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Ausbildungsberuf
Textilgestalter/in im Handwerk - Klöppeln

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln stellen Spitzenstoffe bzw. Spitzenerzeugnisse her.

Die Ausbildung im Überblick

Textilgestalter/in im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk.

Arbeitsbereiche/Branchen

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Klöppelspitzenherstellung

  • in Betrieben der Herstellung von Textilschmuck und Accessoires

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Berufsausbildung als Textilgestalter/in im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Rechtlich ist keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben.

Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung

Voraussetzung für den Zugang zu einer dualen Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb. Die Ausbildungsbetriebe suchen sich Auszubildende nach eigenen Kriterien (z.B. schulische Vorbildung) aus.

Jugendliche unter 18 Jahren müssen eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorlegen.

Schulische Vorbildung in der Praxis

Derzeit liegen keine Informationen vor.

Wichtige Schulfächer

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Schulfächern bilden gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung:

Werken/Textiles Gestalten:

Angehende Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln müssen die richtigen Garne auswählen und deren Eigenschaften kennen. Kenntnisse in textiler Gestaltung sind dabei unverzichtbar.

Mathematik:

Um beispielsweise den Materialbedarf zu ermitteln oder die Garnlänge zu berechnen, sind Kenntnisse der Grundrechenarten sowie der Prozentrechnung unabdingbar.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Textilgestalter/in im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch kann eine Feststellung der Gleichwertigkeit deutschen Arbeitgebern helfen, die im Ausland erworbenen beruflichen Fähigkeiten besser zu beurteilen.

Informationen zur Feststellung der Gleichwertigkeit bietet das Informationsportal der Bundesregierung zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen: www.anerkennung-in-deutschland.de

Zuständige Stellen sind die örtlichen Handwerkskammern. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Ausbildung

Ausbildungsinhalte

Im Ausbildungsbetrieb lernen die Auszubildenden beispielsweise:

  • wie Fertigungstechniken ausgewählt und festgelegt werden

  • was bei der Auswahl von Materialien zu beachten ist

  • was beim Erstellen von Zeichnungen und Schnitten zu beachten ist

  • wie Entwürfe gestaltet und ausgearbeitet werden

  • was beim Ausführen abschließender Arbeiten zu beachten ist

  • Mängel und Schäden festzustellen und zu dokumentieren

  • wie Gestaltungseffekte erzielt werden, insbesondere durch Farbauswahl und Strukturen

  • Spitzentechniken anzuwenden, z.B. Pariser Spitze, Point-des-Lille-Spitzen, Guipurespitzen oder Mailänder Spitzen

  • wie man Verbindungen herstellt und Verzierungen einarbeitet

Darüber hinaus werden während der gesamten Ausbildung Kenntnisse über Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung, Organisation des Ausbildungsbetriebs und Umweltschutz vermittelt.

In der Berufsschule erwirbt man weitere Kenntnisse:

  • in berufsspezifischen Lernfeldern (z.B. Werkstoffe für ein textiles Erzeugnis auswählen)

  • in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde

Zusatzqualifikationen

Die Ausbildungsordnung sieht vor, dass in der Ausbildung die Zusatzqualifikation Paramentik erworben werden kann. Diese sogenannten kodifizierten Zusatzqualifikationen ermöglichen es Auszubildenden, sich fachlich über die Erstausbildung hinaus zu bilden.

Zusatzqualifikationen

Zusatzqualifikationen, die man während der Ausbildung erwirbt, können den Berufseinstieg erleichtern. Sie umfassen z.B.:

  • Zusätzliche Inhalte, die nicht in der Ausbildungsordnung eines Berufs vorgeschrieben sind. Sie werden zu vielen unterschiedlichen Themen angeboten: AusbildungPlus

  • Kodifizierte Zusatzqualifikationen: berufsbezogene, in der Ausbildungsordnung eines Berufs verankerte Qualifikationseinheiten, die freiwillig gewählt werden können. Sie werden im Rahmen der Abschlussprüfung geprüft.

  • Schulabschlüsse (z.B. Fachhochschulreife)

Zusatzqualifikationen können ggf. auch im Ausland erworben werden.

