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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Industrie- und Produktdesigner/innen planen, entwerfen und gestalten industriell gefertigte Produkte sowie andere Konsum- und Investitionsgüter und -systeme.

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrie- und Produktdesigner/innen finden Beschäftigung

  • in Design-Ateliers und -büros

  • in Büros für Industrie- und Produktdesign

  • in Entwicklungs- bzw. Konstruktionsabteilungen von Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche

  • an Hochschulen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Produkt-, Industriedesign.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit als Industrie- und Produktdesigner/in ist nicht reglementiert.

Um mit einem im Ausland erworbenen Abschluss in diesem Beruf zu arbeiten, ist keine berufliche Anerkennung notwendig. Jedoch besteht die Möglichkeit, für ausländische Hochschulabschlüsse eine individuelle Zeugnisbewertung durch die Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen (ZAB) zu beantragen. Diese kann für Bewerbungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hilfreich sein.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Industrie- und Produktdesigner/innen planen, entwickeln und realisieren im Bereich Produkt- und Industriedesign, Innenarchitektur, Raumausstattung und visuelles Marketing Produkte, Produktsysteme oder Dienstleistungen.

Im Planungs- und Entwurfsprozess stimmen sie mit den Auftraggebern Gestaltungskonzept und Rahmenbedingungen ab und holen Markt- und Trendinformationen ein. Sie legen das Erscheinungsbild fest, stimmen Form und Inhalt aufeinander ab und wählen geeignete Materialien aus. Dann erstellen sie Entwürfe, z.B. Skizzen oder Modelle, und begleiten ggf. den Herstellungsprozess sowie noch notwendige Anpassungen.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Industrie- und Produktdesigner/innen planen, entwerfen und gestalten industriell gefertigte Produkte sowie andere Konsum- und Investitionsgüter und -systeme.

Vom Prototypen zum Serienbeginn

Der komplexe Entwurf von Gegenständen oder Prozessen, der von der Planung bis hin zur Konzeption, Gestaltung, Präsentation und Realisierung geht, steht im Mittelpunkt der Tätigkeit von Industrie- und Produktdesignern/-designerinnen. Je nach Art des Auftrags entstehen Einzelstücke oder eine Produktion in Klein-, Mittel- oder Großserien. In ihre Überlegungen beziehen sie neueste technische Entwicklungen und Materialien sowie soziokulturelle, ökonomische, ökologische und ästhetische Faktoren ebenso ein wie Erkenntnisse aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen (z.B. Technik, Design-Theorie, Ergonomie), Konsumgewohnheiten oder modische Trends. Sie erarbeiten ressourcenschonende, nachhaltige und technisch-funktionelle Lösungen und beraten - vom Prototyp bis zum Serienbeginn - die an der Herstellung beteiligten Ingenieure und Ingenieurinnen. In Zusammenarbeit mit Grafikdesignern und -designerinnen entwickeln sie eine passende Produktgrafik oder ein Logo.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Industrie- und Produktdesigner/innen sind vor allem in Designateliers und -agenturen oder in Büros für Industrie- und Produktdesign beschäftigt, wo sie Designaufträge ausführen und Produkte und Projekte entwerfen. Ggf. sind sie auch im Designmanagement tätig - also an der Schnittstelle zwischen Design, Technologie, Management und Marketing. Dann sprechen sie z.B. mit Art-Directors, mit Produktionsleitern und -leiterinnen über die Möglichkeiten der Vermarktung der Produkte, erarbeiten die Budgets mit dem Controlling und sind an der Entwicklung von Vertriebs- und Kommunikationskonzepten beteiligt.

Sie arbeiten auch in den Bereichen Forschung und Entwicklung, wo sie sich reflektorisch und analytisch mit der allgemeinen Gestaltung von Gegenständen auseinandersetzen. Im Rahmen von Forschungsprojekten sind Industrie- und Produktdesigner/innen zudem qualifiziert, Szenarien zu entwickeln und zu visualisieren.

Für eigenständige wissenschaftliche Tätigkeiten sind i.d.R. ein Masterstudium und eine Promotion erforderlich.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

  • industriell gefertigte Konsum- und Investitionsgüter planen, entwerfen und gestalten

  • Entwurfszeichnungen, Skizzen und dreidimensionale Datenmodelle erstellen

  • Herstellung der fertigen Produkte betreuen, Produkte vermarkten

Planung, Entwurf und Gestaltung

  • in Absprache mit Kunden Konzepte abklären, genaue Aufgabenstellung definieren; Rahmenbedingungen mit Auftraggebern festlegen

  • Markt- und Trendanalysen erstellen, dafür Informationen z.B. über Zielgruppe, Preisvorstellungen, Position am Markt und Konkurrenzprodukte einholen

