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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik entwickeln medizinisch-technische Systeme, Anlagen und Geräte, überwachen die Produktion und sind im Kundenservice tätig. In Krankenhäusern oder Praxen übernehmen sie das technische Management und sorgen für die Einsatzbereitschaft des medizinischen Gerätebestandes.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik finden Beschäftigung

  • in der medizintechnischen Industrie

  • in Krankenhäusern

  • bei medizintechnisch orientierten Softwareherstellern

  • in Ingenieurbüros der technischen Fachplanung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Medizinische Technik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik befassen sich in der medizintechnischen Industrie mit der Neu- und Weiterentwicklung von Anlagen, Geräten und Verfahren. In der Fertigung koordinieren sie die einzelnen Produktionsschritte, führen Eingangs-, Zwischen- und Endkontrollen durch und prüfen fremdgelieferte Geräteteile. Im Kundenservice überwachen sie die Montage der medizintechnischen Geräte vor Ort und nehmen sie in Betrieb. Dabei weisen sie auch die Kunden in die sachgerechte Bedienung der Geräte ein. Im Vertrieb erstellen sie Angebote und unterbreiten diese dem Kunden. Sind Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik im Gesundheitswesen tätig, planen und betreuen sie die technische Ausstattung von Krankenhäusern und Arztpraxen. Sie beschaffen dazu neue medizin- und labortechnische Anlagen und Geräte, koordinieren deren Inbetriebnahme und schulen das Anwenderpersonal. Sie überwachen und warten den medizinischen Gerätebestand und gewährleisten die Sicherheit für Personal und Patienten beim Betrieb der Geräte. Gegebenenfalls kontrollieren sie während Operationen medizinisch-technische Apparate, wie z.B. Herz-Lungen-Maschinen. Daneben konzipieren sie Systeme für die Steuerung medizintechnischer Anlagen und für die Erfassung, Aufbereitung und Verknüpfung von Diagnosedaten und medizinischen Messwerten.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik entwickeln medizinisch-technische Systeme, Anlagen und Geräte, überwachen die Produktion und sind im Kundenservice tätig. In Krankenhäusern oder Praxen übernehmen sie das technische Management und sorgen für die Einsatzbereitschaft des medizinischen Gerätebestandes.

Entwicklung und Produktion

In der medizintechnischen Industrie entwickeln und verbessern die Ingenieure und Ingenieurinnen Geräte und Verfahren. Mithilfe von computerunterstützten Verfahren wie CAD erstellen sie Konstruktionspläne und beachten dabei die Anforderungen der Ergonomie. Für bildgebende Verfahren entwickeln sie die entsprechende Software. Sie testen Prototypen und kontrollieren im Rahmen der Qualitätssicherung die Fertigung. Außerdem kümmern sie sich um die Zulassung von Geräten, Gerätezubehör und Verfahren nach dem Medizinproduktegesetz. Beim Kunden überwachen sie Montage, Inbetriebnahme, Instandhaltung und technische Dokumentation der Anlagen und schulen die Anwender in der Bedienung.

Instandhaltung und Prüfung

Im klinisch-medizinischen Bereich, z.B. in Krankenhäusern oder Rehabilitationskliniken, sind Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik für die Einsatzbereitschaft sowie die Funktions- und Betriebssicherheit der medizintechnischen Geräte verantwortlich. In der Regel arbeiten sie im Team mit anderen Ingenieuren und Ingenieurinnen, medizinischem und medizintechnischem Personal. Sie entwerfen Instandhaltungspläne und -programme für bioelektrische Diagnosetechniken wie EKG oder EEG. Sie nehmen Funktionsprüfungen an Computer- und Kernspintomografen vor, suchen nach Fehlern und veranlassen dann die Instandsetzungsmaßnahmen entweder beim hauseigenen technischen Personal oder beim Kundendienst der Hersteller. Sie planen die Ausstattung von medizintechnischen Geräten, entwerfen Prüfpläne und sind für eine ökonomische Gerätebewirtschaftung zuständig. Sie checken Patientenüberwachungssysteme, die in der Intensivpflege und -behandlung für die Aufrechterhaltung und Kontrolle aller wichtigen Lebensfunktionen eingesetzt werden.

Um die von medizinisch-technischen Geräten bereitgestellten Daten zu erfassen und auszuwerten und die enormen Mengen an Fachinformationen zu erschließen, werden entsprechende Informationssysteme entwickelt und eingesetzt. Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik konzipieren beispielsweise informationstechnische Systeme für die Steuerung medizintechnischer Anlagen und für die Erfassung, Aufbereitung und Verknüpfung von diagnostischen Daten oder sind mit dem Aufbau und dem Betrieb von Krankenhausinformationssystemen befasst.

