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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Softwareentwickler/innen analysieren, planen, entwickeln und implementieren informationstechnische Anwendungen und Softwarebausteine wie z.B. Datenbanken oder Programme.

Arbeitsbereiche/Branchen

Softwareentwickler/innen finden Beschäftigung

  • in System- und Softwarehäusern

  • bei Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik

  • bei EDV-Dienstleistern oder in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

In der Regel benötigt man eine Zertifizierung als Softwareentwickler/in oder ein abgeschlossenes Studium z.B. der Softwaretechnik.

Auch eine Zertifizierung in den bis 2010 geltenden Spezialistenprofilen Datenbankentwickler/in bzw. Nutzerschnittstellenentwickler/in kann den Zugang ermöglichen.

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Softwareentwickler/innen erstellen, testen und dokumentieren Anwendungsprogramme sowie Systemsoftware oder passen bereits vorhandene Standardsoftware an die individuellen Erfordernisse des Unternehmens an (Customizing). Sie konzipieren Softwarebausteine bedarfsgerecht und wirtschaftlich und prüfen Anforderungsmodelle sowie System-Design auf Korrektheit, Eindeutigkeit, Vollständigkeit, Realisierbarkeit, Sicherheit und Performance. Außerdem legen sie die Schnittstellen zu anderen Komponenten und Systemen fest, entwerfen Algorithmen, definieren Datenstrukturen oder erstellen Programme in höheren Programmiersprachen. Sie gestalten Benutzeroberflächen, implementieren und testen Softwarebausteine und dokumentieren den gesamten Prozess der Softwareentwicklung. Auch an der Systemintegration und an Systemtests, an Schulungen und Schulungsunterlagen wirken sie mit, z.B. für ERP-Systeme.

Innerhalb der IT-Spezialistenprofile sind die Softwareentwickler/innen der Gruppe der Software- und Lösungsentwickler/innen zuzuordnen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • Anwendungsprogramme, Systemsoftware bzw. Softwarebausteine bedarfsgerecht und wirtschaftlich konzipieren und implementieren

    • Fachteams bei Systemanalyse und System-Design unterstützen, z.B. durch Erstellen von Prototypen

    • bei Festlegung des Entwicklungsrahmens und der Entwicklungsumgebung mitwirken

    • Anforderungsmodelle und System-Design auf Korrektheit, Eindeutigkeit und Vollständigkeit sowie auf Realisierbarkeit der Systemanforderungen überprüfen, insbesondere hinsichtlich Sicherheit und Performance

    • funktionale Änderungen und Erweiterungen mit Entwicklungsexperten und -expertinnen abstimmen

    • Schnittstellen zu anderen Komponenten und Systemen festlegen, konkrete Schnittstellen und Datenformate im Team abstimmen

    • Algorithmen entwerfen, Datenstrukturen definieren, Programme sowie Programmteile in einer höheren Programmiersprache erstellen

    • Schnittstellen und Benutzeroberflächen gestalten

    • Testfälle und -szenarien aus den Spezifikationen für die Softwarebausteine ableiten, Testdaten für Unit-Test bereitstellen

    • Datenbanktabellen und Mechanismen für entfernte Aufrufe entwerfen, u.a. unter Verwendung von Code-Generatoren

    • existierende Systeme kapseln, Daten konvertieren, komplexe Kommunikations- und Abfrageprotokolle auf Klassen und Methoden abbilden

    • Softwarebausteine implementieren, Unit-Test durchführen, Testergebnisse festhalten

    • Installationsprogramme implementieren

    • Prozesse der Softwareentwicklung dokumentieren

  • bei Systemintegration und Systemtests mitwirken

    • Systemintegration und Systemtests unterstützen

    • bei kleineren Projekten Systemintegration mit Unterstützung der am Projekt beteiligen Entwickler/innen selbst durchführen

  • bei Konzeption und Erstellung von Handbüchern, Installationsanleitungen, Tutorials und Schulungsmaterialien mitwirken, z.B. für ERP-Anwendungen

  • Anwender beraten und schulen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 3.808 bis € 4.303

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Softwareentwickler/in

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Anwendungsentwickler/in

  • Applikationsentwickler/in

Arbeitsorte

Softwareentwickler/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in IT-Labors

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Schulungs- und Besprechungsräumen

  • beim Kunden

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Softwareentwickler/innen sind mit dem gesamten Entwicklungsprozess von Software betraut. Um z.B. Algorithmen zu entwerfen und Datenstrukturen zu definieren, gehen sie analytisch, methodisch durchdacht und sorgfältig vor. Wenn sie multimediale Anwendungen konzipieren und implementieren, achten sie auf Wirtschaftlichkeit ebenso wie darauf, bedarfsgerechte Lösungen für die jeweiligen Anforderungen zu finden. Dabei stellen sie neben Einfallsreichtum und Kreativität auch Serviceorientierung, Durchsetzungsvermögen und Verhandlungsgeschick unter Beweis. Sie halten ihr Fachwissen bezüglich Innovationen auf dem IT-Sektor permanent auf dem neuesten Stand.