Ausbildungsaufbau

Die Ausbildung wird parallel im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule durchgeführt. Der Berufsschulunterricht findet an bestimmten Wochentagen oder in Blockform statt.

Auszug aus dem Ausbildungsrahmenplan und dem Rahmenlehrplan

1. und 2. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb (alle Fachrichtungen):

  • Textile Rohstoffe und Produkte

  • Entwickeln, Gestalten und Präsentieren von Entwürfen

  • Experimentelles Arbeiten

  • Anfertigen und Anwenden von technischen Unterlagen

  • Anwenden von Fertigungstechniken

  • Instandsetzen von Produkten

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

  • 1. Ausbildungsjahr:

    • Werkstoffe für ein textiles Erzeugnis auswählen

    • Entwürfe anfertigen und Flächen gestalten

    • Produkte nachstellen

    • Produkte farbig gestalten

  • 2. Ausbildungsjahr:

    • Produkteigenschaften modifizieren

    • branchenspezifische Herstellungsverfahren anwenden

    • Gestaltungselemente anlassbezogen einsetzen

    • textile Produkte nach stilkundlichen Vorgaben entwickeln

Zwischenprüfung vor Ende des 2. Ausbildungsjahres

3. Ausbildungsjahr:

Ausbildung im Betrieb (fachrichtungsspezifisch):

  • Gestalten und Konstruieren von Klöppelspitzen

  • Herstellen von Klöppelspitzen

  • Fertigstellen von Klöppelspitzen

Ausbildung in der Berufsschule in den Lernfeldern:

    • modische textile Produkte entwickeln

    • Kundenwünsche ermitteln und qualitätssichernde Maßnahmen durchführen

    • ein Sortiment unter betriebswirtschaftlichen Aspekten entwickeln

    • einen vollständigen betrieblichen Auftrag realisieren

Gesellenprüfung nach dem 3. Ausbildungsjahr

Ausbildungsvergütung

Derzeit liegen keine tarifvertraglichen Vereinbarungen vor.

Ausbildungsvergütung

Laut Berufsbildungsgesetz ist der Ausbildungsbetrieb verpflichtet, den Auszubildenden eine angemessene Ausbildungsvergütung zu gewähren. Zu deren Festlegung schreibt das Gesetz eine Mindestvergütung vor. Abweichungen davon sind nur im Rahmen der Regelungen des Gesetzes möglich.

Einfluss auf die Höhe der Ausbildungsvergütung haben der Ausbildungsbereich (z.B. Industrie und Handel, Handwerk), die Branche und die Region, in denen die Ausbildung erfolgt.

Ausbildungskosten

Die Ausbildung im Betrieb ist für die Auszubildenden kostenfrei. Ggf. entstehen Kosten, z.B. für Lernmittel, Fahrten zur Ausbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Unter bestimmten Bedingungen können Auszubildende Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) erhalten.

Informationen der Bundesagentur für Arbeit: Berufsausbildungsbeihilfe (BAB)

Ausbildungsdauer

3 Jahre

Ausbildungsdauer - Verkürzungen/Verlängerungen

Ausbildungsdauer

Bei einer Ausbildung in Vollzeit beträgt die Ausbildungsdauer 2, 3 oder 3,5 Jahre. Wenn es im Berufsausbildungsvertrag vereinbart wird, kann die Ausbildung ggf. auch in Teilzeit durchgeführt werden. Dadurch verlängert sich die Ausbildungsdauer, höchstens jedoch bis zum Eineinhalbfachen der Dauer, die für die betreffende Ausbildung in Vollzeit festgelegt ist.

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen

Ausbildungsverkürzungen und -verlängerungen sind im Berufsbildungsgesetz sowie ggf. in der jeweiligen Ausbildungsordnung geregelt.

Verkürzung:

Wenn das Ausbildungsziel auch in kürzerer Zeit erreicht werden kann, besteht die Möglichkeit, die Ausbildungszeit zu verkürzen. Auszubildende und Ausbildungsbetrieb müssen hierfür gemeinsam einen Antrag an die zuständige Stelle (z.B. die jeweilige Kammer) stellen.

