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Ausbildungsberuf

Nachfolgend findest Du viele Informationen über diesen Ausbildungsberuf.

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Die Tätigkeit im Überblick

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie entwickeln Geräte und Anlagen der Hörgeräte-Technologie, virtuellen Akustik, digitalen Audio-Signalverarbeitung und Telekommunikation. Daneben planen und überwachen sie Fertigungsprozesse, beraten Kunden oder nehmen Vertriebsaufgaben wahr.

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie finden Beschäftigung in erster Linie

  • bei Herstellern von elektromedizinischen Geräten wie Hörgeräten

  • in Krankenhäusern

  • in Betrieben, die Veranstaltungstechnik oder Unterhaltungselektronik produzieren

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung, in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen

  • in Tonstudios, bei Rundfunk-, Theater- und Konzertveranstaltern

Zugangsvoraussetzung

Zugang zur Tätigkeit

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Hörtechnik, Audiologie.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung erfordern meist ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Sonstige Zugangsbedingungen

Hinweis zum Führen von Berufsbezeichnungen:

Die Bezeichnung "Ingenieur/in" ist geschützt.

Um den gesetzlich geschützten Titel "Beratende/r Ingenieur/in" führen zu können, sind mehrjährige Fachpraxis, die Mitgliedschaft in einer Länderingenieurkammer und die Eintragung in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen Voraussetzung.

Anerkennung von ausländischen Qualifikationen

Die Tätigkeit unter der Bezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" ist gemäß den landesrechtlichen Ingenieurkammergesetzen reglementiert.

Um auf dem deutschen Arbeitsmarkt tätig zu werden, ist für Ingenieure und Ingenieurinnen mit ausländischer Berufsqualifikation grundsätzlich keine berufliche Anerkennung erforderlich. Ohne Gleichwertigkeitsbescheinigung darf jedoch nicht die Berufsbezeichnung "Ingenieur/in" oder "Beratende/r Ingenieur/in" geführt werden.

Hierfür muss die Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsqualifikationen mit dem deutschen Abschluss durch die zuständige Stelle festgestellt werden.

Zuständige Stellen sind z.B. Länderingenieurkammern, Regierungspräsidien oder Bezirksregierungen. Bei der Suche nach der zuständigen Stelle für die berufliche Anerkennung helfen der Anerkennung in Deutschland und die Fachstelle Beratung und Qualifizierung des IQ-Netzwerks weiter.

Weiterführende Informationen zu Leben und Arbeiten in Deutschland:

Tätigkeit

Aufgaben und Tätigkeiten kompakt

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie befassen sich mit Verfahren zur Anpassung und Optimierung von Audiosystemen, insbesondere in der Hörgerätetechnik. Sie passen Hörgeräte an die aktuellen Erfordernisse an oder entwerfen sie neu. Neue Geräte testen sie mit speziell entwickelten Mess- und Prüfverfahren und prüfen, ob die Geräte alltagstauglich sind. In der Fertigung beispielsweise von Unterhaltungselektronik und Veranstaltungstechnik planen und überwachen sie Produktionsprozesse und organisieren Arbeitsabläufe. Für die Qualitätssicherung und -prüfung erarbeiten sie Test- und Prüfverfahren und kontrollieren die Ergebnisse. Im Kundenservice beraten sie zu Hörgeräte-Technologie, Raumakustik oder Audio- und Studio-Technik. Im Vertrieb erstellen sie Angebote etwa zu elektroakustischen Anlagen in Veranstaltungsräumen und unterbreiten diese dem Kunden. Darüber hinaus überwachen sie in klinisch-audiologischen Einrichtungen die technische Ausrüstung und beraten Ärzte und Ärztinnen. Sie konstruieren Mess- und Prüfgeräte für audiologische Untersuchungs- und Diagnoseverfahren oder nehmen Hörlabore in Betrieb und testen sie.

Aufgaben und Tätigkeiten (Beschreibung)

Worum geht es?

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie entwickeln Geräte und Anlagen der Hörgeräte-Technologie, virtuellen Akustik, digitalen Audio-Signalverarbeitung und Telekommunikation. Daneben planen und überwachen sie Fertigungsprozesse, beraten Kunden oder nehmen Vertriebsaufgaben wahr.

