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Ausbildungsberuf
Fremdsprachenkorrespondent/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen bearbeiten Vorgänge, die sich aus Auslandskontakten bzw. internationalen Geschäftsbeziehungen von Unternehmen, Verbänden oder Organisationen ergeben.

Die Ausbildung im Überblick

Fremdsprachenkorrespondent/in ist eine landesrechtlich geregelte schulische Ausbildung an Berufsfachschulen .

Sie dauert in Vollzeit 2-3 Jahre, in Teilzeit 4 Jahre und führt zu einer staatlichen Abschlussprüfung.

Darüber hinaus gibt es Ausbildungen, die nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche bzw. in international agierenden Verbänden und Organisationen.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Ausbildung als Fremdsprachenkorrespondent/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Vorausgesetzt wird in der Regel ein mittlerer Bildungsabschluss .

Je nach Bundesland können abweichende schulische Voraussetzungen sowie Vorkenntnisse in der gewählten Fremdsprache gefordert werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Die fachliche und persönliche Eignung der Bewerber/innen wird meist anhand der schriftlichen Bewerbungsunterlagen und in einem persönlichen Gespräch geprüft. Gelegentlich werden auch schriftliche Aufnahmeprüfungen durchgeführt. Darüber hinaus kann der schulische Leistungsstand entscheidend sein. Auch die Reihenfolge der Anmeldungen kann eine Rolle spielen.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen ggf. eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Auswahlverfahren

Die Schulen wählen Bewerber/innen nach eigenen Kriterien aus. Es wird i.d.R. Wert auf das gute Beherrschen der jeweiligen Fremdsprache und Deutsch gelegt. Zum Teil werden Aufnahmetests oder Aufnahmegespräche durchgeführt.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Deutsch:

Angehende Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen müssen fremdsprachige Texte ins Deutsche übersetzen. Dazu sind gute Kenntnisse der deutschen Rechtschreibung und Grammatik notwendig.

Englisch, Französisch, weitere Fremdsprachen:

Bereits während der Ausbildung benötigen angehende Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen Sprachkenntnisse im gewählten sprachlichen Schwerpunkt, z.B. für das Erledigen der fremdsprachigen Geschäftskorrespondenz oder das Abwickeln von Zollformalitäten in einer Fremdsprache.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Fremdsprachenkorrespondent/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Zuständige Stellen sind Behörden der Länder wie z.B. Regierungspräsidien oder Kultusministerien. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Während des theoretischen und praktischen Unterrichts erwirbt man beispielsweise folgende Kenntnisse:

  • Beherrschen der 1. Fremdsprache (i. d. R. Englisch) auf der Niveaustufe B 2/C 1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (GER), der 2. Fremdsprache auf der Niveaustufe A 2/B 1 des GER und ggf. einer 3. Fremdsprache auf der Niveaustufe A 1/A 2 des GER

  • Anwenden der Fremdsprachen in unterschiedlichen Situationen des Berufs- und Arbeitslebens

  • Beherrschen der Sprache mündlich in Phonetik, Intonation und Sprechfertigkeit

  • Anwenden wirtschaftlicher Grundkenntnisse und Beherrschen der Fachterminologie in Deutsch und in der Fremdsprache

  • Führen fremdsprachlicher Korrespondenz, einfachere Übersetzungs- und Dolmetscheraufgaben

  • Betreuung ausländischer Gäste und Geschäftspartner, Pflege geschäftlicher Kontakte mit ausländischen Unternehmen und Geschäftspartnern

  • Einsatz moderner Kommunikationsmittel

  • Anwenden fundierter IT-Kenntnisse

Während der Ausbildung werden i.d.R. auch Fächer wie Deutsch, Rechnungswesen und Wirtschaftslehre unterrichtet.

Betriebspraktika

Bei Praktika werden die theoretischen Inhalte z.B. in international ausgerichteten Unternehmen umgesetzt und angewendet. Die Schüler/innen erhalten Einblick in das Betriebsgeschehen, sammeln Erfahrungen in den berufstypischen Arbeitsmethoden und gewinnen einen Überblick über Aufbau und Ablauforganisation des Betriebs bzw. der Behörde.