Wer bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hat, kann sich diesen ggf. auf seine Ausbildung anrechnen lassen. Die Bundesländer bestimmen die jeweiligen Anrechnungsmöglichkeiten.

Landesregelungen zur Anrechnung von schulischen Berufsgrundbildungsjahren bzw. Berufsfachschulausbildungen auf die Ausbildungszeit liegen aus folgenden Bundesländern vor:

Hinweis: Diese Angaben gelten für anerkannte Ausbildungsberufe. Für den Beruf Schiffsmechaniker/in gelten abweichende Regelungen.

Verlängerung:

In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle die Ausbildungszeit verlängern, wenn dies erforderlich ist.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Textilgestalter/Textilgestalterin im Handwerk - Fachrichtung Klöppeln

Ausbildungssituation

Auf folgende Bedingungen und Anforderungen sollte man sich einstellen:

Im Betrieb

  • Praktische Mitarbeit (unter Anleitung): Entwurfszeichnungen anfertigen, Material auswählen, klöppeln, Produkte verkaufsfertig machen

  • Umgebung: Textilstaub, ggf. künstliche Beleuchtung in der Werkstatt

  • Anforderungen:

    • Sorgfalt, Geschicklichkeit und Auge-Hand-Koordination (z.B. beim Einfädeln von Garnen, beim Verflechten von Fäden)

    • Kreativität und Sinn für Ästhetik (z.B. beim Umsetzen von Kundenwünschen, beim Entwickeln von Musterungen)

    • Zeichnerische Befähigung (z.B. beim Anfertigen von Entwurfsskizzen und Musterzeichnungen)

    • Kundenorientierung (z.B. beim Abklären von Kundenwünschen)

An der Berufsschule

Unterricht an einem oder zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht

Ausbildungssituation

Ausbildungssituation im Betrieb

Bei einer dualen Ausbildung betreuen z.B. Ausbilder/innen die Auszubildenden und leiten sie bei der Mitarbeit im Betrieb an. Teile der praktischen Ausbildung können in Lehrwerkstätten durchgeführt werden.

Ausbildungssituation in der Berufsschule

In der Berufsschule werden z.B. Klassenarbeiten oder Tests geschrieben. Außerdem müssen die Auszubildenden für die Vorbereitung auf die Zwischen- und Abschluss- bzw. Gesellenprüfung Zeit einplanen.

Der Berufsschulunterricht findet ein- bis zweimal pro Woche oder in Blöcken von beispielsweise drei oder vier Wochen statt. Wenn der Unterricht in überregionalen Fachklassen durchgeführt wird, sind die Auszubildenden während dieser Zeit z.B. in einem Internat untergebracht und dadurch von Familie und Freunden getrennt.

Lernorte

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln werden im dualen System ausgebildet.

Lernorte sind

  • Ausbildungsbetrieb (i.d.R. Betriebe der handwerklichen Herstellung von Klöppelspitzen): Werkstätten, Lager, Ausstellungs- und Verkaufsräume, Büroräume

  • Berufsschule : Unterrichtsräume

Hinweis: Der Berufsschulunterricht wird teilweise in länderübergreifenden Fachklassen durchgeführt, derzeit:

  • für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen in Münchberg (Bayern): Staatliches Berufliches Schulzentrum Münchberg-Ahornberg Schützenstraße 30 95213 Münchberg D +49.9251.99070 +49.9251.990740 http://www.textilschule.de mail@textilfachschule.de

Quelle: Übersicht länderübergreifender Fachklassen (Stand 30.03.2023)

Ausbildung im Ausland

Um Teile der Ausbildung im Ausland zu absolvieren, bieten sich zum Beispiel folgende Möglichkeiten:

Ausbildung im Ausland

Das Berufsbildungsgesetz eröffnet grundsätzlich die Möglichkeit, Teile der Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf im Ausland zu absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Ausbildung im Ausland:

Ggf. kann man auch eine vollständige Ausbildung im Ausland absolvieren.

