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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement erledigen personalwirtschaftliche Fachaufgaben im Bereich Personalplanung, -beschaffung und -verwaltung.

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Personalmanagement bzw. -dienstleistung.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Betriebswirt/in für Personalmanagement ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch besteht die Möglichkeit, für ausländische Hochschulabschlüsse eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement unterstützen ökonomische Entscheidungsprozesse im Personalwesen. Dabei erstellen sie Analysen und Konzepte, führen Projekte durch und kontrollieren den Erfolg ihrer Maßnahmen.

Anhand betrieblicher Planungen organisieren und überwachen sie personelle Maßnahmen wie Personalaufbau bzw. -abbau oder Personalentwicklung. Sie führen Recruiting-, Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen, Personal- und Einstellungsgespräche durch. Zudem erledigen sie Personalverwaltungsaufgaben wie das Pflegen von Personaldaten und betreuen Abrechnungssysteme. Auch das Personalcontrolling gehört zu ihren Aufgaben.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement erledigen personalwirtschaftliche Fachaufgaben im Bereich Personalplanung, -beschaffung und -verwaltung.

Personal managen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement koordinieren beispielsweise die Personalentwicklung, achten darauf, dass die Personalplanung zur sonstigen betrieblichen Planung passt, und sorgen dafür, dass das benötigte Personal zur Verfügung steht. Von der Bewerberauswahl über deren Einstellung bis hin zur Entlassung von Mitarbeitern: Personal in einem Unternehmen zu managen, bedeutet unter anderem, an allen Tätigkeiten rund um die Betreuung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen mitzuwirken bzw. sie zu koordinieren. Die Betriebswirte und Betriebswirtinnen beachten dabei betriebswirtschaftliche ebenso wie soziale und arbeitsrechtliche Aspekte.

Wenn Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement Maßnahmen zur Personalentwicklung unterstützen, sind sie z.B. in der betrieblichen Erstausbildung sowie in den Bereichen Weiterbildung oder individuelle Mitarbeiterförderung tätig. Darüber hinaus führen sie beispielsweise Mitarbeiterdateien und arbeiten in der Personalverwaltung. Sie erstellen auch Stellenanzeigen, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Bewerbungsgespräche durch. Wenn Personal eingestellt werden soll, stellen sie Vertragsunterlagen zusammen. Ggf. recherchieren sie auch in Jobbörsen im Internet.

Personalcontrolling und mehr

Außerdem beraten sie Führungskräfte in Fragen des Personalcontrollings, z.B. bezüglich Personalkosten, Arbeitszeitveränderungen oder Mitarbeiterfluktuation. Hierfür bewerten sie sowohl quantitative Daten wie Personalkapazitäten oder Mitarbeiterzahlen als auch qualitative, z.B. die Mitarbeiterzufriedenheit. Für Verbesserungsmaßnahmen beurteilen sie die Organisation der betrieblichen Abläufe. Mit kommunikativem Geschick finden sie beispielsweise im Gespräch mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen heraus, warum die Zusammenarbeit innerhalb einer Abteilung nicht funktioniert. Sie analysieren die bestehenden Probleme und finden Umstrukturierungs- oder Optimierungsmöglichkeiten, durch die sie eine Verbesserung bewirken können, etwa die Einführung einer neuen Software oder flexibler Arbeitszeitmodelle. Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement erarbeiten hierfür Konzepte und diskutieren sie anschließend mit Firmenvorstand und Betriebsrat.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Aufgaben im Personalmanagement

  • Personalbestand und -bedarf analysieren

  • betriebliche Aktivitäten im Personal-, Sozial- und Bildungssektor koordinieren, Personalstrategien konzipieren

  • personelle Maßnahmen einleiten (z.B. Personalaufbau oder -abbau, Personalentwicklung), Recruitingmaßnahmen, Personal- und Einstellungsgespräche durchführen

  • Aufgaben in der Personalbetreuung übernehmen, dabei arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen, betriebswirtschaftliche und soziale Gesichtspunkte berücksichtigen