Vermarktung und Service

Im Vertrieb erstellen Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik Marktanalysen sowie Vertriebsstrategien. Sie sind für die Produktpräsentation und Kundenberatung zuständig, verfassen Angebote, führen Verkaufsverhandlungen und organisieren den technischen Service. Dazu kann es auch gehören, bereits in Betrieb befindliche medizintechnische Anlagen nach den geltenden Vorschriften zu zertifizieren. Ingenieure und Ingenieurinnen, die in der medizintechnischen Produktspezifikation arbeiten, sind an der Schnittstelle zwischen Produktentwicklung und Kundenbetreuung angesiedelt. Sie finden heraus, welche Anforderungen Ärzte und Ärztinnen z.B. an einen Computertomografen haben und setzen sich mit den Arbeitsabläufen beim Kunden auseinander. Ihre Informationen geben sie an die Kollegen in der Entwicklungsabteilung weiter, die dann etwa die Benutzeroberfläche verbessern oder nach Möglichkeiten suchen, um die Bilder, die ein Computertomograf von einem Organ erzeugt, bearbeiten oder nachbearbeiten zu können.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwicklung und Konzeption

  • medizinisch-technische Geräte und Verfahren neu- oder weiterentwickeln, projektieren und anpassen

  • neue Geräte und Verfahren prüfen, erproben und beurteilen, z.B. Labortests oder Handhabbarkeitsstudien durchführen

  • Geräteabwandlungen und -erweiterungen durchführen, um bereits vorhandene Systeme an neue Einsatzgebiete anzupassen

  • neue Anwendungsmöglichkeiten von Geräten und Verfahren realisieren und vermitteln

  • Zulassung neuer Geräte, von Gerätezubehör und Verfahren für die unterschiedlichen nationalen Märkte beantragen

Inbetriebnahme, Qualitätssicherung und Instandhaltung

  • Inbetriebnahme koordinieren

  • medizin- und labortechnische Anlagen und Geräte in Einrichtungen des Gesundheitswesens planen, einführen und betreuen

  • Fertigung und Montage medizintechnischer Geräte, Anlagen und sonstiger Erzeugnisse planen, optimieren und überwachen

  • Qualitätssicherung in Herstellung, Service und Anwendung organisieren und überwachen

  • Eingangs-, Zwischen- und Endkontrollen in der Fertigung durchführen, fremdgelieferte Geräteteile prüfen (Qualitätssicherung)

  • Sicherheits- und Abnahmeprüfungen vornehmen, Sicherheit und Funktionsfähigkeit des medizintechnischen Gerätebestandes in Krankenhäusern und Arztpraxen sicherstellen (einschließlich Geräteinstandhaltung)

  • Medizinische Geräte und Apparaturen, z.B. aus dem Bereich der Kardiotechnik, für den individuellen Zweck vorbereiten und zur Verfügung stellen, ggf. während Operationen steuern und überwachen

Informationsmanagement, Organisation und Koordination

  • computergestützte Erfassung, Verarbeitung und Analyse medizinischer Messwerte organisieren und durchführen

  • computerunterstützte Informationsdateien und -datenbanken sowie entsprechende Informationssysteme aufbauen und pflegen

  • Geräteeinsatz zeitlich und räumlich koordinieren

  • erforderliches Leistungsspektrum der medizintechnischen Ausstattung, Betriebsabläufe und gebäudetechnisch zu erfüllende Anforderungen ermitteln, Ausstattungs- und Inbetriebnahme-Terminpläne erstellen und koordinieren

  • medizin- und labortechnische Anlagen und Geräte beschaffen, Ausschreibungen und Angebote bearbeiten

Beratung, Schulung und Vertrieb

  • Bedienungspersonal schulen, einweisen, beraten und überwachen

  • beim Vertrieb und Produktmanagement mitwirken

  • Service- und Vertriebspersonal sowie Anwender beraten und schulen

  • Gerätebeschreibungen und -dokumentationen sowie Schulungsmaterial erarbeiten (technische Dokumentation)

  • Geräte- und Anlagendemonstrationen durchführen oder leiten (z.B. auf Messen)

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.980 bis € 5.330

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (monatlich): € 4.843 bis € 6.122

Quellen:

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Medizintechnik

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Biomedical engineer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Ingénieur biomédical (m/f)

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen für Medizintechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Werkstätten und Produktionshallen

  • in medizinischen Funktionsräumen

  • in Besprechungsräumen

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Neuentwicklung, Optimierung, Fertigung oder Instandhaltung von medizintechnischen Anlagen und Geräten. Sie tragen hohe Verantwortung, weil die Funktionsfähigkeit dieser Geräte über Leben und Tod von Patienten entscheiden kann. Sorgfältiges Arbeiten ist daher unerlässlich. Darüber hinaus sind sie auch für die fachliche Anleitung und Motivierung ihrer Mitarbeiter verantwortlich. Bei der Beratung der Kunden zeigen sie Serviceorientierung und Kommunikationsstärke, im Umgang mit Lieferanten Verhandlungsgeschick.

