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Ausbildungsberuf
Industriekaufmann/-frau

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industriekaufleute übernehmen kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Aufgaben in Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Logistik, Beschaffung, Marketing, Personalwirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen.

Die Ausbildung im Überblick

Industriekaufmann/-frau ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf in Industrie und Handel. Die Ausbildung findet auch im Handwerk statt.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriekaufleute finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Industriekaufmann/-frau.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Die Betriebe stellen im Ausbildungsbereich Industrie und Handel überwiegend Ausbildungsanfänger/innen mit Hochschulreife ein, im Ausbildungsbereich Handwerk überwiegend mit mittlerem Bildungsabschluss oder Hochschulreife.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Im Jahr 2022 gab es im Ausbildungsbereich Industrie und Handel 15.300 Ausbildungsanfänger/innen. 64 Prozent der zukünftigen Industriekaufleute verfügten über die Hochschulreife , 32 Prozent besaßen einen mittleren Bildungsabschluss . Zwei Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss , ein Prozent konnte keinen Hauptschulabschluss vorweisen.

Im Ausbildungsbereich Handwerk gab es 90 Ausbildungsanfänger/innen. 50 Prozent verfügten über einen mittleren Bildungsabschluss, 47 Prozent besaßen die Hochschulreife. Drei Prozent verfügten über einen Hauptschulabschluss.

Quelle:

Die Angaben orientieren sich an den Informationen des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Mathematik:

Mathematik gehört zum Handwerkszeug von Industriekaufleuten. So müssen sie z.B. die Kosten für Transportträger und -mittel, Gehälter oder Dienstleistungen ermitteln und vergleichen oder Finanzierungskosten für Investitionen berechnen.

Wirtschaft:

Wirtschaftliches Handeln ist für Industriekaufleute von großer Bedeutung. Wenn sie Angebote vergleichen oder Verhandlungen mit Lieferanten führen, kommen ihnen Kenntnisse in Wirtschaft zugute. Kenntnisse im Rechnungswesen sind nützlich, um etwa Geschäftsvorgänge zu buchen oder Kalkulationen erstellen zu können.

Englisch und weitere Fremdsprachen:

Wenn Industriekaufleute internationale Kunden- oder Lieferantenkontakte haben, sind Englischkenntnisse sowie ggf. Kenntnisse in weiteren Fremdsprachen wichtig.

Deutsch:

Um z.B. Entscheidungsunterlagen strukturieren, aufbereiten und präsentieren zu können sowie für den schriftlichen und mündlichen Kundenkontakt sind gute Deutschkenntnisse von Vorteil.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industriekaufmann/-frau ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die Industrie- und Handelskammern. Für die Antragstellung ist folgende zentrale Stelle eingerichtet worden:

IHK FOSA Ulmenstraße 52g 90443 Nürnberg D +49.911.815060 https://www.ihk-fosa.de info@ihk-fosa.de

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie man die Leistungserstellung plant, koordiniert und dokumentiert

  • wie Logistikketten funktionieren und welche Logistik- und Lagerkonzepte es gibt

  • wie man Bedarfe für die Leistungserstellung, Bestellmengen und -termine ermittelt, Bestellungen durchführt und die Vertragserfüllung überwacht

  • wie man Ergebnisse der Marktbeobachtung und -analyse für die Planung von Marketingmaßnahmen nutzt, Marketingmaßnahmen umsetzt und ihre Wirksamkeit beurteilt

  • wie Preise ermittelt, Angebote erstellt, Aufträge erfasst und für den Vertrieb relevante Termine koordiniert werden

  • wie Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen zu handhaben sind

  • wie man den Personalbedarf ermittelt, bei der Personalgewinnung mitwirkt und die Einführung neuer Mitarbeiter/innen begleitet

  • wie Kosten geplant und überwacht, betriebliche Leistungen verrechnet und das betriebliche Controlling als Planungs- und Steuerungsinstrument genutzt werden

  • wie man einsatzgebietspezifische Aufgaben analysiert und Lösungen erarbeitet

  • welche betrieblichen Qualitätssicherungssysteme es gibt und wie sie angewendet werden

