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Ausbildungsberuf
Praktische/r Betriebswirt/in

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen planen, organisieren und realisieren betriebswirtschaftliche Prozesse in verschiedenen Unternehmensbereichen. Sie führen Mitarbeiter/innen und sind z.B. in der Produktionssteuerung, im Einkauf oder im Rechnungswesen tätig.

Die Weiterbildung im Überblick

Praktische/r Betriebswirt/in ist eine berufliche Weiterbildung, die durch interne Vorschriften der Lehrgangsträger geregelt ist.

Je nach Bildungsanbieter können z.B. Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen unterschiedlich sein.

Arbeitsbereiche/Branchen

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen finden Beschäftigung in Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche sowie in wirtschaftsnahen Verwaltungen.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine abgeschlossene Weiterbildung als Praktische/r Betriebswirt/in.

Zugangsvoraussetzungen für die Weiterbildung

Voraussetzung für die Zulassung zur Weiterbildung sind in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf und entsprechende Berufspraxis oder ein abgeschlossenes Studium.

Alternativ kann man z.B. mit einer mindestens sechsjährigen einschlägigen Berufspraxis zur Weiterbildung zugelassen werden.

Die Weiterbildung als Praktische/r Betriebswirt/in im Bereich Pharmazie richtet sich in der Regel an Studierende der Pharmazie oder Apotheker/innen.

Wichtige Vorkenntnisse

Vertiefte Kenntnisse in folgenden Bereichen bilden gute Voraussetzungen für das erfolgreiche Bestehen der Weiterbildungsprüfung:

Wirtschaft/Recht:

Um Prüfungsaufgaben zur Betriebswirtschaft oder zum Wirtschaftsrecht richtig beantworten zu können, sind Kenntnisse in diesem Bereich erforderlich.

Im späteren Berufsalltag müssen sich Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen in betriebswirtschaftlichen wie auch speziellen Rechtsfragen gut auskennen, z.B. wenn sie einen Vertrag neu aufsetzen.

Mathematik:

In der Prüfung sind ggf. Fragen aus dem Rechnungswesen zu beantworten. Dabei können angehende Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen auf ihre Mathematikkenntnisse zurückgreifen.

In der Praxis berechnen sie beispielsweise Kosten für Marketingaktionen.

Ausbildung

Weiterbildungsinhalte

  • Betriebswirtschaftslehre (z.B. Grundlagen, Materialwirtschaft und Logistik, Produktion, Marketing, Investition und Finanzierung)

  • Betriebliches Rechnungswesen (z.B. Finanzbuchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung)

  • Personalwesen (z.B. Personalführung, Personal- und Sozialwesen, Arbeits- und Sozialrecht)

  • Unternehmensführung (z.B. Arbeitstechniken, strategisches und operatives Controlling, Liquiditätssteuerung, Vertriebscontrolling, TQM, Firmenkauf, -verkauf, -übergabe, -bewertung, Informationstechnologie)

  • Volkswirtschaftslehre (z.B. Grundlagen, Produktionsfaktoren, Sozialprodukt und Volkseinkommen, Wirtschaftssysteme, Markt und Preisbildung, Außenwirtschaft, Wirtschafts- und Sozialpolitik)

  • Wirtschaftsrecht (z.B. Rechtsordnung, betriebliche Steuern)

Weiterbildungsaufbau

Stundenverteilung (beispielhaft):

  • Betriebswirtschaftslehre: ca. 21 Unterrichtsstunden

  • Betriebliches Rechnungswesen: ca. 28 Unterrichtsstunden

  • Personalwesen: ca.17,5 Unterrichtsstunden

  • Unternehmensführung: ca. 17,5 Unterrichtsstunden

  • Volkswirtschaftslehre: ca. 14 Unterrichtsstunden

  • Wirtschaftsrecht: ca. 28 Unterrichtsstunden

Gesamtstundenzahl: ca. 126 Unterrichtsstunden

Weiterbildungsvergütung

Die Teilnahme an einer Weiterbildung wird nicht vergütet.

