Bitte aktiviere JavaScript in Deinem Browser, um die volle Funktionalität der Website nutzen zu können.

Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.


Die Tätigkeit im Überblick

Elektroingenieure und -ingenieurinnen entwickeln und konstruieren elektrotechnische Produkte. Sie übernehmen leitende Funktionen in der Fertigung, im Betrieb oder im Vertrieb von Erzeugnissen und Dienstleistungen der Informations- und Telekommunikationstechnik, der elektrischen Energietechnik, der Automatisierungstechnik oder der Mikroelektronik.

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroingenieure und -ingenieurinnen finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Elektroindustrie

  • in Betrieben des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Energieversorgung, bei Herstellern von elektromedizinischen Geräten

  • bei Softwareanbietern und in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Forschung und Entwicklung, z.B. in den Bereichen Medizin oder Umwelt

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Elektrotechnik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Elektroingenieure und -ingenieurinnen sind in der Regel auf ein Teilgebiet der Elektrotechnik spezialisiert, z.B. auf die Informationstechnik, elektrische Energietechnik, Mess-, Regel- und Automatisierungstechnik oder Mikroelektronik. Sie können in vielfältigen Funktionen und Bereichen tätig sein. Als Entwicklungsingenieure und -ingenierurinnen berechnen, konstruieren und erproben sie neue Bauelemente, Maschinen, Anlagen und Systeme oder Verfahren zu deren Herstellung. Im Bereich Produktion und Fertigung überwachen sie die Herstellung, Instandhaltung und den Betrieb von elektrotechnischen Anlagen und Systemen. Für die Qualitätssicherung und -prüfung erarbeiten sie Test- und Prüfverfahren und kontrollieren die Ergebnisse. Arbeiten sie im Vertrieb, erstellen sie Angebote und unterbreiten diese dem Kunden. Im Kundenservice lösen sie technische Probleme, führen Anwenderschulungen durch oder beraten Unternehmen zur Anpassung von Anlagen. In der Betriebsorganisation und im Unternehmensmanagement nehmen sie Leitungs- und Personalführungsaufgaben wahr.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Elektroingenieure und -ingenieurinnen entwickeln und konstruieren elektrotechnische Produkte. Sie übernehmen leitende Funktionen in der Fertigung, im Betrieb oder im Vertrieb von Erzeugnissen und Dienstleistungen der Informations- und Telekommunikationstechnik, der elektrischen Energietechnik, der Automatisierungstechnik oder der Mikroelektronik.

Entwicklung und Produktion

Viele Elektroingenieure und -ingenieurinnen sind mit der Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, Verfahren und Prozessen befasst. Beim Entwurf arbeiten sie am Computer mit CAD- oder CAE-Software. Sie achten darauf, dass jede Entwicklung sowohl funktionsgerecht als auch fertigungsfreundlich im Hinblick auf Material, Arbeitsaufwand und Arbeitszeit ist.

In der Informations- und Kommunikationstechnik befassen sie sich mit der Erzeugung, Verarbeitung und Übertragung von Informationen (Sprache, Text, Bild, Daten), besonders mit den Schnittstellen in der Informationsübertragung zwischen Menschen, zwischen Mensch und Maschine oder zwischen Maschinen. Beispielsweise arbeiten sie an der Entwicklung von digitalen Vermittlungs- und Endgeräten oder an der Datenübertragung über Satelliten oder Glasfaserkabel. Mobilfunk gehört ebenfalls zur Informationstechnik - ebenso wie Fernseh- und Hörfunktechnik, Kfz-Infotainment, Navigation und Radartechnik.

In der Automatisierungstechnik wiederum beschäftigen sich Elektroingenieure und -ingenieurinnen mit Mess-, Steuer- und Regelungsgeräten sowie verarbeitender Rechnerintelligenz und verknüpfenden Kommunikationsbussystemen. Sie entwerfen die Gesamtsysteme und die Software, beschreiben den für den Regelungs- und Automatisierungsentwurf relevanten Prozess und entwickeln Messverfahren und Messwertaufnehmer. Auch die oft umfangreiche Anwendungssoftware stellen sie selbst her. Für die Anforderungen von Industrie 4.0 planen und realisieren sie ggf. auch Cyber-physische Systeme (CPS), die eine Integration von Automation, Prozess- und Unternehmenssteuerung bis hin zur Wartung der Anlagen ermöglichen.