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Organisation des Ausbildungsbetriebs, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie digitalisierte Arbeitswelt vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Kundenaufträge bearbeiten und überwachen, betriebliche Problemlösungsprozesse innovativ durchführen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Spezialisierung während der Ausbildung

Die Ausbildung wird in einem Einsatzgebiet vertieft, je nach Ausbildungsbetrieb z.B.:

  • Vertrieb

  • Marketing

  • Beschaffung

  • Logistik

  • Personalwirtschaft

  • Leistungserstellung

  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Zusatzqualifikationen

  • Die Zusatzqualifikation "Europaassistent/in" eröffnet für Auszubildende mit einem mittleren Bildungsabschluss die Möglichkeit, interkulturelle Kompetenzen aufzubauen, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und sich fachlich - über die Erstausbildung hinaus - zu bilden. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind ein besonderer Berufsschulunterricht (z.B. Europäisches Waren- und Wirtschaftsrecht) und ein mehrwöchiges Praktikum im Ausland. Weitere Informationen erteilt z.B.:

    Europaassistent/in

  • Die Zusatzqualifikation "Forderungsmanagement" bietet Auszubildenden die Möglichkeit, sich in diesem für die Unternehmensführung besonders wichtigen Bereich über ihre Erstausbildung hinaus zu bilden. Vermittelt werden z.B. Kenntnisse über die Arten der Vertragsgestaltung, die Forderungsüberwachung, das Insolvenzverfahren und die Rechnungserstellung einschließlich Dokumentation. Das Erlernte wird anschließend geprüft. Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer, z.B.:

    Bergische IHK - Forderungsmanagement

  • Die Zusatzqualifikation "Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen" ermöglicht es Auszubildenden mit Hochschulreife und guten Englischkenntnissen, wirtschaftliche und fremdsprachliche Qualifikationen über die Erstausbildung hinaus zu erwerben. Bestandteile der Zusatzqualifikation sind zusätzlicher Unterricht in internationaler Betriebswirtschaftslehre, Englisch und einer zweiten Fremdsprache (Französisch, Spanisch oder Italienisch). Weitere Informationen erteilt die zuständige Industrie- und Handelskammer, z.B.:

    IHK Heilbronn-Franken - Internationales Wirtschaftsmanagement mit Fremdsprachen

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus: Portal für duales Studium und Zusatzqualifikationen in der beruflichen Erstausbildung

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. bis 15. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Leistungserstellung planen und koordinieren

  • Logistik und Lagerprozesse planen und steuern

  • Beschaffung planen und steuern

  • kaufmännische Steuerung und Kontrolle durchführen

1. und 2. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • das Unternehmen vorstellen und die eigene Rolle mitgestalten

  • Projekte planen und durchführen

  • Kundenaufträge bearbeiten und überwachen

  • Beschaffungsprozesse planen und steuern

  • Wertströme buchhalterisch dokumentieren und auswerten

  • Leistungserstellung planen, steuern und kontrollieren

  • Logistik- und Lagerprozesse koordinieren, umsetzen und überwachen

  • Kosten- und Leistungsrechnung zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen durchführen

  • Marketingkonzepte planen und umsetzen

Teil 1 der Abschlussprüfung im 4. Ausbildungshalbjahr

16. bis 36. Ausbildungsmonat:

Ausbildung im Betrieb und nach Bedarf in überbetrieblichen Lehrgängen:

  • Vertiefen der Kenntnisse aus den ersten 15 Ausbildungsmonaten

  • Marketingmaßnahmen planen und umsetzen

  • Vertriebsprozesse umsetzen

  • Personalprozesse umsetzen

  • einsatzgebietsspezifische Lösungen erarbeiten

  • einsatzgebietsspezifische Aufgaben und Prozesse koordinieren

3. Ausbildungsjahr

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • Jahresabschluss vorbereiten, auswerten und für Finanzierungsentscheidungen nutzen

  • Geschäftsprozesse an gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ausrichten

  • Personalprozesse planen, steuern und kontrollieren

  • betriebliche Problemlösungsprozesse innovativ durchführen

Teil 2 der Abschlussprüfung vor dem Ende der Berufsausbildung

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung für eine duale Ausbildung wird vom Ausbildungsbetrieb gezahlt und richtet sich bei tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Auszubildenden ist eine angemessene Vergütung zu gewähren. Findet die Ausbildung in schulischer Form statt (z.B. an einer Berufsfachschule oder im 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundbildungsjahr BGJ), wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt.

