Aufgaben und Tätigkeiten kompakt
Ingenieurinformatiker/innen entwickeln Automatisierungs- und Kommunikationssysteme. Sie programmieren, optimieren und steuern rechnergestützte industrielle Abläufe und konzipieren Individuallösungen, die auf dem Markt in dieser Form nicht erhältlich sind. Sie bauen Firmennetzwerke und -server auf, betreuen und verwalten sie als Systemadministratoren und -administratorinnen, organisieren den Kommunikations- und Datenfluss oder konzipieren Datenbanken. Im Software-Bereich entwickeln sie z.B. Betriebssysteme oder passen Betriebssysteme an die jeweiligen betrieblichen Organisationsstrukturen an. Auch für die Analyse, Steuerung und Überwachung dieser Systeme sind sie verantwortlich. Daneben beraten Ingenieurinformatiker/innen Kunden bei der Auswahl und Anpassung von Hard- und Softwaresystemen, installieren diese vor Ort und schulen Anwender/innen.
Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)
Worum geht es?
Ingenieurinformatiker/innen entwickeln Computersysteme für komplexe technische Aufgabenstellungen unterschiedlichster Art. Sie bauen Rechnernetze auf und sorgen für deren reibungslosen Betrieb, programmieren technische Anwendungen oder realisieren Informationssysteme zur Organisation des Kommunikations- und Datenstroms.
Hard- und Softwareentwicklung
Ingenieurinformatiker/innen konzipieren Hard- und Software für technische Systeme und gestalten auch die Anwenderschnittstellen. Neben Rechner- und Prozessleitsystemen entwerfen und konstruieren sie beispielsweise Bordrechner- und Steuerungssysteme von Fahrzeugen oder mobilen Robotern. Dabei beschränken sie sich nicht auf die Konzeption von Analog- und Digitalschaltungen, sondern programmieren auch Mikroprozessoren nach Kundenwünschen. Sie sind an der Entwicklung sogenannter Firmware beteiligt. Diese ist beispielsweise in Geräten aus dem Bereich "Consumer Electronics", etwa in Digitalkameras oder DVD-Playern, zu finden. Außerdem sind sie für die Steuerungssoftware von Maschinen, Anlagen oder Messsystemen zuständig, z.B. für Steuerungssysteme digital vernetzter Fertigungsstraßen.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten
Ingenieurinformatiker/innen passen Systeme individuell an die jeweiligen Produktionsbedingungen oder Organisationsstrukturen von Unternehmen an. Weichen beispielsweise bei einem Automobilhersteller die Maße der von rechnergesteuerten Maschinen ausgestanzten Autotüren von den Vorgaben ab, lokalisieren Ingenieurinformatiker/innen den Fehler im CAM-Programm und beheben ihn. Auch die Schulung und Beratung der Anwender/innen gehört zu ihrem Aufgabenbereich. Zudem planen sie z.B. Datenbanken, organisieren das Datenbankmanagement oder bauen Datenübertragungs- und Rechnernetze auf, wobei sie u.a. auch Aspekte des Sicherheits- und Leistungsmanagements sowie Probleme an den Netzwerkschnittstellen berücksichtigen.
Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen
Konzeption, Entwicklung und Wartung
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Rechnerarchitekturen, Rechner, Rechner- und Peripheriemodule, computergesteuerte Steuerungs- und Regelungssysteme u.Ä. unter Verwendung von Hardwareentwicklungswerkzeugen und hardwarenahen Programmiersprachen entwickeln
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industrielle Abläufe verschiedenster Art (einschließlich Qualitätssicherung) rechnergestützt steuern, überwachen und optimieren
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System- und Anwendungsprogrammierung für technische Aufgabenstellungen durchführen, z.B. für digital vernetzte Produktionssysteme
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Firmennetzwerke und -server aufbauen, betreuen und verwalten
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Betriebssysteme entwickeln bzw. diese an die Bedürfnisse des Kunden anpassen
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Systeme für mikrocomputergesteuerte Mess-, Test- und Automatisierungssysteme im Bereich der computerintegrierten Produktion, der Forschung und der Umwelttechnik entwickeln
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mikroelektronisch integrierte Schaltungen entwerfen und herstellen
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vorhandene Systeme an spezielle Produktionsbedingungen und Organisationsstrukturen anpassen
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ggf. Energieeffizienz bestehender Systeme bewerten und bei der Umrüstung auf umweltfreundliche Geräte mitwirken
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Datenübertragungsnetze in leitungsgebundener Technik oder als Funksysteme planen, aufbauen und warten
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physikalisch-technische Vorgänge in Forschung und Entwicklung simulieren und analysieren
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IT-Sicherheitsmaßnahmen planen und realisieren bzw. organisieren
Organisation, Koordination, Schulung und Beratung
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in der Netz-, Systemadministration und DV-Organisation arbeiten
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betriebliche Datenerfassung und große Informationsmengen organisieren
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Leistungsfähigkeit des Rechnernetzes beurteilen
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qualifizierte Dienstleistungen wie beispielsweise Consulting, Benutzerservice und Schulung bereitstellen
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Anwender schulen
Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)
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an Forschungsvorhaben mitwirken
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Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen
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Forschungsberichte verfassen
Verdienst/Einkommen
Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.324
Quelle:
Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.
