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Ausbildungsberuf
Fachpraktiker/in für Büromanagement (§66 BBiG/§42r HwO)

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Ausbildung im Überblick

Fachpraktiker/in für Büromanagement ist ein Ausbildungsberuf für Menschen mit Behinderungen. Die 3-jährige Ausbildung wird in Industrie und Handel, im Handwerk und im öffentlichen Dienst oder in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation durchgeführt. Die Ausbildung orientiert sich am anerkannten Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Büromanagement.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. die Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Die Beschreibung des Ausbildungsberufs Fachpraktiker/in für Büromanagement erfolgt auf Grundlage der entsprechenden Empfehlung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Zugangsvoraussetzung

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Vorausgesetzt wird in der Regel eine Eignungsuntersuchung, die durch die zuständige Agentur für Arbeit veranlasst wird.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Betriebliche Ausbildung

Voraussetzung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Ausbildung in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

Die Berufsberatung der zuständigen Agentur für Arbeit informiert über Voraussetzungen und Anmeldung zur Ausbildung.

Wichtige Schulfächer

Gute Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Deutsch:

Beim Schreiben von Geschäftsbriefen sind Textverständnis, Rechtschreibsicherheit und Sicherheit im Formulieren notwendig.

Mathematik:

Um beispielsweise Rechnungen zu kontrollieren, sollte man die Grundrechenarten beherrschen.

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während der Ausbildung lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man Informationsquellen nutzt, Informationen recherchiert und auswählt

  • wie man mit Textverarbeitungssystemen Dokumente bearbeitet

  • wie man den Posteingang und -ausgang bearbeitet

  • wie man Termine plant

  • wie man Kunden Auskünfte gibt und Aufträge entgegennimmt

  • wie man Bestellungen durchführt und Zahlungen vorbereitet

  • welche Schritte es bei der Auftragsbearbeitung gibt

  • wie man die Buchführung erledigt und Kalkulationen erstellt

  • wie man den Bedarf an Produkten und Dienstleistungen ermittelt

  • wie man den Materialbestand kontrolliert

  • wie man Beschwerden entgegennimmt

  • was es über Personalsachbearbeitung zu wissen gibt

  • welche Aufgaben es im Sekretariat und in der Öffentlichkeitsarbeit gibt

  • wie man Kunden und Bürger im Umgang mit Verwaltung unterstützt

  • was man beim Haushalts- und Kassenwesen berücksichtigen muss

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Umweltschutz und Datenschutz und Digitalisierte Arbeitswelt vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Fächern

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Rechnen und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung kann z.B. durch eine der folgenden Wahlqualifikationen vertieft werden:

  • Auftragsbearbeitung

  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle

  • kaufmännische Abläufe in kleinen und mittleren Unternehmen

  • Beschaffungs- und Logistikprozesse

  • Marketing und Vertrieb

  • Unterstützung in der Personalwirtschaft

  • Assistenz- und Sekretariatsaufgaben

  • Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation

  • Verwaltung und Recht

Zusatzqualifikationen

Es besteht die Möglichkeit, während der Ausbildung eine Zusatzqualifikation zu erwerben, z.B. in den Bereichen Beschaffungs- und Logistikprozesse, Marketing und Vertrieb oder kaufmännische Steuerung und Kontrolle.

Ausbildungsaufbau

Beispiel für den Ausbildungsaufbau einer 3-jährigen Ausbildung Fachpraktiker/in für Büromanagement

Ausbildung im Betrieb bzw. in der Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:

1. bis 15. Ausbildungsmonat u.a.:

  • Büroprozesse

  • Informationsbeschaffung und -aufbereitung

  • computergestützte Informationsbearbeitung

  • bürowirtschaftliche Abläufe

  • Koordinations- und Organisationsaufgaben

  • Beschaffung von Material und externen Dienstleistungen

16. bis 36. Ausbildungsmonat u.a.:

