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Ausbildungsberuf
IT-Tester/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

IT-Tester/innen konzipieren Tests und stellen Testumgebungen bereit, die den Software- und Hardware-Entwicklungsprozess begleiten, und führen manuelle und automatisierte Tests durch.

Die Weiterbildung im Überblick

IT-Tester/in ist eine berufliche Weiterbildung, deren Zertifizierung bundesweit einheitlich geregelt ist.

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-Tester/innen finden Beschäftigung

  • in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Verbänden und Organisationen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine Zertifizierung als IT-Tester/in.

Auch eine Zertifizierung in dem bis 2010 geltenden Spezialistenprofil IT-Testkoordinator/in kann den Zugang ermöglichen. Die Ausübung der Tätigkeit ist außerdem auch mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium, z.B. im Bereich Informatik, möglich.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Eine bestimmte berufliche Vorbildung ist nicht vorgeschrieben. In der Regel wird die Weiterbildung im Anschluss an eine Ausbildung aus dem Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik absolviert.

Zugangsvoraussetzungen für die Prüfung

Die drei Ebenen Spezialist, operativer Professional und strategischer Professional bauen aufeinander auf. Daher wird für die Zulassung zur Prüfung

  • als operativer Professional eine Qualifikation als Spezialist/in

  • als strategischer Professional ein Abschluss als operativer Professional

verlangt.

Spezialisten

Der Zugang zur Weiterbildung ist nicht geregelt. Eine bestimmte Vorbildung ist für die Zertifizierung nicht vorgeschrieben. I.d.R. richten sich Spezialisten-Weiterbildungen an Absolventen und Absolventinnen der IT-Ausbildungsberufe, Quereinsteiger/innen in den IT-Sektor oder Studienabbrecher/innen.

Operative und strategische Professionals

Es ist nur der Zugang zur Prüfung geregelt, nicht der Zugang zu Weiterbildungslehrgängen. Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist, dass man die vorgeschriebene berufliche Vorbildung und Praxis nachweisen kann. Für die Prüfung als strategischer Professional müssen zudem englische Sprachkenntnisse nachgewiesen werden.

Wer nicht über den jeweils geforderten Abschluss verfügt, aber durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft machen kann, dass er über die nötigen Kenntnisse und Erfahrungen verfügt, kann i.d.R. ebenfalls zur Weiterbildungsprüfung zugelassen werden.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Informatik:

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind u.a. Kenntnisse der Informatik auf dem Niveau der IT-Ausbildungsberufe. Wenn IT-Tester/innen z.B. Testziele oder Testmethoden für Hard- und Softwareprodukte festlegen, greifen sie auf Kenntnisse aus diesem Bereich zurück.

Englisch:

Fachliteratur im Bereich IT liegt häufig auf Englisch vor. Auch der Umgang mit ausländischen Geschäftspartnern erfordert gute Kenntnisse der englischen Sprache.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

Planen von Tests

  • notwendige Unterlagen zusammenstellen und pflegen, Umfang und Art der Testdokumentation, Testobjekte, Testziele und Teststrategie festlegen

  • Testumfang und Testrisiken abschätzen, Testphasenplan und Testterminplan erstellen, Ressourcen planen, Testumgebung beschreiben, Testwerkzeuge auswählen

Erstellen von Testdesigns

  • relevante Dokumente erstellen und pflegen, Testobjekte analysieren, Testfälle und Testdaten spezifizieren, Testdesign mit Verantwortlichen abstimmen

Vorbereiten von Tests

  • Testumgebung und Testszenarien erstellen und abstimmen, Testdaten beschaffen, Testrahmen und Testskripten vorbereiten

Durchführen von Tests

  • Testobjekte erfassen, Tests durchführen, Testergebnisse auswerten, Abweichungen analysieren

  • Mitwirken bei der Entscheidung über das weitere Vorgehen, Erreichen der Testendekriterien überprüfen

Abschließen von Tests

  • bei der Erstellung von Testberichten mitwirken, Dokumentation der Tests vervollständigen

  • Testdokumentation an Projektleitung, Testmittel an die Wartung übergeben, Erfahrungen aus dem Testprojekt analysieren und dokumentieren

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für das Abschlusszertifikat können Gebühren anfallen.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien oder Fahrten zur Weiterbildungsstätte.