Weiterbildungskosten

Für den Besuch von Weiterbildungslehrgängen fallen Lehrgangsgebühren an, für die Prüfung Prüfungsgebühren.

Ggf. entstehen weitere Kosten, z.B. für Arbeitsmaterialien, Fahrten zur Weiterbildungsstätte oder für auswärtige Unterbringung.

Förderungsmöglichkeiten

Förderung besonders begabter junger Fachkräfte: Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) - Weiterbildungsstipendium

Weiterbildungsdauer

Unterschiedlich, je nach Bildungsanbieter und Lernform

Abschluss-/Berufsbezeichnungen

je nach Bildungsanbieter z.B.

  • Praktischer Betriebswirt/Praktische Betriebswirtin

  • Betriebswirt für die Pharmazie/Betriebswirtin für die Pharmazie

  • Apothekenbetriebswirt/Apothekenbetriebswirtin

Weiterbildungssituation

Die Weiterbildung besteht aus theoretischem Unterricht und ggf. Übungen.

Je nach Bildungsanbieter sollte man sich auf folgende Bedingungen einstellen:

Unterrichtszeit

  • i.d.R. berufsbegleitende Weiterbildung am Wochenende oder am Abend bzw. als Blockunterricht

Lernform

  • bei Präsenzveranstaltungen: Unterricht im Klassenverband an der Bildungseinrichtung (ggf. nicht am Wohnort)

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Präsenzveranstaltungen im Klassenverband an der Bildungseinrichtung und selbstgestaltetes Lernen über elektronische Lernplattformen und -systeme von zu Hause aus

  • bei Fernunterricht: individuelle Bearbeitung des Lernstoffs von zu Hause aus (hohe Anforderungen an Selbstdisziplin und Arbeitsorganisation); ggf. zusätzlich Präsenzphasen an der Bildungseinrichtung

Lernorte

Weiterbildungslehrgänge finden an der jeweiligen Bildungseinrichtung statt.

Lernorte sind

  • bei Präsenzveranstaltungen: Schulungsräume

  • bei kombinierten Lernformen (z.B. Blended Learning): Unterrichtsräume bei Präsenzveranstaltungen, zu Hause bei Online-Lerneinheiten

  • bei Fernunterricht: zu Hause, ggf. Schulungsräume bei Präsenzphasen

Weiterbildung im Ausland

Um die Weiterbildung im Ausland zu absolvieren, bietet sich zum Beispiel folgende Möglichkeit:

Schweiz

Weiterbildungsangebote: wab - Die Weiterbildungsdatenbank der Schweiz

(z.B. mit dem Suchbegriff "Betriebswirtschafter/in")

Dokumentation beruflicher Auslandserfahrungen

Im Ausland absolvierte Lernaufenthalte kann man im Europass dokumentieren lassen.

Weitere Informationen: Europass

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen sind in Unternehmensbereichen wie Materialwirtschaft, Auftrags- und Produktionsplanung, Controlling und Rechnungswesen, Marketing, Personalwesen oder Organisation tätig. Im Einkauf ist es ihre Aufgabe, Rohstoffe, Halbfabrikate, Fertigware und Betriebsmittel kostengünstig zu beschaffen oder die Beschaffungsmöglichkeiten und -wege zu optimieren. Sie planen und steuern Produktionsabläufe und sorgen für eine optimale Auslastung von Produktionsanlagen. Im Rechnungswesen fertigen Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen Bilanzen sowie Gewinn-und-Verlust-Rechnungen an und stellen Steuerungs- und Kontrollinformationen für die Unternehmensleitung bereit. Im Bereich Marketing und Vertrieb legen Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen z.B. die marktgerechte Absatzplanung fest, verbessern die Verkaufsorganisation und betreuen Großkunden im Außendienst. Wenn sie in der Organisation tätig sind, optimieren sie u.a. Arbeitsabläufe und Informationsflüsse.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Auftragsplanung und Arbeitsvorbereitung erledigen