Ausbildungsaufbau

Beispiel für die Stundenverteilung

  • Erste Fremdsprache Englisch/Französisch:

    • Allgemeine Sprachgrundlagen: 1. Schuljahr 6 Wochenstunden, 2. Schuljahr 4 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Mündliche Sprachbeherrschung und Gesprächsdolmetschen: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 4 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Einführung in das Übersetzen: 1. Schuljahr 3 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Übersetzen aus der Fremdsprache (gemein- und fachsprachliche Texte): 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 3 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Übersetzen in die Fremdsprache (gemein- und fachsprachliche Texte): 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Korrespondenz (zweisprachig): 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Auslandskunde (fremdsprachig): 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Fachkunde und Fachterminologie Wirtschaft oder Technik (mit Übungen, zweisprachig): 1. Schuljahr 3 Wochenstunden, 2. Schuljahr 3 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Zweite Fremdsprache:

    • Allgemeine Sprachgrundlagen: 1. Schuljahr 8 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Korrespondenz: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 3 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Übersetzung und Textproduktion: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Mündliche Sprachbeherrschung: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 2 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Allgemeinbildende Fächer:

    • Deutsch: 1. Schuljahr 1 Wochenstunde, 2. Schuljahr 1 Wochenstunde, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

    • Politik und Gesellschaft: 1. Schuljahr 2 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Informationsverarbeitung: 1. Schuljahr 3 Wochenstunden, 2. Schuljahr 3 Wochenstunden, 3. Schuljahr 0 Wochenstunden

  • Wirtschaftsfächer:

    • Allgemeine Wirtschaftslehre: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 4 Wochenstunden

    • Außenwirtschaft: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 4 Wochenstunden

    • Rechnungswesen: 1. Schuljahr 0 Wochenstunden, 2. Schuljahr 0 Wochenstunden, 3. Schuljahr 2 Wochenstunden

Gesamtstundenzahl:

  • 1. Schuljahr insgesamt: 30 Wochenstunden

  • 2. Schuljahr insgesamt: 32 Wochenstunden

  • 3. Schuljahr insgesamt: 10 Wochenstunden

Ausbildungsvergütung

Für die Ausbildung wird keine Vergütung gezahlt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen ist für die Schüler und Schülerinnen in der Regel kostenfrei, jedoch fallen ggf. Aufnahme- und Prüfungsgebühren an. Private Schulen erheben dagegen meist Lehrgangsgebühren.

Gegebenenfalls entstehen weitere Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Schüler und Schülerinnen, die an einer berufsbildenden Ausbildung teilnehmen, eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) erhalten.

Weitere Informationen: Das BAföG: alle Infos auf einen Blick

Ausbildungsdauer

Vollzeit: 2-3 Jahre

Teilzeit: höchstens 4 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer sowie Verkürzungs- und Verlängerungsmöglichkeiten sind in den Ausbildungs- und Prüfungsordnungen der Bundesländer geregelt.

Verkürzung

Verkürzungen sind je nach Bundesland und Bildungsgang möglich, z.B. für Bewerber/innen mit Hochschulreife oder einschlägiger beruflicher Grundbildung oder für Studienabbrecher/innen eines einschlägigen Studienfachs (z.B. Aufnahme ins zweite Ausbildungsjahr oder Einrichtung verkürzter Bildungsgänge).

Verlängerung

Wer wegen mangelhafter Leistungen nicht in den nächsten Ausbildungsabschnitt versetzt wurde, kann das Schuljahr in der Regel einmal wiederholen, wenn dadurch die erlaubte Gesamtverweildauer an der Schule nicht überschritten wird.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Die Ausbildung ist nur in den genannten Bundesländern rechtlich geregelt und führt dort zu folgenden Abschlussbezeichnungen:

Bayern:

  • Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent/Staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin

  • Staatlich geprüfter Euro-Korrespondent/Staatlich geprüfte Euro-Korrespondentin

Berlin:

  • Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent/Staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin

    Zusätzlich zur Abschlussbezeichnung kann die Bezeichnung "Bachelor Professional in Wirtschaft" geführt werden.