Entwicklung von Audiosystemen

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie schneiden komplexe Audiosysteme passgenau auf die Prozesse und die Wünsche der Nutzer zu. Beispielsweise entwickeln sie neue Hörgeräte oder optimieren die elektroakustischen Systeme bei Fernsehen, Film und Hörfunk. Neben der Audio- und Studiotechnik beschäftigen sie sich auch mit Geräten der Telekommunikation und verbessern die hier verbauten Lautsprecher- und Mikrofon-Systeme. In der Hörgerätetechnologie geht es nicht nur um die Geräte selbst, sondern auch z.B. um die Entwicklung von Verfahren zur Anpassung von Hörgeräten sowie von Mess- und Prüfverfahren für die Geräte. Darüber hinaus beschäftigen sich die Ingenieure und Ingenieurinnen auch mit audiologischen Untersuchungs- und Diagnoseverfahren, mit denen Hörminderungen exakt festgestellt werden können.

Elektroakustische Systeme müssen an die Räume angepasst werden, in denen sie z.B. bei Veranstaltungen zur Anwendung kommen, beispielsweise Lautsprecheranlage in Hörsälen einer Hochschule . Hier führen Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie zunächst Messungen durch und analysieren die Raumakustik. Auf der Grundlage aller Anforderungen an die Raumakustik bestimmen sie die technischen Verfahren, mit welchen die Akustik verbessert werden kann. Das Konzept für die neue Raumakustik enthält auch eine Kosten-Nutzen-Analyse, der die geplanten Mittel unterworfen werden.

Weitere Einsatzmöglichkeiten

Im Kundenservice sind Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie beispielsweise als Kundenberater/in für Hersteller medizinisch-technischer Geräte, für Betriebe der Akustik/Studio-Akustik oder der Telekommunikation tätig. Im Vertrieb erforschen sie die Bedürfnisse der Kunden, erstellen Angebote und unterbreiten diese dem Kunden.

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie arbeiten darüber hinaus in klinisch-audiologischen Einrichtungen, Gemeinschaftspraxen oder audiologischen Zentren mit, wo sie in der HNO-Heilkunde oder in der Schwerhörigen-Pädagogik beraten.

Aufgaben und Tätigkeiten im Einzelnen

Entwicklung

  • Verfahren zur Bestimmung und Anpassung von Hörgeräten entwickeln und testen, einschließlich der dazu benötigten Mess- und Prüfverfahren

  • Mess- und Prüfgeräte für audiologische Untersuchungs- und Diagnoseverfahren entwickeln und erproben

  • Hörgeräte unter technischen und anatomischen Aspekten entwickeln

  • Audiogeräte und -systeme entwickeln, prüfen, beurteilen und verbessern, z.B. Geräte im Bereich der Unterhaltungselektronik oder elektroakustische Systeme für Veranstaltungsräume

Fertigung und Inbetriebnahme

  • Arbeitsabläufe in der Fertigung organisieren

  • Qualitätsmanagement und Verfahren zur Qualitätssicherung entwickeln

  • in klinisch-audiologischen Einrichtungen mitarbeiten, dabei technische Leitungs-, Überwachungs- und Beratungsaufgaben wahrnehmen

  • Hörlabore in Betrieb nehmen und testen

Vertrieb und Beratung

  • Produktmanagement für Hörgeräte, Audiogeräte und -systeme übernehmen

  • im Vertrieb von Hörgeräten und Audiogeräten mitwirken

  • Kunden in den Bereichen Hörgeräte-Technologie, Raumakustik oder Audio- und Studio-Technik beraten

Wissenschaftliche Forschung und Lehre (i.d.R. nach Masterabschluss und ggf. Promotion)

  • an Forschungsvorhaben mitwirken

  • Vorlesungen und Seminare vorbereiten bzw. abhalten, Unterricht nachbereiten, ggf. Prüfungen abnehmen

  • Forschungsberichte verfassen

Verdienst/Einkommen

Beispielhafte tarifliche Bruttogrundvergütung (monatlich): € 5.003 bis € 6.324

Quelle:

Tarifsammlung des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales

Hinweis: Diese Angaben dienen der Orientierung. Ansprüche können daraus nicht abgeleitet werden.

