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Ausbildungsberuf
Berufspädagoge/-pädagogin

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren sowohl Aus- und Weiterbildungen als auch berufliche Bildungsprozesse. Dabei beraten, begleiten und beurteilen sie die Bildungsteilnehmer/innen, stellen neben Bildungserfordernissen auch Kompetenzen fest und koordinieren sowie optimieren Lernprozesse.

Die Weiterbildung im Überblick

Geprüfter Berufspädagoge/Geprüfte Berufspädagogin ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung bundesweit einheitlich geregelt ist.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Daneben besteht die Möglichkeit, Berufspädagogik an Hochschulen zu studieren.

Arbeitsbereiche/Branchen

Berufspädagogen und -pädagoginnen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, z.B. von Industrie- und Handelskammern

  • in berufsbildenden Schulen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung im Personalbereich und in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium oder eine Weiterbildung im Bereich Berufspädagogik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Für eine Tätigkeit als Lehrkraft an berufsbildenden Schulen ist eine Lehrbefähigung erforderlich.

Gemäß Infektionsschutzgesetz müssen nach 1970 geborene Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen und in medizinischen Einrichtungen nachweisen, gegen Masern geimpft oder immun zu sein.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind in der Regel ein Weiterbildungsabschluss als Geprüfte/r Aus- und Weiterbildungspädagoge/-pädagogin, Fachwirt/in, Fachkaufmann/-frau, Industrie-, Fach- oder Handwerksmeister/in, ein Hochschulstudium bzw. ein Fachschulabschluss oder eine Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf sowie jeweils entsprechende Berufserfahrung und eine erfolgreiche Prüfung nach der Ausbilder-Eignungsverordnung.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Pädagogik/Didaktik:

In der Weiterbildungsprüfung befassen sich die angehenden Berufspädagogen und -pädagoginnen mit der Gestaltung von Lern- und Qualifizierungsprozessen.

Um im späteren Berufsalltag Aus- und Weiterbildungsprozesse optimal gestalten und Lernende im Betrieb begleiten und beurteilen zu können, sind pädagogische und didaktische Fähigkeiten notwendig.

Mathematik:

Die Finanzplanung als Teilbereich von Managementprozessen gehört zu den Kernprozessen der beruflichen Bildung, die wesentlicher Prüfungsbestandteil sind.

Im Berufsleben benötigen Berufspädagogen und -pädagoginnen Mathematik, um die Kosten von Bildungsmaßnahmen ermitteln und ein optimales Kostencontrolling gewährleisten zu können.

Management/Marketing:

Managementprozesse wie die strategische Planung von Bildungsangeboten können Prüfungsgegenstand sein.

Zu den später ausgeübten Funktionen gehören auch Management- und Führungsfunktionen wie etwa die Ausbildungsleitung eines Betriebes oder die Führung von Bildungsunternehmen.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Berufspädagoge/-pädagogin ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen im Bereich Weiterbildung sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden: IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Für ausländische Hochschulabschlüsse besteht die Möglichkeit, eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Lernprozesse und Lernbegleitung, z.B. lern- und entwicklungstheoretische Grundlagen, didaktische Aufbereitung und Umsetzung, methodische Planung und Gestaltung

  • Planungsprozesse, z.B. Ermittlung von betrieblichem Bildungsbedarf, Bewerber- und Teilnehmergewinnung, Kooperation mit Bildungsnetzwerken und Partnern, Umsetzung von Aus- und Weiterbildungsordnungen

  • Managementprozesse, z.B. Management und Controlling beruflicher und betrieblicher Bildungsprozesse, Qualitätsmanagement, Finanzplanung

  • Berufsausbildung, z.B. Planen einer Berufsausbildung, Lernbegleitung von Auszubildenden, Prüfen und Prüfungsgestaltung

  • Weiterbildung, z.B. Coaching und Bildungsberatung, Organisation von Weiterbildungsmaßnahmen, Führung und Qualifizieren von Weiterbildnern

  • Personalentwicklung und -beratung, z.B. Kompetenzentwicklung, Qualifikationsanalyse und Qualifizierungsprogramme, lernförderliche Arbeitsformen, Beratung von Führungskräften

  • spezielle berufspädagogische Funktionen, z.B. lehrende, entwickelnde und planende, beratende, prüfende und zertifizierende Funktionen, Management- und Führungsfunktionen

