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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie beraten Kunden bei der Auswahl geeigneter Sehhilfen, stellen diese her oder entwickeln augenoptische Geräte und Hilfsmittel. Daneben planen sie Arbeitsabläufe, sind in der Qualitätssicherung oder im Vertrieb tätig.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie finden Beschäftigung

  • in Betrieben des Augenoptiker-Handwerks

  • in der optischen und feinmechanischen Industrie

  • in Augenkliniken und Rehabilitationseinrichtungen

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Augenoptik, Optometrie.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie beraten im Augenoptiker-Handwerk oder in Optikfachgeschäften Kunden, fertigen für individuelle Bedürfnisse Sehhilfen an und lösen Probleme bei der Augenglasbestimmung. Meist leiten sie das Fachgeschäft bzw. die Filiale und schulen die Mitarbeiter/innen, z.B. beim Anwenden augenoptischer Geräte. In der optischen Industrie entwickeln sie Brillenfassungen, Brillengläser, Kontaktlinsen und Lupen, aber auch neue optometrische Geräte sowie Mess- und Prüfverfahren, um Sehhilfen zu bestimmen und anzupassen. Sie planen und überwachen die Fertigung, leiten Mitarbeiter/innen an und erstellen Qualitätsrichtlinien für Produkte und Fertigungsverfahren. Im Vertrieb erstellen sie Angebote und unterbreiten diese dem Kunden. In Augenkliniken und Reha-Einrichtungen arbeiten sie mit Augenärzten und -ärztinnen bei der Rehabilitation von Menschen mit Sehbehinderungen zusammen und betreuen Patienten.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie beraten Kunden bei der Auswahl geeigneter Sehhilfen, stellen diese her oder entwickeln augenoptische Geräte und Hilfsmittel. Daneben planen sie Arbeitsabläufe, sind in der Qualitätssicherung oder im Vertrieb tätig.

Augenoptikerhandwerk

Im Augenoptikerbetrieb beraten die Ingenieure und Ingenieurinnen Kunden bei der Auswahl von Kontaktlinsen, Brillengläsern und -fassungen und führen optometrische Dienstleistungen durch, d.h., sie stellen Ursachen und Ausmaß einer Fehlsichtigkeit fest. Bei der Auswahl einer Sehhilfe steht die Funktion der Gläser bzw. Linsen im Mittelpunkt: Wird die Brille nur zum Lesen gebraucht, soll sie entspiegelt sein oder getönt, sind Kunststoffgläser sinnvoll? Passt das gewählte Brillengestell auch zu den benötigten Gläsern? Sind diese Fragen geklärt, wählen Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie die entsprechenden halbfertigen Gläser aus, prüfen, messen, zentrieren sie, schleifen sie mit meist elektronisch gesteuerten Schleifautomaten und integrieren sie in das ausgewählte Brillengestell. Die Brillenfassungen werden nach Bedarf noch abgeändert, bis sie dem Kunden exakt passen. Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie führen auch Sehtests durch, beispielsweise für den Führerscheinantrag. Mithilfe von technischen Geräten ermitteln sie Sehschwächen wie Kurz- oder Weitsichtigkeit und empfehlen ggf., einen Augenarzt bzw. eine Augenärztin aufzusuchen.

Wenn Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie Augenoptikerfachgeschäfte bzw. Filialbetriebe eigenverantwortlich leiten, kommen weitere Aufgaben hinzu. Beispielsweise organisieren sie die Arbeitsabläufe, schulen die Mitarbeiter/innen in der Anwendung neuer Geräte, etwa zur Sehhilfenbestimmung bzw. zur Bearbeitung der Glasrohlinge, bilden Mitarbeiter/innen aus oder organisieren deren Weiterbildung.

In der optischen Industrie

In der optischen Industrie arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie meist an Schnittstellen zwischen Entwicklung, Fertigung und Anwendung. Da sie sowohl über gute Kenntnisse in Konstruktion und Berechnung wie auch in Bestimmung und Anpassung von Sehhilfen verfügen, sind sie für Entwicklungsingenieure und -ingenieurinnen kompetente Ansprechpartner. Sie sind an der (Weiter-)Entwicklung und Fertigung von Sehhilfen, Schutzbrillen, Mess- und Prüfgeräten, Maschinen und sonstigen Geräten für die Augenoptik sowie Optometrie beteiligt und testen Versuchsmuster in der Praxis, um Fehlentwicklungen zu vermeiden. Sie achten dabei insbesondere auf Anwenderfreundlichkeit und wirtschaftliche Arbeitsweise von Maschinen und Geräten, erproben sie und schulen Kunden bzw. die künftigen Anwender. Wenn Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie im Produktmanagement tätig sind, koordinieren sie die Arbeit aller beteiligten Abteilungen, beobachten den Markt, werten Bedarfsanalysen und Verkaufszahlen aus und wirken an der Konzeption von Vertriebsstrategien mit.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie können auch in Augenkliniken bzw. im Bereich der Rehabilitation tätig werden. Dann arbeiten sie mit Augenärzten und -ärztinnen zusammen und betreuen in ihrem Aufgabengebiet Menschen mit Sehbehinderungen.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Kundenberatung

  • fehlsichtige Menschen mit geeigneten Sehhilfen (Brillen, Kontaktlinsen, Sehhilfen für Sonderfälle) versorgen

  • optometrische Dienstleistungen durchführen, d.h. Ursachen und Grad von Sehfunktionsstörungen feststellen