Verdienst/Einkommen

Das Einkommen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen hängt von der Aus- und Weiterbildung, Berufserfahrung und Verantwortlichkeit ab, aber auch von den jeweiligen Anforderungen des Berufs, von Branche, Region und Betrieb. Die Höhe richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Nicht tarifgebundene Betriebe können ihre Mitarbeiter/innen in Anlehnung an entsprechende Tarifverträge entlohnen.

Weitere Informationen über Einkommensmöglichkeiten:

Tätigkeitsbezeichnungen

  • Ingenieur/in - Hörtechnik und Audiologie

Auch übliche Berufsbezeichnung/Synonym

  • Audiologe/Audiologin

Berufsbezeichnung in englischer Sprache

  • Audiologist (m/f)

Arbeitsorte

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie arbeiten in erster Linie

  • in Büroräumen

  • in Entwicklungs-, Mess- und Prüflabors

  • in Fertigungsstätten

  • in Besprechungsräumen

Darüber hinaus arbeiten sie ggf. auch

  • im Homeoffice bzw. mobil

Arbeitssituation

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie übernehmen eigenverantwortlich technische, organisatorische oder betriebswirtschaftliche Aufgaben bei der Entwicklung, Optimierung oder Herstellung von Hörgeräten und anderen akustischen Geräten. Sie tragen sowohl für optimal passende Hörhilfen für ihre Kunden Verantwortung, wie auch für die fachliche Anleitung und Motivierung ihrer Mitarbeiter. Bei der Beratung der Kunden zeigen sie Serviceorientierung und Kommunikationsstärke, im Umgang mit Lieferanten Verhandlungsgeschick. Die Arbeit an Hörgeräten ist Präzisionsarbeit, bei der sie Sorgfalt und Geduld an den Tag legen.

Häufig arbeiten Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie im Büro am Computer, z.B. um Entwürfe oder Angebote zu erstellen. In Entwicklungslabors, Werkstätten und Produktionshallen arbeiten sie auch mit der Hand. Bei Tätigkeiten im Vertrieb sind sie viel unterwegs, mitunter auch im Ausland. In Fachgeschäften ist Samstagsarbeit üblich.

Arbeitsbedingungen im Einzelnen

  • Verantwortung für Personen (z.B. für Menschen mit Hörschwächen optimale Hörhilfen entwickeln, herstellen oder anpassen; Mitarbeiter/innen anleiten und führen)

  • Kundenkontakt (z.B. Kunden in den Bereichen Hörgeräte-Technologie, Raumakustik oder Audio- und Studio-Technik beraten)

  • Arbeit mit technischen Geräten, Maschinen und Anlagen (z.B. technische Hörhilfen, Mikrofone, Tonverstärker)

  • Bildschirmarbeit (z.B. mithilfe von Tonbearbeitungsprogrammen digitale Audio-Signale verarbeiten)

  • Handarbeit (z.B. im Prüflabor Lautsprecher, Mikrophone und Prüfgeräte aufbauen)

  • Präzisions-, Feinarbeit (z.B. Anpassen von Hörgeräten)

  • Arbeit in Büroräumen (z.B. Verwaltungsaufgaben erledigen oder Arbeitsabläufe organisieren)

  • Arbeit in Verkaufsräumen (z.B. Kunden hinsichtlich der richtigen Auswahl eines Hörgerätes beraten)

  • Arbeit in Werkstätten, Werk-/Produktionshallen (z.B. die Produktion von Hörgeräten überwachen)

  • Arbeit in medizinischen Einrichtungen/Praxen (z.B. klinisch-audiologische Einrichtungen)

  • Arbeit im Labor (z.B. Hörlabore)

  • enger Körperkontakt mit Menschen (z.B. Hörgeräte bei Kunden einsetzen)

Arbeitsgegenstände/Arbeitsmittel

Produkte, Anlagen und Geräte, z.B.: Hörgeräte, Tonanlagen, Lautheitsskalierungsanlagen, Geräte der Unterhaltungselektronik, Mess- und Prüfgeräte

Unterlagen, z.B.: Terminpläne, Kalkulationsunterlagen, Installationspläne, Schaltungsunterlagen, Konstruktionszeichnungen, technische Normen, Rechtsvorschriften

Büroausstattung und Software, z.B.: PC Internetzugang, Telefon, Tonbearbeitungs- und Analyseprogramme

