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Ausbildungsberuf
Fachinformatiker/in - Systemintegration

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration realisieren kundenspezifische Informations- und Kommunikationslösungen. Hierfür vernetzen sie Hard- und Softwarekomponenten zu komplexen Systemen.

Die Ausbildung im Überblick

Fachinformatiker/in der Fachrichtung Systemintegration ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der IT-Branche

  • in IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fachinformatiker/in der Fachrichtung Systemintegration.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife ein.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es 10.221 Ausbildungsanfänger/innen. 53 Prozent der zukünftigen Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration verfügten über die Hochschulreife , 40 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Vier Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Informatik:

Wer über Informatikkenntnisse verfügt, ist bei der Ausbildung zum Fachinformatiker bzw. zur Fachinformatikerin der Fachrichtung Systemintegration im Vorteil, z.B. bei der Auswahl und Anwendung unterschiedlicher Programmiersprachen.

Mathematik:

Ein gutes Verständnis für Zahlen und Logik ist wichtig, um komplexe Zusammenhänge zu durchschauen. Mathematikkenntnisse werden z.B. auch zur Kalkulation von Leistungen gebraucht.

Englisch:

Da Einbau- und Bedienungsanleitungen teilweise nur in englischer Sprache verfasst sind, sind Englischkenntnisse wichtig.

Technik:

Um z.B. Netzwerkkomponenten zu installieren oder Fehler zu ermitteln und zu beheben, sind Kenntnisse aus dem Technikunterricht bereits in der Ausbildung hilfreich.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fachinformatiker/in der Fachrichtung Systemintegration ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man IT-Systeme und deren Einsatzbereiche unterscheidet und was beim Entwickeln und Erstellen von IT-Lösungen zu beachten ist

  • wie man Sicherheitsanforderungen an IT-Systeme analysiert, Bedrohungsszenarien erkennt und die Wirksamkeit von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz prüft

  • wie Leistungen unter Berücksichtigung organisatorischer und terminlicher Vorgaben mit den Kunden abgestimmt werden und wie man Kunden in die Nutzung von Produkten und Dienstleistungen einweist

  • wie man Systemlösungen kundenspezifischen Anforderungen entsprechend konzipiert und was man bei der Auswahl, Installation und Konfigurierung von IT-Systemen beachten muss

  • wie Kompatibilitätsprobleme von IT-Systemen und Systemkomponenten gelöst werden können

  • wie man Testkonzepte erstellt, Tests durchführt und dokumentiert

  • welche Netzwerkschnittstellen sich für unterschiedliche Anwendungsbereiche eignen

  • wie Netzwerkkomponenten ausgewählt, installiert und konfiguriert werden und wie man Systeme zur IT-Sicherheit in Netzwerken implementiert

  • worauf es beim Erstellen von Richtlinien zur Nutzung von IT-Systemen und der Verwaltung von Lizenzrechten ankommt

  • wie man Konzepte zur Datensicherung und -archivierung sowie zur Daten- und Systemwiederherstellung erstellt und umsetzt

  • wie die Systemauslastung und das Systemverhalten überwacht werden und welche Maßnahmen ggf. zu ergreifen sind

  • wie man Benutzeranfragen aufnimmt, analysiert und bearbeitet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Netzwerke und Dienste bereitstellen, Kundenspezifische Systemintegration durchführen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Client-Server-Architekturen

  • Festnetze

  • Funknetze

  • Netzwerke

  • Rechenzentren

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

  • Die Zusatzqualifikation "Elektrotechnik - Industrie" bietet Auszubildenden die Möglichkeit, sich im Hinblick auf die zunehmend vernetzte Arbeitsumgebung fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten im Bereich der Elektrotechnik und der Vernetzung anzueignen. Vermittelt werden z.B. Kenntnisse im Bereich der Sicherheitstechnik sowie der Schaltungs- und Funktionsanalyse. Das Erlernte wird durch eine Mischung aus schriftlicher Prüfung und praxisorientierten Handlungsaufträgen geprüft. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer z.B.:

    IHK Nürnberg - Elektrotechnik - Industrie

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 18. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsaufgaben in Abstimmung mit den kundenspezifischen Geschäfts- und Leistungsprozessen