Im Bereich der Mikroelektronik entwerfen Elektroingenieure und -ingenieurinnen elektronische Schaltungen, Halbleiterbauelemente und komplexe integrierte Schaltkreise, planen und überwachen deren Fertigung und Montage. Beispielsweise entwickeln und programmieren sie mithilfe spezieller Computerprogramme Mikrochiparchitekturen und testen sie mit Simulationsprogrammen. Elektroingenieure und -ingenieurinnen entwickeln zudem die Software für den rechnergestützten Schaltungsentwurf - hier ist Mikroelektronik selbst die Voraussetzung für die Entwicklung immer neuer Entwurfsverfahren für mikroelektronische Systeme.

Energieerzeugung

In der elektrischen Energietechnik, einem weiteren wichtigen Einsatzgebiet, wird elektrische Energie erzeugt, übertragen und verteilt. Elektroingenieure und -ingenieurinnen sorgen für kostengünstige Herstellung, hohe Wirkungsgrade, Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit sowie umweltgerechte Gestaltung, z.B. bei der Energieerzeugung in Kraftwerken oder bei der Übertragung und Verteilung von Energie. Die regenerative Energietechnik gewinnt dabei immer mehr an Bedeutung. So können die Ingenieure und Ingenieurinnen beispielsweise in der Planung von Fotovoltaikanlagen oder Biokraftwerken Schnittstellenfunktionen zwischen Projektmanagement und Realisierung übernehmen. In der Anwendung geht es darum, elektrische Energie in Wärme und Licht umzuwandeln - oder mittels elektrischer Antriebe in mechanische Energie umzuwandeln.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Darüber hinaus stehen Elektroingenieuren und -ingenieurinnen zahlreiche weitere Tätigkeitsfelder offen. In der Qualitätsprüfung schaffen sie Test- und Prüfverfahren für Produkte. Sie können beispielsweise im Vertrieb, im Dienstleistungssektor, in der Kundenberatung, im Einkauf oder in der Materialwirtschaft tätig sein. Wenn sie im Bauteilemanagement tätig sind, unterstützen sie die Bereiche Forschung und Entwicklung hinsichtlich der Bauteilauswahl, arbeiten an Entwicklungs- und Musterprozessen von Baugruppen mit und sind verantwortlich für Bauteiletestberichte sowie den Freigabeprozess von Bauteilen. Für den Luftverkehr führen sie als Flugsicherungsingenieure und -ingenieurinnen beispielsweise neue Sicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme ein und nehmen sie in Betrieb. Mit Prüfstellen wie dem VDE-Prüf- und Zertifizierungsinstitut arbeiten sie zusammen, wenn es um die Zulassung oder Anerkennung z.B. von Elektrowerkzeugen, elektrischen Haushaltsgeräten oder Elektromotoren geht. Im Bereich Medizintechnik entwickeln sie beispielsweise Verfahren der bildgebenden Diagnostik, moderne Prothesen oder optimieren Anwendungen in der Telemedizin.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwicklung und Fertigung

  • neue Erzeugnisse und Verfahren konzipieren und bestehende verbessern, bis hin zu Prototypen; Pflichtenhefte erstellen

  • Funktionstests durchführen, neue Entwicklungen in Labor- und Praxisversuchen austesten

  • Versuche zur Optimierung der Zuverlässigkeit industrieller elektrotechnischer Produkte durchführen

  • Versuchsergebnisse dokumentieren, Optimierungsmöglichkeiten anregen, bei Fehlerbeseitigungen mitwirken

  • ggf. Erzeugnisse bis zur Fertigungsreife begleiten

  • Herstellung von elektrotechnischen Anlagen und Systemen überwachen, z.B. für vernetzte Produktionssysteme

  • Zulassungs- und Anerkennungsverfahren z.B. für Elektrowerkzeuge, elektrische Haushaltsgeräte oder Elektromotoren durch Prüfstellen wie das Prüf- und Zertifizierungsinstitut VDE beantragen und betreiben

  • im Bauteilemanagement an Entwicklungs-, Muster- und Freigabeprozessen von Baugruppen mitwirken

Anwendung und Problemlösung

  • wissenschaftliche, technische und organisatorische Aufgabenstellungen im elektrotechnischen Bereich mit geeigneten Verfahren auf möglichst wirtschaftliche Weise lösen

  • Literatur- und Patentrecherchen durchführen, Versuche vorbereiten, durchführen und auswerten, numerische Simulationsmodelle entwickeln, betreuen und anwenden