Weitere Informationen zu beruflichen Auslandserfahrungen: Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Ausbildungs- und Lernabschnitte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln stellen mithilfe spindelförmiger Spulen, den sogenannten Klöppeln, Klöppelspitzen her. Nach eigenen Ideen oder Kundenwünschen gestalten sie Entwürfe und Mustervorlagen bzw. greifen auf vorhandene Vorlagen zurück. Sie suchen die Materialien aus und klöppeln von Hand. Durch Verdrehen, Verkreuzen, Verknüpfen und Verschlingen von Garnen und Fäden entstehen Spitzeneinsätze, -deckchen und -borten sowie Schmuckelemente und Accessoires. Ggf. veredeln oder reinigen sie die fertige Spitze und fügen Einzelstücke ggf. zu größeren Erzeugnissen zusammen, z.B. für Tischdecken, Stolen oder Bordüren.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln stellen Spitzenstoffe bzw. Spitzenerzeugnisse her.

Handarbeit mit Tradition

Die Spitzenklöppelei blickt auf eine lange Tradition zurück und es ist - auch wenn heute Borten, Ränder oder Meterware industriell in Serie produziert werden - nach wie vor nicht möglich, runde oder komplexe Muster bzw. freie Spitzenarbeiten maschinell herzustellen. Dennoch üben Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln die Technik des Klöppelns inzwischen in weiterentwickelter und teilweise technisierter Form aus oder experimentieren mit neuen bzw. ungewöhnlichen Materialien, wie z.B. stärkeren Leinengarnen.

Ein Kunde möchte z.B. einen Handfächer aus Holz mit Pariser Spitze aufwerten. Im Gespräch legen Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln die gewünschten Farben, Formen und Materialien, z.B. Baumwoll-, Seiden- oder Leinengarn, ggf. auch Metallfäden, sowie die jeweilige Klöppeltechnik fest.

Sind alle Details geklärt, wählen die Textilgestalter/innen geeignete Materialien und Arbeitsmittel aus, planen die Arbeitsschritte sowie den benötigten Zeitaufwand und schätzen die Kosten ab. Schließlich beginnen sie damit, Entwürfe und Muster anzufertigen. Per Hand oder mithilfe entsprechender Grafikprogramme entwerfen sie Skizzen und Zeichnungen, die sie später im Klöppelbrief, der Klöppelvorlage, verwenden.

Auf einem runden oder flachen Klöppelkissen stecken die Textilgestalter/innen den Klöppelbrief mit der Musterzeichnung mit speziellen Nadeln fest. Das Klöppelgarn wickeln sie auf spindelförmige, meist hölzerne Klöppel. Indem sie diese in komplexer Reihenfolge verkreuzen, verflechten sie die Fäden miteinander und spannen sie um die im Klöppelbrief vorgegebenen Nadelpunkte, die das fertige Muster definieren.

Veredelung und Ausfertigung

Je nach Produkt wird die fertige Spitze ausgerüstet und veredelt. Heimtextilien wie Gardinen, Tischläufer oder Bordüren werden ggf. gestärkt, Gläseruntersetzer imprägniert, um sie flüssigkeitsabweisend zu machen. Ggf. fügen die Textilgestalter/innen einzeln gefertigte Teile zu einem Ganzen zusammen, z.B. zu Kleidungsstücken, Stolen oder Bordüren. Neben Arbeiten nach Kundenvorgaben haben Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln eine Vielzahl von Möglichkeiten, eigene Gestaltungsideen zu entwickeln und umzusetzen. Beispielsweise stellen sie Taschen oder Smartphonehüllen, Spitzenapplikationen für Kleidungsstücke, Schmuckstücke, Bilder oder Dekorationsartikel wie Christbaumanhänger oder Fensterschmuck her.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Entwürfe und Vorlagen nach Kundenwunsch entwickeln sowie gestalten, z.B. Klöppelbriefe und technische Zeichnungen anfertigen

  • Arbeitsabläufe vorbereiten, planen und dokumentieren

    • Unterlagen prüfen und Arbeitsschritte planen

    • Material- und Zeitbedarf ermitteln und festlegen, z.B. Garne nach spezifischen Eigenschaften auswählen oder Farben bestimmen

    • Arbeitsmittel auswählen und bereitstellen, z.B. Klöppelkissen und Klöppelbrief vorbereiten sowie Garn spulen

  • Spitzentechniken auswählen und anwenden, z.B. Pariser Spitze oder Freihandspitzen

