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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik entwickeln, realisieren und betreiben Prozesse, in denen Produkte aus Rohstoffen gefertigt werden. Zudem planen, bauen und optimieren sie Apparate und Anlagen, die diese Verfahren umsetzen. Darüber hinaus arbeiten sie im technischen Vertrieb, in der Anwendungsberatung, im Kundendienst oder in der Verwaltung von Industrieunternehmen.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der chemischen Industrie, der Ver- und Entsorgung, der Hüttenindustrie, der Baustoff-, Elektro- und Lebensmittelindustrie, der Papier- und Textilindustrie, des Maschinenbaus

  • in Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Verfahrenstechnik.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik simulieren und berechnen neue Herstellungsverfahren und erproben diese im Versuchsmaßstab in Pilotanlagen. Sie erfassen die physikalischen, chemischen und biologischen Zusammenhänge der Verfahren und beschreiben diese auch mathematisch oder in Fließbildern. Sie ermitteln die chemische Zusammensetzung, die Konzentrationen der Stoffe, und die Größe der Teilchen. Dann rechnen sie die Stoffmengen für die Umsetzung des Verfahrens in der Produktionsanlage um, das heißt, sie übertragen den Labor- auf einen Produktionsmaßstab. Für die Produktion konstruieren sie Maschinen, Anlagen- und Apparate, erarbeiten die dazu nötigen Bauunterlagen, beispielsweise Aufteilungspläne der Komponenten, oder Rohrleitungspläne, stellen Anlagenteile her oder beschaffen sie. Sie überwachen die Montage, Probeläufe und den Betrieb der Anlagen und sind für deren Instandhaltung zuständig. Gegebenenfalls optimieren sie auch bestehende Herstellungsprozesse und überprüfen, ob diese den geforderten Qualitätsstandards entsprechen. Darüber hinaus erstellen sie Risikoanalysen und Arbeitsanweisungen und sind für die Durchführung von Weiterbildungen zuständig.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik entwickeln, realisieren und betreiben Prozesse, in denen Produkte aus Rohstoffen gefertigt werden. Zudem planen, bauen und optimieren sie Apparate und Anlagen, die diese Verfahren umsetzen. Darüber hinaus arbeiten sie im technischen Vertrieb, in der Anwendungsberatung, im Kundendienst oder in der Verwaltung von Industrieunternehmen.

Neue verfahrenstechnische Grundlagen schaffen

Von Lebensmitteln über Kosmetika bis zu Kunststoffen: Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik sind mit zahlreichen Aufgaben rund um die Herstellung von Produkten der Verfahrenstechnik betraut. Für deren Fertigung schaffen sie neue verfahrenstechnische Grundlagen und entwickeln diese für die Gestaltung von technischen Prozessen weiter. Hierzu untersuchen sie, wie die Grundmaterialien beschaffen sein müssen, welche Eigenschaften das fertige Erzeugnis haben soll und welche Maschinen und Anlagen für die Produktion infrage kommen. Unter anderem entwickeln sie auch im Rahmen der regenerativen Energiewirtschaft Methoden zur Umwandlung von Abfallprodukten z.B. in Biogasanlagen oder Konzepte zur Wärme- und Kälteversorgung von Gewerbeimmobilien, z.B. auf Grundlage geothermischer Anlagen. Um mess- und produktionstechnische Verfahren zu entwickeln, setzen sie ggf. Methoden der Nanotechnologie ein.

Anlagen planen und konstruieren

Bei der Planung, Projektierung und Konstruktion von Anlagen legen sie Einzelkomponenten wie Behälter, Rohre, Pumpen, Ventile, Apparate sowie Mess- und Regeleinrichtungen fest. Dabei gehen sie von der Prozessbeschreibung und den darauf aufbauenden Stoff- und Energieflussplänen aus, müssen aber auch Umweltschutzauflagen und die Wirtschaftlichkeit der Anlagen berücksichtigen. Sie berechnen die Auslegung der einzelnen Komponenten, beispielsweise der Behälter, mithilfe von CAD-Anwendungen und erstellen dann die Rohrleitungs- und Aufstellungspläne. Zusammen mit Fachleuten der Prozessleittechnik werden die mess- und regeltechnischen Komponenten und Verfahren festgelegt. Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik konstruieren auch die Details der Apparate und ihrer Einzelteile oder beauftragen damit Ingenieurbüros. Schließlich erstellen sie Bau- und Montagezeichnungen und andere Unterlagen für die Fertigung.