  • Führungskräfte zu Personalfragen beraten

  • Personalverwaltungsaufgaben erledigen; (digitale) Personalakten bzw. -dateien pflegen, Abrechnungssysteme betreuen

  • Beratungskonzepte für das Personalmanagement entwerfen

  • Personalcontrolling durchführen

  • Aus- und Weiterbildung gestalten und koordinieren

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.065

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Betriebswirt/in (Hochschule) - Personalmanagement

Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme

  • HR-Manager/in

  • Personalmanager/in

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Human resources manager (m/f)

  • Human resources officer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Responsable (m/f) des ressources humaines

Arbeitsorte

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement planen, organisieren und kontrollieren eigenverantwortlich Geschäftsprozesse im Personalwesen. Wenn sie ein Team führen, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei greifen sie auf ihre kommunikativen Fähigkeiten zurück. Ihre analytischen und organisatorischen Fähigkeiten setzen sie ein, wenn sie z.B. Personalanalysen erstellen, Personalkosten und ihre Entwicklung kalkulieren, Personalstrategien umsetzen oder die betriebsinternen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen optimieren. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen benötigen sie z.B. beim Umgang mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bzw. Bewerbern und Bewerberinnen aus anderen Ländern. Um gute Verhandlungsergebnisse zu erreichen, setzen sie ihr Verhandlungsgeschick professionell ein.

Sie arbeiten hauptsächlich im Büro am Schreibtisch, aber auch in Besprechungsräumen, wo sie z.B. Einstellungsgespräche durchführen.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Verantwortung für Sachwerte (z.B. den Personalbedarf analysieren)

  • Kundenkontakt (Bewerber/innen bei der Personalbeschaffung)

  • Bildschirmarbeit (Analyse-, Konzeptions- und Planungsarbeiten erledigen)

  • Beachtung vielfältiger Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben (z.B. arbeits- und tarifrechtliche Bestimmungen)

  • Arbeit in Büroräumen

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Unterlagen, z.B.: Beratungs- und Personalkonzepte, Personal- und Bewerbungsunterlagen, Anforderungsprofile, Arbeitsverträge, Statistiken, Abrechnungsunterlagen, Rechtsvorschriften (z.B. Arbeits- und Sozialrecht)

Datenverwaltungssysteme und mediale Darstellungsformen, z.B.: digitale Personalakten, Personalmanagementsysteme, Online-Jobbörsen, soziale Netzwerke

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Betriebswirte und Betriebswirtinnen für Personalmanagement finden Beschäftigung in Unternehmen nahezu aller Wirtschaftsbereiche.

Branchen im Einzelnen

  • Bau, Architektur

  • Chemie, Pharmazie, Kunststoff

  • Elektrotechnik, Elektronik

  • Fahrzeugbau, -instandhaltung

  • Finanzdienstleistungen, Immobilien

  • Gesundheit, Soziales

  • Handel

  • Holz, Möbel

  • Medien, Informationsdienste

  • Metall, Maschinenbau, Feinmechanik, Optik

  • Nahrungs-, Genussmittelherstellung

  • Papier, Druck

  • Transport, Verkehr

  • Verbände, Organisationen, Interessenvertretungen

  • Weitere Dienstleistungen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Personalplanung, -entwicklung, -beschaffung, betriebliches Sozialwesen, betriebliche Aus- und Fortbildung, Arbeitsrecht).

Darüber hinaus kann sich der Trend, die Peer-to-peer-Methode in der Personalentwicklung anzuwenden, zu einem wichtigen Weiterbildungsthema entwickeln.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Personalmanagement, -dienstleistung oder Betriebswirtschaftslehre, Business Administration.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Die Peer-to-Peer-Learning-Methode

Peer-to-Peer- bzw. Kooperatives Lernen ist ein Lernmodell, bei dem alle Beteiligten gleichermaßen die Rolle des Lernenden und die des Lehrenden einnehmen. Nach dem Prinzip des lebenslangen Lernens geben die Kollegen untereinander ihr Wissen, ihre Ideen und Erfahrungen weiter und lernen dadurch mit- sowie voneinander. In der Praxis erweist sich Peer-to-Peer-Learning z.B. als effiziente Methode in der Personalentwicklung, da neben dem Wissenserwerb auch soziale Kompetenzen sowie die interne Vernetzung gefördert werden können. Vor allem Lehrende in der Erwachsenen- und Weiterbildung werden sich mit diesem Thema auseinandersetzen.

