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Ausbildungsberuf
Industriemeister/in - Kalk/Zement

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement steuern und überwachen Arbeitsprozesse in Zementwerken und stellen die Qualität der Produkte sicher. Neben ihren kaufmännischen Aufgaben sind sie für die Personalführung und -entwicklung sowie für die betriebliche Ausbildung zuständig.

Die Weiterbildung im Überblick

Industriemeister/in der Fachrichtung Kalk/Zement ist eine berufliche Weiterbildung. Die Meisterprüfung ist durch Rechtsvorschriften der Industrie- und Handelskammern geregelt.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement finden Beschäftigung in Betrieben der Baustoffherstellung.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Industriemeister/in der Fachrichtung Kalk/Zement.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Industriemeisterprüfung sind in der Regel die Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf, der z.B. der Fachrichtung Kalk/Zement zugeordnet werden kann, sowie entsprechende Berufspraxis.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens achtjährigen einschlägigen Berufspraxis in der Kalk- oder Zementindustrie zur Industriemeisterprüfung zugelassen werden.

In jedem Fall muss die Teilnahme an einer berufsbezogenen Weiterbildungsmaßnahme nachgewiesen werden, die in Abstimmung mit der IHK Düsseldorf vom Verein Deutscher Zementwerke e.V. oder einem anderen geeigneten Träger vorbereitet und durchgeführt wird.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Bei Weiterbildungen zum Industriemeister/zur Industriemeisterin ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Meisterprüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung oder Praxis nachweisen kann.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Rechnen/Mathematik:

In der Industriemeisterprüfung sind u.a. Materialmengenberechnungen oder Aufgaben aus den Bereichen Statistik, Fachrechnen, Prozent- und Schlussrechnung durchzuführen.

Um im späteren Berufsleben die Kosten im eigenen Verantwortungsbereich kontrollieren zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Technik:

Für das Bestehen des fachrichtungsspezifischen Teils der Industriemeisterprüfung der Fachrichtung Kalk/Zement ist fundiertes Wissen im Bereich Fachtechnologie erforderlich.

Auch in der beruflichen Tätigkeit sind Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen, beispielsweise an Anlagen zur Rohstoffgewinnung und -mischung oder an Brennöfen, zu veranlassen und zu überwachen. Dazu ist technisches Wissen unabdingbar.

Wirtschaft/Recht:

Um den fachrichtungsübergreifenden Teil der Industriemeisterprüfung erfolgreich abschließen zu können, sind gute Kenntnisse auf diesem Gebiet nötig.

Im Berufsleben ist dieses Wissen beispielsweise bei der Planung der Betriebsmittel, der Kostenkontrolle, der Personalorganisation sowie bei der Einhaltung der Arbeits-, Versicherungs- und Umweltschutzbestimmungen gefordert.

Mitarbeiterführung und -anleitung:

Voraussetzung für das Absolvieren der Industriemeisterprüfung ist das Absolvieren des berufs- und arbeitspädagogischen Teils. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern können deshalb von Vorteil sein.

Motivation und Zufriedenheit von Mitarbeitern hängen maßgeblich vom Führungsverhalten ihrer Meister/innen ab. Für eine erfolgreiche Betriebsführung sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten wie zum Beispiel des Feedbacks erforderlich.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Fachrichtungsspezifischer Teil:

    • mathematische und naturwissenschaftliche Grundlagen, z.B.: Mathematik, Physik, Chemie

    • fachkundliche Grundlagen, z.B.: technische Kommunikation, Stoffkunde, fachtechnische Grundlagen

    • Verfahrens- und Anlagentechnik, z.B.: Rohstoffgewinnung und -aufbereitung, Brenntechnik, Umwelttechnik

    • mechanische und elektrische Betriebstechnik, z.B.: allgemeine Betriebseinrichtungen, Werkstoffe und Maschinenelemente, Energie- und Antriebstechnik, Steuerungs- und Regelungstechnik

    • betriebstechnische Situationsaufgabe, z.B.: Anfahren und Abstellen von Anlagen, Beheben von Funktionsstörungen, Logistik