Beispiel Elektrohandwerk (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 800 bis € 1.109

2. Ausbildungsjahr: € 850 bis € 1.168

3. Ausbildungsjahr: € 900 bis € 1.227

Beispiel Metall- und Elektroindustrie (monatlich brutto - je nach Bundesland):

1. Ausbildungsjahr: € 1.066 bis € 1.198

2. Ausbildungsjahr: € 1.119 bis € 1.232

3. Ausbildungsjahr: € 1.197 bis € 1.326

Quellen:

Tarifinformationen des Bundes und der Länder (z.B. Bundesministerium für Arbeit und Soziales, WSI-Tarifarchiv, Tarifarchive der Bundesländer)

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Für die Durchführung der Ausbildung werden keine Kosten erhoben. Der ausbildende Betrieb stellt die für den betrieblichen Teil der Ausbildung benötigten Ausbildungsmittel zur Verfügung und bezahlt die Prüfungsgebühren.

Soweit nicht anders geregelt, müssen die Auszubildenden die Kosten der Lernmittel für den Unterricht in der Berufsschule und für Berufskleidung selber tragen. Zudem können Kosten entstehen, wenn Ausbildungsstätten vom Wohnort entfernt sind.

Förderungsmöglichkeiten

In bestimmten Lebenssituationen können die Auszubildenden Berufsausbildungsbeihilfe erhalten.

Weitere Informationen:

Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Industriekaufmann/Industriekauffrau

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. Lagerbestände erfassen, Bestellungen durchführen, Preise ermitteln, Verträge vorbereiten, Kundendienstleistungen organisieren

  • Umgebung: Bildschirmarbeit in Büroräumen, wechselnde Umgebungsbedingungen in Lager- und Produktionshallen, Maschinenlärm

  • Anforderungen:

    • Kaufmännisches Denken, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen (z.B. betriebliche Kosten- und Leistungsrechnung anwenden, Verhandlungen mit Lieferanten führen)

    • Kommunikationsfähigkeit, Kontaktbereitschaft und Kunden- und Serviceorientierung (z.B. Kunden beraten und Kundenwünsche berücksichtigen)

    • Sorgfalt und Konzentrationsfähigkeit (z.B. beim Prüfen und Bewerten von Geschäftsfällen und -vorgängen, bei der Entgeltabrechnung)

    • Organisatorische Fähigkeiten (z.B. bei der Personaleinsatzplanung, bei der Terminkoordination mit internen und externen Schnittstellen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Industriekaufleute werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche): Büroräume, Lager, Produktionshallen

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Können Betriebe nicht alle geforderten Ausbildungsinhalte vermitteln, besteht die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in überbetriebliche Ausbildungsstätten zu verlagern.

Ausbildung im Ausland

Um die gesamte Ausbildung oder Teile davon im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

  • Griechenland, Irland, Lettland, Portugal, Schweden, Tschechien

    Auslandspraktikum "EuroTrainee" für Auszubildende im kaufmännischen Bereich sowie in der Hotel- und Gaststättenbranche

    Dauer: 4 Wochen

    Weitere Informationen: Mehr Chancen auf dem europäischen Arbeitsmarkt - Auslandsaufenthalte für Auszubildende

  • Spanien

    Duale, deutsch-spanische Ausbildung

    Ort: Madrid

    Dauer: 2 Jahre (gesamte Ausbildung)

    Zugangsvoraussetzung: Hochschulreife

    Abschluss: Abschlussprüfung durch Deutsche Handelskammer für Spanien (AHK Spanien) und den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK); Abschlusszeugnis der Berufsschule FEDA Madrid

