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Ausbildungsberuf
Technische/r Modellbauer/in - Karosserie und Produktion

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion planen und fertigen Karosserie- und Produktionsmodelle, die als Grundlage für die Fertigung dienen.

Die Ausbildung im Überblick

Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Karosserie und Produktion ist ein 3,5-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in der Industrie und im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

  • in Gießereien

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Unternehmen des Luft-, Schienenfahrzeug- oder Schiffsbaus

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Karosserie und Produktion.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit mittlerem Bildungsabschluss ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Handwerk 33 Ausbildungsanfänger/innen. 64 Prozent der zukünftigen Technischen Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss , 27 Prozent besaßen die Hochschulreife . Neun Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss .

Im Ausbildungsbereich Industrie und Handel gab es 15 Ausbildungsanfänger/innen. 73 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 27 Prozent besaßen einen Hauptschulabschluss.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion greifen auf ihre Rechenkenntnisse zurück, z.B. wenn sie Maße für Karosserieteile aufnehmen oder Objekte skalieren.

Werken/Technik:

Handwerkliches Geschick ist in der Ausbildung unverzichtbar, beispielsweise um Werkstücke aus Kunststoff, Holz oder Metall mit Handwerkzeugen oder computergesteuerten Werkzeugmaschinen zu bearbeiten. Da die angehenden Fachkräfte Skizzen anfertigen und lesen, sind Kenntnisse und Fertigkeiten im Technischen Zeichnen von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Technische/r Modellbauer/in der Fachrichtung Karosserie und Produktion ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Entwürfe für Modelle oder Formen erstellt werden und wie man Kundenanforderungen berücksichtigt

  • welche Fertigungsverfahren unterschieden werden, wie man geeignete Verfahren auswählt und überwacht

  • wie man Werkzeuge, Geräte und technische Einrichtungen handhabt und wartet

  • wie man Muster, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen bzw. Modelle, Formen oder Modelleinrichtungen herstellt und prüft

  • wie man elektronische, hydraulische und pneumatische Antriebs- und Steuerungselemente montiert und in Betrieb nimmt

  • welche Prüfverfahren es gibt, nach welchen Kriterien man sie auswählt und wie sie angewendet werden

  • welche Karosserie- und Produktionsmodelle man unterscheidet, wie man sie konstruiert und wie Prüf- und Hilfsvorrichtungen hergestellt werden

  • wie man Fertigungsdaten erzeugt und Konstruktionsdaten für die Fertigung übernimmt

  • wie man modellspezifische Werkstoffe auswählt und Karosserie- oder Produktionsmodelle mit manuellen und maschinellen Fertigungsverfahren herstellt

  • wie man Sicht- und Funktionsprüfungen durchführt und dokumentiert

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen, Planen und Herstellen von Karosserie-Designmodellen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

Europaassistent/in

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Erstellen von Fertigungsunterlagen

  • Be- und Verarbeiten von Werk- und Hilfsstoffen

  • Festlegen von Fertigungsverfahren

  • Einrichten, Bedienen und Instandhalten von Werkzeugen, Geräten, Maschinen und technischen Einrichtungen

  • Anwenden von computergestützten Fertigungsverfahren

  • Herstellen von Modellen, Formen oder Modelleinrichtungen

  • Herstellen von Mustern, Prototypen oder Fertigungseinrichtungen

  • Ändern und Instandsetzen von Modellen, Modelleinrichtungen oder Fertigungseinrichtungen

  • Anwenden von Antriebs- und Steuerungstechnik

  • Anwenden von Prüfverfahren

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen durch Zerspanen

    • Urformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Umformverfahren bauteilbezogen auswählen

    • Planen und Herstellen von einfachen Modellen und Formen für Ur- und Umformbauteile

    • Herstellen von Bauteilen und Baugruppen durch Fügen

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Herstellen von Bauteilen mit Werkzeugmaschinen

    • Modelle und Formen planen, herstellen, instand setzen und ändern

    • Muster und Prototypen planen und herstellen

    • Einzelteile auf numerisch gesteuerten Maschinen fertigen

    • Installieren und Inbetriebnehmen von Steuerungen an Einrichtungen des Modellbaus

Teil 1 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung zum Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. und 4. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen und Konstruieren von Produkten des Karosserie- oder Produktionsmodellbaus

  • Planen der Fertigung

  • Anfertigen von Karosserie- oder Produktionsmodellen mit unterschiedlichen Be- und Verarbeitungsverfahren

  • Prüfen von Karosserie- oder Produktionsmodellen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 3. Ausbildungsjahr:

