesteuerte Maschinen oder handgeführte Werkzeuge ein. Mit speziellen Messgeräten kontrollieren sie die Abmessungen der Modelle und prüfen ihre Funktionsfähigkeit. Anhand der Modelle stellen sie Gießereimodelleinrichtungen oder Dauerformen für den Guss der Werkstücke her, prüfen sie und halten sie instand. Nicht immer sind Neuanfertigungen erforderlich, gelegentlich lassen sich vorhandene Modelle und Modelleinrichtungen ändern.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei stellen Modelle von zu gießenden Werkstücken sowie entsprechende Gießereimodelleinrichtungen oder Dauerformen her.

Detaillierte Entwürfe

Für die Herstellung von Gussteilen werden Gussformen bzw. Gießereimodelleinrichtungen benötigt. Diese werden mithilfe eines Modells des geplanten Werkstücks angefertigt. Anhand von Konstruktionszeichnungen stellen Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei Modelle aus Hartholz, Kunststoff oder Metall her, die auf das Genaueste mit der Form der geplanten Gussteile übereinstimmen. Wenn Gussteile abkühlen, nimmt ihr Volumen etwas ab, sie schwinden. Unterschiedliche Metalle haben jedoch unterschiedliche Schwindmaße. Deshalb berücksichtigen Technische Modellbauer/innen bereits bei der Planung, welches Metall vergossen werden soll, denn das Modell für die Herstellung der Gussform muss dementsprechend geringfügig andere Maße haben als das Fertigteil.

Zunächst entsteht das Modell in virtueller Form: Technische Modellbauer/innen digitalisieren die Entwürfe, geben die Maße ein und konvertieren die Daten in das passende Format. Mittels CAD- und CAM-Programmen werden nicht nur detaillierte technische Zeichnungen für die Fertigung, sondern auch dreidimensionale Volumenmodelle erstellt.

Modelle nach Maß

Die Daten, die vom CAD-System errechnet wurden, dienen auch zur Steuerung der CNC-Maschinen. Mit wenigen Mausklicks importieren Technische Modellbauer und Modellbauerinnen die CAD-Daten, geben Bearbeitungsparameter ein und legen die Reihenfolge der Bearbeitungsschritte fest. Das maschinell gefertigte Werkstück bearbeiten sie ggf. von Hand weiter - z.B. an Maschinensägen, Drehbänken oder Gewindeschneidemaschinen. Wegen des Maschinenlärms tragen sie Gehörschutz, bei Fräs-, Dreh- oder Schleifarbeiten auch eine Schutzbrille. Abschließend bewerten Technische Modellbauer/innen das fertige Modell mittels einer Gussteilanalyse sowie mit hochpräzisen Messinstrumenten. Besteht Änderungsbedarf, optimieren sie das Werkstück.

Technische Modellbauer/innen stellen allerdings nicht nur Modelle her: Sie fertigen anhand der Modelle z.B. Gießereimodelleinrichtungen. Dies können Kästen mit Formsand sein, in den das Modell gepresst wurde, damit ein Hohlraum in der Form des Gussteils entsteht, und in den Gusskanäle eingearbeitet wurden, durch die das heißflüssige Metall gegossen werden kann. Für die Serienfertigung von Gussteilen stellen sie auch Dauerformen her. Außerdem fertigen sie Kernkästen für Kerne, die Hohlräume im späteren Gussstück erzeugen, sowie Schablonen und Lehren an.