    Weitere Informationen: feda Berufsschule Madrid

  • Verschiedene europäische Länder

    Auslandspraktikum im Rahmen der Zusatzqualifikation "Europaassistent/in"

    Dauer: mindestens 3 Wochen

    Zugangsvoraussetzung: mittlerer Bildungsabschluss

    Weitere Informationen z.B.: Europaassistent/in

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

  • duale Ausbildungen, bei denen Auslandsaufenthalte grundsätzlich im Ausbildungsvertrag vereinbart werden (Dauer: bis zu ein Viertel der Ausbildungsdauer)

  • Austauschprogramme und Auslandspraktika, z.B. mit Förderung über das Programm Erasmus+:

  • internationale Zusatzqualifikationen (z.B. Europaassistent/in)

Gegebenenfalls kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industriekaufleute wirken mit an der Organisation und Koordinierung betriebswirtschaftlicher Abläufe in Industrie- und Handwerksbetrieben. Damit Industriegüter schnell und kosteneffizient produziert werden können, stellen sie z.B. sicher, dass entsprechende Produktionseinrichtungen sowie Material, Personal und Lagerkapazitäten zur Verfügung stehen. Sie vereinbaren Preise und Termine mit Zulieferern, nehmen eingehende Sendungen in Empfang, organisieren Transportmittel für den Versand fertiger Waren und fertigen die Begleitpapiere aus. Um Aufträge zu generieren, betreuen und beraten sie Kunden, entwickeln Marketingstrategien und setzen diese um. Im Rechnungs- und Finanzwesen bearbeiten, buchen und kontrollieren sie Geschäftsvorgänge und bereiten Daten für unternehmerische Entscheidungen auf.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Industriekaufleute übernehmen kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Aufgaben in Unternehmensbereichen wie Vertrieb, Logistik, Beschaffung, Marketing, Personalwirtschaft oder Finanz- und Rechnungswesen.

Reibungslose Abläufe

Sie regeln die Abläufe und Prozesse rund um die Produktion von Industriegütern. Die Produktion benötigt Rohstoffe, Betriebsmittel und Personal. Fertige Güter müssen termingerecht ausgeliefert werden, die Produkte des Unternehmens sind zu bewerben, Kundenaufträge einzuholen, Kosten zu kalkulieren und der Geschäftserfolg zu kontrollieren. Industriekaufleute sind in all diesen unterschiedlichen Bereichen tätig, planen und koordinieren Abläufe, verhandeln mit Kunden, Lieferanten, Transportunternehmern, Banken oder Behörden, entwickeln Marketingstrategien, übernehmen Aufgaben im Personal- oder im Rechnungswesen und Controlling.

In kleineren Betrieben sind Industriekaufleute für alle diese Aufgaben zuständig; in größeren Unternehmen spezialisieren sie sich in der Regel auf einzelne Aufgabenbereiche.

Marketing und Vertrieb

Im Bereich Marketing befassen sich Industriekaufleute damit, die Angebote ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit bekannt zu machen und gut auf den Märkten zu platzieren. Hierfür nutzen sie die Ergebnisse von Marktbeobachtungen und -analysen, entwickeln entsprechende Marketingstrategien und betreuen deren Umsetzung, ggf. in Zusammenarbeit mit Werbefachleuten. Sie kontrollieren die Wirksamkeit von Marketingmaßnahmen, z.B. anhand von Verkaufszahlen oder Kunden-/Vebraucherrückmeldungen, und passen Marketingaktivitäten ggf. entsprechend an. Stellen sie neue Trends fest oder erfahren sie, z.B. durch Verbraucherumfragen, von Veränderungen der Ansprüche an ein Produkt oder eine Dienstleistung, geben sie diese Informationen an die Produktentwicklung weiter.