    • Planen und Herstellen von Karosserie-Designmodellen

    • Planen und Herstellen von Karosserie- oder Produktionsmodellen mittels rechnergestützter Fertigung

    • Planen und Herstellen von Datenkontrollmodellen, Lehren oder Vorrichtungen

    • Planen und Herstellen von Produktionsmodellen

  • 4. Ausbildungsjahr:

    • Prüfen und Digitalisieren von Karosserie- oder Produktionsmodellen

    • Herstellen von Karosserieprototypenteilen

Teil 2 der Abschluss- bzw. Gesellenprüfung in der Fachrichtung Karosserie und Produktion nach 3,5 Ausbildungsjahren

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Modellbauerhandwerk (monatlich brutto):

1. Ausbildungsjahr: € 900

2. Ausbildungsjahr: € 950

3. Ausbildungsjahr: € 1.000

4. Ausbildungsjahr: € 1.050

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

4. Ausbildungsjahr: € 1.279 bis € 1.397

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3,5 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Technischer Modellbauer/Technische Modellbauerin - Fachrichtung Karosserie und Produktion

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Metalle, Holz, Kunststoff bearbeiten, Messinstrumente ablesen, Werkzeugmaschinen bedienen, Oberflächen gestalten

  • Umgebung: Maschinenlärm in Werkstätten

  • Kleidung: z.T. Schutzkleidung (z.B. Gehörschutz, Schutzbrille, Handschuhe)

  • Anforderungen:

    • Handwerkliches Geschick und technisches Verständnis (z.B. beim Arbeiten mit Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen, bei Wartungsarbeiten an Modell- und Fertigungseinrichtungen)

    • Räumliches Vorstellungsvermögen und rechnerische Fähigkeiten (z.B. beim Arbeiten nach technischen Zeichnungen und Skizzen, bei Maßstabsrechnungen)

    • Geschicklichkeit (z.B. für das Montieren von Kleinteilen)

    • Sorgfalt (z.B. für das Herstellen maßgenauer Modelle)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe des Modell-, Formen-, Lehren- und Musterbaus oder des Fahrzeug- und Maschinenbaus): Werkstätten, Werkhallen, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Bayern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in Wasserburg am Inn (Bayern): Staatliche Berufsschule Wasserburg am Inn Ponschabaustraße 20 83512 Wasserburg am Inn D +49.8071.9229970 +49.8071.922997130 https://www.bsz-wasserburg.de/ poststelle@bsz-wasserburg.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand: 21.03.2024)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion stellen z.B. Modelle für Karosserieteile, Produktionsmodelle für die Einzel- und Serienfertigung sowie Modelle für den Formen- und Werkzeugbau her. Nach Konstruktionszeichnungen und dreidimensionalen Bildschirmdarstellungen bearbeiten sie Werkstoffe wie Holz, Kunststoff, Metall oder plastischen Formstoff. Sie fertigen daraus maßstabsgerecht verkleinerte Designmodelle oder Urmodelle in Originalgröße. Die Werkstücke sägen, feilen, schleifen, bohren, drehen und Fräsen sie überwiegend an computergesteuerten Maschinen. Mitunter polieren sie die Oberflächen der Modelle oder überziehen sie mit einer Schutzschicht, damit sich Bauteile nach dem Formen leichter ablösen lassen, aber auch um die Haltbarkeit der Modelle zu erhöhen.

Mit speziellen Messgeräten kontrollieren sie die Maße und prüfen die Funktionsfähigkeit z.B. von teilbaren Gießereimodellen. Sie halten Modelle, Werkzeuge und Fertigungseinrichtungen auch instand und führen ggf. Reparaturen durch. Nicht immer ist es erforderlich, Modelle neu anzufertigen, gelegentlich lassen sich vorhandene Modelle ändern. Spezielle Werkzeuge, Zubehörteile und sonstige Hilfsmittel, die sie für ihren jeweiligen Arbeitsauftrag benötigen, stellen Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion zum Teil selbst her.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion planen und fertigen Karosserie- und Produktionsmodelle, die als Grundlage für die Fertigung dienen.