Weiterbildungsdauer

Die Dauer der Weiterbildung ist nicht vorgegeben.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

IT-Tester/IT-Testerin (IT Tester)

Hinweis: Darüber hinaus bieten Bildungsanbieter eigene Zertifizierungen an. Die Abschlussbezeichnungen können von der oben genannten abweichen.

Weiterbildungssituation

Die arbeitsprozessorientierte Weiterbildung findet im eigenen Unternehmen zu den betriebsüblichen Arbeitszeiten statt. Gegebenenfalls besucht man zusätzlich Vorbereitungslehrgänge an den Bildungseinrichtungen der Kammern.

Auf folgende Bedingungen sollte man sich einstellen:

  • individuelle Bearbeitung des Lernstoffs am Arbeitsplatz (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation)

  • ggf. zusätzliche Vorbereitungslehrgänge am Wochenende oder am Abend - je nach Bildungsanbieter als Präsenzveranstaltungen (ggf. nicht am Wohnort) oder in digitaler bzw. kombinierter Lernform

Lernorte

Die Weiterbildung findet im Selbststudium im Betrieb statt.

Zusätzliche Vorbereitungslehrgänge finden z.B. an Bildungszentren von Industrie- und Handelskammern und anderen Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • eigener Arbeitsplatz im Betrieb

  • bei Besuch von Vorbereitungslehrgängen:

    • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume von Bildungseinrichtungen

    • bei digitalen Lernformen (z.B. virtuelles Klassenzimmer): zu Hause

    • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Schulungsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

IT-Tester/innen unterstützen die Entwicklung bzw. Optimierung von Hard- und Software durch begleitende Tests, die sie in enger Zusammenarbeit mit Kunden und Spezialisten auf den Gebieten Systemanalyse, -entwicklung und Produktion durchführen. Mithilfe dieser Tests sollen die Funktionalität und Bedienbarkeit (Usability) eines Produkts geprüft und Fehler erkannt werden. Dafür planen und designen sie Testumgebungen, entwickeln Prüfverfahren, legen Teststufen bzw. -abläufe fest. Des Weiteren spielen sie unterschiedliche Bedien- bzw. Nutzerszenarien durch. Treten hierbei Fehler auf, bewerten sie diese nach dem Grad ihrer Auswirkungen auf die Funktion eines Systems. Außerdem erstellen sie Test- bzw. Fehlerprotokolle und leiten diese weiter. Darüber hinaus konfigurieren und warten sie die jeweilige Testumgebung.

Innerhalb der IT-Spezialistenprofile sind IT-Tester/innen der Gruppe der Software- und Lösungsentwickler/innen zuzuordnen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • durch angemessene und aussagekräftige Tests den Software- und Hardware-Entwicklungsprozess begleiten und unterstützen

  • begleitende Tests für den Software- und Hardware-Entwicklungsprozess konzipieren

    • Testziele, geplante Teststufen und einen groben Ablaufplan in enger Zusammenarbeit mit Kunden und Spezialisten aus den Bereichen Systemanalyse, Systementwicklung und Produktion festlegen

    • Usability als Testkriterium berücksichtigen

    • Umfang der Tests und Testendekriterien, Vorgehensweise für den Test, Testobjekte (die eigentlichen Testgegenstände) festlegen; zu testende Qualitätseigenschaften identifizieren; Ressourcenplanung, konkrete Terminplanung zur Durchführung der Testaktivitäten durchführen

    • automatisierte Testsuites (Zusammenstellung von Testfällen) erstellen

    • Testumgebung planen, bereitstellen und dokumentieren

  • manuelle und automatisierte Tests auf den Ebenen Unit-, Funktions-, System- und Akzeptanztest unter Verwendung der Testfälle und Testszenarien durchführen