  • Informieren und Beraten von Kunden

  • Beurteilen marktgängiger IT-Systeme und kundenspezifischer Lösungen

  • Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen

  • Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen

  • Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz

  • Erbringen der Leistungen und Auftragsabschluss

  • Betreiben von IT-Systemen

  • Programmieren von Softwarelösungen

  • Konzipieren und Realisieren von IT-Systemen

  • Installieren und Konfigurieren von Netzwerken

  • Administrieren von IT-Systemen

1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Das Unternehmen und die eigene Rolle im Betrieb beschreiben

  • Arbeitsplätze nach Kundenwunsch ausstatten

  • Clients in Netzwerke einbinden

  • Schutzbedarfsanalyse im eigenen Arbeitsbereich durchführen

  • Software zur Verwaltung von Daten anpassen

  • Serviceanfragen bearbeiten

  • Cyber-physische Systeme ergänzen

  • Daten systemübergreifend bereitstellen

  • Netzwerke und Dienste bereitstellen

Teil 1 der Abschlussprüfung im vierten Ausbildungshalbjahr

19. - 36. Ausbildungsmonat

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 18 Monaten

  • Inbetriebnehmen von Speicherlösungen

3. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Serverdienste bereitstellen und Administrationsaufgaben automatisieren

  • Betrieb und Sicherheit vernetzter Systeme gewährleisten

  • Kundenspezifische Systemintegration durchführen

Teil 2 der Abschlussprüfung am Ende der Ausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 1.109

2. Ausbildungsjahr: € 850 bis € 1.168

3. Ausbildungsjahr: € 900 bis € 1.227

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachinformatiker/Fachinformatikerin - Fachrichtung Systemintegration

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. IT-Systeme installieren und konfigurieren, Systeme verwalten und betreiben, Benutzeranfragen bearbeiten

  • Umgebung: Bildschirmarbeit in Büroräumen, wechselnde Arbeitsorte und -bedingungen im Außendienst

  • Arbeitszeit: Abend- oder Wochenendarbeit (im Kundensupport)

  • Anforderungen:

    • Technisches Verständnis und Handgeschick (z.B. Kompatibilitätsprobleme von IT-Systemen und Systemkomponenten beheben, Netzwerkbauteile installieren)

    • Kreativität (z.B. Systemlösungen konzipieren)

    • Durchhaltevermögen (z.B. langwierige Fehlersuchen durchführen)

    • Kundenorientierung und mündliches Ausdrucksvermögen (z.B. Systemübergaben mit Kunden abstimmen, Nutzer beraten und schulen)

    • Lernbereitschaft (z.B. sich kontinuierlich Kenntnisse über neue technische Entwicklungen in der IT-Branche aneignen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Unternehmen der Informatikbranche; Unternehmen, die IT-Produkte und -Dienstleistungen anbieten oder einsetzen): Büroräume, beim Kunden

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

Dauer: mindestens 3 Wochen

Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration planen, installieren und betreiben bzw. verwalten IT-Systeme. Als Dienstleister im eigenen Haus oder bei Kunden beraten sie bei Auswahl und Einsatz von Hard- und Softwarekomponenten, bauen Systeme auf, vernetzen sie und nehmen sie in Betrieb. Sie erstellen Systemdokumentationen und führen Schulungen für die Benutzer durch. Im laufenden Betrieb warten und pflegen sie die Systeme regelmäßig und passen sie an veränderte Anforderungen an. Bei Störungen grenzen sie die Ursachen z.B. mithilfe von Experten- und Diagnosesystemen ein und beheben die Fehlfunktionen.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration realisieren kundenspezifische Informations- und Kommunikationslösungen. Hierfür vernetzen sie Hard- und Softwarekomponenten zu komplexen Systemen.

IT-Systeme planen und installieren

Im Beratungsgespräch klären sie die individuellen Anforderungen der Kunden an die zu installierende oder zu betreibende IT-Infrastruktur. Wie viele Rechnerarbeitsplätze sollen eingerichtet werden? Werden WLAN-Hotspots für Gäste benötigt? Wie sollen vernetzte Produktionsanlagen miteinander kooperieren? Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration erläutern die technischen Möglichkeiten und beraten bei der Auswahl von Hard- und Software. Bei der Umsetzung der Aufträge berücksichtigen sie nicht nur die momentanen Möglichkeiten der Netzwerke, sondern auch deren zukünftige Erweiterbarkeit, etwa wenn sie die Verkabelung vorbereiten.