Softwareentwickler/innen arbeiten hauptsächlich im Büro oder IT-Labor am Computer, sind aber auch im Außendienst unterwegs, z.B. bei der Implementierung einer neuen Software. Hierbei müssen sie sich flexibel auf wechselnde Arbeitsbedingungen und unregelmäßige Arbeitszeiten einstellen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden über bedarfsgerechte Systementwürfe beraten)

  • Bildschirmarbeit (z.B. CAD-, CAM-, CAE- sowie CIM-Systeme anwenden, mit höheren Programmiersprachen programmieren)

  • Arbeit in Büroräumen

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Außendienst)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Computertechnik und Software, z.B.: verschiedene Entwicklungsumgebungen, Datenverarbeitungsanlagen, vernetzte Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik einschließlich der Peripheriegeräte, computerunterstützte Arbeitsplätze (CAD-, CAM-, CAE-, CIM-Systeme), ERP-Software, ggf. Technologien der Künstlichen Intelligenz wie Machine-Learning-Anwendungen

Unterlagen, z.B.: Lastenhefte, Hard- und Software-Dokumentationen, Fachliteratur (z.T. auf Englisch), System-, Datenbank- und GUI-Designs

Büroausstattung und Präsentationsmittel, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, Laptop, Beamer, Flipchart

Arbeitsbereiche/Branchen

Softwareentwickler/innen finden Beschäftigung

  • in System- und Softwarehäusern

  • bei Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik

  • bei EDV-Dienstleistern oder in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

Branchen im Einzelnen

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Programmierungstätigkeiten, z.B. Systemhäuser

    • Verlegen von Software, z.B. Softwarehäuser

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

    • Telekommunikation, z.B. Fernmeldedienste

  • EDV-Dienstleister

    • Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie, z.B. Hardware- und Softwareberatung

    • Betrieb von Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte, z.B. Datenverarbeitungsdienste

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. für Systementwicklung

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Softwareentwicklung, Programmierung, Software-Qualitätssicherung, IT-Sicherheit, IT-Anwendungsberatung).

Darüber hinaus kann sich der Trend zur Konzeption smarter IT-Systeme für Anwendungen der digitalisierten Arbeitswelt (Industrie 4.0) zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Softwareentwickler/innen entwickeln. Anwendungen im Bereich wie Edge Computing bieten ebenso Weiterbildungspotenzial wie das Thema Quantencomputing.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnen sich - je nach Vorbildung - durch eine Aufstiegsweiterbildung (z.B. eine Erweiterung des Kompetenzprofils durch die Prüfung als IT-Entwickler/in) oder durch ein grundständiges oder weiterführendes Studium (z.B. im Studienfach Softwaretechnik oder Informatik).

Unter bestimmten Voraussetzungen ist auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ein Studium möglich. Weitere Informationen:

Zugang zur Hochschule in den einzelnen Bundesländern

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Quantencomputing

Quantencomputer können um ein Vielfaches schneller sein als aktuelle Spitzencomputer und könnten in Zukunft Probleme lösen, zu denen herkömmliche Computer nicht in der Lage sind oder sehr viel länger benötigen. Quantencomputing soll künftig z.B. dabei helfen, Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson besser zu verstehen und maßgeschneiderte neue Medikamente zu entwickeln, hochleistungsfähige Batterien für E-Autos zu entdecken oder den Verkehrsfluss zu optimieren und Staus zu vermeiden. Noch funktionieren die empfindlichen Quantencomputer ausschließlich unter Laborbedingungen, da sie nur bei extrem tiefer Temperatur arbeiten können und vor Strahlung und Vibrationen abgeschirmt werden müssen. Auch wenn deshalb in den nächsten Jahren noch keine praktischen Anwendungen zu erwarten sind, werden sich Fach- und Führungskräfte der Informatik mit dem Thema Quantencomputing auseinandersetzen und sich über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

Edge Computing: Dezentrale Datenverarbeitung am Netzwerkrand

Anwendungen für Industrie 4.0, Smart Cities und Internet of Things erzeugen riesige Mengen an Sensor- und Gerätedaten, die nahezu in Echtzeit verarbeitet werden müssen. Bei einer zentralen Datenverarbeitung werden diese Datenströme von den Geräten hin zu einer zentralisierten Cloud und wieder zurück transportiert; hier drohen Zeit- und Datenverluste. Bei Edge Computing können Maschinen- und Sensordaten direkt vor Ort gespeichert, verarbeitet und analysiert werden - in der Produktionshalle, im autonomen Fahrzeug oder im Containerschiff, sodass KI-basierte Geräte und Maschinen in Echtzeit reagieren können. Fach- und Führungskräfte der Informationstechnik werden sich darauf vorbereiten, künftig immer mehr Anwendungen im Bereich Edge Computing zu entwickeln.

Informatik und Industrie 4.0

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange: Industrieunternehmen sind dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Informatiker/innen entwickeln Software für smarte Produktionsstätten (Smart Factories), in denen Roboter planen und kommunizieren, Maschinenteile anheben, richtig positionieren und z.B. verschrauben oder verschweißen können. Mittels Sensoren werden Maschinen demnächst ihre Ersatzteile selbst ordern, einen Techniker bestellen oder Roboter in einer anderen Fabrik um Hilfe bitten können, wenn der Engpass am eigenen Standort nicht alleine zu bewältigen ist. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

Wachstumsmarkt IT-Sicherheit

Die zunehmende Vernetzung durch das Internet der Dinge, Big Data, Cloud Computing, Onlinehandel, die Verwendung mobiler Endgeräte etc. können für Privatpersonen und Unternehmen viele Sicherheitsrisiken bergen. Datendiebstahl durch Phishing-Attacken, gefälschte elektronische Karten, Würmer und Viren, Hackereinbrüche sowie Cyberterrorismus erfordern eine ständige Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen und Behörden, sowie entsprechende Schulungen der Beschäftigten diesbezüglich. Eine dieser Maßnahmen ist die sogenannte Cyber Resilience, die eine große Rolle im Schutz der (Kunden-)Daten spielt. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um Cyberangriffe zu erkennen und zu bekämpfen, spielt zudem eine immer größere Rolle in der IT-Sicherheit. Die Nachfrage nach IT-Sicherheitsexperten, die sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze beherrschen, steigt daher stetig.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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