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Ausbildungsberuf
Fachplaner/in - Energie- und Gebäudetechnik

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik projektieren und kalkulieren Projekte der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) und wickeln diese ab. Sie sorgen für die Einrichtung, Überwachung, Wartung und Instandsetzung von gebäudetechnischen Anlagen der Automatisierungstechnik, Elektroinstallations- und Kommunikationstechnik sowie Sicherheitstechnik.

Die Weiterbildung im Überblick

Fachplaner/in für Energie- und Gebäudetechnik ist eine berufliche Weiterbildung, deren Prüfung gemäß den Rechtsvorschriften der jeweiligen Handwerkskammer geregelt ist.

Je nach zuständiger Kammer können z.B. Zugangsvoraussetzungen und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben der Elektroinstallation bzw. Energieversorgung

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Bauinstallationsbetrieben

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Unternehmen der Immobilien- und Gebäudewirtschaft

  • in Architekturbüros und Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine bestandene Prüfung als Fachplaner/in für Energie- und Gebäudetechnik.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildungsprüfung ist in der Regel die Meisterprüfung z.B. als Elektrotechnikermeister/in (Schwerpunkt Energie- und Gebäudetechnik oder Schwerpunkt Systemelektronik) und Informationstechnikermeister/in.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Mathematik/Physik/Technik:

Um in der Weiterbildungsprüfung bzw. im späteren Berufsalltag bauphysikalische Berechnungen oder Energiebilanzen erstellen oder Konzepte der Technischen Gebäudeausrüstung planen zu können, sind Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Wirtschaft:

In der Weiterbildungsprüfung sind Aufgaben z.B. aus dem Bereich Materialwirtschaft oder Rechnungs- und Finanzwesen zu bearbeiten.

Auch im Berufsleben sind betriebswirtschaftliche Kenntnisse gefragt, z.B. wenn es darum geht, im Rahmen eines effizienten Gebäudebewirtschaftungskonzepts Kosten-Nutzen-Rechnungen zu erstellen.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Unternehmensstrategie (z.B. volkswirtschaftliche, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen, Planung der Unternehmensstrategie)

  • Unternehmensführung (z.B. Rechnungswesen, Finanzierung, Liquidität, Marketingkonzept, Kundenmanagement)

  • Personalmanagement (z.B. Personalplanung und -gewinnung, Personalführung und -entwicklung)

  • Mess- und Regeltechnik, Leistungselektronik (z.B. Regelstrecken, Regler, Sensoren, Blockschaltbilder, Regelstrukturen, analoge und digitale Regler, Regeln mit SPS)

  • Industrieautomatisierung (z.B. Ablaufsteuerungen, parametrierbare Funktionen, Variablendeklaration, Vernetzungssysteme etc.)

  • Kommunikations- und Gebäudetechnik (z.B. Telekommunikationsdienste und -netze, Mobilfunk, Lichtwellenleitertechnik, Strukturierte Verkabelung, Hausleittechnik, Gefahrenmeldeanlagen)

  • Projektplanung (z.B. VOB, Normen, Bestimmungen, Leistungsverzeichnis, Kalkulation)

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Vorbereitungslehrgängen fallen in der Regel Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung selbst in der Regel Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Weiterbildungen können ggf. gemäß Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz finanziell gefördert werden.

Weitere Informationen: Aufstiegs-BAföG - Aufstieg mit Förderung

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Vollzeit: 12 Monate

Für die Zulassung zur Prüfung ist die Teilnahme an einem Lehrgang nicht verpflichtend.

Verkürzungen/Verlängerungen

Befreiung von der Ablegung einzelner Teile der Weiterbildungsprüfung

Von der Ablegung der Prüfung in einzelnen Handlungsfeldern wird i.d.R. befreit, wer bereits eine andere Prüfung abgelegt hat, deren Inhalt den Anforderungen des jeweiligen Handlungsfelds entspricht.

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

Abschlussbezeichnung

Fachplaner für Energie- und Gebäudetechnik (HWK)/Fachplanerin für Energie- und Gebäudetechnik (HWK)

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem und praktischem Unterricht.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • ganztägiger Unterricht an mindestens vier Wochentagen

Lernform

  • i.d.R. Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

Lernorte

Vorbereitungslehrgänge auf die Prüfung finden an privaten Bildungseinrichtungen statt.

Lernorte sind

  • Schulungsräume

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik planen und organisieren in technischer wie wirtschaftlicher Hinsicht die Installation und Wartung gebäudetechnischer Anlagen und Geräte. In diesem Rahmen führen sie auch Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit durch und dokumentieren die Ergebnisse. Bevor die Anlagen und Geräte in Betrieb gehen, ermitteln die Fachplaner/innen mithilfe von Probeläufen deren Leistungsfähigkeit. Zudem projektieren sie Steuerungs- und Regelungseinrichtungen für gebäudetechnische Einrichtungen, entwerfen die zugehörigen Steuerprogramme und erstellen technische Unterlagen wie Verteilerpläne, Klemmpläne und Schaltschrankaufbaupläne. Gegebenenfalls erstellen sie auch Unterlagen für genehmigungspflichtige Anlagen.