    • Garneigenschaften beachten, z.B. Widerstandsfähigkeit von Leinengarn oder effektvolle Wirkung von Metallfäden

    • Spitzen durch Drehen und Kreuzen der auf Klöppel gewickelten Fäden herstellen, z.B. Ecken und Rundungen oder räumliche Grundformen

    • geklöppelte Spitzen zusammenfügen und reinigen

  • Arbeitsmittel instand halten

  • Maßnahmen der Qualitätssicherung durchführen

  • Kunden beraten

    • Kundenkontakte aufbauen und pflegen

    • Kundenwünsche ermitteln und umsetzen

Verdienst/Einkommen

Aussagen zu den Verdienstmöglichkeiten bei dieser beruflichen Tätigkeit können nicht getroffen werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Textilgestalter/in im Handwerk - Klöppeln

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Textile designer (m/f) (craft trades) - specialising in bobbin lace

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Créateur/Créatrice de l’artisanat textile - spécialisation dentelle aux fuseaux

Quelle der fremdsprachigen Berufsbezeichnungen: Bundesinstitut für Berufsbildung, Europass-Zeugniserläuterungen

Arbeitsorte

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln arbeiten in erster Linie

  • in Werkstätten

  • in Ausstellungs- und Verkaufsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Büroräumen

  • in Lagerräumen

Arbeitssituation

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln arbeiten vorwiegend von Hand mit Klöppeln und Garn. Sie schneiden fertige Filzstoffe zu und fügen die Teile z.B. mit Nähmaschinen zusammen. Sie arbeiten nach eigenen Entwürfen, die sie am Computer oder mit Stift und Papier erstellt haben, oder setzen Kundenwünsche bzw. Entwürfe von Designern/Designerinnen um. Vorwiegend arbeiten sie in Werkstätten, z.T. bei künstlicher Beleuchtung. Faserstaub liegt in der Luft.

Sorgfältig übertragen die Textilgestalter/innen Musterentwürfe auf den Klöppelbrief. Geschickt verflechten und verdrehen sie eine Vielzahl an Fäden zu komplizierten Mustern. Für die Arbeit ist ein gutes Auge unabdingbar. Bei der Umsetzung der Kundenwünsche ist Kreativität gefragt. Ihre Kunden beraten sie serviceorientiert, z.B. über Fasern, Muster oder Fertigungsmöglichkeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Handarbeit (z.B. geklöppelte Spitzen zusammenfügen und reinigen)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Arbeitsabläufe vorbereiten, planen und dokumentieren)

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (Textil- und Faserstaub beim Klöppeln)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Litzen durch Drehen und Kreuzen der auf Klöppel gewickelten Fäden herstellen)

  • Kundenkontakt (z.B. Aufträge und Muster für Klöppelarbeiten mit dem Kunden absprechen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Spitzenstoffe, Spitzenerzeugnisse

Materialien und Hilfsstoffe, z.B.: Leinen-, Baumwoll- und Seidengarn, Effektgarn aus Kunstfasern, Gold- und Silberfäden, Perlen, Schmuckelemente, Textilfarben, Appreturen

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: Spulmaschine, Scheren, Nadeln, Lupen, Klöppel, Klöppelrolle, Klöppelsäcke und -kissen

Unterlagen, z.B.: Klöppelbriefe, technische Zeichnungen, Fadenzeichnungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Textilgestalter/innen im Handwerk der Fachrichtung Klöppeln finden Beschäftigung

  • in Betrieben der Klöppelspitzenherstellung

  • in Betrieben der Herstellung von Textilschmuck und Accessoires

Branchen im Einzelnen

  • Textilien

    • Herstellung von sonstigen Textilwaren, z.B. bei Herstellern von Textilschmuck, Accessoires, Spitzenstoffen, Haus- und Heimtextilien oder Posamenten

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Textilerzeugung und -design, Produktgestaltung).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung bietet die Möglichkeit, beruflich voranzukommen und in Führungspositionen zu gelangen (z.B. durch die Prüfung als Textilgestaltermeister/in).

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Textildesign oder Textil-, Bekleidungstechnik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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