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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft planen, organisieren und überwachen die länderübergreifenden Geschäftsaktivitäten von Unternehmen sowie die internationalen Wirtschaftsbeziehungen von Interessenvertretungen, Verbänden und Organisationen.

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft finden Beschäftigung

  • in international tätigen Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • bei Interessenvertretungen, Verbänden und Organisationen, die internationale Geschäftsbeziehungen unterhalten

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Internationale Wirtschaft.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Betriebswirt/in für internationale Wirtschaft ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch besteht die Möglichkeit, für ausländische Hochschulabschlüsse eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft unterstützen ökonomische Entscheidungsprozesse in unterschiedlichen betrieblichen Funktionsbereichen. Zudem beraten sie öffentliche Institutionen bei wirtschaftspolitischen Entscheidungen. Dabei fertigen sie Wirtschaftsexpertisen über Länder und einzelne Regionen an, erstellen Analysen und Konzepte, führen Projekte durch und kontrollieren den Erfolg ihrer Maßnahmen.

In der Betriebsorganisation verbessern sie unter anderem Arbeitsabläufe und Informationsflüsse. In der Lager-, Materialwirtschaft optimieren sie beispielsweise für einen Zulieferbetrieb die Lagerorganisation, überwachen die Bestände und steuern ein- oder ausgehende Warenströme. Durch die zunehmende Vernetzung der Wirtschaftsunternehmen werden überbetriebliche Lösungen immer wichtiger. So lösen Betriebswirte und Betriebswirtinnen auch Aufgaben im Supply-Chain-Management oder im Collaborative Commerce. Im Vertrieb legen sie die marktgerechte Absatzplanung fest, verbessern die Verkaufsorganisation, betreuen Großkunden im Außendienst oder bauen für Handelsunternehmen das E-Business oder den E-Service eines Unternehmens aus.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft planen, organisieren und überwachen die länderübergreifenden Geschäftsaktivitäten von Unternehmen sowie die internationalen Wirtschaftsbeziehungen von Interessenvertretungen, Verbänden und Organisationen.

Entscheidungen vorbereiten

Bieten sich durch die Globalisierung ungenutzte Potenziale für das eigene Unternehmen? Ist eine Verlagerung der Montage oder Produktion ins Ausland für das Industrieunternehmen interessant? Sollte das Unternehmen in Exportmärkte expandieren? Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft kennen das eigene Unternehmen, die eigene Branche und die internationalen Wirtschaftsverflechtungen auf den relevanten Märkten. Sie kennen sich mit den volkswirtschaftlichen Grundlagen und den Mechanismen der Weltwirtschaft aus und beherrschen die ökonomischen Indizes und Instrumente, mit denen sie ökonomische Entwicklungen in verschiedenen Staaten und Staatengruppen vergleichen und beurteilen können. Wo sind die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konstant, wo die Infrastruktur ausreichend? Wo kann man am schnell und günstig bei gleichbleibender Qualität produzieren? Die Betriebswirte und Betriebswirtinnen sprechen Englisch, meist auch weitere Fremdsprachen, und unterstützen Unternehmen oder Institutionen bei der Anbahnung von Aktivitäten über Sprachgrenzen und kulturelle Unterschiede hinweg. Oft spezialisieren sie sich auf einzelne Länder- oder Kulturbereiche oder eine Branche, verfügen über Detailwissen und Netzwerke. So können sie Vor- und Nachteile von Maßnahmen beurteilen und unternehmerische Entscheidungen vorbereiten.