  • Geschäftsprozesse

  • Auftragsbearbeitung

  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle

  • kaufmännische Abläufe in kleineren und mittleren Unternehmen

  • Beschaffungs- und Logistikprozesse

  • Unterstützung in der Personalwirtschaft

  • Assistenz- und Sekretariatsaufgaben

  • Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation

  • Verwaltung und Recht

Ausbildung in der Berufsschule:

Unterrichtsfächer während der gesamten Ausbildung u.a.:

  • Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht

  • Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit

  • Umweltschutz und Nachhaltigkeit

  • Digitalisierte Arbeitswelt

  • Produkt- und Dienstleistungsangebot

  • qualitätsorientiertes Handeln in Prozessen

  • Information, Kommunikation, Kooperation

Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung zur Mitte des 2. Ausbildungsjahres

Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung zum Ende der Ausbildung

Ausbildungsvergütung

Findet die Ausbildung in einem Betrieb statt, erhalten die Auszubildenden vom Betrieb eine Ausbildungsvergütung. Bei einer Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation werden die Auszubildenden durch Leistungen vom Rehabilitationsträger unterstützt.

Ausbildungskosten

Die Kosten einer Ausbildung nach besonderen Regelungen für Menschen mit Behinderungen werden vom Rehabilitationsträger getragen.

Förderungsmöglichkeiten

Neben der Förderung der Ausbildung durch Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben erhalten die Auszubildenden auch unterhaltssichernde und andere ergänzende Leistungen nach dem Neunten Sozialgesetzbuch (SGB IX).

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, kann die Ausbildungszeit verkürzt werden. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Verlängerung

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnungen gemäß Ausbildungsregelungen der zuständigen Stellen, z.B.

  • Fachpraktiker für Büromanagement/Fachpraktikerin für Büromanagement

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Ausbildungs- bzw. Praktikumsbetrieb, im Übungsbüro

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Dokumente sortieren, Rechnungen und Briefe schreiben, Post versenden

  • Umgebung: Büroarbeit am Computer

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt (z.B. beim Ordnen von Dokumenten)

    • Konzentrationsfähigkeit (z.B. beim Schreiben von Rechnungen)

    • Schriftliches Ausdrucksvermögen (z.B. beim Schreiben von Briefen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Betriebliche Ausbildung

Im Ausbildungsbetrieb betreuen Ausbilder/innen oder erfahrene Kollegen/Kolleginnen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

In der Berufsschule werden sie in Fachklassen unterrichtet. Es werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt.

Ausbildung in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation

In Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation sind Ausbildungswerkstätten, Übungsbüros, sonderpädagogische Berufsschule, Wohnmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen in der Regel unter einem Dach zusammengefasst. In den Ausbildungswerkstätten und Übungsbüros findet die praktische Ausbildung durch Ausbilder/innen statt. Während ihrer Ausbildung werden die Auszubildenden außerdem durch pädagogische, medizinische und psychologische Fachdienste unterstützt und betreut.

Wenn die Einrichtung der beruflichen Rehabilitation sich nicht in der Nähe des Wohnorts befindet, sind die Auszubildenden z.B. im Internat oder in einer betreuten Wohngruppe der Einrichtung untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt. In die Ausbildung sind ein oder mehrere Praktika integriert, die in einem Betrieb durchgeführt werden.

Lernorte

Fachpraktiker/innen für Büromanagement werden in betrieblicher Form oder in Einrichtungen der beruflichen Rehabilitation ausgebildet.

Betriebliche Ausbildung:

  • Ausbildungsbetrieb: Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung in einer Einrichtung der beruflichen Rehabilitation:

  • Ausbildungseinrichtung: Übungsbüro, ggf. Ausbildungsfirma der Einrichtung

  • Berufsschule (i.d.R. in die Einrichtung integriert): Unterrichtsräume

  • Praktikumsbetrieb: Büroräume

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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