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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik untersuchen, prüfen, entwickeln und verbessern Werkstoffe und Verbundwerkstoffe. Daneben sind sie unter anderem in der Qualitätssicherung, bei der Entwicklung von Maschinen, mit denen diese Werkstoffe hergestellt werden können, sowie im technischen Vertrieb tätig.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben, in denen Werkstoffe geprüft, erforscht und entwickelt werden, etwa in der chemischen, Keramik-, Glas-, Kunststoff-, Holz- oder Metallindustrie

  • in Betrieben des Maschinen- und Anlagenbaus

  • im öffentlichen Dienst bei Prüfbehörden wie Materialprüfämtern

  • in technischen Prüf- bzw. Überwachungsanstalten, Ingenieurbüros oder Forschungsinstituten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Werkstoffwissenschaft, -technik oder Materialwissenschaft.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennungs-Finder und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik befassen sich mit der Herstellung, Struktur, Verwendung und den technologischen bzw. fertigungstechnischen Eigenschaften bekannter Werkstoffe sowie deren Weiterentwicklung und Anpassung an neue Anwendungen. Sie konzentrieren sich auf Materialien, mit denen technische Bauteile jeglicher Art hergestellt werden. Dies können metallische Werkstoffe (Eisen-(FE-) und Nichteisen-(NE-)Metalle) sein wie Stahl, Aluminium oder Zink, aber auch nichtmetallische Werkstoffe, etwa Papier, Bindemittel oder Polymer- und Verbundwerkstoffe. Sie untersuchen und bestimmen die Eigenschaften dieser Werkstoffe und erforschen deren Verhalten. Außerdem entwickeln sie neue Materialien und Verfahren der Formgebung, Fügetechnik und Oberflächenbehandlung bzw. verbessern vorhandene Werkstoffe, Herstell- und Bearbeitungsverfahren. Sie entwerfen und konstruieren ggf. auch Maschinen, Apparate und Anlagen, mit denen diese Werkstoffe hergestellt werden können. In der Werkstoffprüfung und Qualitätssicherung testen sie Werkstoffe, dokumentieren die Ergebnisse und erstellen Prüfberichte. In Werkstoff verarbeitenden Industrien wählen sie geeignete Werkstoffe aus, damit Bauteile und Erzeugnisse effizient, kostengünstig und umweltverträglich gefertigt werden. Arbeiten sie im Vertrieb, erstellen sie Angebote und unterbreiten diese den Kunden.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik untersuchen, prüfen, entwickeln und verbessern Werkstoffe und Verbundwerkstoffe. Daneben sind sie unter anderem in der Qualitätssicherung, bei der Entwicklung von Maschinen, mit denen diese Werkstoffe hergestellt werden können, sowie im technischen Vertrieb tätig.

Werkstoffe entwickeln

Die Verfügbarkeit von modernen Werkstoffen zählt heute zu den Schlüsselindustrien, da ohne entsprechende Materialien kaum noch neue Technologien in die Anwendung gebracht werden können. Ob leichte Hightech-Materialien wie Aluminium und Karbonfasern im Flugzeugbau oder stahlharte Materialien für Brückenkonstruktionen, Seilbahnen, Tunnel- oder Pipeline-Röhren – für jeden Anwendungsbereich und jede von Ingenieuren und Ingenieurinnen konstruierte Technik gibt es einen optimalen Werkstoff. Deshalb versuchen Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik, in der Entwicklung und Herstellung die Eigenschaften der ausgewählten Werkstoffe so zu beeinflussen bzw. zu verändern, dass diese optimal eingesetzt werden können. Dabei spielt der Einsatz von Nanotechnologie eine bedeutende Rolle, denn sie ermöglicht es, die Eigenschaften der Werkstoffe auf Atom- bzw. Molekularebene zu verändern und zu optimieren. So können z.B. besonders glatte Oberflächen erzeugt oder strahlenabwehrende optische Komponenten hergestellt werden.