Modellplanung

In der Werkstatt planen die Technischen Modellbauer/innen Produkte des Karosserie- oder Produktionsmodellbaus. Für die Automobilindustrie zum Beispiel entwickeln häufig Designer/innen und Ingenieure bzw. Ingenieurinnen Entwürfe, technische Zeichnungen und Konstruktionsdaten, auf deren Basis die Technischen Modellbauer/innen z.B. Karosseriemodelle bzw. Modelle von Karosserieteilen fertigen. Zum Teil erstellen sie Zeichnungen und Skizzen auch selbst. Das Modell entsteht zunächst in virtueller Form: Technische Modellbauer/innen digitalisieren die Entwürfe, geben die Maße ein und konvertieren die Daten in das passende Format. Mittels CAD- und CAM-Programmen werden nicht nur technische Zeichnungen für die Fertigung, sondern auch dreidimensionale Volumenmodelle erstellt. Auf diese Weise wird das geplante Produkt auf dem Bildschirm sichtbar. Anhand dieser Darstellungen können beispielsweise Festigkeitsberechnungen durchgeführt oder Gussverfahren simuliert werden. Mitunter sind auch Änderungswünsche der Auftraggeber einzuarbeiten.

Modelle nach Maß

Im Bereich Entwicklung und Produktionsvorbereitung fertigen Technische Modellbauer/innen unterschiedliche Modelle an, die als Grundlage für die Formentscheidung sowie zur ersten Datenerfassung mit der Messmaschine dienen. Sie wählen einen geeigneten Rohling - z.B. aus Holz, Kunststoff, Metall oder plastischem Formstoff - für das Modell aus, legen das Fertigungsverfahren fest und bestimmen die Reihenfolge der Fertigungsschritte. Die Daten, die vom CAD-System errechnet wurden, dienen auch zur Steuerung der CNC-Fräsmaschinen. Mit wenigen Mausklicks importieren Technische Modellbauer und Modellbauerinnen die CAD-Daten z.B. in ein Fräsprogramm, geben Fräsparameter wie die Drehzahl des Fräskopfes oder die Frästiefe ein und legen die Reihenfolge der Fräsvorgänge fest. Das maschinell gefräste Werkstück bearbeiten sie ggf. von Hand weiter. Die gefertigte Form wird mit den Plänen verglichen und mit verschiedenen Messwerkzeugen, z.B. der Schieblehre, nachgemessen und ggf. werden Ungenauigkeiten angepasst. Ist das Modell fertig, kann es beispielsweise als Gießvorlage verwendet werden.

Technische Modellbauer/innen stellen Modelle auch mithilfe Additiver Fertigungsverfahren (3-D-Druck) her: Computergesteuert werden flüssige oder pulverförmige Materialien wie Kunststoffe, Metall, Gips oder Keramik schichtweise aufgetragen, dann gehärtet oder geschmolzen und automatisch zu einem dreidimensionalen Bauteil geformt - ganz ohne weitere Werkzeuge.

Mitunter arbeiten Technische Modellbauer/innen auch an Maschinensägen, Drehbänken oder Gewindeschneidemaschinen. Wegen des Maschinenlärms tragen sie Gehörschutz, bei Dreh-, Fräs- oder Schleifarbeiten auch eine Schutzbrille. Auch Sicherheitsschuhe sind in der Werkstatt unverzichtbar. Gelegentlich sind schwere Werkstoffe oder Werkstücke zu heben oder zu transportieren, hierfür müssen Technische Modellbauer/innen eine gewisse Körperkraft mitbringen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Produkte des Karosserie- oder Produktionsmodellbaus planen und konstruieren

  • die Fertigung planen

  • Fertigungsunterlagen erstellen und Fertigungsverfahren festlegen

  • computerunterstützte Fertigungsverfahren anwenden, z.B. CNC-/CAD-Technik oder Additive Fertigungsverfahren (3-D-Druck)

  • Modelle für den Karosseriebau oder von Produktionsmodellen als Vorlage für die Einzel- und Serienfertigung sowie für den Formen- und Werkzeugbau herstellen und dabei manuelle und maschinelle Fertigungsmethoden anwenden

  • Muster und Prototypen, ggf. auch Werkzeuge oder Fertigungsvorrichtungen herstellen

  • Werkzeuge, Geräte, Maschinen und technische Einrichtungen einrichten, bedienen und instand halten

  • Sicherheit und den Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie den Umweltschutz berücksichtigen

  • Werk- und Hilfsstoffe be- und verarbeiten

  • Antriebs- und Steuerungstechnik anwenden

  • Modelle, Modelleinrichtungen und Fertigungseinrichtungen ändern und instand setzen

  • fertige Karosserie- oder Produktionsmodelle prüfen und mit den Plänen vergleichen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Technische/r Modellbauer/in - Karosserie und Produktion