Bremen, Hessen:

  • Staatlich geprüfter Fremdsprachenkorrespondent/Staatlich geprüfte Fremdsprachenkorrespondentin

Alternativ kann die Ausbildung nach internen Regelungen der Bildungsanbieter durchgeführt werden. Die Abschlussbezeichnungen können von den oben genannten abweichen.

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im theoretischen Unterricht:

Unterricht im Klassenverband, ggf. Projektarbeit, Aufarbeitung der Inhalte zu Hause

Im schuleigenen Sprachlabor und im Praktikumsbetrieb:

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): z.B. fremdsprachige Geschäftskorrespondenz erledigen und aus Fremdsprachen ins Deutsche oder umgekehrt übersetzen, betriebliche Außenhandelsvorgänge bearbeiten

  • Umgebung: Bildschirmarbeit in Büroräumen

  • Anforderungen:

    • Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz (z.B. den Sprach- und Kulturkreis der Geschäftspartner bei fremdsprachiger Geschäftskorrespondenz berücksichtigen)

    • Kunden- und Serviceorientierung (z.B. sich rasch auf Inhalt und Stil der Korrespondenz mit unterschiedlichen Geschäftspartnern einstellen)

    • Mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen (z.B. telefonische Kundenanfragen beantworten und Geschäftskorrespondenz erledigen, auch in einer Fremdsprache)

Ausbildungssituation

Die Ausbildung umfasst Unterricht im Klassenverband (theoretisch und praktisch) sowie i.d.R. praktische Arbeit im Rahmen von Praktika.

Theoretischer und praktischer Unterricht

Bei einer Berufsfachschul-Ausbildung besuchen die Schüler/innen theoretischen Unterricht im Klassenverband und führen praktische Übungen durch, z.B. in schuleigenen Werkstätten, Labors o.Ä.

Während der schulischen Ausbildung werden z.B. Klassenarbeiten geschrieben und andere Leistungsnachweise erbracht. Gegebenenfalls werden Projektarbeiten im Team durchgeführt. Außerdem müssen die Schüler/innen für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung Zeit einplanen.

Betriebspraktika

Hier arbeiten die Schüler/innen praktisch mit und lernen die Arbeitsbedingungen im jeweiligen Beruf kennen. Begleitet werden sie während ihres Praktikums von ausgebildeten Fachkräften. Betriebspraktika werden teilweise in den Schulferien durchgeführt.

Lernorte

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen werden in schulischer Form ausgebildet.

Lernorte sind

  • Berufsfachschule : Unterrichtsräume (Unterricht im Klassenverband), schuleigene Sprachlabors

  • Praktikumsbetriebe: Büroräume z.B. von export- oder importorientierten Handels-, Produktions- oder Dienstleistungsunternehmen, international ausgerichteten Interessenvertretungen oder internationalen Organisationen

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Verschiedene europäische Länder

Auslandsaufenthalte im Rahmen der Ausbildung: Academy of languages - F+U Heidelberg

Ausbildung im Ausland

Ausbildungs- und Praktikumsangebote im Ausland

Nach Ausbildungsangeboten kann man in verschiedenen nationalen Datenbanken recherchieren, z.B.:

Auslandspraktika und Stipendien durch das Programm Erasmus+ findet man z.B.:

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen übernehmen Aufgaben, die fremdsprachliche und auch landeskundliche Kenntnisse verlangen. Sie prüfen und erstellen Lieferscheine, Rechnungen, Zolldokumente und Warenbegleitpapiere für ein- oder ausgehende Sendungen, wickeln die fremdsprachliche Geschäftskorrespondenz ab und übernehmen anspruchsvolle Übersetzungstätigkeiten. Des Weiteren führen sie Telefonate in einer oder mehreren Fremdsprachen und erarbeiten Projektunterlagen, Präsentationen, Broschüren oder Dokumentationen. Sie betreuen ausländische Geschäftspartner und dolmetschen bei Geschäftstreffen, Messen oder Firmenpräsentationen. Darüber hinaus erledigen sie allgemeine Büro- und Sachbearbeitungsaufgaben.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen bearbeiten Vorgänge, die sich aus Auslandskontakten bzw. internationalen Geschäftsbeziehungen von Unternehmen, Verbänden oder Organisationen ergeben.

