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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft planen, organisieren und überwachen die Geschäftsaktivitäten eines Automobilhandelsbetriebes bzw. die Handelsaktivitäten eines Automobilherstellers.

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft finden Beschäftigung

  • in Automobilhandelsunternehmen

  • bei Automobilherstellern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Automobilwirtschaft.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Betriebswirt/in der Automobilwirtschaft ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch besteht die Möglichkeit, für ausländische Hochschulabschlüsse eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft unterstützen ökonomische Entscheidungsprozesse in unterschiedlichen betrieblichen Funktionsbereichen. Sie erstellen Analysen und Konzepte, führen Projekte durch und kontrollieren den Erfolg ihrer Maßnahmen. In Einkauf und Beschaffung optimieren sie unter anderem die Bestell- und Lieferprozesse und akquirieren bzw. betreuen Zulieferbetriebe. Im Vertrieb bauen sie Handelspartnerschaften mit Automobilherstellern bzw. -handelsunternehmen auf und aus, optimieren Handelskonzepte, entwickeln Marketingmaßnahmen und erarbeiten neue Absatzkanäle. Zudem beraten sie ihre Kunden auch direkt und führen z.B. Verkaufstrainings für die Mitarbeiter/innen durch.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft planen, organisieren und überwachen die Geschäftsaktivitäten eines Automobilhandelsbetriebes bzw. die Handelsaktivitäten eines Automobilherstellers.

Entscheidungen vorbereiten

Wie kann das Automobilhandelsunternehmen auf die zunehmende Konkurrenz ausländischer Händlergruppen reagieren? Welche Maßnahmen soll das Autohaus ergreifen, um die Beratungsqualität und die Kundenbindung zu erhöhen? Bieten sich im E-Business attraktive Erweiterungsmöglichkeiten? Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft kennen das eigene Unternehmen und die Konkurrenzsituation und halten sich z.B. über innovative Marketingkonzepte, Bestellverfahren in Kooperation mit dem Autohersteller und vorteilhafte Logistiksysteme auf dem Laufenden. So können sie die Vor- und Nachteile ihrer Beschaffungswege und die Chancen und Risiken bei der Ansprache der Zielgruppen analysieren: Wie zuverlässig ist der Lieferant, wie schnell liefert er und zu welchen Konditionen? Durch Kundenbefragungen oder die Auswertung von Kundenreklamationen finden sie z.B. heraus, wie sie ihre Kunden an das Unternehmen binden können.

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft erarbeiten Konzepte und planen die strategische Positionierung ihres Unternehmens. Im globalisierten Automobilhandel beobachten sie auch die relevanten ausländischen Märkte und reagieren auf Veränderungen, erwägen z.B. für ein Handelshaus die Hinzunahme einer Zweitmarke. Sie analysieren die potenziellen betriebswirtschaftlichen und unternehmenspolitischen Konsequenzen und bereiten auf dieser Grundlage unternehmerische Entscheidungen vor.

Handelsaktivitäten betreuen und kontrollieren

In Einkauf und Beschaffung eines Automobilhandelsunternehmens sind Betriebswirte und Betriebswirtinnen für die effiziente Warenbeschaffung und -bereitstellung sowie für die Kooperation mit Automobilherstellern zuständig. Sie verhandeln Konditionen und Liefermengen und achten darauf, möglichst vorteilhafte Konditionen zu erreichen. Sie sorgen dafür, dass die gängigen Varianten und Modelle sowie hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses attraktive Sondermodelle als Vorführmodelle präsent sind, sodass Kunden sich bei einer Probefahrt von den Vorzügen überzeugen können. Ebenso optimieren Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft die Verkaufsorganisation und legen eine marktgerechte Absatzplanung fest. Sie gestalten die Außenwirkung ihres Unternehmens mit, indem sie auf der Basis von ausführlichen Marktanalysen Werbe- und Marketingmaßnahmen durchführen. Außerdem beraten sie ihre Kunden direkt und führen in der Verkaufsleitung z.B. Verkaufstrainings für die Mitarbeiter/innen durch. Im Finanz- und Rechnungswesen kontrollieren sie Zahlungsein- und -ausgänge, errechnen Margen und Werbezuschüsse, wickeln Leasing- und Finanzierungsverträge ab, führen Geschäftsbücher und kontrollieren die korrekte Verbuchung aller Geschäftsvorfälle.