Konstruktion, Fertigung und Prüfung

In der Konstruktion und Fertigung arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik meist mit Konstruktionsfachleuten und Fertigungsingenieuren und -ingenieurinnen zusammen. Sie tragen dazu bei, dass optimal ausgewählte Werkstoffe durch geeignete Fertigungsverfahren und -anlagen zu einem zuverlässigen, kostengünstigen und einwandfrei funktionierenden Bauteil zusammengebaut werden.

In der Werkstoffprüfung und Qualitätssicherung werden je nach Art der Werkstoffe unterschiedliche Prüfverfahren angewendet. Dazu zählen chemische, physikalische, mechanische, bruchmechanische und metallografische Prüfungen. Die dabei entstandenen Kenndaten sind wichtige Vorgaben bei der Berechnung der Bauteile, die wiederum die Herstellung beeinflussen können.

Metallurgie und Dentaltechnologie

Im Bereich Metallurgie beschäftigen sich die Ingenieure und Ingenieurinnen mit der Herstellung und Verarbeitung von Metallen und Legierungen - von herkömmlichen schmelz-, pulver- und umformtechnischen Verfahren (z.B. Pyro- und Hydrometallurgie) bis zu Hightech-Lösungen für die moderne Stahl-, Aluminium- oder Kupferindustrie. Ihr Aufgabenfeld reicht dabei von umweltgerechter Verarbeitung der Rohstoffe zu hochwertigen Produkten (z.B. Karosseriebleche und Rohre) über die Herstellung komplexer Bauteile (beispielsweise Motorblöcke) bis hin zur Pulvermetallurgie, wie sie zur Produktion von Hartmetallen eingesetzt wird.

Im Bereich Dentaltechnologie arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik an zahnmedizinischen Werkstoffen und Verfahren, etwa für Zahnersatz wie Kronen, Brücken, Implantate oder Totalprothesen. Sie bestimmen die geeigneten Herstellungsverfahren (beispielsweise Modellieren, Gießen, CAD- bzw. CAM-Technik), analysieren jedoch auch Werkstoffe und Verfahren für den dentalen Gerätebau.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Im Bereich der Schadensforschung untersuchen Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik mit wissenschaftlichen Methoden die Ursachen von Schäden, z.B. im Rahmen einer Sachverständigen- oder Gutachtertätigkeit. Dabei entwickeln sie auch Vorschläge zur Verhütung von Schäden, z.B. durch Verbesserung der Konstruktion, andere Werkstoffauswahl oder geänderte Betriebsbedingungen. Dies ist z.B. im Patentwesen von großer Bedeutung. Die Unfallverhütung spielt bei einer Tätigkeit bei technischen Überwachungsanstalten eine große Rolle. Hier werden neue Anlagen vor Inbetriebnahme auf ihre einwandfreie und betriebssichere Funktionsweise überprüft und die Einhaltung sicherheits- und umweltschutztechnischer Vorgaben überwacht.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwicklung

  • metallische, nichtmetallische und Verbundwerkstoffe optimieren, z.B. zum Zweck der Gewichtsersparnis, Bruchsicherheit, Korrosionsfestigkeit

  • dentale Werkstoffe für festen bzw. herausnehmbaren Zahnersatz entwickeln und deren Herstellungsverfahren analysieren

  • neue Verfahren zur Herstellung und Behandlung von Werkstoffen sowie entsprechende Maschinen und Anlagen entwickeln

Qualitätsprüfung und Inbetriebnahme

  • Schäden an Werkstoffen untersuchen

  • Werkstoffe mit unterschiedlichen Untersuchungsverfahren zur Feststellung der Werkstoffstruktur, des Werkstoffverhaltens, zur Verbesserung des Fertigungsverfahrens und zur Sicherung der Qualität prüfen; Ergebnisse in Prüfberichten dokumentieren