Internationale Unternehmensaktivitäten betreuen und kontrollieren

In der Betriebsorganisation schaffen sie mithilfe von EDV die Grundlagen für effiziente länderübergreifende Prozesse und Abläufe. Sie kennen das internationale Steuerrecht, die jeweiligen nationalen Regelungen bis hin zu Einfuhr- und Zollbestimmungen sowie internationale wirtschaftsrechtliche und -politische Grundlagen. Sie steuern weltumspannende Warenströme in der Lager- und Materialwirtschaft und legen in den Bereichen Marketing und Vertrieb Import- oder Exportplanungen sowie internationale Werbe- und Vertriebsaktivitäten fest. Im Finanz- und Rechnungswesen sowie im Controlling führen sie Rentabilitätsrechnungen für die jeweiligen Länderniederlassungen oder Kostenrechnungen bzw. Kostensenkungsprogramme für die einzelnen Firmenstandorte durch. Im Personalwesen sichern und betreuen sie einen qualitativ und quantitativ angemessenen Mitarbeiterstand.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Mit dem Zusammenwachsen der Weltwirtschaft gewinnen komplexe länderübergreifende Kooperationen und Lösungen für Volkswirtschaften wie für einzelne Unternehmen an Bedeutung. Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft können z.B. die internationale Korrespondenz abwickeln oder in Verhandlungen dolmetschen. Im Rahmen der ökologischen Auswirkungen des globalisierten Wirtschaftens befassen sie sich, z.B. im Auftrag internationaler politischer Gremien, mit Fragen der nachhaltigen Entwicklung und globalen ordnungspolitischen Aufgaben.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Analyse und Konzeption

  • Ausgangslage identifizieren, grenzüberschreitende Wirtschafts- und Unternehmensaktivitäten beschreiben, analysieren und bewerten

  • internationale Studien, Konzepte und Aktivitäten für öffentliche Institutionen oder Unternehmen, etwa volkswirtschaftliche oder wirtschaftspolitische Expertisen, Export- oder Importpläne eruieren

  • strategische Positionierung eines Wirtschaftsraums oder Unternehmens planen

  • Integration neuer Konzepte und Aktivitäten in wirtschaftspolitische oder unternehmensinterne und -übergreifende Abläufe planen, z.B. zielgerichtete Verbandskooperationen erwägen, voll automatisierte Warenwirtschaftssysteme oder elektronische Handelsaktivitäten ausbauen

  • Businesspläne erstellen und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zu Projekten durchführen, z.B. Zeitplan, notwendiges Budget, erwartete Ziele einschätzen

  • Finanzierungspläne erstellen, Absatzplanung festlegen

  • Konzepte mit betroffenen Fachabteilungen und Entscheidern absprechen und ggf. anpassen

Durchführung und Kontrolle

  • Umsetzungsprozess in den einzelnen Funktionsbereichen begleiten, einzelne Teilaufgaben koordinieren oder mitbetreuen, Zwischenziele überwachen, z.B. in Betriebsorganisation, -planung; Controlling; Einkauf, Beschaffung; Finanz- und Rechnungswesen; Lager-, Materialwirtschaft,Logistik; Management, Unternehmensführung; Marketing, Werbung; Personalwesen; Vertrieb, Verkauf

  • Lagerorganisation optimieren, Warenströme steuern, Kostensenkungsprogramme durchführen, interne Arbeitsabläufe optimieren

  • Firmenaktivitäten im Ausland laufend überprüfen und an sich verändernde Gegebenheiten anpassen

  • Erfolgskontrolle durchführen, Schlussbericht verfassen, Empfehlungen für Verbesserungen formulieren

Beratung und Leitung

  • Großkunden betreuen und internationale Korrespondenz abwickeln

  • Konzepte z.B. für Wirtschaftskooperationen, Export- oder Importaktivitäten, internationale Produktionsstandorte oder internationale Unternehmenskommunikation im Rahmen von Kundenberatungen entwerfen

  • Tätigkeiten in der Geschäftsleitung, im Management und in der Unternehmensplanung wahrnehmen, z.B. Leitung eines Funktionsbereichs

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.065

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Betriebswirt/in (Hochschule) - Internationale Wirtschaft

Berufsbezeichnungen in französischer Sprache

  • Responsable (m/f) - export

  • Responsable international/Responsable internationale

Arbeitsorte

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Außendienst, auch im Ausland

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft planen, organisieren und kontrollieren eigenverantwortlich Geschäftsprozesse. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dazu benötigen sie kommunikative Fähigkeiten und Durchsetzungsvermögen, im Kundengespräch Verhandlungsgeschick. Ihre analytischen und organisatorischen Fähigkeiten setzen sie ein, wenn sie z.B. betriebliche Kennzahlen auswerten oder Geschäftsprozesse effektiver gestalten. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen benötigen sie beim Umgang mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern.