Arbeiten sie bei Herstellerunternehmen, sind sie für eine effektive und kostenoptimierte Zusammenarbeit mit Zulieferbetrieben zuständig. Sie verhandeln Einkaufskonditionen und sorgen dafür, dass benötigte Teile in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind. Im Vertrieb und Verkauf eines Automobilherstellers achten sie darauf, mit möglichst leistungsfähigen Autohäusern als Handelspartner zu kooperieren. Sie geben den Händlern Richtlinien vor, setzen Mindestumsatzmengen fest und kontrollieren über Kennzahlsysteme den Erfolg der jeweiligen Partner.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Analyse und Konzeption

  • Handelsaktivitäten beschreiben, analysieren und bewerten

  • innovative, praktikable und erfolgreiche Handelskonzepte und -aktivitäten, z.B. über Konkurrenzbeobachtung, eruieren

  • strategische Positionierung des Unternehmens planen, unternehmerische Entscheidungen vorbereiten

  • Integration neuer Konzepte und Aktivitäten in unternehmensinterne und -übergreifende Abläufe planen, etwa Automobilfinanzierungen, Marketingkonzepte, Logistik- oder Bestellsysteme

  • Businesspläne und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu Projekten durchführen, z.B. Zeitplan, notwendiges Budget, erwartete Ziele einschätzen

  • Konzepte mit betroffenen Fachabteilungen und Entscheidern absprechen und ggf. anpassen

Durchführung und Kontrolle

  • Umsetzungsprozesse in den einzelnen Funktionsbereichen begleiten, einzelne Teilaufgaben koordinieren oder mitbetreuen, Zwischenziele überwachen, z.B. in den Bereichen Controlling, Einkauf und Beschaffung, Finanz- und Rechnungswesen, Logistik, Marketing und Werbung, Personalwesen, Vertrieb und Verkauf oder Kundendienst

  • Handelsaktivitäten laufend überprüfen und an sich verändernde Gegebenheiten anpassen, z.B. Bestell- und Lieferprozesse, Exportprogramm oder Zusammenarbeit mit Automobilherstellern bzw. Autohäusern optimieren

  • Zahlungsfluss überwachen, Verbuchung kontrollieren

  • Erfolgskontrollen durchführen, Schlussberichte verfassen, Empfehlungen für Verbesserungen formulieren

Beratung und Leitung

  • Führungspositionen in der Händlerbetreuung eines Automobilherstellers oder Automobilimporteurs wahrnehmen, Kunden beraten

  • Tätigkeiten in der Geschäftsleitung, im Management und der Unternehmensplanung im Automobilhandel wahrnehmen, z.B. Leitung eines Funktionsbereichs in einer Handelszentrale oder einer Handelsniederlassung für EU- und Neu- oder Gebrauchtfahrzeuge

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 8.256

Quelle:

Statistisches Taschenbuch Tarifpolitik - WSI-Tarifarchiv

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Betriebswirt/in (Hochschule) - Automobilwirtschaft

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Responsable commercial/Responsable commerciale - automobile

Arbeitsorte

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

  • in Verkaufsräumen

Arbeitssituation

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft planen, organisieren und kontrollieren eigenverantwortlich Geschäftsprozesse. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dazu benötigen sie kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Ihre analytischen und organisatorischen Fähigkeiten setzen sie ein, wenn sie z.B. betriebswirtschaftliche Analysen zur Kostenentwicklung durchführen oder neue Markteinführungspläne realisieren. Bei der Ausarbeitung von Finanzierungskonzepten denken sie betriebswirtschaftlich. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen benötigen sie z.B. bei der Zusammenarbeit mit Kunden oder Lieferanten aus anderen Ländern.