  • Anlagen und Einrichtungen der einschlägigen Industrie abnehmen

  • sicherheits- und umweltschutztechnische Bestimmungen überwachen

Beratung, Gutachten

  • metallurgische Produktionsbetriebe oder einzelne Abteilungen in verschiedenen Führungsebenen als Fachreferent/in, Gutachter/in oder Sachverständige/r beraten oder leiten

  • Behörden oder Betriebe als Fachreferent/in, Berater/in, Gutachter/in oder Sachverständige/r unterstützen bzw. beraten

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Tarifbereich öffentlicher Dienst (monatlich): € 5.255 bis € 6.793

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung im Bereich der gewerblichen Wirtschaft (monatlich): € 4.588 bis € 5.831

Quellen:

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Werkstofftechnik

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • Werkstoffingenieur/in

  • Werkstoffwissenschaftler/in

Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR

  • Diplom Ingenieur (Uni)/Diplom Ingenieurin (Uni)- Fachrichtung Entwicklung metallischer Werkstoffe

  • Diplom Ingenieur (Uni)/Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Metallformung

  • Diplom Ingenieur (Uni)/Diplom Ingenieurin (Uni) - Fachrichtung Werkstoffeinsatz

  • Diplom-Ingenieur (Uni)/Diplom-Ingenierin (Uni) - Fachrichtung Werkstoffentwicklung

  • Diplom-Ingenieur/Diplom-Ingenieurin (Uni) Fachrichtungsgruppe Werkstofftechnik

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Materials engineer (m/f)

  • Metallurgist (m/f)

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Ingénieur (m/f) en sciences des matériaux

  • Ingénieur (m/f) en techniques des sciences des matériaux

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen für Werkstofftechnik arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

  • in Produktionshallen

  • in Entwicklungs- und Prüflabors

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik übernehmen planende, leitende, koordinierende und überwachende Tätigkeiten in Forschung und Entwicklung im Bereich der Material- und Werkstoffkunde. Die Suche nach leistungsfähigen und umweltadäquaten Werkstoffen erfordert analytische Fähigkeiten, kreatives Denken und eine sorgfältige Arbeitsweise. Laboruntersuchungen sind Präzisionsarbeit und erfordern genaues Beobachten, hohe Konzentration und Durchhaltevermögen. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei greifen sie auf ihre kommunikativen Fähigkeiten zurück. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen benötigen sie z.B. im Rahmen internationaler Projekte. Um gute Verhandlungsergebnisse zu erreichen, setzen sie im Kundengespräch ihr Verhandlungsgeschick professionell ein.

Einen Großteil ihrer Arbeit erledigen Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik in Laboren, meist bei künstlicher Beleuchtung. Dokumentations- und Verwaltungsaufgaben erledigen sie in Büroräumen am Computer, die Produktion von Werkstoffen überwachen sie in Fertigungshallen. In den Produktionsstätten und im Labor tragen sie Schutzkleidung, z.B. Einweghandschuhe, Laborkittel und Schutzbrille. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind sie viel unterwegs, auch im Ausland. Wenn Störungen an Produktionsanlagen behoben werden müssen, arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik häufig unter Zeitdruck. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. im Rahmen einer Sachverständigen- oder Gutachtertätigkeit)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (verschiedene Laborgeräte und -apparaturen, Mess- und Prüfgeräte)

  • Bildschirmarbeit (Werkstoffeigenschaften an computerunterstützten Arbeitsplätzen prüfen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (bei der Durchführung von Versuchsreihen und Materialprüfungen)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. Anlagen beim Kunden vor der Inbetriebnahme überprüfen oder Schadensfälle analysieren)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. Normen und technische Regelwerke sowie Sicherheitsrichtlinien)

  • Tragen von Schutzkleidung, -ausrüstung (z.B. Schutzbrille im Labor und bei Tätigkeiten im Fertigungsprozess)

  • Arbeit im Labor (Entwicklungs- und Prüflaboratorien)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen

  • Arbeit bei Rauch, Staub, Gasen, Dämpfen (Staubentwicklung während der Fertigungsprozesse in Produktionsstätten)