  • Gutachten und Expertisen zu bestimmten Fragestellungen erstellen

Projektierung und Vertrieb

  • Gesamtprojekte verantwortlich überwachen und koordinieren

  • kundenspezifische Systeme, Anlagen, Maschinen und Geräte konzipieren und realisieren

  • einzelne Kunden und/oder Unternehmen bei der Anschaffung von Produkten der Elektrotechnik und deren Zubehör sowie bei der Einführung neuer Systeme beraten und betreuen, z.B. auch im Hinblick auf digital vernetzte Systeme und Prozesse

  • Marktbeobachtungen, Markteinführung neuer Produkte, Präsentationen auf Messen durchführen

  • Terminplanung, Kostenkontrolle usw. durchführen

Service, Montage, Inbetriebnahme, Qualitätssicherung

  • Mitarbeitereinsatz planen

  • Montageabläufe dokumentieren

  • Inbetriebnahme- und Abnahmetests durchführen

  • Service- und Kundendienstleistungen durchführen

  • industrielle Qualitätssicherungssysteme unter dem Aspekt des Total Quality Management (TQM) aufbauen

  • Prüfvorschriften und -verfahren erstellen, Qualitätsstandards und Prüfmethoden vorgeben

  • Daten- und Fehleranalyse durchführen

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 4.843 bis € 6.122

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Elektrotechnik

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Elektroingenieur/in

  • Elektrotechnikingenieur/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Elektrotechnik/Elektronik - Alle Fachrichtungen

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Gerätetechnik

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Theoretische Elektrotechnik

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Electrical engineer (m/f)

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Ingénieur (m/f) en électrotechnique

  • Ingénieur électricien (m/f)

  • Ingénieur électrotechnicien (m/f)

Arbeitsorte

Elektroingenieure und -ingenieurinnen arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Fertigungshallen

  • in Testlabors und an Prüfständen

  • in Besprechungsräumen

Arbeitssituation

Elektroingenieure und -ingenieurinnen übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Neuentwicklung, Optimierung, Fertigung oder Instandhaltung von elektrotechnischen Produkten. Dazu benötigen sie eine sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, analytisches und betriebswirtschaftliches Denken. Wenn Störungen an Systemen zu beheben sind, müssen sie rasch und entschieden reagieren. Führen sie ein Team, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei sind kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen erforderlich, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind z.B. im Rahmen internationaler Projekte gefragt. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind Elektroingenieure und -ingenieurinnen viel unterwegs, auch im Ausland.

Häufig sind sie im Büro am Computer tätig, z.B. wenn sie digitale Systeme entwerfen oder Angebote erstellen. Sie arbeiten mit technischen Geräten und Anlagen, z.B. mit Mess- und Prüfgeräten, um elektronische Schaltungen zu erproben. In Testlabors und an Prüfständen kontrollieren sie z.B. die Funktion produzierter Teile und stellen somit die Qualität sicher. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (Service- und Kundendienstleistungen durchführen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei der Installation automatisierungstechnischer Anlagen beim Kunden vor Ort)

  • Bildschirmarbeit (Tätigkeit meist am Computer (CAD, CAE), z.B. mithilfe spezieller Programme komplizierte Mikrochiparchitekturen entwickeln und programmieren)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. mit elektronischen Mess- und Prüfgeräten elektronische Schaltungen erproben)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (die Herstellung von elektrotechnischen Anlagen und Systemen überwachen)

  • Arbeit im Labor (neue Entwicklungen in Labor- und Praxisversuchen austesten)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung und Instandhaltung von Anlagen)

  • Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Anlagen, Systeme und Geräte, z.B.: elektrotechnische Anlagen, Systeme und Geräte im Bereich Informations- und Telekommunikationstechnik, elektrische Energietechnik, Automatisierungstechnik oder Mikroelektronik, Mess- und Prüfgeräte zur mechanischen, optischen oder elektrotechnischen/elektronischen Messwertaufnahme, anwendungsspezifische integrierte Schaltungen (ASICs), integrierte Schaltkreise der Digitaltechnik (FPGAs)

Unterlagen, z.B.: Schalt- und Materialpläne, Stücklisten, Konstruktionszeichnungen, Testberichte, Angebotsunterlagen, Pflichtenhefte, Projekt- und Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Expertisen, Qualitätsrichtlinien, Sicherheitsbestimmungen

Software, z.B.: CAD- und CAE-Programme, Simulationsprogramme, ggf. Machine-Learning-Anwendungen

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Elektroingenieure und -ingenieurinnen finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben der Elektroindustrie

  • in Betrieben des Maschinen- und Fahrzeugbaus, der Luft- und Raumfahrtindustrie und der Energieversorgung, bei Herstellern von elektromedizinischen Geräten

  • bei Softwareanbietern und in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • in Forschung und Entwicklung, z.B. in den Bereichen Medizin oder Umwelt

Branchen im Einzelnen

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren

    • Herstellung von sonstigen elektrischen Ausrüstungen und Geräten a. n. g.

