Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme planen und realisieren Roboter und kognitive Systeme aller Art, mit denen Menschen unmittelbar und intuitiv zusammenarbeiten. Daher beschäftigen sich die Ingenieure und Ingenieurinnen mit interaktiven Komponenten wie Sprache, Gestik und Dialogführung, über die beispielsweise Serviceroboter gesteuert werden. Hierbei greifen sie auf ihre Kenntnisse aus den Kognitionswissenschaften zurück. Auch für die Industrie konstruieren sie sensorgeführte Roboter, die direkt mit dem Menschen interagieren. Um die automatisierten Systeme aus mechanischen, elektronischen und informationstechnischen Komponenten zu programmieren, setzen sie Methoden der Informatik ein, entwerfen und implementieren Sensor-Aktor-Netzwerke. Im medizinischen Bereich designen sie intelligente Assistenzsysteme, mit denen etwa Dosierung und Zeitpunkte für die Medikamenteneinnahme oder die Einstellung eines Hirnschrittmachers automatisch angepasst werden können. Im Bereich Beratung und Consulting unterstützen sie Unternehmen vor allem im Bereich der sensorbasierten Aktor-Systeme.
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme konzipieren, entwickeln und programmieren interaktive und sensorgeführte Maschinen, Roboter und intelligente Assistenzsysteme für unterschiedliche Einsatzbereiche. Daneben sind sie unter anderem in Beratung und Consulting für kognitive Robotik, Sensorik und Mensch-Roboter-Interaktion tätig.
Konzeption und Entwicklung
Auf dem Gebiet der Robotik ist interdisziplinäres Denken gefragt. Hier fließen Erkenntnisse der Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Informatik ein. Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme verknüpfen das Wissen dieser Disziplinen. Sie konzipieren und realisieren komplexe Systeme, entwickeln zum Beispiel intelligente Assistenz-, Wissensmanagement-, Echtzeitsysteme, Webdienste oder Infrastrukturen. Um Service- und Industrieroboter zu konstruieren, wenden sie Methoden der künstlichen Intelligenz und mechatronische Konzepte an. Mit computergestützten Konstruktionsprogrammen entwerfen sie die mechanischen Komponenten. Sie programmieren die jeweils erforderliche Software und pflegen die Programmierstandards. Schließlich nehmen sie die Roboter in Betrieb.
Weitere Einsatzmöglichkeiten
Neben den Aufgaben in Entwicklung und Programmierung organisieren die Ingenieure und Ingenieurinnen auch Arbeitsabläufe und überwachen Herstellungsprozesse. Sie leiten Projekte in der Automatisierungstechnik, Automobilindustrie, im Maschinenbau und in der Informationstechnik. In Anwenderunternehmen sind sie oft Ansprechpartner für alle Fragen der Robotik. Dort schulen sie das Kundenpersonal und verfassen Dokumentationen. In Beratung und Consulting sind sie vor allem im Bereich der sensorbasierten Aktor-Systeme tätig.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Konzeption und Entwicklung
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neuartige autonome Systeme konzipieren und entwickeln
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komplexe autonome Systeme konzipieren und realisieren
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neue softwarebasierte Produkte (z.B. Cobots) entwickeln
Organisation und Beratung
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Projekte leiten und Budgets verantworten
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Mitarbeiter/innen im eigenen Verantwortungsbereich führen, anleiten und beurteilen
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betriebliche Abläufe optimieren
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Beratung und Consulting im Bereich der sensorbasierten Aktor-Systeme
Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)
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an Forschungsvorhaben mitwirken
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Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen
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Forschungsberichte verfassen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.324
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Berufsbezeichnungen in englischer Sprache
Arbeitsorte
Ingenieure und -ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme arbeiten in erster Linie
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in Büroräumen
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in Testlabors
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in Produktionshallen
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in Besprechungsräumen
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
Arbeitssituation
Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Neuentwicklung, Optimierung, Fertigung oder Instandhaltung von automatisierten Systemen. Dazu benötigen sie eine sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, analytisches und betriebswirtschaftliches Denken. Wenn Störungen an Produktionsanlagen zu beheben sind, müssen sie rasch und entschieden reagieren. Führen sie ein Team, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei sind kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen erforderlich, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind z.B. im Rahmen internationaler Projekte gefragt. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme viel unterwegs, auch im Ausland.