Fertigungsabläufe steuern und überwachen

Bei der Montage der Apparate und Anlagen überwachen Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik vor Ort den Zusammenbau der Rohrleitungen, Behälter, Armaturen und der Mess- und Regeleinrichtungen. Sie organisieren den Transport und sorgen für die Einhaltung der Fertigstellungstermine. Schließlich nehmen sie die Anlagen in Betrieb, führen z.B. Druck- und Dichtetests durch und übergeben die Anlagen dem Kunden. Sie betreuen und überwachen auch fertige Produktionsanlagen und sorgen für deren störungsfreien Lauf sowie optimale Wirkungsgrade. Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik bearbeiten Verbesserungs- und Änderungsvorschläge bezüglich der betrieblichen Einrichtungen und optimieren Verfahren, z.B. auch für digital vernetzte Produktionssysteme. In der Validierung stellen sie sicher, dass Produktionsanlagen, Geräte, Analysemethoden und alle Herstellungsprozesse jederzeit den geforderten Qualitätsstandards entsprechen, führen Risikoanalysen durch und sind für die Validierungsdokumentation verantwortlich. Um den Herausforderungen von Industrie 4.0 begegnen zu können, müssen sie zudem in der Lage sein, Prozesse von der Produktidee bis zum Recycling zu begleiten.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Ingenieuren und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik stehen neben den genannten noch weitere Arbeitsfelder offen: Beispielsweise können sie im Vertrieb von Anlagen und Anlagenkomponenten der Verfahrenstechnik und dazugehörigen Dienstleistungen, in der anwendungstechnischen Kundenberatung oder im Einkauf und in der Materialwirtschaft tätig sein. Weiterhin können sie als Qualifizierungsingenieure bzw. -ingenieurinnen Risikoanalysen und Arbeitsanweisungen erstellen sowie Qualifizierungsmaßnahmen durchführen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Verfahrenstechnische Prozesse entwickeln und optimieren

  • Verfahren festlegen

  • Stoffmengen für die Umsetzung des Verfahrens in der endgültigen Anlage umrechnen

  • ggf. Validierungsaktivitäten entwickeln und dokumentieren, um sicherzustellen, dass Produktionsanlagen, Geräte, Analysemethoden und alle Herstellungsprozesse jederzeit den geforderten Qualitätsstandards entsprechen

  • charakteristische Stoffwerte wie chemische Zusammensetzung, Konzentrationen der Stoffe, Größe der Teilchen ermitteln

  • Versuche im Labor- und Technikumsmaßstab durchführen

Verfahrenstechnische Anlagen planen und projektieren

  • Anlagenschema entwickeln und festlegen

  • Einzeloperationen der Verfahren den Anlagenkomponenten zuordnen

  • Größe der Anlagenteile und Apparate bestimmen, konstruktive Details ausarbeiten und festlegen

  • Bauunterlagen erstellen, z.B. Aufteilungsplan der Komponenten, Rohrleitungspläne

Verfahrenstechnische Anlagenteile fertigen und Anlagen montieren

  • Anlagenteile herstellen (z.B. mithilfe von Cobots) oder beschaffen

  • termin- und fachgerechten Auf- und Zusammenbau der Anlage planen, organisieren und überwachen

  • Probeläufe durchführen und überwachen

Anlagenbetrieb überwachen und Anlagen instand halten

  • Produktionsprozesse überwachen und die erforderlichen Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten planen und veranlassen

  • Einhaltung der Arbeitsschutz-, Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften überwachen

  • Produktionsverfahren und Anlagenkomponenten optimieren und weiterentwickeln, z.B. hinsichtlich digital vernetzter Systeme und Prozessabläufe

Organisation und Koordination

  • im Unternehmensmanagement, in der Geschäftsleitung mitarbeiten, dabei z.B. Projekte nach technischen und kaufmännischen Kriterien überprüfen, betriebliche Kennzahlen aufarbeiten, Vorschläge für die betriebliche Reorganisation und die Optimierung von betrieblichen Abläufen ausarbeiten

  • die Bereiche Einkauf, Materialwirtschaft, Vertrieb, betriebliches Rechnungswesen leiten oder darin mitarbeiten

  • Führungs- und Leitungsaufgaben wahrnehmen, Mitarbeiter/innen im eigenen Verantwortungsbereich führen, anleiten und beurteilen

Betreuung, Vertrieb und Begutachtung

  • Kunden und Anwender betreuen und beraten

  • betriebliche Aus- und Weiterbildung planen und überwachen, ggf. auch im Hinblick auf Themen wie digitale Vernetzung oder Additive Fertigung (3-D-Druck)

  • Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchführen, Angebote ausarbeiten

  • als Sachverständige/r Gutachten und Prüfberichte erstellen

  • Risikoanalysen und Arbeitsanweisungen erstellen, Qualifizierungsmaßnahmen durchführen