  • Fachrichtungsübergreifender Teil:

    • Grundlagen für kostenbewusstes Handeln: Volkswirtschaft (z.B. Produktionsformen, Wirtschaftssysteme), Betriebswirtschaft (z.B. Betriebsorganisation, Organisations- und Informationstechniken), Zusammenhänge zwischen Arbeitszeit- und Entgeltgestaltung (z.B. Arbeitsbewertung)

    • Grundlagen für rechtsbewusstes Handeln: Grundgesetz (z.B. Grundrechte, Rechtsprechung), Arbeits- und Sozialrecht (z.B. Arbeitsvertragsrecht, Tarifvertragsrecht), Umweltrecht (z.B. Chemikalienrecht, Immissionsschutzrecht)

    • Grundlagen für die Zusammenarbeit im Betrieb: Grundlagen des Sozialverhaltens der Menschen, Einflüsse des Betriebs auf das Sozialverhalten, Einflüsse der Industriemeister/innen auf die Zusammenarbeit im Betrieb, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

  • Berufs- und arbeitspädagogischer Teil

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an Vorbereitungslehrgängen wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst Prüfungsgebühren.

Weitere Kosten entstehen ggf. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Vorbereitungslehrgänge auf die Meisterprüfung können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Teilzeit: 1,5 Jahre

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Industriemeister - Fachrichtung Kalk/Zement/Industriemeisterin - Fachrichtung Kalk/Zement

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei Fernunterricht: individuelle Bearbeitung des Lernstoffs von zu Hause aus (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation); ggf. zusätzlich Präsenzphasen an der Bildungseinrichtung

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an privaten Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei Fernunterricht: zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement planen und koordinieren Arbeitsabläufe. Sie überwachen und optimieren Fertigungsprozesse, leiten Fachkräfte an und sind für die betriebliche Ausbildung verantwortlich. Sie stellen sicher, dass das Zerkleinern des Gesteins oder die Trocknungs- und Brennprozesse fachgerecht und effizient ausgeführt werden, und steuern die Gewinnung von Rohstoffen. Darüber hinaus entscheiden sie über die Personalauswahl und kontrollieren Arbeitsleistung und Kostenentwicklung in ihrem Verantwortungsbereich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Bereich Planung und Steuerung

  • Arbeitsabläufe bei der Zementherstellung sowie der Gewinnung der Rohstoffe organisieren, überwachen und optimieren

  • den Einsatz der Mitarbeiter/innen und Betriebsmittel sowie die Bereitstellung von Rohstoffen planen

  • Arbeitsabläufe und Zusammenarbeit mit zu- und nacharbeitenden Abteilungen sowie mit der Betriebsleitung und anderen betrieblichen Stellen abstimmen

  • Anlagen, Maschinen und Einrichtungen in Betrieb nehmen und einstellen, z.B. Brecheranlagen, Öfen, Walzenmühlen

  • im Rahmen der Qualitätssicherung fertige Erzeugnisse, Rohstoffe, Halbstoffe sowie Hilfsmittel auf ihre Übereinstimmung mit betrieblichen, gesetzlichen und vertraglich festgelegten Qualitätsnormen prüfen

  • Wartungs- und Reparaturmaßnahmen beispielsweise an Bohr- und Ladegeräten oder Zerkleinerungsmaschinen veranlassen und überwachen

  • bei der Einführung neuer Maschinen, Fertigungsanlagen, Materialien, Arbeitsverfahren und Hilfsmittel mitarbeiten

  • auf die Einhaltung von Vorschriften und Bestimmungen zu Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz achten

Bereich betriebswirtschaftliche Organisation

  • bei Planungs- und Entwicklungsaufgaben bezüglich der Betriebsmittelausstattung mitwirken, insbesondere im Hinblick auf rationelle Arbeitsabläufe und Qualitätssicherung

  • Arbeitsleistungen und die Einhaltung von Terminen überwachen und z.B. Kapazitätsplanungen erstellen