Häufig sind sie im Büro am Computer tätig, z.B. wenn sie Entwürfe, Konstruktionszeichnungen oder Angebote erstellen. In Produktionshallen optimieren sie Fertigungsstraßen oder Industrieroboter und setzen diese instand. In Testlabors und an Prüfständen kontrollieren sie z.B. die Funktion produzierter Teile und stellen somit die Qualität sicher. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)
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Kundenkontakt (z.B. Aufgaben in der technischen Kundenberatung und im Vertrieb mechatronischer Systeme übernehmen)
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häufige Abwesenheit vom Wohnort (in der Montageüberwachung, im Kundenservice und in der technischen Beratung)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Fertigungsstraßen oder Industrieroboter)
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Bildschirmarbeit (Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten sowie Simulationen an computerunterstützten Arbeitsplätzen ausführen)
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Arbeit in Büroräumen
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. bei der Montage, Justage und Erprobung der Maschinen und Anlagen beim Kunden vor Ort)
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Arbeit im Labor (in Forschungs- und Entwicklungslaboratorien Funktionstests durchführen)
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unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Inbetriebnahme von Anlagen)
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Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Produkte, z.B.: intelligente medizinische Assistenzsysteme, Serviceroboter, sensorgeführte Industrieroboter für direkte Mensch-Roboter-Interaktion
Technische Geräte und Anlagen, z.B.: Versuchs-, Fertigungs-, Mess- und Prüfeinrichtungen
Bauteile, z.B.: mechanische, elektronische, hydraulische, pneumatische und optische Bauteile, Sensoren
Computertechnik und Software, z.B.: CAD-, CAE-, CIM- und CAM-Systeme, Software für die Steuerung von Systemen, Softwareentwicklungsumgebungen, Simulationsprogramme
Unterlagen, z.B.: Montage- und Schaltpläne, Materialpläne, Stücklisten, Entwürfe, Konstruktionszeichnungen, Kalkulationsunterlagen, Terminpläne, Softwaredokumentationen, Normen, Rechtsvorschriften
Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon
Arbeitsbereiche/Branchen
Ingenieure und Ingenieurinnen für Robotik und Autonome Systeme finden Beschäftigung
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in Betrieben der Automatisierungstechnik, des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Luft- und Raumfahrtindustrie, der Mikroelektronik- und Elektroindustrie
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bei Herstellern von Steuerungssystemen
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in Unternehmen der pharmazeutischen und chemischen Industrie
Branchen im Einzelnen
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Maschinenbau, Werkzeugbau
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Kraftfahrzeuge
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Elektrische Anlagen und Bauteile
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Herstellung von sonstigen elektronischen und elektrischen Drähten und Kabeln
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Reparatur von elektrischen Ausrüstungen
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Herstellung von sonstigen elektronischen Bauelementen
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Herstellung von elektronischen Bauelementen
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Herstellung elektrischer und elektronischer Ausrüstungsgegenstände für Kraftwagen
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Herstellung von sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten a. n. g.
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Automatisierungstechnik
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Informations-, Telekommunikationstechnik
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Sonstige Telekommunikation a. n. g.
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Drahtlose Telekommunikation
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Sonstige Telekommunikation
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Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten
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Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik
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Luft-, Raumfahrzeuge
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Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin
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Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs-, Fachakademien
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Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik
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Software-, Datenbankanbieter
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Feinmechanik, Optik
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Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g.
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Reparatur von elektronischen und optischen Geräten
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Herstellung von nicht elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen
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Chemie
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Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen
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Herstellung von Seifen, Wasch-, Reinigungs- und Körperpflegemitteln sowie von Duftstoffen
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Herstellung von chemischen Grundstoffen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Kunststoffen in Primärformen und synthetischem Kautschuk in Primärformen
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Pharmazie