Häufig arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik im Büro am Computer, z.B. wenn sie Entwürfe, Konstruktionszeichnungen oder Angebote erstellen. In Testlabors und an Prüfständen kontrollieren sie etwa die Funktion produzierter Maschinenteile. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind sie viel unterwegs, mitunter auch im Ausland. Wenn Störungen an Produktionsanlagen behoben werden müssen, arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik zum Teil auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. für Patienten und Patientinnen zuverlässige medizintechnische Geräte entwickeln, herstellen oder anpassen; Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kundenservice übernehmen, Kunden beraten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (medizintechnische Geräte wie z.B. Computertomograf und Patientenüberwachungssysteme)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Konstruktionspläne erstellen, bei der Ferndiagnose im Service)

  • Handarbeit (z.B. Prototypen medizintechnischer Geräte montieren)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Verwaltungsaufgaben erledigen oder Arbeitsabläufe organisieren)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Überwachen der Arbeits- und Fertigungsabläufe)

  • Arbeit im Labor (z.B. Materialuntersuchungen und Funktionstests durchführen)

  • Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen (z.B. bei der Installation oder der Instandhaltung medizintechnischer Anlagen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. im Kundenservice, in der Montageüberwachung und in der technischen Anwendungsberatung)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung und Instandhaltung von Anlagen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Produkte, z.B.: Röntgengeräte, Ultraschallgeräte, Computertomografie- und MRT-Geräte, Patientenüberwachungsanlagen, Herz-Lungen-Maschine, Autotransfusionsgeräte, Herzschrittmacher, Infusionspumpen, EKG- und EEG-Geräte, Sonografiegeräte

Anlagen, z.B.: Versuchs-, Fertigungs-, Mess- und Prüfanlagen

Unterlagen, z.B.: Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Prüfpläne, Montage- und Wartungspläne, Betriebsanleitungen, Schaltungsunterlagen, Konstruktionszeichnungen, technische Normen, Rechtsvorschriften

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, CAD-Anwendungen

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik finden Beschäftigung

  • in der medizintechnischen Industrie

  • in Krankenhäusern

  • bei medizintechnisch orientierten Softwareherstellern

  • in Ingenieurbüros der technischen Fachplanung

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Entwicklung von Geräten für die medizintechnische Industrie, Vertrieb und Kundenservice

    • Herstellung von optischen und fotografischen Instrumenten und Geräten, insbesondere biomedizintechnische Mess- und Kontrollgeräte

    • Herstellung von nicht elektrischen Mess-, Kontroll-, Navigations- u. ä. Instrumenten und Vorrichtungen, insbesondere biomedizintechnische Mess- und Kontrollgeräte

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. Einkauf und Wartung von medizin- und labortechnischen Geräten

    • Arztpraxen für Allgemeinmedizin, auch: Ärztezentren, medizinische Versorgungszentren

    • Sonstige selbstständige Tätigkeiten im Gesundheitswesen, z.B. Planung und Beschaffung von medizintechnischen Geräten und Anlagen für Pflegeheime, Kurzentren

  • Technische, physikalische, chemische Untersuchung

    • Technische, physikalische und chemische Untersuchung

  • Software-, Datenbankanbieter

    • Programmierungstätigkeiten, hier: im Bereich Medizininformatik

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin, z.B. Versuchsplanung, Datenanalyse

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Sonstige Ingenieurbüros, z.B. Ingenieurbüros für technische Fachplanung

  • Großhandel, Handelsvermittlung

    • Großhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, Dental- und Laborbedarf

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Medizintechnik, Messtechnik, Forschung und Entwicklung, Produktions- und Fertigungstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, z.B. künstliche Blutgefäße mit dem 3-D-Drucker herzustellen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik entwickeln. Die Einbindung intelligenter Werkstoffe in konkrete technische Anwendungen bietet ebenso Weiterbildungspotenzial wie die Verwendung smarter Handprothesen oder mobiler Exoskelette für bewegungseingeschränkte Menschen.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Medizinische Technik, Medizinische Physik oder Biomechanik.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Tissue Engineering

Tissue Engineering beschreibt die künstliche Herstellung von organischen Geweben auf dem Gebiet der regenerativen Medizin. Der menschliche Körper ist nicht immer in der Lage, krankes oder totes Gewebe eigenständig heilen bzw. nachwachsen zu lassen. Bei der modernen Therapie- und Heilmethode Tissue Engineering werden dem Spender Gewebezellen entnommen und im Labor in vitro vermehrt, um sie anschließend zu retransplantieren. Dadurch konnte bereits das künstliche Züchten von Knorpeln und Herzklappen erfolgreich umgesetzt werden. Für Forschende aus der Biomedizin sowie Ingenieure und Ingenieurinnen der Medizintechnik wird diese Entwicklung in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.

