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Ausbildungsberuf
Fachwirt/in - Holzindustrie und Holzhandel

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel übernehmen kaufmännische und verwaltende Aufgaben in Unternehmen der Holzwirtschaft, insbesondere in den Bereichen betriebliches Rechnungswesen, Einkauf, Marketing und Vertrieb.

Die Weiterbildung im Überblick

Fachwirt/in für Holzindustrie und Holzhandel ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Industrie- und Handelskammern geregelt ist.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Holz bearbeitenden Industrie, z.B. Sägewerke, Hersteller von Holzleimbauteilen

  • in Holz verarbeitenden Unternehmen, z.B. Hersteller von Holzverpackungen, Betriebe des Holzfertigteilbaus

  • im Holz- oder Bauelementefachhandel, in Baumärkten

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Zulieferbetrieben der Holzwirtschaft, z.B. Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Fachwirt/in für Holzindustrie und Holzhandel.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung sind in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten dreijährigen kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf oder die Abschlussprüfung in einem sonstigen mindestens dreijährigen Ausbildungsberuf jeweils in Verbindung mit einer entsprechenden einschlägigen Berufspraxis.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens vierjährigen einschlägigen Tätigkeit in der Holzwirtschaft zur Weiterbildungsprüfung zugelassen werden.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

In der Regel ist bei Fachwirt-Weiterbildungen nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen.

Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis nachweisen kann.

Wer nicht über den jeweils geforderten Abschluss verfügt, aber durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft machen kann, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann i.d.R. ebenfalls zur Weiterbildungsprüfung zugelassen werden.

Hinweis: Diese Angaben gelten für bundesweit oder kammerrechtlich geregelte Weiterbildungen. Für die landesrechtlich geregelte Weiterbildung Fachwirt/in für Organisation und Führung im Schwerpunkt Sozialwesen sowie ggf. für intern geregelte Fachwirt-Weiterbildungen gelten abweichende Regelungen.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Wirtschaft/Recht:

Um Prüfungsaufgaben zu Betriebswirtschaftslehre und Handelsrecht beantworten zu können, sind gute Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im Berufsleben benötigen Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel z.B. Kenntnisse in Buchführung.

Mathematik:

In der Prüfung sind u.a. Fragen zu Finanzierung und Investition zu beantworten.

Um im späteren Berufsalltag Rohstoffmengen berechnen, Kosten kalkulieren und Abrechnungen erstellen zu können, sind Mathematikkenntnisse wichtig.

Personalführung und -entwicklung:

In der Weiterbildungsprüfung werden auch Kenntnisse in den Bereichen Personalführung und -entwicklung geprüft. Erfahrungen in der Anleitung von Auszubildenden bzw. Mitarbeitern sind daher von Vorteil.

Die Motivation von Mitarbeitern hängt maßgeblich vom Führungsverhalten ab. Deshalb sind u.a. Kenntnisse von Führungsinstrumenten, wie Zielvereinbarung und Feedback, unabdingbar.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Wirtschaftsbezogene Qualifikationen

  • Volks- und Betriebswirtschaft (z.B. Existenzgründung und Unternehmensformen)

  • Rechnungswesen (z.B. Finanzbuchhaltung)

  • Recht und Steuern (z.B. Steuerliche Rahmenbedingungen)

  • Unternehmensführung (z.B. Personalführung)

Handlungsspezifische Qualifikationen

  • Finanzwirtschaft in Holzindustrie und Holzhandel (z.B. Investitionen und Finanzierung)

  • Produktionsprozesse und Fertigungstechnik (z.B. Herstellungsverfahren und Technologie)

  • Marketing und Vertrieb (z.B. Marketingplanung)

  • Lagerwirtschaft und Logistik in Holzindustrie und Holzhandel (z.B. Warenwirtschaftssysteme)

  • Produkt- und Warenkunde (z.B. Material- und Werkstoffkunde)

  • Führung und Zusammenarbeit (z.B. Konfliktmanagement)

Darüber hinaus kann die Weiterbildung Exkursionen, Besichtigungen und Übungsklausuren beinhalten.