Verdienst/Einkommen
Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.
Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:
Tätigkeitsbezeichnungen
Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme
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IT-Ingenieur/in
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Informatikingenieur/in
Berufsbezeichnung in französischer Sprache
Arbeitsorte
Ingenieurinformatiker/innen arbeiten in erster Linie
Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch
Arbeitssituation
Ingenieurinformatiker/innen übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Neuentwicklung, Optimierung und Fertigung von Computersystemen. Dazu benötigen sie eine sorgfältige Arbeitsweise, technisches Verständnis, analytisches und betriebswirtschaftliches Denken. Wenn Störungen an Systemen zu beheben sind, müssen sie rasch und entschieden reagieren. Führen sie ein Team, motivieren sie ihre Mitarbeiter/innen und koordinieren deren Zusammenarbeit. Dabei ist Durchsetzungsvermögen erforderlich, im Kundengespräch außerdem Verhandlungsgeschick. Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen sind z.B. im Rahmen internationaler Projekte gefragt. Bei Tätigkeiten im Vertrieb und in der Schulung der Anwender sind Ingenieurinformatiker/innen viel unterwegs, auch im Ausland.
Häufig arbeiten sie im Büro am Computer, z.B. wenn sie Angebote erstellen oder Programmierarbeiten erledigen. In IT-Entwicklungslabors und an Prüfständen kontrollieren sie z.B. die Funktion von Soft- und Hardware und stellen somit die Qualität sicher. Bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung richtet sich ihre Arbeitszeit nach den Produktionsrhythmen des jeweiligen Betriebs, sodass auch Schichtarbeit anfallen kann.
Arbeitsbedingungen im Einzelnen
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Verantwortung für Personen (z.B. Mitarbeiter/innen anleiten und führen)
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Kundenkontakt (z.B. Anwender schulen)
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häufige Abwesenheit vom Wohnort (z.B. im Kundenservice oder in der technischen Anwendungsberatung)
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Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Hardwarekomponenten auswählen und montieren)
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Bildschirmarbeit (z.B. Rechnerarchitekturen oder computergesteuerte Steuerungs- und Regelungssysteme entwickeln)
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Arbeit in Büroräumen
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Arbeit im Labor (z.B. auf Prüfständen Funktionstests durchführen)
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Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Schalt- und Steuerungsanlagen überprüfen)
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unregelmäßige Arbeitszeiten (z.B. bei der Fehlerbehebung)
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Schichtarbeit (bei überwachenden Tätigkeiten in der Fertigung: Arbeitszeit entsprechend den Produktionsrhythmen des Betriebes)
Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel
Technische Anlagen, Systeme und Produkte, z.B.: Hardwarekomponenten, vernetzte Systeme der Informations- und Telekommunikationstechnik, Datenbanken, Betriebs- und Anwendersysteme, ggf. Technologien der Künstlichen Intelligenz wie Machine-Learning-Anwendungen oder Roboter, VR-Brillen
Unterlagen, z.B.: Schaltpläne, Materialpläne, Stücklisten, Konstruktionszeichnungen, Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Hard- und Softwaredokumentationen, Schulungsunterlagen, Rechtsvorschriften (z.B. Datenschutzbestimmungen)
Software, z.B.: CAD-, CAE-, CIM- und CAM-Systeme, Simulationsprogramme, Fernwartungs- und Diagnosetechnik
Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon
Arbeitsbereiche/Branchen
Ingenieurinformatiker/innen finden Beschäftigung z.B.
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in Unternehmen, die Computer- und Automatisierungssysteme herstellen, betreuen und vertreiben
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in Unternehmen der Elektroindustrie oder des Maschinen- und Fahrzeugbaus
Branchen im Einzelnen
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EDV-Dienstleister
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Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet der Informationstechnologie
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Betrieb von Datenverarbeitungseinrichtungen für Dritte
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Erbringung von sonstigen Dienstleistungen der Informationstechnologie
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Software-, Datenbankanbieter
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Verlegen von Software
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Datenverarbeitung, Hosting und damit verbundene Tätigkeiten; Webportale
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Sonstige Softwareentwicklung
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Programmierungstätigkeiten
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Elektrische Anlagen und Bauteile
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Kraftfahrzeuge
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Maschinenbau, Werkzeugbau