Arbeitsbereiche/Branchen

Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörtechnik und Audiologie finden Beschäftigung in erster Linie

  • bei Herstellern von elektromedizinischen Geräten wie Hörgeräten

  • in Krankenhäusern

  • in Betrieben, die Veranstaltungstechnik oder Unterhaltungselektronik produzieren

  • in Ingenieurbüros für technische Fachplanung, in Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen

  • in Tonstudios, bei Rundfunk-, Theater- und Konzertveranstaltern

Branchen im Einzelnen

  • Medizinische Technik, Orthopädie, Zahntechnik

    • Herstellung von Bestrahlungs- und Elektrotherapiegeräten und elektromedizinischen Geräten, z.B. Hörgerätehersteller

  • Gesundheitswesen

    • Krankenhäuser, z.B. HNO-Kliniken

  • Informations-, Telekommunikationstechnik

    • Herstellung von Geräten und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik, insbesondere für hörgeschädigte Menschen

    • Herstellung von Geräten der Unterhaltungselektronik

  • Einzelhandel

    • Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln

  • Ingenieurdienstleistungen, Bausachverständigenwesen

    • Ingenieurbüros für technische Fachplanung und Ingenieurdesign

  • Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

    • Sonstige Forschung und Entwicklung im Bereich Natur-, Ingenieur-, Agrarwissenschaften und Medizin

  • Rundfunk, Fernsehen

    • Tonstudios und Herstellung von Hörfunkbeiträgen

    • Rundfunkveranstalter

  • Kunst, Kultur, Museen

    • Opern- und Schauspielhäuser, Konzerthallen und ähnliche Einrichtungen

    • Theater- und Konzertveranstalter

Perspektiven

Weiterbildung (berufliche Anpassung)

Anpassungsweiterbildung hilft, das berufliche Wissen aktuell zu halten und an neue Entwicklungen anzupassen (z.B. in den Bereichen Medizintechnik, Physik, Forschung und Entwicklung, Projektmanagement).

Weiterbildung (beruflicher Aufstieg)

Aufstiegsweiterbildung, speziell konzipiert für Hochschulabsolventen, baut auf vorhandenen Qualifikationen auf. Sie bietet die Möglichkeit, das Kompetenzprofil zu erweitern und Karrierechancen auszubauen (z.B. durch eine Weiterbildung als REFA-Ingenieur/in für Industrial Engineering).

Bachelorabsolventen können ihre Berufs- und Karrierechancen durch ein weiterführendes Studium ausbauen, z.B. im Studienfach Hörtechnik, Audiologie.

Eine Promotion ist in der Regel für eine wissenschaftliche Laufbahn an der Hochschule erforderlich, für die Berufung zum Hochschulprofessor bzw. zur Hochschulprofessorin benötigt man in der Regel eine Habilitation . Die Promotion erleichtert ggf. auch in der Privatwirtschaft, im Bereich der Forschung und in der öffentlichen Verwaltung den Zugang zu gehobenen beruflichen Positionen.

Stellen- und Bewerberbörsen

Trends

Remote-Fitting von Hörgeräten

Die Fernanpassung - auch Remote-Fitting genannt - ermöglicht, dass moderne Hörgeräte aus der Ferne in Echtzeit gewartet und eingestellt werden können. Der virtuelle Termin bei Hörakustikern bzw. -akustikerinnen findet per Video-, Audio-Call oder per Chat statt. Die Kunden benötigen dazu ein bluetoothfähiges Hörgerät sowie ein Endgerät mit Internetverbindung (z.B. Smartphone, Tablet). Vorteilhaft ist, dass die Einstellung der Hörgeräte dabei in gewohnten Umgebungen der Kunden mit deren alltäglichen Hörsituationen erfolgt. Ebenso können Hörakustiker/innen schnell auf Probleme ihrer Kunden reagieren, ohne dass diese z.B. längere Anfahrtswege auf sich nehmen müssen. Fachkräfte, Ingenieure und Ingenieurinnen für Hörakustik und -technik sowie medizinische Fachkräfte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde werden sich mit den Möglichkeiten des Remote-Fittings beschäftigen.

Rechtliche Regelungen für die Tätigkeit

Gleichwertigkeit ausländischer Berufsqualifikationen

 

Quelle: BERUFENET der Bundesagentur für Arbeit – Stand: (08/2024)

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