Aufgabe von Fachplanern und Fachplanerinnen für Energie- und Gebäudetechnik kann es auch sein, den Baustellenbetrieb zu organisieren und zu leiten. Dazu gehört es z.B. auch Materialien auszuwählen, die Qualität der ausgeführten Arbeiten zu überwachen und die technischen Unterlagen mit dem Gesamtplan abzugleichen. Je nach Einsatzgebiet und Größe des Betriebes arbeiten sie selbst praktisch mit. Ebenso können sie Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen und Unternehmen in Fragen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) beraten und ggf. gebäudetechnische Einrichtungen verkaufen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • termin- und fachgerechte Installation, Wartung und Instandsetzung gebäudetechnischer Anlagen bzw. Geräte planen und organisieren

    • Kommunikations- und Gefahrenmeldeanlagen, Blitzschutz- und Erdungsanlagen, Lichtanlagen und Eigenstromversorgungsanlagen planen und ihre Leistungsfähigkeit ermitteln

    • Steuer- und Regeleinrichtungen für gebäudetechnische Einrichtungen projektieren und zugehörige Steuerprogramme entwerfen

    • technische Unterlagen wie Verteilerpläne, Klemmpläne und Schaltschrankaufbaupläne erstellen

    • Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen durchführen, Ergebnisse dokumentieren

  • Probeläufe durchführen und überwachen, Anlagen ab- und in Betrieb nehmen

  • Baustellenbetrieb organisieren und überwachen

  • je nach Einsatzgebiet und Größe des Betriebs selbst praktisch mitarbeiten

  • Unterlagen für Genehmigungsverfahren bei genehmigungspflichtigen Anlagen erstellen

  • Privatpersonen, öffentliche Einrichtungen, Wirtschafts- und Landwirtschaftsbetriebe über rationellen/umweltschonenden Energieeinsatz in Gebäuden beraten

  • ggf. gebäudetechnische Einrichtungen vertreiben

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.933

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Fachplaner/in - Energie- und Gebäudetechnik

Frühere Berufsbezeichnung

  • Fachplaner/in für Elektro- und Informationstechnik

Arbeitsorte

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • auf Baustellen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Werkstätten und Fertigungshallen

  • in Testlabors und an Prüfständen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik planen und organisieren Projekte zur technischen Ausrüstung von Gebäuden sowie für deren Wartung und Instandhaltung. Wenn sie z.B. auf die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen sowie der betrieblichen und gesetzlichen Qualitätsnormen achten, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. In ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen, z.B. in der Projektleitung, führen und motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Im Umgang mit Kunden, Lieferanten und Auftraggebern sind Serviceorientiertheit, Kommunikationsstärke und Verhandlungsgeschick wichtig.

Einen großen Teil ihrer Arbeitszeit verbringen sie im Büro am Computer, wo sie - z.T. mit spezifischer Software wie etwa CAD - Aufgaben wie z.B. Projektierung, Entwurf und Kalkulation erledigen. Bei manchen praktischen Tätigkeiten tragen sie Arbeitsschutzkleidung, z.B. Sicherheitsschuhe oder Schutzhelm auf der Baustelle. Bei Probeläufen und Wartungsarbeiten in den Werkstätten und -hallen kann es durch laufende Maschinen laut sein. Wenn sie etwa elektronische Außenanlagen warten, sind sie wechselnden Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Die Testlabors sind üblicherweise künstlich beleuchtet. Im Kundenservice und im technischen Vertrieb sind die Fachplaner/innen viel unterwegs, mitunter auch im Ausland, und richten sich nach den zeitlichen Bedürfnissen ihrer Kunden.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Aufgaben an Mitarbeiter/innen entsprechend ihrer Qualifikation und Leistungsfähigkeit übertragen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. für Betriebsmittel wie Maschinen und Anlagen)

  • Kundenkontakt (z.B. individuelle Energiekonzepte erstellen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Gesetzgebung zum Thema Energiesparen wie Energieeinsparungsgesetz oder Energieeinsparverordnung)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. kleine Bauteile justieren)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Vertriebstätigkeiten, mitunter auch im Ausland)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Automatisierungstechnik, Gebäudeleit- und Kommunikationstechnik)

  • Handarbeit (z.B. Datennetze, Breitbandkabel und Antennenanlagen montieren)

  • Bildschirmarbeit

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Sicherheitsschuhe, Schutzhelm, Arbeitshandschuhe auf Baustellen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Probeläufe durchführen und überwachen)

  • Arbeit auf Baustellen (bei der Installation und Wartung der Gebäudetechnik)