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 3.939 bis € 6.037

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (monatlich): € 4.588 bis € 5.831

Quellen:

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Verfahrenstechnik

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Prozessingenieur/in (Verfahrenstechnik)

  • Verfahrensingenieur/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Anlagenbau

  • Diplom-Ingenieur/Diplom-Ingenieurin (Uni) Fachrichtung Apparate und Anlagen der Stoffumwandlung/Stoffwirtschaft

  • Diplom Ingenieur (Uni)/Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Grundstoffverfahrenstechnik

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Kohleveredlung

  • Diplom-Ingenieur/Diplom-Ingenieurin (Uni) Fachrichtung Prozessverfahrenstechnik

  • Diplom Ingenieur (Uni)/ Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Systemverfahrenstechnik

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Process engineer (m/f)

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Ingénieur (m/f) - génie des procédés

  • Ingénieur (m/f) - procédés

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Produktionsanlagen

  • in Labors

  • in Besprechungsräumen

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Entwicklung von Produktionsanlagen und -verfahren. Dazu benötigen sie eine sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, analytisches und betriebswirtschaftliches Denken. Wenn Störungen an Produktionsanlagen zu beheben sind, müssen sie rasch und entschieden reagieren. Führen sie ein Team, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei sind kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen erforderlich, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind z.B. im Rahmen internationaler Projekte gefragt. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik viel unterwegs, auch im Ausland.

Häufig sind Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik im Büro am Computer tätig, z.B. wenn sie Entwürfe, Konstruktionszeichnungen oder Angebote erstellen. Sie arbeiten mit technischen Maschinen und Anlagen, z.B. mit chemisch-technischen Produktionsanlagen. An Prüfständen und in Werk- und Produktionshallen kontrollieren sie z.B. die Eigenschaften von Rohmaterialien und Endprodukten und stellen somit die Qualität sicher. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden und Anwender betreuen und beraten)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei der Montage von Anlagen und in der technischen Beratung)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen

  • Bildschirmarbeit (z.B. zur Erstellung der kompletten Bau- und Montagezeichnungen und anderen Unterlagen für die Fertigung)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Funktionen der Produktionsanlagen überprüfen)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung und Instandhaltung von Anlagen)

  • Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Technische Geräte, Systeme und Anlagen, z.B.: Mess- und Prüfgeräte zur mechanischen, optischen und elektrotechnischen bzw. elektronischen Messung, Cobots, Mess- und Regelsysteme, Produktionsanlagen, Apparate, ggf. Anlagen für die Additive Fertigung (3-D-Druck)

Software, z.B.: CAD-, CAQ- und CAM-Anwendungen, ggf. Machine-Learning-Anwendungen

Unterlagen, z.B.: Bau-, Material- und Schaltpläne, Rohr- und Apparatepläne, Stücklisten, Entwürfe, Konstruktionszeichnungen, Kalkulationsunterlagen, Terminpläne, Rechtsvorschriften (z.B. Sicherheits- und Arbeitsschutzbestimmungen)

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik finden Beschäftigung

  • in Betrieben der chemischen Industrie, der Ver- und Entsorgung, der Hüttenindustrie, der Baustoff-, Elektro- und Lebensmittelindustrie, der Papier- und Textilindustrie, des Maschinenbaus

  • in Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung

Branchen im Einzelnen

  • Chemie

    • Herstellung von sonstigen anorganischen Grundstoffen und Chemikalien

    • Herstellung von sonstigen organischen Grundstoffen und Chemikalien

    • Herstellung von Kunststoffen in Primärformen

    • Aufbereitung von Kernbrennstoffen

    • Mineralölverarbeitung

  • Pharmazie

    • Herstellung von pharmazeutischen Spezialitäten und sonstigen pharmazeutischen Erzeugnissen

  • Abfallwirtschaft, Recycling

    • Rückgewinnung sortierter Werkstoffe

    • Abfallbehandlung und -beseitigung

  • Abwasserwirtschaft

    • Betrieb von Kläranlagen

  • Energieversorgung

    • Elektrizitätserzeugung, z.B. aus erneuerbaren Energieträgern

    • Wärme- und Kälteversorgung

  • Wasserversorgung

    • Wassergewinnung mit Fremdbezug zur Verteilung

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Stahlgießereien

    • Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen

  • Glas

    • Herstellung von Hohlglas

  • Keramik

    • Herstellung von sonstigen Porzellan- und keramischen Erzeugnissen

  • Baustoffe

    • Herstellung von Zement, Kalk und gebranntem Gips

  • Farben, Lacke

    • Herstellung von Anstrichmitteln, Druckfarben und Kitten

  • Papier-, Zellstoffherstellung

    • Herstellung von Holz- und Zellstoff

    • Herstellung von Papier, Karton und Pappe

  • Papierverarbeitung, Verpackungsmittelherstellung

    • Herstellung von Wellpapier und -pappe sowie von Verpackungsmitteln aus Papier, Karton und Pappe