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Lern- und Arbeitsmethodik: 10 Stunden

  • Kernprozesse der beruflichen Bildung:

    • Lernprozesse und Lernbegleitung: 150 Stunden

    • Planungsprozesse: 150 Stunden

    • Managementprozesse: 150 Stunden

  • Berufspädagogisches Handeln in Bereichen der beruflichen Bildung:

    • Berufsausbildung: 100 Stunden

    • Weiterbildung: 120 Stunden

    • Personalentwicklung und -beratung: 120 Stunden

    • Projektarbeit: 25 Stunden

Gesamtstundenzahl:

825 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Weiterbildungen können ggf. gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Lernform:

  • Vollzeit: ca. 3 Monate

  • Teilzeit: ca. 17-22 Monate

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Geprüfter Berufspädagoge/Geprüfte Berufspädagogin

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • bei Vollzeitunterricht: ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

  • bei Teilzeitunterricht: i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): ausschließliches Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme (vorwiegend im Klassenverband von zu Hause aus)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

  • bei Fernunterricht: individuelle Bearbeitung des Lernstoffs von zu Hause aus (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation); ggf. zusätzlich Präsenzphasen an der Bildungseinrichtung

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden an unterschiedlichen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer) und Fernunterricht: zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Österreich

Weiterbildungsangebote: AMS - Arbeitsmarktservice Österreich - Weiterbildungsdatenbank und Berufsförderungsinstitut Steiermark

(z.B. mit dem Suchbegriff "Berufspädagoge" oder "Berufspädagogin")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung und entwickeln z.B. unter Einbeziehung von Kostensituation und Wirtschaftlichkeit neue Bildungskonzepte und Methoden. Darüber hinaus vermitteln sie - ggf. mithilfe selbst entworfener Lernmedien und -mittel - fachspezifische Kenntnisse und Fertigkeiten.

Sie planen und organisieren nicht nur betriebliche Aus- und Weiterbildungsprozesse, sondern ermitteln auch, ob bestimmte Qualifikationen benötigt werden und integrieren diese in den Lernprozess. Sie regen zum Lernen an und stehen den Lernenden zur Seite, beispielsweise mit lernbegleitenden Gesprächen oder Beratungsangeboten bei Schwierigkeiten. Mit pädagogischen Methoden stellen sie Kompetenzen fest, beurteilen und prüfen Aus- und Weiterbildungsteilnehmer/innen. Hierfür entwickeln bzw. optimieren sie Beurteilungssysteme und Prüfverfahren. Über neue Trends auf dem Bildungsmarkt informieren sie sich kontinuierlich.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren sowohl Aus- und Weiterbildungen als auch berufliche Bildungsprozesse. Dabei beraten, begleiten und beurteilen sie die Bildungsteilnehmer/innen, stellen neben Bildungserfordernissen auch Kompetenzen fest und koordinieren sowie optimieren Lernprozesse.

Lernprozesse gestalten

Berufspädagogen und -pädagoginnen sind gefragt, wenn die pädagogische Qualität der Aus- und Weiterbildung verbessert oder neu konzipiert werden soll, z.B. bei neuen Qualifikationsanforderungen im Hinblick auf Digitalisierung und Industrie 4.0. Sie koordinieren Abläufe und beraten alle beteiligten Personen, analysieren Arbeitssituationen, Lernorte, -methoden und -medien, bereiten Lerninhalte anschaulich und verständlich auf und vermitteln sie zielgruppengerecht. Ziel ist es, Lernprozesse und Motivation zu fördern. Dabei berücksichtigen sie auch Aspekte der Wirtschaftlichkeit und setzen Instrumente aus den Bereichen Marketing, Controlling und Qualitätsmanagement ein.