Sie arbeiten hauptsächlich im Büro am Schreibtisch, sind aber auch im Außendienst unterwegs, z.B. um Kunden und Geschäftspartner im In- und Ausland zu besuchen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. Businesspläne erstellen, Kosten- und Leistungsrechnungen durchführen, Kostenentwicklungen analysieren)

  • Kundenkontakt (z.B. Betreuen von Großkunden)

  • häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. um mit Geschäftspartnern im Ausland Verhandlungen zu führen)

  • Bildschirmarbeit (Analyse-, Konzeptions- und Planungsarbeiten erledigen)

  • Arbeit in Büroräumen

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Wirtschaftlichkeitsanalysen, internationale Konzepte, Budget-, Ablauf- und Organisationspläne, gesamtwirtschaftliche Kennzahlen, Statistiken, Bestelllisten, Lieferscheine, Bezugsquellennachweise, Wirtschaftsexpertisen, internationale Korrespondenz, Rechtsvorschriften (z.B. Zollbestimmungen)

Datenverwaltungssysteme und Software, z.B.: Planungs- und Kontrollsysteme, Buchhaltungs- und Finanzsoftware

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für internationale Wirtschaft finden Beschäftigung

  • in international tätigen Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche

  • bei Interessenvertretungen, Verbänden und Organisationen, die internationale Geschäftsbeziehungen unterhalten

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Management, Beratung, Recht, Steuern

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Textil, Bekleidung, Leder

  • Transport, Verkehr

  • Energie, Ver- und Entsorgung

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Außenhandel, Controlling, Internationales Marketing, Interkulturelle Kompetenz).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Internationale Wirtschaft, Marketing, Vertrieb oder Unternehmensführung, Management.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Hybrid Selling - die neue Vertriebsrealität

Wie in vielen Branchen sind auch im Vertrieb und Verkauf die digitalen Kanäle auf dem Vormarsch. Vor allem im Bereich Business-to-Business (B2B) werden Kunden vermehrt nicht nur vor Ort, sondern auch über Videokonferenzen und Onlinemeetings kontaktiert. Der Einsatz von Voicebots, also digitalen Sprachassistenten, gewinnt ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Fach- und Führungskräfte aus Verkauf und Vertrieb werden künftig genau abwägen müssen, in welchen Fällen der direkte Kundenkontakt vor Ort nötig ist und was über digitale Kanäle erledigt werden kann.

Hyperautomation

Hyperautomation gilt als Ausbaustufe von Robotic Process Automation (RPA). Sie kombiniert RPA mit intelligenten Automatisierungslösungen und Künstlicher Intelligenz (KI). So sollen unternehmensweite Arbeitsabläufe und Prozesse entdeckt, entworfen, gemessen, automatisiert, vereinfacht und verwaltet werden, stets mit dem Ziel einer immer stärker KI-gestützten Entscheidungsfindung. Fach- und vor allem Führungskräfte werden sich in ihrem Verantwortungsbereich damit auseinandersetzen, welche RPA-Prozesse miteinander verzahnt und mithilfe von Business-Management-Software und KI ausgewertet und gesteuert werden können.

Leasing von kollaborativen Robotern (Cobots)

Kollaborative Roboter (Cobots) unterstützen Fachkräfte in der Industrie bei unterschiedlichen Arbeitsschritten und steigern durch die Automatisierung neben der Geschwindigkeit auch die Qualität der Produktion. Allerdings ist der Einsatz von Cobots je nach Einsatzgebiet mit hohen Kosten verbunden, was für kleinere und mittlere Unternehmen eine schwierige Investitionsentscheidung sein kann. Als Lösung bieten immer mehr Unternehmen Leasing-Angebote für Cobots an, mit denen anfängliche Investitionskosten minimiert werden können und die gleichzeitig den Zugang zur Technologie ermöglichen. Führungskräfte, die in der industriellen Produktion arbeiten, werden sich mit den Möglichkeiten von Cobot-Leasing auseinandersetzen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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