Sie arbeiten hauptsächlich im Büro am Schreibtisch, sind aber auch in Verkaufsräumen tätig, z.B. bei der Beratung von Kunden. Im Außendienst besuchen sie beispielsweise Kunden und Geschäftspartner im In- und Ausland.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Businesspläne und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu Projekten durchführen, z.B. Zeitplan, notwendiges Budget, erwartete Ziele einschätzen)

  • Kundenkontakt (z.B. Zulieferbetriebe, Handelspartner)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (bei Vertriebsaktivitäten)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Analyse-, Konzeptions- und Planungsarbeiten erledigen)

  • Arbeit in Büroräumen

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Waren, z.B.: Pkws, Nutzfahrzeuge

Unterlagen, z.B.: Wirtschaftlichkeitsanalysen, Businesspläne, Handels-, Marketing-, Leasingkonzepte, Kennzahlen, Jahresabschlussberichte, Ablauf- und Organisationspläne, Verträge, Statistiken, Verkaufsprospekte, handels- und steuerrechtliche Vorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen der Automobilwirtschaft finden Beschäftigung

  • in Automobilhandelsunternehmen

  • bei Automobilherstellern

Branchen im Einzelnen

  • Großhandel, Handelsvermittlung

    • Großhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör, z.B. Import/Export

  • Einzelhandel

    • Handel mit Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht von 3,5 t oder weniger, z.B. Verkaufsleitung in Autohäusern

    • Handel mit Kraftwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 t

    • Einzelhandel mit Kraftwagenteilen und -zubehör

  • Kraftfahrzeuge

    • Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenmotoren, z.B. Vertrieb

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Betriebswirtschaft, Einzelhandel, Handels- und Gesellschaftsrecht, Controlling).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Automobilwirtschaft, Automotive Management oder Betriebswirtschaftslehre, Business Administration.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Hybrid Selling - die neue Vertriebsrealität

Wie in vielen Branchen sind auch im Vertrieb und Verkauf die digitalen Kanäle auf dem Vormarsch. Vor allem im Bereich Business-to-Business (B2B) werden Kunden vermehrt nicht mehr nur vor Ort, sondern auch über Videokonferenzen und Online-Meetings kontaktiert. Dieses hybride Verkaufsmodell (Hybrid Selling) machte es möglich, dass Vertriebsziele auch während der Corona-Pandemie erreicht werden konnten. Fach- und Führungskräfte aus Verkauf und Vertrieb werden künftig genau abwägen müssen, wie sie ihre hybriden Verkaufsmodelle gestalten, also in welchen Fällen der direkte Kundenkontakt vor Ort nötig ist und was über digitale Kanäle erledigt werden kann.

Digitaler Autohandel

Auch beim Autokauf gewinnt der Onlinehandel an Bedeutung, schon 2030 könnte die Hälfte aller Neuwagen online verkauft werden. Derzeit nutzen Kunden die Webseiten von Autohändlern vor allem, um sich über Produkte und Preise zu informieren, bevor sie ein Autohaus aufsuchen. Doch die Zahl der Autohäuser geht zurück. Zehn Prozent der Neuwagen werden in Deutschland schon online verkauft und die Tendenz steigt. Um langfristig Geschäftsfähig zu bleiben, müssen Autohändler eigene Onlineangebote entwickeln und in ihren täglichen Vertrieb integrieren.

Leasing von kollaborativen Robotern (Cobots)

Kollaborative Roboter (Cobots) unterstützen Fachkräfte in der Industrie bei unterschiedlichen Arbeitsschritten und steigern durch die Automatisierung neben der Geschwindigkeit auch die Qualität der Produktion. Allerdings ist der Einsatz von Cobots je nach Einsatzgebiet mit hohen Kosten verbunden, was für kleinere und mittlere Unternehmen eine schwierige Investitionsentscheidung sein kann. Als Lösung bieten immer mehr Unternehmen Leasing-Angebote für Cobots an, mit denen anfängliche Investitionskosten minimiert werden können und die gleichzeitig den Zugang zur Technologie ermöglichen. Führungskräfte, die in der industriellen Produktion arbeiten, werden sich mit den Möglichkeiten von Cobot-Leasing auseinandersetzen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (07/2023)

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