Fremdsprachige Kommunikation

Sie sind in allen Bereichen tätig, die Auslandsgeschäfte tätigen oder Beziehungen zu ausländischen Kontakten pflegen und bearbeiten z.B. den fremdsprachlichen Schriftverkehr, von E-Mails über Lieferscheine, Zollpapiere, Rechnungen bis hin zu Verträgen oder Berichten. Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen übersetzen Schriftstücke in die sowie aus der jeweiligen Fremdsprache. Sie beschaffen (landeskundliche) Informationen, z.T. aus fremdsprachlichen Quellen, bewerten sie und bereiten sie auf. Gegebenenfalls erstellen sie auch Berichte, Projektunterlagen und Präsentationen.

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen führen Telefonate mit ausländischen Gesprächspartnern. Auf Geschäftstreffen oder Messen empfangen sie Geschäftspartner aus dem Ausland und betreuen sie vor Ort. Sie dolmetschen bei Meetings, Präsentationen und Verhandlungen. Auf internationalen Messen sind sie auch als Standpersonal tätig.

Kaufmännische und organisatorische Aufgaben

Um die häufig kaufmännischen Sachverhalte zu verstehen und korrekt aufbereiten bzw. übertragen zu können, benötigen Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen neben fundierten Fremdsprachenkenntnissen auch betriebswirtschaftliches Wissen. Beispielsweise betreuen sie die Auftragsabwicklung im internationalen Vertrieb bzw. Einkauf und wirken mit bei der Ausschreibung und dem Einholen von Angeboten. Darüber hinaus überwachen sie Zahlungseingänge, stellen Rechnungen aus, buchen Geschäftsreisen oder organisieren Tagungen und Konferenzen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • fremdsprachige Aufgabenbereiche übernehmen

    • Geschäftskorrespondenz mit ausländischen Geschäftspartnern, Lieferanten oder Behörden abwickeln, dabei Formvorschriften und Gestaltungspraktiken beachten, die im Land der Zielsprache gelten

    • Verträge, Ausschreibungen, Gutachten, Betriebsanleitungen, Unternehmensberichte, Prospekte, Pressetexte oder Vortragsmanuskripte aus einer Fremdsprache oder in eine Fremdsprache übersetzen

    • Telefonate in einer bzw. mehreren Fremdsprachen führen

    • (landeskundliche) Informationen, u.a. aus fremdsprachlichen Quellen, zusammenstellen, bewerten und aufbereiten

    • Berichte, Projektunterlagen und Präsentationen erstellen

    • ausländische Geschäftspartner empfangen und betreuen

    • bei Geschäftsverhandlungen, Besprechungen mit internationalen Teilnehmern oder Firmenpräsentationen übersetzen

    • bei internationalen Messen vorbereitend und als Standpersonal mitwirken

  • allgemeine kaufmännische und organisatorische Aufgaben übernehmen

    • beim Bearbeiten von Import- und Exportaufträgen mitwirken, Exportpapiere erstellen bzw. ausfüllen

    • internationale Aufträge überwachen, bei (internationalen) Ausschreibungen und dem Einholen von Angeboten mitwirken

    • Geschäftsreisen buchen, Zahlungseingänge überwachen, Rechnungen ausstellen

    • Tagungen und Konferenzen organisieren

    • Datenbanken fremdsprachlicher Terminologien aufbauen und pflegen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.244 bis € 3.407

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fremdsprachenkorrespondent/in

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Fremdsprachenassistent/in

  • Fremdsprachensekretär/in

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Bilingual secretary (m/f)

  • Foreign language correspondent (m/f)

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Correspondancier/Correspondancière multilingue

  • Secrétaire (m/f) bilingue

Arbeitsorte

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

  • in Messehallen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen bearbeiten kaufmännische Aufgaben mithilfe des Computers und branchenspezifischer Software. Sie sind in erster Linie in Büroräumen am Bildschirm tätig. Präsentationen und Kundentermine finden meist in Besprechungsräumen statt. Im Außendienst und Vertrieb sind sie oft über einen längeren Zeitraum unterwegs, ggf. auch im Ausland.