  • Umgang mit Chemikalien (im Fertigungsprozess)

  • unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung und Instandhaltung von Anlagen)

  • Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Untersuchungsobjekte, z.B.: Eisen, Stahl, Aluminium, Kupfer, Zink, Kunststoff, Papier, Holz, Glas, Keramik, Bindemittel, Halbleitermaterialien, Legierungen

Geräte und Anlagen, z.B.: Laborgeräte und -apparaturen, Rasterelektronenmikroskope, Mess- und Prüfgeräte, Produktionsanlagen

Software, z.B.: CAD-, CAQ- und CAM-Systeme, Simulationsprogramme

Unterlagen, z.B.: Werkstoffpläne und -tabellen, Stücklisten, Konstruktionszeichnungen, Leistungsverzeichnisse, Maschineneinsatzpläne, Bedienungsanleitungen, Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Gutachten, Prüfberichte, technische Normen, Rechtsvorschriften (z.B. Sicherheits- und Umweltschutzbestimmungen)

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik finden Beschäftigung z.B.

  • in Betrieben, in denen Werkstoffe geprüft, erforscht und entwickelt werden, etwa in der chemischen, Keramik-, Glas-, Kunststoff-, Holz- oder Metallindustrie

  • in Betrieben des Maschinen- und Anlagenbaus

  • im öffentlichen Dienst bei Prüfbehörden wie Materialprüfämtern

  • in technischen Prüf- bzw. Überwachungsanstalten, Ingenieurbüros oder Forschungsinstituten

Branchen im Einzelnen

  • Chemie

    • Herstellung von sonstigen chemischen Erzeugnissen a. n. g., z.B. Abbeizmittel für Metalle, Antioxidationsmittel, Korrosions-, Rostschutzmittel, Schmiermittel, Gefrierschutzmittel

    • Herstellung von chemischen Grundstoffen, Düngemitteln und Stickstoffverbindungen, Kunststoffen in Primärformen und synthetischem Kautschuk in Primärformen, z.B. Farbstoffe, Pigmente, Kunststoffe, Kautschuk in Primärformen

  • Keramik

    • Herstellung von Isolatoren und Isolierteilen aus Keramik

    • Herstellung von feuerfesten keramischen Werkstoffen und Waren

  • Glas

    • Herstellung von Flachglas

    • Veredlung und Bearbeitung von Flachglas

    • Herstellung von Hohlglas

    • Herstellung, Veredlung und Bearbeitung von sonstigem Glas einschließlich technischen Glaswaren

  • Kunststoff, Kautschuk, Vulkanisation

    • Herstellung von Baubedarfsartikeln aus Kunststoffen

    • Herstellung von sonstigen Kunststoffwaren, z.B. Kunststofffertigerzeugnisse, technische Kunststoffteile

  • Holzwerkstoffe

    • Herstellung von Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten

    • Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke

  • Metallerzeugung, Gießerei

    • Erzeugung von Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen

    • Herstellung von Stahlrohren, Rohrform-, Rohrverschluss- und Rohrverbindungsstücken aus Stahl

    • Erzeugung und erste Bearbeitung von sonstigen NE-Metallen

    • Gießereien

  • Maschinenbau, Werkzeugbau

    • Herstellung von Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung

    • Herstellung von sonstigen Werkzeugmaschinen

    • Herstellung von Maschinen für die Metallerzeugung, von Walzwerkseinrichtungen und Gießmaschinen

    • Herstellung von Bergwerks-, Bau- und Baustoffmaschinen

    • Herstellung von Maschinen für die Verarbeitung von Kunststoffen und Kautschuk

    • Herstellung von Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige a. n. g.

  • Öffentliche Verwaltung

    • Wirtschaftsförderung, -ordnung und -aufsicht, z.B. Material-, Werkstoffprüfbehörden

    • Allgemeine öffentliche Verwaltung, z.B. Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

  • Technische, physikalische, chemische Untersuchung

    • Technische, physikalische und chemische Untersuchung, z.B. Sicherheitsprüfung und -überwachung, Festigkeitsprüfung

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, z.B. Ingenieurbüros für Materialprüfung

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin, insbesondere in den Bereichen Oberflächentechnik, Werkstoffkunde und Werkstoffrecycling

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Werkstofftechnik, Physik, Verfahrenstechnik).