Im Vertrieb betreuen sie Bestandskunden und wirken dabei mit, neue Kunden zu gewinnen. Sie beraten Kunden über Angebote oder neue Produkte, verhandeln über Preise und Herstellungszeiten und arbeiten Angebote aus. Nach Auftragseingang koordinieren sie Termine und Abläufe mit den beteiligten internen und externen Schnittstellen, beispielsweise Produktion und Zulieferbetrieben, und überwachen die Einhaltung von Kosten, Qualität und Zeitrahmen. Abschließend erstellen sie Rechnungen und überwachen die Zahlungseingänge. Sie prüfen eingehende Reklamationen, suchen die Ursachen, bemühen sich gemeinsam mit den betroffenen Stellen, Schwachstellen zu beseitigen und bieten den Kunden Entschädigungen an. Um Kunden langfristig an ihr Unternehmen zu binden, konzipieren sie außerdem kundenfreundliche Service-, Kundendienst- und Garantieleistungen.

Beschaffung und Logistik

Damit Rohstoffe und Materialien, Hilfs- und Betriebsmittel für die Fertigung rechtzeitig und in ausreichender Menge bereitgestellt werden, holen Industriekaufleute Angebote ein, vergleichen diese, verhandeln über Preise sowie Lieferkonditionen und erteilen Aufträge. Sie sorgen auch dafür, dass für bestellte Güter genügend Lagerkapazität vorhanden ist, und überwachen die Liefertermine. Ist die Ware eingetroffen, prüfen sie die Ladepapiere, kontrollieren die Sendung und reklamieren eventuelle Schäden oder Mängel. Um Produktionsverzögerungen zu vermeiden, stellen sie auch sicher, dass genügend Ersatzteile und Hilfsmittel wie Schrauben oder Schmierstoffe vorhanden sind und bestellen rechtzeitig nach.

Des Weiteren organisieren sie den Versand fertiger Produkte. Dabei kaufen sie Frachtkapazitäten auf den jeweils für die Ansprüche und Dringlichkeit von Lieferungen - beispielsweise Tiefkühlkost oder Baumaterialien - geeigneten Transportmitteln ein bzw. sorgen dafür, dass entsprechende Fahrzeuge aus dem betriebseigenen Fuhrpark bereitgestellt werden. Sie stellen die Lieferpapiere für die Sendungen aus, bei internationalen Lieferungen auch Zollpapiere.

Personalwirtschaft

Reibungslose betriebliche Abläufe sind nur möglich, wenn das richtige Personal in ausreichender Zahl an den richtigen Stellen vorhanden ist. Industriekaufleute kennen sich mit Konzepten der Arbeitsorganisation und der Personaleinsatzplanung aus. Um zukünftige Mitarbeiter/innen anzusprechen bzw. auf das Unternehmen aufmerksam zu machen, platzieren Industriekaufleute z.B. Stellenangebote auf der betriebseigenen Homepage und auf Portalen bzw. in Social-Media-Kanälen, die von der jeweiligen Zielgruppe genutzt werden, und suchen auch selbst in Bewerberbörsen nach geeigneten Kandidaten. Gegebenenfalls sind sie auch an Personalauswahlprozessen beteiligt und begleiten die Einführung neuer Mitarbeiter/innen ins Unternehmen. Sie bereiten außerdem Arbeitsverträge und die erforderlichen Meldungen vor, z.B. an die Sozialversicherungsträger, sind Ansprechpartner zu Themen wie Lohnfortzahlung oder Urlaubsanspruch und erstellen Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Darüber hinaus organisieren sie ggf. Maßnahmen der Mitarbeiteraus- und -weiterbildung sowie der betrieblichen Gesundheitsförderung.

Kaufmännische Steuerung und Kontrolle

Im Bereich Rechnungswesen und Finanzwirtschaft buchen Industriekaufleute Geschäftsvorgänge mithilfe spezieller Software, archivieren Belege wie die Rechnung für eine neue CNC-Maschine oder die Anzahlung eines Kunden für die bereits gelieferten Produkte. Auch Konten eröffnen sie oder veranlassen Zahlungen. Die Kosten- und Leistungsrechnung fällt ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Beispielsweisen planen, erfassen und überwachen sie Kosten und verrechnen betriebliche Leistungen. Im Rahmen des betrieblichen Controllings, das sie als Informations-, Planungs- und Steuerungsinstrument nutzen, ermitteln und analysieren sie betrieblichen Kennzahlen, beispielsweise Verkaufszahlen oder Produktionskosten. Aus ihren Ergebnissen leiten sie zur Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen Handlungsoptionen ab. In der Finanzplanung ermitteln und bewerten Industriekaufleute z.B. Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen, Aufträge oder Projekte. Auch vor- und nachbereitende Aufgaben für Geschäftsabschlüsse, wie z.B. Jahresabschlüsse, können zu ihren Aufgaben gehören.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Aufgaben in der Produktionsplanung, -steuerung und -überwachung übernehmen