Zwischen Didaktik und Motivation

Der Lernerfolg hängt stark davon ab, wie Berufspädagogen und -pädagoginnen Bildungsprozesse organisieren, planen und praktisch umsetzen. Die Wirtschaft fordert verstärkt problemlösungs- und handlungsorientierte Kompetenzen, wie die Fähigkeit, eigenständig zu lernen oder vernetzt zu denken und zu handeln. Ziel soll dabei die Umsetzung des Konzepts vom "lebenslangen Lernen" sein. Berufspädagogen und -pädagoginnen ermuntern die Lernenden zu Eigenverantwortlichkeit und selbstständigem Wissenserwerb. Sie führen lernbegleitende Gespräche und moderieren Lerngruppen. Ihre Aufgabe ist es, Wege aufzuzeigen, mit denen das gewünschte Lernziel erreicht werden kann. Hierfür analysieren sie auch den aktuellen Qualifikationsbedarf, um bei der Vermittlung von Wissen gezielt die Kompetenzen in den Vordergrund stellen zu können, die kurz- und mittelfristig benötigt werden. Aus dem ermittelten Bedarf leiten sie auch Konzepte zur Personalentwicklung ab, die sie gemeinsam mit Ausbildern bzw. Ausbilderinnen sowie Aus- und Weiterbildungspädagogen und -pädagoginnen umsetzen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Berufliche Bildungsprozesse organisieren und planen

  • den betrieblichen Bildungsbedarf ermitteln

  • berufliche Lernprozesse konzipieren und mithilfe von berufspädagogischen Methoden planen und durchführen, z.B. im Hinblick auf Qualifikationsprofile für Anforderungen der Arbeits- und Berufswelt 4.0 oder Konzepte zur Nachwuchsförderung

  • Lernmedien und -mittel, Leittexte, Lernquellenpools sachgerecht einsetzen oder entwickeln

  • Kosten- und Wirtschaftlichkeitsaspekte berücksichtigen

  • spezifischen Qualifikationsbedarf feststellen und die daraus abgeleiteten Lerninhalte entsprechend im Lernprozess umsetzen

Lernende und ihren Lernprozess begleiten

  • Lerninhalte vermitteln

  • lernbegleitende Gespräche führen, Lerngruppen moderieren, bei schwierigen Situationen und Krisen beraten und moderieren, Konflikte bereinigen

  • Lernsituationen optimal gestalten

Lernende beurteilen und Kompetenzen feststellen

  • moderne, kompetenzorientierte Prüfungsformen sachgerecht und psychologisch einfühlsam anwenden

  • Prüflinge in ihren betrieblichen Kontexten beurteilen, Kompetenzfeststellungsverfahren planen, durchführen oder anleiten

Bildungscontrolling durchführen, Qualitätsmanagement einsetzen

  • Bildungsmaßnahmen und deren öffentliche und private Bildungsanbieter regelmäßig planen, steuern und kontrollieren (Bildungscontrolling)

  • geeignete Methoden und Instrumente aus verschiedenen Qualitätsmanagementansätzen in der Aus- und Weiterbildung auswählen, Qualitätssicherungsmaßnahmen einsetzen und beurteilen

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Aufgrund des großen beruflichen Spektrums sind keine repräsentativen Angaben möglich.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Berufspädagoge/-pädagogin

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Vocational training specialist (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Pédagogue (m/f) en formation professionnelle

Arbeitsorte

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Seminar-, Besprechungs- und Unterrichtsräumen

Arbeitssituation

Berufspädagogen und -pädagoginnen planen und organisieren berufliche Bildungsprozesse und beraten, begleiten und beurteilen die Bildungsteilnehmer/innen. Dazu benötigen sie Kommunikationsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen und Selbstsicherheit. Sie stellen sich auf unterschiedliche Zielgruppen ein, die häufig aus einem wechselnden Personenkreis bestehen. In ihrer Arbeit zeigen sie pädagogisches Geschick, Verantwortungsbewusstsein sowie Einfühlungs- und Durchhaltevermögen, um langfristig die gewünschten Ziele zu erreichen. Führen sie ein Projektteam, gehören Organisation, Planung und Personalführung zu ihren Aufgaben. Verwaltend-organisatorische, konzeptionelle oder ggf. wissenschaftliche Tätigkeiten werden sorgfältig geplant und ausgeführt.