  • Elektroinstallation

    • Elektroinstallation

  • Automatisierungstechnik

    • Herstellung von elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

    • Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten und peripheren Geräten

    • Telekommunikation

    • Reparatur von Geräten der Unterhaltungselektronik

    • Reparatur von Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Installation von Maschinen und Ausrüstungen a. n. g., z.B. von industriellen Prozesssteuerungseinrichtungen

    • Herstellung von elektrischen Haushaltsgeräten

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von Verbrennungsmotoren und Turbinen (ohne Motoren für Luft- und Straßenfahrzeuge)

  • Schienenfahrzeuge

    • Herstellung von Lokomotiven und anderen Schienenfahrzeugen

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren

    • Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen

  • Straßen-, Schienenverkehr

    • Personenbeförderung im Eisenbahnfernverkehr, z.B. technische Instandhaltung

    • Güterbeförderung im Eisenbahnverkehr, z.B. technische Instandhaltung

    • Personenbeförderung im Nahverkehr zu Lande (ohne Taxis), z.B. technische Instandhaltung

  • Luft-, Raumfahrzeuge

    • Luft- und Raumfahrzeugbau

  • Luftfahrt

    • Luftfahrt, z.B. im Bereich Flugsicherung

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. Kraftwerke aller Art

    • Elektrizitätsverteilung, z.B. Betreiber innerörtlicher Stromnetze

    • Elektrizitätshandel, z.B. Betreiber innerörtlicher Stromnetze

    • Elektrizitätsübertragung, z.B. Betreiber von Überlandleitungen für die Stromübertragung

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

  • Rundfunk, Fernsehen

    • Rundfunkveranstalter, z.B. im Bereich der Sendetechnik

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Programmierungstätigkeiten, z.B. Entwicklung von Steuerungssoftware für Elektroanlagen

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Technische, physikalische, chemische Untersuchung

    • Technische, physikalische und chemische Untersuchung

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Elektrotechnik, Konstruktion, Automatisierungssysteme, Mechatronik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, 3-D-Druck auch in der Elektrotechnik anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Elektroingenieure und -ingenieurinnen entwickeln. Die Umsetzung von Industrie 4.0 oder die zur Beförderung der Energiewende durch den Einsatz von Technologien der Künstlichen Intelligenz (KI) bieten ebenso Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Elektrotechnik, Elektromobilität oder Informations-, Kommunikationstechnik.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Innovation durch Wasserstoff

Klimafreundlicher, per Elektrolyse aus Sonnen- oder Windstrom erzeugter Wasserstoff ist als Alternative zu fossilen Brennstoffen und Energiequellen ein Schlüsselelement der deutschen Energiewende und hilft dabei, den CO2-Ausstoß in Industrie und Verkehr zu verringern. In der nahen Zukunft sollen Lastwägen, Schiffe, Flugzeuge und Züge mit Wasserstoffantrieb Güter und Menschen transportieren. Grüner Wasserstoff soll künftig z.B. auch als Rohstoff in der Chemie- und Kosmetikindustrie dienen und zum Betreiben von Anlagen im Maschinenbau, in der Fertigungs- und Automatisierungstechnik oder für die klimaneutrale Stahlerzeugung genutzt werden. Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie- und Anlagentechnik, Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau oder Logistik und Verkehr werden sich künftig vermehrt mit der Frage befassen, wie man Wasserstoff klimaneutral erzeugen, speichern, transportieren und verteilen kann bzw. für welche konkreten technischen Anwendungen in Industrie und Verkehr er sich einsetzen lässt.