    • Herstellung von sonstigen Waren aus Papier, Karton und Pappe

  • Milchprodukte

    • Milchverarbeitung (ohne Herstellung von Speiseeis)

  • Mühlenprodukte, Nährmittel, Öle, Fette

    • Herstellung von Teigwaren

    • Herstellung von Ölen und Fetten (ohne Margarine u.ä. Nahrungsfette)

  • Textilien

    • Veredlung von Textilien und Bekleidung

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige, z.B. für die Nahrungsmittelerzeugung, die Kunststoffverarbeitung, die Glas- und Baustoffherstellung

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Elektrische Anlagen und Bauteile

    • Herstellung von Elektromotoren, Generatoren und Transformatoren

    • Herstellung von elektronischen Bauelementen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Verfahrenstechnik, Maschinen-, Anlagenbau, Konstruktion, Forschung und Entwicklung).

Darüber hinaus kann sich der Trend, Künstliche Intelligenz in der Fertigung einzusetzen, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Ingenieure und Ingenieurinnen der Verfahrenstechnik entwickeln. Die Entwicklung und Verwendung von Biokunststoffen, deren Ausgangsstoffe aus Grünabfällen gewonnen werden, bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Verfahrenstechnik, Chemieingenieurwesen oder Maschinenbau.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Biokunststoffe: Grünabfälle statt Erdöl

Bioplastik soll fossile Rohstoffe einsparen, weniger CO2 freisetzen und biologisch abbaubar sein. Ausgangsmaterial vieler Biokunststoffe sind bis jetzt nachwachsende Rohstoffe wie Mais, Weizen oder Zuckerrohr, die zwar biologisch abbaubar sind, deren vermehrter Anbau sich auf Luft-, Wasser- und Bodenbelastung jedoch negativ auswirken kann. Damit es zu keiner Konkurrenz um Ausgleichs- und Waldflächen oder Flächen der Lebensmittelproduktion kommt, setzt man mittlerweile auf Biokunststoffe der zweiten Generation, die aus pflanzlichen Abfällen und Reststoffen gewonnen werden. Fach- und Führungskräfte werden sich auf neue Verfahren und Technologien in der Herstellung von Biokunststoffen einstellen und sich die entsprechenden Kenntnisse aneignen.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Nanotechnologie

Durch Nanotechnologie können Materialeigenschaften von Stoffen auf molekularer Ebene verändert werden. Aktuell wird die Erweiterung von nanotechnologischen Anwendungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) untersucht. So überwachen KI-Nanobots in der Medizin effizient Körperzustände von Menschen und in der Oberflächenbearbeitung von technischen Gegenständen verändern KI-gesteuerte Mikroskope Moleküle auf kleinster Basis. Führungskräfte, die auf dem Gebiet der Nanotechnologie forschen, werden sich mit den KI-Erweiterungsoptionen auseinandersetzen.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Fertigung

In der automatischen Fertigung sind Anlagen miteinander vernetzt, die sich z.T. auch selbst steuern. Dank künstlicher Intelligenz, also selbstlernender Roboter, soll die digitale Fabrik künftig mittels eigenständiger Software- und Hardwarekomponenten gelenkt werden. Dazu gehört Software, die sich weitgehend selbst programmiert und z.B. die komplette Inbetriebnahme oder den Umbau großer Produktionsstätten selbst regeln kann. Für Fachkräfte aus IT und Maschinenbau eröffnet sich hier ein zukunftsträchtiges Tätigkeitsfeld.

Industrie 4.0 im Maschinenbau

Industrieunternehmen befinden sich mitten in der vierten industriellen Revolution – der Industrie 4.0. Die Vernetzung und Digitalisierung gesamter Wertschöpfungsketten oder der Einsatz von Industrierobotern und Smarten Sensoren im Maschinen- und Anlagenbau gehören mehr und mehr zum Alltag. Dennoch wurden die Potenziale der Industrie 4.0 noch nicht gänzlich ausgeschöpft. Insbesondere im Hinblick auf klimafreundliche Kreislaufwirtschaft sowie konkurrenzfähigen – und somit widerstandsfähigeren – Wertschöpfungsnetzwerken gibt es Nachholbedarf. Daneben werden bestehende Aus- und Weiterbildungsberufe kontinuierlich mit neuen Inhalten gefüllt, die sich Fach- und Führungskräfte aneignen müssen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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