Darüber hinaus kann sich der Trend, intelligente Werkstoffe in konkrete technische Anwendungen einzubinden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Ingenieure und Ingenieurinnen der Werkstofftechnik entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Werkstoffwissenschaft, -technik, Materialwissenschaft oder Polymerwissenschaft.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Innovation durch Wasserstoff

Klimafreundlicher, per Elektrolyse aus Sonnen- oder Windstrom erzeugter Wasserstoff ist als Alternative zu fossilen Brennstoffen und Energiequellen ein Schlüsselelement der deutschen Energiewende und hilft dabei, den CO2-Ausstoß in Industrie und Verkehr zu verringern. In der nahen Zukunft sollen Lastwägen, Schiffe, Flugzeuge und Züge mit Wasserstoffantrieb Güter und Menschen transportieren. Grüner Wasserstoff soll künftig z.B. auch als Rohstoff in der Chemie- und Kosmetikindustrie dienen und zum Betreiben von Anlagen im Maschinenbau, in der Fertigungs- und Automatisierungstechnik oder für die klimaneutrale Stahlerzeugung genutzt werden. Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Energie- und Anlagentechnik, Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau oder Logistik und Verkehr werden sich künftig vermehrt mit der Frage befassen, wie man Wasserstoff klimaneutral erzeugen, speichern, transportieren und verteilen kann bzw. für welche konkreten technischen Anwendungen in Industrie und Verkehr er sich einsetzen lässt.

Künstliche Intelligenz (KI) in der Nanotechnologie

Durch Nanotechnologie können Materialeigenschaften von Stoffen auf molekularer Ebene verändert werden. Aktuell wird die Erweiterung von nanotechnologischen Anwendungen mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) untersucht. So überwachen KI-Nanobots in der Medizin effizient Körperzustände von Menschen und in der Oberflächenbearbeitung von technischen Gegenständen verändern KI-gesteuerte Mikroskope Moleküle auf kleinster Basis. Führungskräfte, die auf dem Gebiet der Nanotechnologie forschen, werden sich mit den KI-Erweiterungsoptionen auseinandersetzen.

Intelligente Werkstoffe (Smart Materials) mittels 4-D-Druck

Intelligente Werkstoffe - zukünftig hergestellt mittels 4-D-Druckverfahren - sollen auf ihre Umgebung reagieren können, etwa auf Licht, Temperatur oder magnetische Felder: Flüssigkeiten werden z.B. in einem Magnetfeld fest, Kunststoffe falten sich durch Berührung mit Feuchtigkeit zusammen, geformte Werkstücke aus Formgedächtnismetall nehmen bei einer bestimmten Temperatur wieder ihre ursprüngliche Form an. Mögliche Anwendungsgebiete sind u.a. die Automobilentwicklung, Medizin- und Textiltechnik, Architektur sowie Luft- und Raumfahrt. Fachleute v.a. aus Werkstofftechnik, Maschinenbau, Mechatronik und Elektrotechnik werden sich interdisziplinär damit befassen, wie sich diese Materialien für konkrete technische Anwendungen einsetzen lassen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Ingenieurrecht der einzelnen Bundesländer

Die Länderregelungen orientieren sich am

Musteringenieur(kammer)gesetz (Stand: 18.11.2003, beschlossen von der Wirtschaftsministerkonferenz am 10./11.12.2003), geändert durch Beschluss der Wirtschaftsministerkonferenz vom 26./27.06.2018

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen vom 30.09.2005 (ABl. EU L 255 S. 22), zuletzt geändert durch Delegierten Beschluss (EU) 2020/548 vom 25.08.2021 (ABl. EU L 444, S. 16)

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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