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Wirtschaftsbezogene Qualifikationen

    • Volks- und Betriebswirtschaft: 40 Stunden

    • Rechnungswesen: 50 Stunden

    • Recht und Steuern: 80 Stunden

    • Unternehmensführung: 60 Stunden

      Summe: 230 Stunden

  • Handlungsspezifische Qualifikationen

    • Finanzwirtschaft in Holzindustrie und Holzhandel: 100 Stunden

    • Produktionsprozesse und Fertigungstechnik: 120 Stunden

    • Marketing und Vertrieb: 80 Stunden

    • Lagerwirtschaft und Logistik in Holzindustrie und Holzhandel: 40 Stunden

    • Produkt- und Warenkunde: 140 Stunden

    • Führung und Zusammenarbeit: 40 Stunden

      Summe: 520 Stunden

  • Exkursionen, Besichtigungen und Übungsklausuren: 60 Stunden

Gesamtstundenzahl: 810 Stunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Weiterbildungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung ggf. Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Weiterbildungslehrgänge können gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 6 Monate

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachwirt für Holzindustrie und Holzhandel/Fachwirtin für Holzindustrie und Holzhandel

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem Unterricht und ggf. Übungen.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden z.B. an Fachschulen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel steuern und kontrollieren kaufmännische Vorgänge vor allem in größeren Unternehmen der Holzwirtschaft. Sie planen, koordinieren und überwachen beispielsweise die Schnittholzproduktion oder die Herstellung von Holzleimbauteilen. Dabei kontrollieren sie z.B. Menge, Güte und Zustand der Hölzer, Holzwerkstoffe bzw. Holzprodukte. Auch die Abwicklung von Einkäufen fällt in ihren Aufgabenbereich: Sie bahnen neue Geschäftskontakte an, holen Preisauskünfte ein, verhandeln mit den Lieferanten und arbeiten Kalkulationen und Angebote aus. Hölzer und Halbfertigprodukte kaufen sie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ein: Sie erstellen Qualitäts- und Preisvergleiche und berücksichtigen dabei Transport- und Frachtkosten. Zu ihren Aufgaben zählt auch die Beratung von Kunden, die sie über Qualität, Verwendung, Verarbeitung und wirtschaftlichen Einsatz der Hölzer aufklären oder über Holzprodukte, Holzveredelungsmittel und Holzschutzmittel informieren. Sind sie für das Marketing der Produkte zuständig, entwickeln sie z.B. Werbekonzepte.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Holz und Holzprodukte einkaufen und transportieren

    • mit Lieferanten bzw. Waldbesitzern verhandeln

    • Preisauskünfte einholen, Nebenkosten kalkulieren, Verträge ausarbeiten

    • Einkauf durchführen, dabei wirtschaftliche und qualitative Aspekte berücksichtigen

    • Transportlogistik koordinieren, dabei Transport- und Frachtkosten und Transportnebenkosten wie Transportversicherung oder Zollgebühr berücksichtigen

    • Liefertermine überwachen, Wareneingang kontrollieren

    • neue Einkaufsgebiete erschließen, Geschäftskontakte aufbauen

    • an Holzversteigerungen teilnehmen

  • Aufgaben in der Beratung und im Service übernehmen

    • Kunden beraten, z.B. hinsichtlich Einsatz- und Veredelungsmöglichkeiten von Hölzern

    • Kundendienst leisten

  • kaufmännische Aufgaben bei der Vermarktung von Holz und Holzprodukten erledigen

    • markt- und unternehmensspezifische Einkaufskonzepte entwickeln und umsetzen

    • Werbekonzepte entwickeln

    • Marktbeobachtungen durchführen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.698 bis € 4.040

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachwirt/in - Holzindustrie und Holzhandel

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Holzkaufmann/-frau

  • Technische/r Holzkaufmann/-frau

Frühere Berufsbezeichnung

  • Technische/r Kaufmann/-frau - Fachrichtung Holzwirtschaft

    (Weiterbildungsberuf von 2001 bis 2016)