  • Materialbedarf kalkulieren, dabei beeinflussbare Kosten im eigenen Verantwortungsbereich gering halten

Bereich Personalführung bzw. -entwicklung

  • am betrieblichen Teil der Berufsausbildung mitwirken, z.B. Ausbildungspläne erstellen, Arbeitsgänge vorführen, Lehrgespräche führen, Auszubildende beurteilen

  • Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen organisieren und überwachen, Mitarbeiter/innen bei neuen oder schwierigen Arbeitsgängen anleiten

  • Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen anregen und veranlassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.639 bis € 5.215

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement arbeiten in erster Linie

  • in Werkhallen

  • in Büroräumen

  • im Freien in Steinbrüchen

Arbeitssituation

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement übernehmen Leitungsaufgaben in der Rohstoffgewinnung, Herstellung und Qualitätssicherung. Hierfür sind Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen erforderlich, für die Anleitung und Motivierung von Mitarbeitern auch Sozialkompetenz und Führungsqualitäten. Kaufmännische und planerische Büroarbeiten erfordern Genauigkeit und ein hohes Maß an Konzentration. Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement übernehmen auch praktische Aufgaben. Mit handwerklichem Geschick montieren und demontieren sie z.B. Maschinen- und Anlagenteile. Das Überwachen von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen verlangt technisches Verständnis.

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement wechseln zwischen Büro, Werkhallen bzw. Steinbrüchen. Bei manchen Arbeiten tragen sie Schutzkleidung, z.B. Schutzhelm, Gehörschutz, Sicherheitsschuhe und Arbeitshandschuhe. Bei Arbeiten im Freien sind sie der Witterung ausgesetzt. Spreng- und Zerkleinerungsarbeiten wie auch laufende Maschinen verursachen einen erheblichen Lärmpegel und es kann Staub in der Luft liegen. Schichtarbeit ist möglich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Unfallgefahr (z.B. Sprengarbeiten im Steinbruch überwachen)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. computergesteuerte Maschinen wie Misch- und Förderanlagen, Kalkbrecher, Drehrohröfen, Zementmühlen und Siloanlagen)

  • Handarbeit (z.B. Proben entnehmen)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Gehörschutz)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit im Freien (z.B. in Steinbrüchen)

  • Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit, Zugluft (bei Arbeiten im Freien: Witterungseinflüsse)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (z.B. Staub von Kalkgestein)

  • Arbeit unter Lärm (z.B. Brech- und Mahlwerke, Sichter oder Förderanlagen überwachen)

  • Schmutzarbeit

  • Bildschirmarbeit

  • Schichtarbeit

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Roh- und Zusatzstoffe, Erzeugnisse, z.B.: Kalkstein, Ton, Mergel, Quarzsand, Mahlgut /Rohmehl, Zement

Anlagen und Einrichtungen, z.B.: Förder- und Brecheranlagen, Walzenschüsseln und -mühlen, Drehrohröfen, Siloanlagen, Öfen

Fahrzeuge, z.B.: Bagger, Radlader, Muldenkipper

Unterlagen, z.B.: Kapazitätsplanungen, Schichtpläne, Termin- und Auftragsbücher, Arbeits- und Bedienungsanleitungen, Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriemeister/innen der Fachrichtung Kalk/Zement finden Beschäftigung in Betrieben der Baustoffherstellung.

Branchen im Einzelnen

  • Baustoffe

    • Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips a. n. g.

    • Herstellung von Zement

    • Herstellung von Zement, Kalk und gebranntem Gips

    • Herstellung von Erzeugnissen aus Beton, Zement und Kalksandstein für den Bau

    • Herstellung von Faserzementwaren

    • Herstellung von Kalk und gebranntem Gips

    • Herstellung von sonstigen Erzeugnissen aus nichtmetallischen Mineralien a. n. g.

    • Herstellung von Gipserzeugnissen für den Bau

    • Herstellung von Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Verfahrenstechnik, Werkstoffprüfung, Produktionstechnik).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Technische/r Betriebswirt/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Bauingenieurwesen oder Rohstoffingenieurwesen).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Meister/innen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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