People Analytics im Personalwesen

People Analytics befasst sich mit der Erfassung und Analyse von Mitarbeiterdaten, um daraus wertvolle Erkenntnisse für das eigene Unternehmen ableiten zu können. Personenbezogene Daten werden z.B. über Mitarbeiterumfragen oder Performance-Bewertungen erhoben, ggf. mit anderen Unternehmensdaten verknüpft und ausgewertet. Personalverantwortliche erhalten dadurch einen tieferen Einblick, in welchen Unternehmensbereichen Optimierungspotenziale liegen und können im Rahmen des Personalmanagements gezielte Verbesserungsmaßnahmen definieren. Langfristig kann People Analytics zu mehr Engagement und Motivation sowie zu einer höheren Produktivität und Zufriedenheit innerhalb der Belegschaft führen und dadurch die Mitarbeiterbindung festigen. In Zeiten des Fachkräftemangels sollten sich Fach- und Führungskräfte im Personalwesen mit People Analytics auseinandersetzen.

Digitale Prozessautomatisierung

Die digitale Prozessautomatisierung (DPA) ist ein ganzheitlicher Automatisierungsansatz mit dem Ziel, einen digitalen Workflow zu vervollständigen und zu optimieren. Der Schwerpunkt von DPA liegt auf End-to-end-Prozessen im Unternehmen und deren Anbindung an Lieferanten, Partner und vor allem Kunden. Dabei werden organisationsübergreifende Prozesse digitalisiert, beteiligte Systeme integriert und der Informationstransfer automatisiert. DPA kann in Geschäftsabläufen wie Vertrieb, Marketing, Management, IT und Produktion eingesetzt werden. Fach- und Führungskräfte aus den unterschiedlichen Abteilungen müssen sich mit dieser Entwicklung auseinandersetzen und ihre Konzepte dahingehend weiterentwickeln.

Hyperautomation

Hyperautomation gilt als Ausbaustufe von Robotic Process Automation (RPA). Sie kombiniert RPA mit intelligenten Automatisierungslösungen und Künstlicher Intelligenz (KI). So sollen unternehmensweite Arbeitsabläufe und Prozesse entdeckt, entworfen, gemessen, automatisiert, vereinfacht und verwaltet werden, stets mit dem Ziel einer immer stärker KI-gestützten Entscheidungsfindung. Fach- und vor allem Führungskräfte werden sich in ihrem Verantwortungsbereich damit auseinandersetzen, welche RPA-Prozesse miteinander verzahnt und mithilfe von Business-Management-Software und KI ausgewertet und gesteuert werden können.

Automatisierte Bewerberauswahl mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI)

Das Management von Bewerbungen ist sehr zeitaufwendig. Bewerbermanagementsysteme, ausgestattet mit Technologien der Künstlichen Intelligenz, können Abhilfe schaffen. Sie lesen Bewerbungen automatisch ein, erkennen Kernkompetenzen, bewerten die Relevanz von beruflichen Erfahrungen im Kontext, führen Video- oder Telefoninterviews und filtern die besten Kandidaten heraus. Selbstlernende Chatbots stehen Bewerbern rund um die Uhr zur Verfügung und geben z.B. Auskünfte über die ausgeschriebene Stelle. Die Technologien ermöglichen Personalverantwortlichen und Recruitern/Recruiterinnen eine schnellere und effizientere Bearbeitung von Bewerbungen, weswegen sie sich intensiv damit auseinandersetzen werden.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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