Berufspädagogen und -pädagoginnen arbeiten am Computer im Büro. Hier entwerfen sie beispielsweise Unterrichtskonzepte oder verfassen Gutachten und erledigen Verwaltungs- und Organisationsarbeiten. Für Beratungs- und Schulungsveranstaltungen nutzen sie Besprechungszimmer oder Unterrichtsräume und Lehrmaterialien wie Arbeitsblätter und -folien sowie die üblichen Präsentationsmedien wie Flipcharts, Präsentationssoftware und Beamer.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Prüflinge in ihren betrieblichen Kontexten beurteilen)

  • Umgang mit Kindern und Jugendlichen (an berufsbildenden Schulen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Unterrichtskonzepte entwerfen oder Gutachten schreiben)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Funktionsweise von berufstypischen Geräten vorführen)

  • Handarbeit (z.B. zu berufstypischen Tätigkeiten anleiten)

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Unterricht vorbereiten, Lernmittel entwerfen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen und Software, z.B.: pädagogische Konzepte, Informationsbroschüren, Beurteilungsbögen, Ausbildungszeugnisse, Ausbildungsverträge, Versetzungspläne, betriebliche Aus- und Weiterbildungspläne, Personalakten, Statistiken, Gutachten, Rahmenpläne, Ausbildungs- und Prüfungsordnungen

Software, z.B.: Lernplattformen, Lernapps, Virtuelles Klassenzimmer

Präsentationsmittel, z.B.: (digitale) Tafel, Beamer, Dokumentenkamera

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Berufspädagogen und -pädagoginnen finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, z.B. von Industrie- und Handelskammern

  • in berufsbildenden Schulen

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung im Personalbereich und in der betrieblichen Aus- und Weiterbildung in Betrieben nahezu aller Wirtschaftsbereiche

Branchen im Einzelnen

  • Erwachsenenbildung, sonstiger Unterricht

    • Berufliche Erwachsenenbildung, z.B. Weiterbildungseinrichtungen

    • Unterricht a. n. g., z.B. Volkshochschulen

  • Wirtschafts-, Berufsverbände, Gewerkschaften

    • Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände, Berufsorganisationen, z.B. Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern

  • Berufsbildende Schulen

    • Berufsbildende weiterführende Schulen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Betriebliche Aus- und Fortbildung, Erwachsenenbildung, Personalentwicklung, Lernberatung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach beruflicher Vorbildung - durch ein grundständiges oder weiterführendes Studium (z.B. im Studienfach Berufspädagogik, Bildungsmanagement oder Wirtschaftspädagogik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Hybrid Learning

Die fortschreitende Digitalisierung des Lernens stellt immer größere Anforderungen an die Konzeption von Unterrichts-, Coaching- und Trainingsangeboten. Hybrid Learning steht dabei für die Verschmelzung von verschiedenen digitalen und analogen Lernformen, um den größtmöglichen Lernerfolg für alle Teilnehmer/innen zu erzielen. Dabei werden vorhandene Modelle des Blended Learnings effektiv miteinander verknüpft und passgenau auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten. Beispielsweise wird neben dem Einsatz von Selbstlernmodulen Online-Coaching intensiviert, um Teilnehmer/innen individuell zu unterstützen und Präsenzveranstaltungen gezielter vorzubereiten. Bildungsplaner/innen, Trainer/innen, Pädagogen und Pädagoginnen werden sich künftig intensiv damit auseinandersetzen, wie kombinierte Lernformen an individuelle Lernsituationen und -ziele angepasst werden können.

Digitalisierung im Bildungsbereich

Die fortschreitende Digitalisierung in Schule und beruflicher Aus- und Weiterbildung erfordert neue Lehr- und Lernformen. Social Learning ermöglicht eine Vernetzung zwischen Lehrenden und Lernenden via Internet, z.B. kann man über Wikis zusammenarbeiten, Lerninhalte in Chats vertiefen oder Feedbacks über Microbloggingdienste geben. Beim mobilen Lernen (mLearning) können die Benutzer Lerneinheiten mit interaktiven Tools, z.B. für Smartphones, abrufen. Zudem finden, insbesondere in der beruflichen Weiterbildung, Seminare und Kurse zunehmend als hybride oder gänzlich digitale Veranstaltungen statt. Weitere Trends sind beispielsweise der Einsatz von digitalen Lernzertifikaten, cloudbasierten Lernplattformen und Lernapps, individualisierbaren Lernanwendungen, die Inhalte an Vorkenntnisse und Lernerfolge anpassen, spielerische Elemente (Gamification) in Lehr- bzw. Lernkontexten, sowie andere digital gestützte Unterrichtskonzepte.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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