Vor Ort bauen sie Systeme und Anlagen auf, schließen sie an, vernetzen z.B. Rechner mit Servern und Peripheriegeräten wie Scannern oder Druckern und führen Testläufe durch. Sind alle Drucker freigegeben, funktioniert die Anbindung an das Internet, verläuft die Kommunikation zwischen allen Komponenten ohne Probleme? Abschließend erstellen sie Netzwerkbeschreibungen und Arbeitsanweisungen. Sie beraten die Anwender und weisen sie in die Bedienung der Systeme bzw. Netzwerke ein. Dies kann individuell oder in Schulungen geschehen, die die Fachinformatiker/innen selbst planen, vorbereiten und durchführen.

IT-Systeme betreiben

Im Betrieb von IT-Systemen und Netzwerken sorgen sie dafür, dass sämtliche Prozesse störungsfrei ablaufen und die einzelnen Komponenten reibungslos zusammenarbeiten. Sie aktualisieren Betriebssysteme, erweitern Funktionen oder passen Systeme an veränderte Softwarevoraussetzungen an. Dabei setzen sie immer häufiger Cloud-Computing-Anwendungen ein. Auch für die Sicherheit von Netzwerken sind sie zuständig. So schützen sie Hard- und Softwarekomponenten z.B. mithilfe von Filter- und Antivirenprogrammen vor illegalen Zugriffen und setzen die jeweils geeigneten Tools oder Plattformen für einen sicheren Datentransfer ein. Treten Störungen auf, beispielsweise Serverprobleme, suchen sie die Ursachen und beheben die Fehlfunktionen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • kundenspezifische IT-Lösungen durch Integration von Hard- und Softwarekomponenten zu komplexen (vernetzten und unvernetzten) Systemen entwickeln und umsetzen

    • Anforderungen der Kunden klären, betriebliche Prozesse und Rahmenbedingungen analysieren

    • Systeme bzw. Netzwerke entsprechend der Kundenanforderungen konzipieren

    • Systemlösungen präsentieren und abstimmen, Umsetzung unter Einsatz von Projektmanagementmethoden planen

    • anforderungsgerechte Systeme und Anlagen aufbauen, installieren, testen und in Betrieb nehmen

    • Komponenten zur Gewährleistung der Sicherheit von Netzwerken installieren, z.B. Filter- oder Antivirenprogramme

    • Systemdokumentation, Bedienerhandbücher, Onlinehilfen erstellen

    • Anwender in die Bedienung der Systeme bzw. Netzwerke einweisen

  • IT-Systeme im eigenen Haus oder beim Kunden (als Dienstleister) verwalten und betreiben

    • IT-Systeme pflegen, warten, aktualisieren und an veränderte Erfordernisse anpassen

    • Qualitätssicherung gewährleisten

    • bei Störungen Ursachen mithilfe von Experten- und Diagnosesystemen ermitteln und Fehler beheben

  • Kunden und Anwender betreuen

    • Anwender bei Auswahl von Hard- und Software sowie in Fragen der IT-Sicherheit und des Datenschutzes beraten

    • IT-Support leisten, ggf. auch Fernwartungen durchführen

    • Anwenderschulungen organisieren und durchführen

  • den Markt für IT-Technologien und -Systeme, Hard- und Softwareprodukte beobachten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.407 bis € 3.963

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachinformatiker/in - Systemintegration

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • IT-Systemintegrator/in

Frühere Berufsbezeichnung

  • Datenverarbeitungskaufmann/Datenverarbeitungskauffrau

    (Ausbildungsberuf von 1969 bis 1997)

Vergleichbare Berufsbezeichnungen im deutschsprachigen Ausland

Schweiz

  • Informatiker/in - Plattformentwicklung

Österreich

  • Informationstechnologe/-technologin - Schwerpunkt Systemtechnik

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Information technology specialist (m/f) - specialising in systems integration

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Informaticien spécialisé/Informaticienne spécialisée en intégration de systèmes

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

  • beim Kunden

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration arbeiten mit Computern, Servern, Cloud-Computing-Anwendungen sowie Tools und Plattformen zur Kontrolle des Datentransfers. In erster Linie sind sie in Büroräumen am Bildschirm und im Außendienst beim Kunden tätig. Sie müssen sich flexibel auf wechselnde Arbeitsorte und Arbeitsbedingungen einstellen. Im IT-Support können zudem Abend- und Wochenendarbeit gefordert sein.