Arbeitsorte

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Lagerräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

Arbeitssituation

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel führen kaufmännische Tätigkeiten und Aufgaben in Holz verarbeitenden Unternehmen sowie in Industrie- und Handelsunternehmen der Holzwirtschaft durch. Wenn sie Kosten- und Gewinnkalkulationen erstellen, sind kaufmännisches Denken und eine sorgfältige Arbeitsweise unerlässlich. Im Umgang mit Kunden und Lieferanten sind Serviceorientierung und Kommunikationsstärke sowie Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick wichtig. Ebenso benötigen sie technisches Verständnis. Beim Planen und Disponieren im Einkauf und beim Organisieren der Lagerhaltung sind organisatorische Fähigkeiten unverzichtbar.

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel arbeiten hauptsächlich am Schreibtisch, halten sich aber auch in Lagerräumen auf, um dort z.B. Logistik- und Kapazitätsfragen zu klären. Kunden beraten sie auch vor Ort.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über das Holzsortiment beraten)

  • Bildschirmarbeit

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Lagerhallen (z.B. in der Kommissionierung)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Kalkulationen, Angebots- und Auftragsunterlagen, Marktdaten, betriebswirtschaftliche Analysen, Werbe- und Marketingkonzepte und -materialien, Preis- und Produktlisten, Konstruktionszeichnungen

Materialien und Waren, z.B.: Hölzer, Holzwerkstoffe, Holzprodukte wie Holzbaustoffe und Möbel, Holzveredelungsmittel, Holzschutzmittel

Büroausstattung, z.B.: PC, Telefon, Internetzugang

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel finden Beschäftigung

  • in Unternehmen der Holz bearbeitenden Industrie, z.B. Sägewerke, Hersteller von Holzleimbauteilen

  • in Holz verarbeitenden Unternehmen, z.B. Hersteller von Holzverpackungen, Betriebe des Holzfertigteilbaus

  • im Holz- oder Bauelementefachhandel, in Baumärkten

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Zulieferbetrieben der Holzwirtschaft, z.B. Hersteller von Holzbearbeitungsmaschinen

Branchen im Einzelnen

  • Holzwerkstoffe

  • Holzkonstruktionsteile, Holzwaren

  • Möbel

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit Anstrichmitteln, Bau- und Heimwerkerbedarf, z.B. im Holzfachhandel vor allem in der Kundenberatung zu Holzprodukten und Holzveredlungsmitteln

  • Großhandel, Handelsvermittlung

    • Großhandel mit Holz, Baustoffen, Anstrichmitteln und Sanitärkeramik, ohne ausgeprägten Schwerpunkt

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Holzwerkstoffe, Holzbau, Material- und Warenwirtschaft, Vertrieb und Verkauf).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Weiterbildungsabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch die Prüfung als Betriebswirt/in nach dem Berufsbildungsgesetz).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Handelsbetriebswirtschaft oder Forstwissenschaft, -wirtschaft).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Fachwirte und Fachwirtinnen für Holzindustrie und Holzhandel auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Hybrid Selling - die neue Vertriebsrealität

Wie in vielen Branchen sind auch im Vertrieb und Verkauf die digitalen Kanäle auf dem Vormarsch. Vor allem im Bereich Business-to-Business (B2B) werden Kunden vermehrt nicht mehr nur vor Ort, sondern auch über Videokonferenzen und Online-Meetings kontaktiert. Dieses hybride Verkaufsmodell (Hybrid Selling) machte es möglich, dass Vertriebsziele auch während der Corona-Pandemie erreicht werden konnten. Fach- und Führungskräfte aus Verkauf und Vertrieb werden künftig genau abwägen müssen, wie sie ihre hybriden Verkaufsmodelle gestalten, also in welchen Fällen der direkte Kundenkontakt vor Ort nötig ist und was über digitale Kanäle erledigt werden kann.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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