Frühere Berufsbezeichnungen

  • Modellbauer/Modellbauerin Fachrichtung Produktionsmodellbau

    (Ausbildungsberuf von 1988 bis 2009)

  • Modellbaumechaniker/Modellbaumechanikerin Fachrichtung Karosseriemodellbau

    (Ausbildungsberuf von 1997 bis 2009)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Formenbauer/in

Österreich

  • Tischlereitechniker/in - Schwerpunkt Modell- und Formenbau

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Technical model-maker (m/f) - specialising in vehicle body operations and production

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Modeleur technique spécialisé/Modeleuse technique spécialisée en modèles de carrosserie et de production

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten und Werkhallen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

Arbeitssituation

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion stellen am Computer mit CAD-Programmen Konstruktionszeichnungen z.B. für Karosseriebauteile her und fertigen Modelle mithilfe von Werkzeugmaschinen an, z.T. auch von Hand. Sie tragen Schutzkleidung, z.B. Handschuhe, Schutzbrille, Gehörschutz, beim Lackieren auch Atemschutz. Vorwiegend sind sie in Werkstätten tätig, wo es durch laufende Maschinen laut sein kann. Beim Fräsen und Schleifen entsteht Staub. Gerüche und Dämpfe von Chemikalien, Lacken und Lösungsmitteln liegen in der Luft. Die Modellbauer/innen kommen mit Kunstharzen, Ölen und anderen Schmiermitteln in Kontakt.

Bei der Umsetzung der Vorgaben in dreidimensionale Modelle benötigen sie räumliches Vorstellungsvermögen. Geschickt und exakt montieren sie Kleinteile. Der Umgang mit handgeführten Maschinen erfordert handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis. Präzises und sorgfältiges Arbeiten ist wichtig, denn die Modelle müssen maßgenau sein. Die Arbeit kann körperlich anstrengend sein, wenn Modelle für Karosserieteile gehoben werden müssen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. CNC-gesteuerte Maschinen bei der Herstellung von Modellen einsetzen)

  • Handarbeit (z.B. mit handgeführten Holz- und Metallbearbeitungswerkzeugen wie Bohrer, Meißel, Lötkolben oder Schwingschleifer)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Arbeitshandschuhe, Schutzbrille sowie Gehörschutz und ggf. Atemschutzmasken)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit mit Schmierstoffen (Öl, Fett) (z.B. mit atemwegs- und hautreizenden Schmiermitteln)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Maschinenlärm)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. auf die Maßgenauigkeit der Modelle achten)

  • schweres Heben und Tragen (z.B. Modelle für Karosserieteile)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Designmodelle

Maschinen, Anlagen und Geräte, z.B.: CNC-gesteuerte Maschinen wie Fräs- und Drehmaschinen, ggf. Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck), Laser

Werkzeuge und Zubehör, z.B.: Messwerkzeuge, Hammer, Bohrer, Meißel, Lötkolben, Schwingschleifer, Modellplatten

Werk- und Hilfsstoffe, z.B.: Holz, Metalle, Kunstharze, Lacke, Farben, Polier- und Schleifmittel

Unterlagen, z.B.: Skizzen, Gesamt- und Einzelteilzeichnungen, Datenblätter der Werkstoffhersteller

Software, z.B.: CAD- und CAM-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Technische Modellbauer/innen der Fachrichtung Karosserie und Produktion finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben des Kraftfahrzeug- und Maschinenbaus

  • in Betrieben des Modell-, Formen- und Musterbaus

  • in Gießereien

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Unternehmen des Luft-, Schienenfahrzeug- oder Schiffsbaus

Branchen im Einzelnen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Karosserien, Aufbauten und Anhängern, z.B. Modelle für Karosserieteile

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von auswechselbaren Werkzeugen für die Metallbearbeitung a. n. g.

    • Herstellung von nicht wirtschaftszweigspezifischen Maschinen, z.B. Herstellung von Modellen für Gehäuseteile von Motoren oder Pumpen

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. Modelle für Gehäuseteile von Maschinen für das Textil- oder Druckgewerbe

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, z.B. Herstellung von Modellen

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Gießereien

Auch denkbar:

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Schiffe, Boote

    • Boots- und Yachtbau

    • Schiffbau (ohne Boots- und Yachtbau)

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen CAD, CNC-Technik, Metallbearbeitung, Holz- und Kunststoffkunde).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Modellbauermeister/in oder eine Weiterbildung als Techniker/in der Fachrichtung Karosserie- und Fahrzeugbautechnik).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Fahrzeugtechnik oder Maschinenbau).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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