  • Unfallgefahr (bei Arbeiten an stromführenden Bauteilen und Spannungsanschlüssen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Anlagen, technische Einrichtungen und Zubehör, z.B.: Kommunikations- und Gefahrenmeldeanlagen, Blitzschutz- und Erdungsanlagen, Schaltanlagen, Mess- und Regeleinrichtungen, Klemmen, Drähte, Steckverbinder

Geräte und Werkzeuge, z.B.: Mess- und Prüfgeräte, Lötkolben, Zangen

Unterlagen, z.B.: Kostenkalkulationen, Verteiler-, Klemmpläne, Schaltschrankaufbaupläne, Terminpläne, DIN-Normen, Unterlagen für Genehmigungsverfahren

Software, z.B.: Prüfprogramme, CAD-Software

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik finden Beschäftigung in erster Linie

  • in Betrieben der Elektroinstallation bzw. Energieversorgung

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Bauinstallationsbetrieben

Darüber hinaus finden sie auch Beschäftigung

  • in Unternehmen der Immobilien- und Gebäudewirtschaft

  • in Architekturbüros und Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanung

Branchen im Einzelnen

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätsversorgung

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Ausbau

    • Sonstige Bauinstallation

Auch denkbar:

  • Immobilien, Gebäudewirtschaft

    • Verwaltung von Grundstücken, Gebäuden und Wohnungen für Dritte

    • Verwaltung von Gewerbegrundstücken und Nichtwohngebäuden für Dritte

  • Architektur, Bauplanung

    • Ingenieurbüros für bautechnische Gesamtplanung

    • Architekturbüros für Hochbau

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Gebäudesystemtechnik, Elektrische Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, SPS-Technik, Controlling, Personalplanung).

Darüber hinaus können sich die Trends zur vernetzten Wohn- und Gebäudetechnik sowie zu nachhaltigen und klimaneutralen Bauweisen in Verbindung mit neuen Designformen und digitalen Technologien zu wichtigen Weiterbildungsthemen für Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik entwickeln. Der Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Beförderung der Energiewende bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Gebäudetechnik, Gebäudeenergietechnik oder Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Fachplaner/innen für Energie- und Gebäudetechnik auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Neues Europäisches Bauhaus und Renovierungswelle

Um das Ziel lebenswerter und vollständig klimaneutraler Städte zu erreichen, hat die Europäische Kommission im September 2020 das "neue Europäische Bauhaus" ins Leben gerufen: Vor dem Hintergrund, dass Gebäude und Infrastrukturen für mindestens 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sollen neue nachhaltige Bauweisen und Designformen entwickelt werden und in Verbindung mit digitalen Technologien wie KI und Big Data die Ressourceneffizienz erhöhen, die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Systemwandel hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Damit auch der vorhandene Gebäudebestand energieeffizienter und klimaneutral gestaltet werden kann, soll sich die Renovierungsquote bis 2030 mindestens verdoppeln, sodass bis zu 160 000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe entstehen könnten. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Stadt- und Regionalplanung, Raumordnung, Bau und Architektur, Design, Energie und digitale Technologien eröffnen sich hier vielfältige und innovative Tätigkeitsfelder.

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Nachhaltige Stadtentwicklung

Zukunftsweisende Konzepte zu Themen wie bezahlbarer Wohnraum, Zuwanderung und soziale Integration, Digitalisierung, klimaverträgliche Mobilität und Energieversorgung sollen unsere Städte nachhaltiger machen. Dabei sind u.a. der Wandel der Bevölkerungs- und der Wirtschaftsstruktur zu berücksichtigen, die Veränderung der Einkaufs- und Lebensgewohnheiten sowie die Erfordernisse des Klimaschutzes. Mit den Projekten "Zukunftsstadt 2030" und "Zukunftsstadt goes Europe" fördert die Bundesregierung Kommunen ganz konkret dabei, innovative Ansätze der nachhaltigen Stadtentwicklung umzusetzen und zu gestalten. Für Fachkräfte aus Bereichen wie Verkehrs-, Stadt- und Regionalplanung, Architektur und Baugewerbe, Energie- und Gebäudetechnik entstehen auf dem Weg zur Zukunftsstadt neue und umfangreiche Aufgabenbereiche.

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

Vernetztes Wohnen und Versorgungstechnik

Smart Home verbindet Geräte des alltäglichen Gebrauchs, wie Jalousien, Lampen und Heizkörper, über das WLAN miteinander. Anhand von intelligenten Messsystemen können hierdurch Energiekosten überwacht und z.B. Stromfresser identifiziert oder die Heizkosten gesenkt werden. Gelenkt wird das eigene Smart Home mittels Smartphone und Tablet oder anhand von Sprachassistenten. Um smarte Wohn- und Gebäudekonzepte passgenau für die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden zu entwickeln und zu installieren, arbeiten Planer und Fachkräfte aus der Versorgungstechnik eng mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Elektro, Bautechnik sowie dem Fachhandel zusammen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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