    • Rohstoff- und Materialbedarf ermitteln

    • Angebote einholen und vergleichen

    • Einkaufsverhandlungen führen, Lieferbedingungen aushandeln, Waren bestellen

    • Waren annehmen, Begleitpapiere prüfen, Lieferung auf Schäden oder Mängel prüfen und ggf. beim Hersteller oder Transportunternehmer reklamieren

    • Personalbedarf ermitteln, Personaleinsatz planen

    • Maschineneinsatz und -belegung planen, Durchlaufzeiten festlegen

  • Aufgaben in Vertrieb und Marketing durchführen

    • Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen bzw. deren Produkte und Dienstleistungen betreiben

    • Markt- und Konkurrenzanalysen sowie Marktforschungsergebnisse auswerten, Trends erkennen, Ergebnisse an jeweils zuständige Stellen weiterleiten (z.B. Produktentwicklung)

    • Werbe- und Verkaufsförderungsaktionen planen und durchführen

    • Kunden beraten und betreuen

    • Anfragen prüfen, Preise kalkulieren, Angebote erstellen

    • nach Auftragsvergabe Termine und Abläufe mit den beteiligten internen und externen Schnittstellen, z.B. Produktion, Zulieferbetriebe, Versand, koordinieren

    • Frachtkapazitäten für den Versand der fertigen Erzeugnisse einkaufen, dabei das jeweils geeignete Transportmittel bzw. -system auswählen, Frachtpapiere ausfertigen, Zollformalitäten abwickeln

    • Reklamationen und Schadensfälle bearbeiten

    • Maßnahmen zur Kundenbindung entwickeln, z.B. spezielle Service-, Kundendienst- oder Garantieleistungen

  • Aufgaben in der Personalwirtschaft übernehmen

    • Stellenpläne aufstellen, Personalbedarf ermitteln

    • bei Maßnahmen der Personalbeschaffung mitwirken, z.B. durch Platzierung von Stellenausschreibungen in Medien, die von der jeweiligen Zielgruppe genutzt werden, sowie durch aktive Suche in Bewerberbörsen

    • gegebenenfalls bei Personalauswahlverfahren mitwirken

    • die Einführung neuer Mitarbeiter/innen in ihre Abteilungen/Bereiche begleiten

    • Arbeitsverträge vorbereiten, erforderliche Meldungen veranlassen, z.B. an Sozialversicherungsträger

    • Arbeits- und Verdienstbescheinigungen erstellen

    • Personalakten und -statistiken führen, Lohn- und Gehaltsabrechnung durchführen

    • Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen planen und organisieren

  • bei der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle mitwirken

    • Eingangsrechnungen kontrollieren und Zahlungen veranlassen

    • Ausgangsrechnungen erstellen

    • Geschäftsvorgänge buchen

    • Kosten- und Leistungsrechnung durchführen

    • im Rahmen des Controlling Kennzahlen ermitteln und bewerten sowie unternehmerische Entscheidungen vorbereiten

    • Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte, Aufträge, Investitionen ermitteln und bewerten

    • vor- und nachbereitende Arbeiten für Geschäftsabschlüsse durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.325 bis € 3.654

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industriekaufmann/-frau

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Wirtschaftskaufmann/Wirtschaftskauffrau Spezialisierungsrichtung Industrie

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1990)

  • Wirtschaftskaufmann/Wirtschaftskauffrau Spezialisierungsrichtung Rechnungsführung/Statistik