  • Sehhilfenbestimmung und -anpassung durchführen

  • Sehhilfen individuell anfertigen

Entwicklung und Erprobung

  • Verfahren zur Sehhilfenbestimmung und -anpassung weiterentwickeln, einschließlich der dazu benötigten Mess- und Prüfverfahren

  • augenoptische und optometrische Mess- und Prüfgeräte sowie Maschinen und Arbeitsverfahren für die augenoptische Werkstatt entwickeln und erproben

  • kompliziertere Probleme bei der Augenglasbestimmung, bei der mechanischen und optischen Brillenanpassung sowie der Kontaktlinsenanpassung lösen

  • neuartige Brillengläser und Kontaktlinsen bezüglich Material und Form entwickeln und erproben

  • Brillenfassungen unter technischen Aspekten entwickeln

  • Qualitätsbestimmungen bei Brillengläsern, Brillenfassungen und sonstigen Sehhilfen durchführen

Organisation, Leitung und Schulung

  • Produktmanagement bei Sehhilfen, Maschinen für die Augenoptik sowie Mess- und Prüfgeräten übernehmen

  • an der Mitarbeiteraus- und -weiterbildung mitwirken

  • Kunden und Mitarbeiter/innen in der Anwendung neuer Geräte schulen

  • Arbeitsabläufe im Augenoptikerbetrieb organisieren

  • ein Augenoptikfachgeschäft oder einen Filialbetrieb eigenverantwortlich leiten

  • in Augenkliniken die Rehabilitation von Menschen mit Sehbehinderungen betreuen, dabei mit Augenärzten und -ärztinnen zusammenarbeiten

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.324

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie arbeiten in erster Linie

  • in Verkaufsräumen

  • in Werk- und Fertigungsstätten

  • im Labor

  • in Behandlungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben in augenoptischen Betrieben. Sie tragen sowohl für optimal passende Sehhilfen für ihre Kunden Verantwortung, wie auch für die fachliche Anleitung und Motivierung ihrer Mitarbeiter. Bei der Beratung der Kunden zeigen sie Serviceorientierung und Kommunikationsstärke, im Umgang mit Lieferanten Verhandlungsgeschick. Das Bearbeiten der Gläser ist Präzisionsarbeit, die Sorgfalt und Geduld erfordert. In der Entwicklung von augenoptischen sowie optometrischen Geräten und Verfahren ist Verständnis für Technik und mathematische Methoden erforderlich.

Häufig arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie im Büro am Computer, z.B. um Entwürfe oder Angebote zu erstellen. In Verkaufsräumen stellen sie unter den Augen der Kunden Sehhilfen ein. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind sie viel unterwegs, mitunter auch im Ausland. In Fachgeschäften ist Samstagsarbeit üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. für Menschen mit Sehschwächen optimale Sehhilfen entwickeln, herstellen oder anpassen; Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. bei der Überprüfung der Sehschärfe und bei der Beratung von Kunden)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. Schleifen von Brillengläsern mit NC-Maschinen; Erproben optometrischer Messgeräte)

  • Bildschirmarbeit (z.B. Kundendaten am Computer verwalten)

  • Handarbeit (z.B. Sehhilfen an der optischen Bank bearbeiten)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Anpassen von Brillengläsern an die gewählte Fassung)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Verwaltungsaufgaben erledigen oder Arbeitsabläufe organisieren)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. bei der Beratung von Kunden in einem Augenoptikerbetrieb)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. Sehhilfen anpassen; optische Gläser herstellen und schleifen)

  • enger Körperkontakt mit Menschen (z.B. beim Messen der Sehstärke, beim Einsetzen der Kontaktlinsen)

  • Arbeit unter den Augen von Kunden und Gästen (z.B. beim Anpassen eines Brillengestells an die Kopfform des Kunden)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Produkte, z.B.: Brillen, Kontaktlinsen, Lupen, Ophthalmometer, Instrumente zur Sehschärfenbestimmung

Werkstoffe, z.B.: Halbfabrikate, Glas, Kunststoff, Metall

Maschinen, Geräte und Werkzeuge, z.B.: NC-Schleifmaschinen, Tischbohrmaschinen, Computer-Zentriergeräte, Sehtestgeräte bzw. -computer, Justier- oder Rillgeräte, Mess- und Prüfgeräte, Lötwerkzeuge

Unterlagen, z.B.: Betriebsablaufpläne, Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Bestelllisten, Auftrags- und Abrechnungsunterlagen, ärztliche Verordnungen, Konstruktionszeichnungen, Produktbeschreibungen, Herstellerkataloge, Qualitätsbestimmungen, Rechtsvorschriften

Büroausstattung, z.B.: PC, Internetzugang, Telefon

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen der Augenoptik und Optometrie finden Beschäftigung

  • in Betrieben des Augenoptiker-Handwerks

  • in der optischen und feinmechanischen Industrie

  • in Augenkliniken und Rehabilitationseinrichtungen

Branchen im Einzelnen

  • Einzelhandel

    • Augenoptiker

  • Feinmechanik, Optik

    • Herstellung von medizintechnischen Apparaten und Materialien a. n. g., z.B. Brillengläser, Kontaktlinsen

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. Augenkliniken, Rehabilitationseinrichtungen

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin, z.B. Optometrie

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Augenoptik, Technische Optik, Messtechnik, CAD).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, ggf. speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als Optometrist/in oder REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Augenoptik, Optometrie.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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