Die Arbeit der Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration erfordert technisches Verständnis und abstrakt-logisches Denken, wenn z.B. die Anforderungen an IT-Systeme zu analysieren sind. Die Suche nach Programmfehlern erfordert Ausdauer und Durchhaltevermögen. Bei der individuellen Planung von IT-Systemen, in der Beratung und im IT-Support, sind Kunden- und Serviceorientierung gefragt, z.B. im Hinblick auf die IT-Sicherheit und den Datenschutz. Die Integration von Hard- und Softwarekomponenten in individuell modellierte IT-Systeme setzt Kreativität voraus. Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration gehen bei der Installation verschiedener Anwendungen sehr sorgfältig vor. Für den Einbau von Hardwarekomponenten brauchen sie Handgeschick. Sie sind immer über die neuen technischen Entwicklungen informiert.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Servern, Telekommunikationsanlagen, Drucker und Router)

  • Bildschirmarbeit (z.B. IT-Systeme installieren)

  • Handarbeit (z.B. Hardwarekomponenten in IT-Systemen austauschen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (im IT-Support)

  • Kundenkontakt (z.B. Anwender bei Auswahl und Einsatz von Rechnern und Netzwerken sowie zu Fragen der IT-Sicherheit beraten, unterstützen und informieren)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (sich einstellen auf unterschiedliche örtliche Voraussetzungen beim Installieren von Netzwerken beim Kunden)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Komponenten von Serveranlagen installieren und warten)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Computertechnik und Software, z.B.: Client-Server-Systeme, Telekommunikationsanlagen, Betriebssysteme, Netzwerksysteme, Antivirenprogramme, Cloud-Computing-Anwendungen

Unterlagen und Zubehör, z.B.: Bedienungsanleitungen, Handbücher, Beamer

Büroausstattung, z.B.: PC, Telefon, Internetzugang

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der IT-Branche

  • in IT-Abteilungen von Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung

Branchen im Einzelnen

  • IT, DV, Computer

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Werbung, Public Relations

  • Transport, Verkehr

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen System- und Netzwerkadministration, IT-Anwendungsberatung, IT-Projektmanagement, IT-Sicherheit).

Darüber hinaus kann sich der Trend zum Einsatz von AIOps-Technologien zur Optimierung des IT-Betriebs zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Fachinformatiker/innen der Fachrichtung Systemintegration entwickeln. Auch Technologien in Bereichen wie Edge Computing bieten Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch eine Prüfung als IT-Entwickler/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Informatik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

AIOps: Künstliche Intelligenz für den IT-Betrieb

AIOps (Artificial Intelligence for IT Operations) verbindet durch Künstliche Intelligenz separate IT-Tools zu einer automatisierten IT-Betriebsplattform. Dabei werden Machine Learning und Big Data genutzt, um die Überwachung von IT-Infrastrukturen zu automatisieren und zu optimieren. Mithilfe von Echtzeit-Datenanalysen ermöglicht AIOps die automatisierte Identifikation von Problemen sowie die selbstständige Überprüfung und Behebung von Störungsfällen. AIOps-Plattformen schaffen es dadurch, IT-Personal zu entlasten und Systeme rund um die Uhr zu überwachen. Fach- und Führungskräfte im Tätigkeitsfeld IT-Administration werden sich mit AIOps-Technologien auseinandersetzen und Wege finden, mithilfe von Künstlicher Intelligenz den IT-Betrieb zu optimieren.

Edge Computing: Dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand

Anwendungen für Industrie 4.0, Smart Cities und Internet of Things erzeugen riesige Mengen an Sensor- und Gerätedaten, die nahezu in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Bei einer zentralen Datenverarbeitung werden diese Datenströme von den Geräten hin zu einer zentralisierten Cloud und wieder zurück transportiert; hier drohen Zeit- und Datenverluste. Bei Edge Computing können Maschinen- und Sensordaten direkt vor Ort gespeichert, verarbeitet und analysiert werden - in der Produktionshalle, im autonomen Fahrzeug oder im Containerschiff, sodass KI-basierte Geräte und Maschinen in Echtzeit reagieren können. Fach- und Führungskräfte der Informationstechnik werden sich darauf vorbereiten, künftig immer mehr Anwendungen im Bereich Edge Computing zu entwickeln.

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte etc. können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Beschäftigten diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-)Daten spielt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberangriffe zu erkennen und zu bekämpfen, spielt zudem eine immer größere Rolle in der IT-Sicherheit. Die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze beherrschen, steigt daher stetig.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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