    (Ausbildungsberuf von 1985 bis 1990)

  • Wirtschaftskaufmann/Wirtschaftskauffrau Spezialisierungsrichtung Statistik

    (Ausbildungsberuf von 1970 bis 1985)

Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland

Österreich

  • Industriekaufmann/-frau

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Industrial Management Assistant (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Agent/Agente commercial dans l’industrie

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Industriekaufleute arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Produktionshallen

  • im Lager

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Industriekaufleute arbeiten viel am Computer mit branchenspezifischer Software. In erster Linie sind sie in Büroräumen am Bildschirm tätig, ggf. auch in Lager- und Produktionshallen.

Die Arbeit von Industriekaufleuten erfordert kaufmännisches Denken. Sorgfältig erstellen sie z.B. Stücklisten und Arbeitspläne. Um kosteneffiziente Verhandlungen mit Lieferanten von Produktionsmitteln führen und die Geschäftspartner auf bestimmte Konditionen festlegen zu können, sind Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen gefragt. Je nach Tätigkeitsbereich haben Industriekaufleute häufig Kontakt zu Kunden, weshalb Kommunikationsfähigkeit, Serviceorientierung sowie Kontaktbereitschaft wichtig sind. Flexibel gehen sie auf die Wünsche von Kunden ein. Bei der Planung und Steuerung der Herstellung von Waren und Dienstleistungen sind organisatorische Fähigkeiten gefragt.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Bildschirmarbeit (z.B. Stücklisten und Arbeitspläne erstellen; Geschäftsvorgänge buchen; Auftragsbegleitpapiere fertigen und Lohn- und Gehaltsabrechnungen führen)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. mit Lieferanten verhandeln)

  • Arbeit in Lagerhallen (z.B. Lieferpapiere und Wareneingang kontrollieren)

  • Kundenkontakt (Kunden beraten und betreuen)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (z.B. zwischen Verwaltungs- und Organisationsarbeiten und telefonischer Kundenbetreuung wechseln)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Angebots- und Auftragsunterlagen, Preis- und Warenlisten, Produktkataloge, Stücklisten, Fracht- und Lieferpapiere, Rechnungen, Personalstatistiken, Lohn- und Gehaltsabrechnungen, Dienst- und Organisationspläne, Kalkulationen, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen, Kosten-Nutzen-Analysen, Markt- und Konkurrenzanalysen

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Buchhaltungssoftware, Warenwirtschafts- und Personalverwaltungssysteme, Kundendatenbanken

Arbeitsbereiche/Branchen

Industriekaufleute finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Holz, Möbel

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Rohstoffgewinnung, -aufbereitung

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Auftragsabwicklung, Projektmanagement).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Industriefachwirt/in oder eine Weiterbildung als Betriebswirt/in für allgemeine Betriebswirtschaft).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss in den Studienfächern Industriebetriebswirtschaft oder Betriebswirtschaftslehre, Business Administration).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Aktuelles

Ausbildung wurde modernisiert

Die Ausbildung im Beruf Industriekaufmann/-frau wurde neu geordnet, um sie an die wirtschaftlichen, technologischen sowie arbeitsorganisatorischen Entwicklungen anzupassen, die sich auf das Berufsbild der Industriekaufleute auswirken. Die immer dynamischer werdende Digitalisierung verändert Geschäftsabläufe und Arbeitsformen. Industriekaufleute benötigen heute ein umfängliches Prozessverständnis und, bedingt durch das Zusammenwachsen des kaufmännischen und gewerblich-technischen Handelns, auch zunehmend Kompetenzen des "Schnittstellenmanagements". Die neue Ausbildungsordnung berücksichtigt die wirtschaftlichen, technologischen und arbeitsorganisatorischen Entwicklungen. Zudem wurden die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung von Geschäftsprozessen verstärkt berücksichtigt. Aktualisiert wurden außerdem die Prüfungsregelungen. Künftig wird die Abschlussprüfung in zwei auseinanderfallenden Teilen durchgeführt. Die modernisierte Ausbildungsordnung trat am 01.08.2024 in Kraft.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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