    • Testumgebung aufbauen, Testtreiber und -skripte implementieren

    • Verhalten des Testgegenstands beobachten und protokollieren

    • vermutete Fehler im Testprotokoll festhalten

    • Fehlerlisten erstellen, Fehler nach dem Grad der Auswirkung auf die Funktionsfähigkeit des Testgegenstandes kategorisieren

    • Testbericht einschließlich Testprotokoll erstellen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.808 bis € 4.303

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

IT-Tester/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in IT-Labors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Besprechungsräumen

  • beim Kunden

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

IT-Tester/innen unterstützen im IT-Bereich den Entwicklungsprozess von Hard- und Software durch begleitende Tests. Systematisch planen sie Testumgebungen. Sie achten darauf, Umfang und Objekte des Tests sorgfältig festzulegen, bei der Durchführung genau nach Plan vorzugehen und das Testergebnis exakt zu protokollieren. Ausdauernd und beharrlich suchen sie nach möglichen Fehlern. Sie stellen sich rasch auf verschiedene Kunden ein, berücksichtigen deren individuelle Wünsche und entwickeln kreative Testkonzepte. Ein sich rasch veränderndes Arbeitsumfeld erfordert von IT-Testern und -testerinnen kontinuierliche Weiterbildung.

In erster Linie erledigen sie Aufgaben wie z.B. Funktions- und Akzeptanztests im Büro oder IT-Labor am Computer. Im Außendienst sind sie bei Kunden vor Ort tätig. Dabei müssen sie sich auf wechselnde Arbeitsbedingungen einstellen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. mit Kunden Testziele, geplante Teststufen und Terminpläne festlegen, vor Ort Tests durchführen)

  • Bildschirmarbeit

  • Arbeit in Büroräumen

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Außendienst)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Hard- und Software-Dokumentationen, Testkonzepte, Ablauf- und Terminpläne, Testsuites (Zusammenstellung von Testfällen), Test- und Fehlerberichte, Handbücher, Leistungsbeschreibungen

Computertechnik, z.B.: verschiedene Entwicklungs- und Testumgebungen, Betriebssysteme, ggf. Technologien der Künstlichen Intelligenz wie Machine-Learning-Anwendungen

Büroausstattung und Präsentationsmittel, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Videokonferenztools, Beamer, Flipchart

Arbeitsbereiche/Branchen

IT-Tester/innen finden Beschäftigung

  • in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • in der öffentlichen Verwaltung sowie bei Verbänden und Organisationen

Branchen im Einzelnen

  • IT, DV, Computer

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Energie, Ver- und Entsorgung

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Software-Testmanagement, IT-Anwendungsberatung, IT-Sicherheit, IT-Projektmanagement).

Darüber hinaus kann sich der Trend zur Konzipierung smarter IT-Systeme für Anwendungen der digitalisierten Arbeitswelt (Industrie 4.0) zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für IT-Tester/innen entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach Vorbildung - durch eine Aufstiegsweiterbildung (z.B. durch die Prüfung als IT-Entwickler/in oder IT-Projektleiter/in) oder ein grundständiges oder weiterführendes Studium (z.B. im Studienfach Informatik oder Softwaretechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Informatik und Industrie 4.0

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange: Industrieunternehmen sind dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Informatiker/innen entwickeln Software für smarte Produktionsstätten (Smart Factories), in denen Roboter planen und kommunizieren, Maschinenteile anheben, richtig positionieren und z.B. verschrauben oder verschweißen können. Mittels Sensoren werden Maschinen demnächst ihre Ersatzteile selbst ordern, einen Techniker bestellen oder Roboter in einer anderen Fabrik um Hilfe bitten können, wenn der Engpass am eigenen Standort nicht alleine zu bewältigen ist. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte etc. können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Beschäftigten diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-)Daten spielt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberangriffe zu erkennen und zu bekämpfen, spielt zudem eine immer größere Rolle in der IT-Sicherheit. Die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze beherrschen, steigt daher stetig.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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