Zum Teil stellen sie Sandformen für den Metallguss oder Kunststoff-Ausschmelzmodelle für das Feingießen auch mithilfe Additiver Fertigungsverfahren (3-D-Druck) her: Computergesteuert werden pulverförmige oder flüssige Materialien wie Quarzsand oder Kunststoff schichtweise aufgetragen und automatisch zu einem dreidimensionalen Bauteil geformt - ganz ohne weitere Werkzeuge.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Produkte des Gießereimodellbaus planen und konstruieren

  • Gießereimodelleinrichtungen und Dauerformen herstellen

  • Modelle durch manuelles und maschinelles Spanen auf Grundlage von Konstruktionszeichnungen anfertigen

  • Fertigungsunterlagen erstellen und Fertigungsverfahren festlegen

  • bei der Modellplanung Formverfahren, das zu vergießende Metall sowie die Anzahl der erforderlichen Formprozesse berücksichtigen

  • Werk- und Hilfsstoffe be- und verarbeiten

  • Vorrichtungen, Lehren und Schablonen für den Fertigungsprozess planen und herstellen

  • computergestützte Fertigungsverfahren anwenden, z.B. CNC-/CAD-Technik oder Additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck)

  • Antriebs- und Steuerungstechnik anwenden

  • Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie den Umweltschutz berücksichtigen

  • Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen einrichten, bedienen und instand halten

  • Modelle sowie Modell- und Fertigungseinrichtungen ändern oder instand setzen

  • Gießereimodelleinrichtungen und Dauerformen prüfen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.219 bis € 3.537

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Technische/r Modellbauer/in - Gießerei

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Gießereimodellbauer/in

Frühere Berufsbezeichnung

  • Modellbaumechaniker/Modellbaumechanikerin Fachrichtung Gießereimodellbau

    (Ausbildungsberuf von 1997 bis 2009)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Formenbauer/in

Österreich

  • Modellbauer/in

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Technical pattern-maker (m/f) specialising in foundry operations

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Modeleur/Modeleuse technique spécialisé(e) en modèles pour la fonderie

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten und Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei stellen am Computer mit CAD-Programmen Konstruktionszeichnungen für Gießereiprodukte her und fertigen Modelle mithilfe von Werkzeugmaschinen an, z.T. auch von Hand. Sie tragen Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, beim Lackieren auch Atemschutz. Vorwiegend sind sie in Werkstätten oder Werkhallen tätig. Hier herrscht Maschinenlärm, beim Fräsen und Schleifen entsteht Staub und es riecht nach Lacken, Schmier- und Lösungsmitteln.

Bei der Umsetzung der Vorgaben in dreidimensionale Modelle benötigen sie räumliches Vorstellungsvermögen. Geschickt und exakt bearbeiten sie Modelle milimetergenau. Der Umgang mit handgeführten Maschinen erfordert handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis. Präzises und sorgfältiges Arbeiten und Kontrollieren ist wichtig, denn die Modelle müssen maßgenau sein.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Maschinen bei der Herstellung von Modellen einsetzen)

  • Handarbeit (z.B. mit handgeführten Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen wie Bohrer, Meißel, Lötkolben oder Schwingschleifer)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrillen sowie Gehörschutz und ggf. Atemschutzmasken)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. mit atemwegs- und hautreizenden Schmiermitteln)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. in Millimeterarbeit Modelle herstellen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Gießereimodelle

Maschinen, Anlagen und Geräte, z.B.: CNC-gesteuerte Maschinen wie Fräs- und Drehmaschinen, ggf. Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Laser

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Hammer, Bohrer, Meißel, Lötkolben, Schwingschleifer, Schieblehren, Messschrauben

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Metalle, Kunststoffe, Kunstharze, Lacke, Farben

Unterlagen, z.B.: Skizzen, Gesamt- und Einzelteilzeichnungen

Software, z.B.: CAD- und CAM-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Gießerei finden Beschäftigung

  • in Gießereien

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

Branchen im Einzelnen

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Eisengießereien

    • Stahlgießereien

    • Leichtmetallgießereien

    • Buntmetallgießereien

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, Modelle für Gießereien

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen CAD, CNC-Technik, Gießereitechnik, Metallbearbeitung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Modellbauermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Gießereitechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Metallurgie, Hüttenwesen oder Produktentwicklung).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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