Energiewende und Künstliche Intelligenz (KI)

Mittels Künstlicher Intelligenz soll der Ausbau der erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich beschleunigt, Treibhausemissionen gesenkt und so die Energiewende befördert werden. Energieunternehmen versprechen sich von KI eine grundlegende Steigerung der Energieeffizienz durch smartere Analysen von Sensor- und Wetterdaten im Bereich erneuerbarer Energien, um präzisere Prognosen für die Netzauslastung treffen und so die Netzstabilität und die Versorgungssicherheit erhöhen zu können. Weitere KI-Anwendungsbereiche sind u.a. die Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance), die Optimierung von Energieanlagen sowie das frühzeitige Erkennen von Cyberattacken auf Infrastrukturen wie Kraftwerke und Energienetze. Für Fach- und Führungskräfte der Energiewirtschaft bedeutet dies ein hohes Maß an Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Vernetzte, digitalisierte Energiewelt mit Smart Grids und Smart Meter

Smart Grids, also intelligente Netze, steuern und kombinieren Stromnetze, Erzeugung und Verbrauch mithilfe digitaler Techniken. Analoge Stromzähler werden nach dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende bis 2032 verpflichtend für alle Haushalte und Großverbraucher durch Smart Meter ersetzt, die über das Internet mit den Netzbetreibern verbunden sind. Diese Zähler speichern Daten und analysieren die jeweilige Netzauslastung. Diese Information teilen sie z.B. vernetzten Elektrogeräten mit, die sich dann einschalten, wenn ausreichend Strom im Netz oder der Tarif günstig ist. Smart Grids und Smart Meter verbessern die Transparenz der Daten und optimieren den Energieverbrauch. Fach- und Führungskräften des Energiesektors eröffnet sich hier ein komplexes neues Tätigkeitsfeld.

Intelligente Werkstoffe (Smart Materials) mittels 4-D-Druck

Intelligente Werkstoffe - zukünftig hergestellt mittels 4-D-Druckverfahren - sollen auf ihre Umgebung reagieren können, etwa auf Licht, Temperatur oder magnetische Felder: Flüssigkeiten werden z.B. in einem Magnetfeld fest, Kunststoffe falten sich durch Berührung mit Feuchtigkeit zusammen, geformte Werkstücke aus Formgedächtnismetall nehmen bei einer bestimmten Temperatur wieder ihre ursprüngliche Form an. Mögliche Anwendungsgebiete sind u.a. die Automobilentwicklung, Medizin- und Textiltechnik, Architektur sowie Luft- und Raumfahrt. Fachleute v.a. aus Werkstofftechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik werden sich interdisziplinär damit befassen, wie sich diese Materialien für konkrete technische Anwendungen einsetzen lassen.

3-D-Druck in der Elektronik

In der Elektronik werden additive Verfahrenstechniken bereits angewendet, um z.B. gebogene, jedoch zweidimensionale Oberflächen mit elektronischen Bauelementen zu bedrucken - z.B. für den Mobilfunk, den Automobilbau, die Medizin- oder Sicherheitstechnik. Künftig sollen mittels 3-D-Druck ganze Bauteile mit integrierter Elektronik (z.B. Schaltungen, Kondensatoren, Dioden) und auch komplette Elektromotoren in einem einzigen additiven Bauvorgang gefertigt werden. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, benötigen Fach- und Führungskräfte Innovations- und Weiterbildungsbereitschaft.

Industrie 4.0 in der Elektrotechnik

Die Umsetzung der vierten industriellen Revolution - der Industrie 4.0 - ist in vollem Gange. Industrieunternehmen sind bereits dabei, ihre gesamte Wertschöpfungskette zu digitalisieren und zu vernetzen. Damit Maschinen miteinander kommunizieren, Informationen austauschen und auswerten können, planen und entwickeln Elektroingenieure und -ingenieurinnen cyber-physische Systeme (CPS), die eine Integration von Automation, Prozess- und Unternehmenssteuerung bis hin zur Wartung der Anlagen ermöglichen. Dies wird auch immer mehr auf digitalem Wege in Form von Augmented Reality und Virtual Reality geschehen. Dazu werden Embedded Systems benötigt, also mikroelektronische Systeme mit eigener Sensorik, Rechenfähigkeit und Aktorik. Diese Systeme werden mit Kommunikationsschnittstellen ausgestattet, sodass sie sich mit anderen Systemen der Wertschöpfungskette vernetzen können und somit mehr und mehr eine Automatisierung der kooperativen Arbeitsabläufe erreicht wird. Fachkräfte in Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik werden noch enger zusammenarbeiten, damit eine nachhaltige Industrie 4.0 gelingen kann. Dazu werden die bestehenden Ausbildungs- und Weiterbildungsberufe mit neuen Inhalten gefüllt, die Fachkräfte sich kontinuierlich aneignen müssen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

Newsletter bestellen