Smarte Handprothesen

Mittlerweile sind Handprothesen am Markt, die Anwender/innen intuitiv in Echtzeit steuern können: Ausgerüstet sind diese smarten Prothesen mit Elektroden, die Muskelsignale des Unterarms aufnehmen und messen. Selbstlernende Algorithmen erkennen daraus Muster, die charakteristisch für einzelne Handbewegungen sind, und wandeln diese in Bewegungsabläufe der Prothese um. Fach- und Führungskräfte aus Orthopädie, Medizintechnik und Rehabilitation werden sich mit entsprechender Weiterbildung auf diese neue Technologie vorbereiten.

Intelligente Werkstoffe (Smart Materials) mittels 4-D-Druck

Intelligente Werkstoffe - zukünftig hergestellt mittels 4-D-Druckverfahren - sollen auf ihre Umgebung reagieren können, etwa auf Licht, Temperatur oder magnetische Felder: Flüssigkeiten werden z.B. in einem Magnetfeld fest, Kunststoffe falten sich durch Berührung mit Feuchtigkeit zusammen, geformte Werkstücke aus Formgedächtnismetall nehmen bei einer bestimmten Temperatur wieder ihre ursprüngliche Form an. Mögliche Anwendungsgebiete sind u.a. die Automobilentwicklung, Medizin- und Textiltechnik, Architektur sowie Luft- und Raumfahrt. Fachleute v.a. aus Werkstofftechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik werden sich interdisziplinär damit befassen, wie sich diese Materialien für konkrete technische Anwendungen einsetzen lassen.

3-D-Druck in der Medizin

Mit 3-D-Bioprintern werden z.B. bereits Organmodelle, Implantate, Prothesen, menschliche Haut, Blutgefäße oder Knorpelstrukturen u.a. für Ohren oder Nase hergestellt. Ärzte können damit Eingriffe simulieren, z.B. an Modellen von Patientenherzen, aber auch Patienten mit individuell angepassten Gelenkimplantaten versorgen. Erprobt werden auch winzige, 3-D-gedruckte Medizinroboter für die Radiologie und bildgeführte Chirurgie, die bei der Entnahme von Gewebeproben oder bei der Thermischen Tumorbehandlung assistieren könnten. Die neuen Medizinprodukte ermöglichen u.a. eine personalisierte Patientenversorgung und eine bessere Vorbereitung auf Operationen - dies könnte kürzere Operationszeiten sowie beschleunigte Heilungs- und Rehabilitationsprozesse bedeuten.

Mobile Exoskelette und Reha-Robotik

Exoskelette - damit ist hier eine Art Roboteranzüge für bewegungseingeschränkte Menschen z.B. nach einem Schlaganfall gemeint - sind mit Sensoren ausgestattet, die die Bewegungsqualität der Patienten messen und auswerten. Um die Motorik der Patienten zu stärken und deren Autonomie zu fördern, soll der Sensoranzug auch Muskeln mobilisieren und Nerven stimulieren. In Teilbereichen, etwa bei Armlähmungen, kann als Therapie z.B. roboterassistiertes Armtraining eingesetzt werden, bei dem der Roboter erkennt, wann die Betroffenen Bewegungen selbst ausführen können und bei welchen Teilen der Bewegung sie technische Unterstützung durch den Roboter benötigen. Für Fachkräfte aus Orthopädie, Rehabilitation und Medizintechnik eröffnen sich hier neue Tätigkeitsbereiche in der Mensch-Roboter-Interaktion.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Nanotechnologie

Durch Nanotechnologie können Materialeigenschaften von Stoffen auf molekularer Ebene verändert werden. Aktuell wird die Erweiterung von nanotechnologischen Anwendungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) untersucht. So überwachen KI-Nanobots in der Medizin effizient Körperzustände von Menschen und in der Oberflächenbearbeitung von technischen Gegenständen verändern KI-gesteuerte Mikroskope Moleküle auf kleinster Basis. Führungskräfte, die auf dem Gebiet der Nanotechnologie forschen, werden sich mit den KI-Erweiterungsoptionen auseinandersetzen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Ingenieurrecht der einzelnen Bundesländer

Die Länderregelungen orientieren sich am

Musteringenieur(kammer)gesetz (Stand: 18.11.2003, beschlossen von der Wirtschaftsministerkonferenz am 10./11.12.2003), geändert durch Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz vom 26./27.06.2018

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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