    • Kundenanfragen bearbeiten

    • Aufträge vergeben, Einhaltung von Terminen kontrollieren

    • Abrechnung durchführen

  • den Einkauf steuern

    • Rohstoffe, Halbfabrikate, Fertigwaren und Betriebsmittel beschaffen

    • Verhandlungen mit Lieferanten führen

    • Beschaffungswege verbessern

  • Aufgaben in den Bereichen Materialwirtschaft und Logistik übernehmen

    • Bestellmengen und -zeiten sowie Mindestlagerbestände festlegen

    • Lagerorganisation sicherstellen

    • Bestände überwachen und Warenströme steuern

  • Produktionsabläufe planen und steuern

    • Losgrößen oder Serien bestimmen

    • Maschinenbelegungspläne erstellen, dabei Auslastung der Produktionsanlagen sicherstellen

  • Aufgaben in den Bereichen Rechnungswesen, Controlling und Revision übernehmen

    • Geschäfts- bzw. Finanzbuchhaltung durchführen

    • Aufgaben in der kalkulatorischen Buchhaltung wahrnehmen

    • Steuerungs- und Kontrollinformationen für die Unternehmensleitung bereitstellen

  • Marketing- und Vertriebsaktionen planen und umsetzen

    • Absatzplanung festlegen

    • Werbe- und verkaufsfördernde Maßnahmen planen und durchführen

    • Verkaufsorganisation aufbauen, kontrollieren und verbessern

    • Kunden im Außendienst beraten

    • Angebote erstellen, dabei Material- und Produktionskosten sowie Verkaufspreise kalkulieren

    • Verkaufsverhandlungen führen

  • Personalwesen betreuen

    • Personalbedarf ermitteln und planen

    • Personal beschaffen

    • innerbetriebliche Aus- und Weiterbildung organisieren

  • Arbeitsabläufe und Informationsflüsse überwachen und verbessern; Organisationskonzepte erarbeiten

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.130 bis € 4.524

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • beim Kunden

  • in Lager- oder Produktionsräumen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen haben sowohl kaufmännische als auch organisatorische Aufgaben. Sie führen und motivieren ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Wenn sie z.B. Produktionskosten errechnen oder Ablaufpläne erstellen, sind Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein unerlässlich. Sie haben Kontakt zu einer Vielzahl von Ansprechpartnern, handeln mit Lieferanten günstige Preise aus, beraten Kunden serviceorientiert und arbeiten mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Banken, Steuer- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Unternehmensberatungen und Werbeagenturen zusammen. Dabei kommen ihnen ihre Verhandlungsstärke und ihr Kommunikations- und Durchsetzungsvermögen zugute.

Sie arbeiten hauptsächlich am Schreibtisch, sind aber ggf. auch im Außendienst unterwegs, z.B. um Kunden oder Lieferanten zu besuchen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über Ausführung und Kosten der Produkte und Leistungen des Unternehmens beraten)

  • Bildschirmarbeit

  • Arbeit in Büroräumen

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Buchhaltungsunterlagen, Bilanzen, Jahresabschlussberichte, Bestelllisten, Lieferscheine, Bezugsquellennachweise, Kalkulationen, Angebote, Organisations- und Ablaufpläne, Personaleinsatz- und Maschinenbelegpläne, Werbe- und Informationsmaterial, Fachliteratur, Rechtsvorschriften

Büroausstattung, Software und Präsentationsmittel, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Buchhaltungssoftware, Beamer, Flipchart

Arbeitsbereiche/Branchen

Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen finden Beschäftigung in Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche sowie in wirtschaftsnahen Verwaltungen.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Glas, Keramik, Rohstoffverarbeitung

  • Holz, Möbel

  • Hotel, Gaststätten, Tourismus

  • IT, DV, Computer

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

  • Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung, Verteidigung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Einkauf, Marketing, Controlling, Personalwesen).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Ein Studium eröffnet weitere Berufs- und Karrierechancen (z.B. durch einen Bachelorabschluss im Studienfach Betriebswirtschaftslehre, Business Administration oder Wirtschaftsingenieurwesen).

Mit ihrem Weiterbildungsabschluss können Praktische Betriebswirte und Betriebswirtinnen auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung Zugang zu einem Studium erhalten. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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