  • Skizzen, Vormodelle und (Computer-)Zeichnungen erstellen

  • Oberfläche, Material, Farbe, Formgebung, technische Funktion und Logo in Absprache mit Kunden und Auftraggebern festlegen

  • bei der innerbetrieblichen Planung (Budget, Zeitplanung und Teamzusammenstellung) oder bei der Angebotserstellung und Vertragsausarbeitung mitwirken

Realisierung

  • Modelle anfertigen und präsentieren

  • Änderungswünsche seitens des Kunden bzw. des Auftraggebers umsetzen

  • Produkte zur Marktreife führen, dabei beteiligte Ingenieure/Ingenieurinnen beraten

  • Erstellung der Ausführungsunterlagen (Arbeitsschritte, Planungsabfolgen)

Präsentation der Produkte

  • Ausstellungen, Messeauftritte und Veranstaltungen konzipieren und durchführen

  • Wirtschaft und Verbraucher über Produkte beraten

  • Artikel und Pressetexte zum Themengebiet Industrial Design verfassen

Akquise und Marketing

  • Kunden akquirieren

  • marketingstrategische Überlegungen anstellen, Werbemaßnahmen durchführen oder betreuen

  • im Bereich Designmanagement ggf. auch bei Vertriebs- und Kommunikationskonzepten mitwirken, Budgets mit dem Controlling erarbeiten

In Wissenschaft, Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • theoretische und praktische Fachkenntnisse erarbeiten und vermitteln, Lehrveranstaltungen abhalten

  • Studierende betreuen, Prüfungen abnehmen

  • Forschungsprojekte durchführen

Verdienst/Einkommen

Aufgrund des großen beruflichen Spektrums sind keine repräsentativen Angaben möglich.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Industrie-, Produktdesigner/in

Abweichende Berufsbezeichnung der ehemaligen DDR

  • Diplomformgestalter/Diplomformgestalterin (Uni) - Produktgestaltung

Berufsbezeichnungen in englischer Sprache

  • Industrial designer (m/f)

  • Product designer (m/f)

Berufsbezeichnung in französischer Sprache

  • Designer (m/f) industriel

Arbeitsorte

Industrie- und Produktdesigner/innen arbeiten in erster Linie

  • in Büro- und Besprechungsräumen

  • auf Fachmessen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • in Hörsälen und Seminarräumen

  • in Bibliotheks- und Archivräumen

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Industrie- und Produktdesigner/innen benötigen Kreativität und Einfallsreichtum, um einen Auftrag vom Entwurf bis zur praktischen Realisierung durchzuführen. Die Anfertigung von Entwurfszeichnungen, Skizzen und Modellen erfordert ein Gespür für eine ästhetische Form- und Farbgestaltung und handwerkliches Geschick. Auch wirtschaftliche, produktionstechnische oder ergonomische Aspekte müssen berücksichtigt werden. Im Beratungsgespräch mit Auftraggebern gehen Industrie- und Produktdesigner/innen auf deren Wünsche und Anforderungen ein und reagieren flexibel auch auf Änderungswünsche während der bereits laufenden Produktionsphase. Sorgfältig erstellen sie die erforderlichen Ausführungsunterlagen für die Fertigung und betreuen die Produktion. Führen sie als Projektleiter/in ein Team, so gehören Organisation, Planung und Personalführung zu ihren Aufgaben. Bei international operierenden Firmen ist die Arbeitssprache häufig Englisch. Sind sie in der Lehre an Hochschulen tätig, wenden sie zudem aktuelle pädagogische sowie fachdidaktische Kenntnisse an und tragen Verantwortung für ihre Schüler und Studenten.

In Büroräumen planen und gestalten Industrie- und Produktdesigner/innen neue Entwürfe von Hand oder am Computer mit CAD-Programmen. Verwaltende und organisatorische Arbeiten erledigen sie am Bildschirm. Wenn ein Fertigstellungstermin eingehalten werden muss, arbeiten Industrie- und Produktdesigner/innen auch außerhalb der üblichen Arbeitszeiten.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. bei einer Lehrtätigkeit für Schüler/innen und Studierende oder als Teamleiter/in für Mitarbeiter)

  • Kundenkontakt (z.B. mit dem Kunden Konzeptionen abklären, die Rahmenbedingungen mit dem Auftraggeber festlegen)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Modellbauzeichnungen anfertigen)

  • Handarbeit (Handskizzen, Vormodelle anfertigen)

  • Arbeit in Büroräumen

  • Arbeit in Unterrichts-/Schulungsräumen (z.B. Lehrveranstaltungen in Hörsälen oder Seminarräumen vor einer Gruppe durchführen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Erzeugnisse, z.B.: Modelle, Prototypen