Fremdsprachenkenntnisse sind für Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen unerlässlich. Um beim Verfassen oder Übersetzen von Dokumenten z.B. sprachbedingte Missverständnisse zu vermeiden, arbeiten sie sorgfältig und präzise. Im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern beweisen sie Serviceorientierung und Kommunikationsstärke. Sie müssen in der Lage sein, sich immer wieder schnell auf neue Situationen und Gesprächspartner einzustellen. Interkulturelle Kompetenz benötigen sie, um etwa Formvorschriften und Gestaltungspraktiken für Dokumente, die im Land der Zielsprache gelten, anwenden zu können. Bei Aufgaben im Import- und Exportgeschäft beachten sie die geltenden Vorschriften, z.B. zu Zollformalitäten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Bildschirmarbeit (z.B. Geschäftsbriefe schreiben; Datenbanken aufbauen und pflegen)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. bei Geschäftsverhandlungen übersetzen)

  • Kundenkontakt (z.B. ausländische Geschäftspartner empfangen und betreuen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Zollformalitäten)

  • häufig wechselnde Aufgaben und Arbeitssituationen (sich rasch auf Inhalt und Stil der Korrespondenz mit unterschiedlichen Geschäftspartnern einstellen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. bei Vertriebstätigkeiten Messe- und Kundenbesuche im In- und Ausland)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: fremdsprachige Korrespondenz (Briefe, E-Mails), Dokumente, Formulare, Verträge, Gutachten, Betriebsanleitungen, Projektunterlagen, Präsentationen, Import- und Exportaufträge, Exportdokumente, Rechnungen, Zollvorschriften, Statistiken, Terminkalender

Datenverwaltungssysteme und Software, z.B.: Datenbanken fremdsprachiger Terminologien, Übersetzungshilfsprogramme, digitale Wörterbücher, Videokonferenztools

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche bzw. in international agierenden Verbänden und Organisationen.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • IT, DV, Computer

  • Kunst, Kultur, Sport, Freizeit

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Transport, Verkehr

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Außenhandel, Korrespondenz, Übersetzen, Wirtschaftssprachen).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Systeme der neuronalen Maschinenübersetzung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Fremdsprachenkorrespondenten und -korrespondentinnen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Berufsspezialist/in für fremdsprachige Kommunikation) oder ein grundständiges Studium (z.B. im Studienfach Internationale Wirtschaft oder Interkulturelle Kommunikation).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Neuronale Maschinenübersetzung - Übersetzen mittels Künstlicher Intelligenz (KI) und neuronalen Netzen

Maschinelle Übersetzungssysteme vereinfachen die Arbeit von Übersetzern und Übersetzerinnen schon lange. Relativ neu sind Systeme der neuronalen Maschinenübersetzung (NMT: Neural Machine Translation), die mithilfe Künstlicher Intelligenz, Big Data und Deep Learning in Echtzeit übersetzen und bei entsprechendem Training auch Satzstrukturen und sprachliche Zusammenhänge erkennen können. Allerdings sind maschinelle Übersetzungen in professionellen Anwendungsbereichen wie Medizin, Recht, Technik oder Finanzen anfällig für Kontextfehler und können eher als unterstützende Technologie herangezogen werden. Hier sind Fachübersetzer/innen mit Expertenwissen gefragt, die in der überprüften bzw. lektorierten maschinellen Übersetzung (PMT: Post-Edited Machine Translation) inhaltliche Fehler ausmerzen und z.B. die Terminologie, den Sinnzusammenhang, die Satzstruktur oder den Schreibstil korrigieren.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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