Geräte, Apparate und Zeichenmaterialien, z.B.: 3-D-Drucker, Digitalkameras, Fotoapparate, Zeichen- bzw. Skizzenblöcke, Stifte

Unterlagen, z.B.: Gestaltungskonzepte, Markt- und Trendanalysen, Angebots-, Planungs- und Vertragsunterlagen, Kostenkalkulationen, Entwurfszeichnungen, Handbücher, Rechtsvorschriften (z.B. Datenschutzbestimmungen)

Büroausstattung und Software, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon, CAD-Programme

Arbeitsbereiche/Branchen

Industrie- und Produktdesigner/innen finden Beschäftigung

  • in Design-Ateliers und -büros

  • in Büros für Industrie- und Produktdesign

  • in Entwicklungs- bzw. Konstruktionsabteilungen von Unternehmen unterschiedlicher Wirtschaftsbereiche

  • an Hochschulen

Branchen im Einzelnen

  • Design, Gestaltung

    • Industrie-, Produkt- und Mode-Design

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign, hier: Büros für Industrie- und Produktdesign

  • Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs-, Fachakademien

    • Universitäten

    • Allgemeine Fachhochschulen

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Produktgestaltung, Konstruktion, Computer Aided Design).

Darüber hinaus kann sich der Trend zu nachhaltigen und klimaneutralen Bauweisen in Verbindung mit neuen Designformen und digitalen Technologien zu einem wichtigen Weiterbildungsthema für Industrie- und Produktdesigner/innen entwickeln. Der Einsatz von 3-D-Druck im Design bietet ebenfalls Weiterbildungspotenzial.

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Design, Produkt-, Industriedesign oder Produktentwicklung.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Non-Fungible Tokens (NFTs) und der Verkauf digitaler Kunst

Non-Fungible Tokens (nicht austauschbare Tokens) sind die digitalisierten Formen von Vermögenswerten, z.B. von Kunstgemälden, Comics oder Fotografien. Sie werden mithilfe der Blockchain-Technologie fälschungssicher gespeichert und über Onlineshops zum Erwerb angeboten. So laden Kunstschaffende ihre Dateien auf NFT-Plattformen, wo sie automatisch in NFTs umgewandelt werden. Die Kunden können die fertigen NFTs samt Urheberrechten im Anschluss mit Kryptowährung kaufen. NFTs stellen damit eine innovative Möglichkeit dar, Eigentum digital nachzuweisen und neben dem Kunsthandel mit physischen Objekten auch seine virtuellen Formen abzusichern. Designer/innen, Kunst- und Kulturschaffende sowie Kunstsammler/innen werden sich mit den Anwendungsoptionen und digitalen Vertriebsmöglichkeiten von NFTs beschäftigen.

Neues Europäisches Bauhaus und Renovierungswelle

Um das Ziel lebenswerter und vollständig klimaneutraler Städte zu erreichen, hat die Europäische Kommission im September 2020 das "neue Europäische Bauhaus" ins Leben gerufen: Vor dem Hintergrund, dass Gebäude und Infrastrukturen für mindestens 40 Prozent der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, sollen neue nachhaltige Bauweisen und Designformen entwickelt werden und in Verbindung mit digitalen Technologien wie KI und Big Data die Ressourceneffizienz erhöhen, die Lebensqualität der Menschen verbessern und einen Systemwandel hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft ermöglichen. Damit auch der vorhandene Gebäudebestand energieeffizienter und klimaneutral gestaltet werden kann, soll sich die Renovierungsquote bis 2030 mindestens verdoppeln, sodass bis zu 160 000 zusätzliche grüne Arbeitsplätze im Baugewerbe entstehen könnten. Für Fach- und Führungskräfte aus Bereichen wie Stadt- und Regionalplanung, Raumordnung, Bau und Architektur, Design, Energie und digitale Technologien eröffnen sich hier vielfältige und innovative Tätigkeitsfelder.

3-D-Druck im Design

Für die Herstellung von Prototypen ist die Technik der Additiven Fertigung (3-D-Druck) bereits im Einsatz, nun erobert sie zunehmend auch das Design. 3-D-Druck ermöglicht die Herstellung dreidimensionaler Objekte auf der Grundlage digitaler Informationen durch das schichtweise Auftragen von Materialien. Mit dieser Methode werden bereits individuelle Designerstücke wie Möbel, Lampen oder auch Schmuck nach Kundenwunsch hergestellt, die mit den herkömmlichen Herstellungsverfahren nicht oder nur sehr aufwändig produziert werden könnten. Um für diese Entwicklung gerüstet zu sein, müssen sich Designer/innen mit der neuen Technik vertraut machen.

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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